Don't worry, baby. I'm here. - Teil 4

Autor: MusicJunkie91
veröffentlicht am: 12.03.2012


So, jetzt gibts nen megalangen Teil (für meine Verhältnisse ^^) 4,5!!! Wordseiten =O Ich bin so stolz! Bei "Wir lieben die Sterne.." schreib ich immer höchstens 2,5! Woooo!

Viel Spaß mit den Zweien :)

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Am Ende der Woche hatte David sich schon gut eingelebt. Die Geräusche im Haus waren immer noch seltsam, aber inzwischen roch alles nach ihm und seiner Ma.
In der Schule lief es auch super, er hatte sich mit ein paar Leuten aus der Klasse angefreundet. Mit Finn verstand er sich auch gut und auch Alina hatte er inzwischen sehr gern. Sie waren beide unkomplizierte Menschen. Außerdem übernahmen sie das Reden, was David sehr, sehr recht war.
Er stand gerade im Bad und machte sich für die Schule fertig. Es ging relativ schnell, er musste nur seine Zähne putzen und seine Haare bürsten. Er duschte immer abends, da er keine Lust hatte am Morgen seine Haare zu föhnen und so konnten sie in der Nacht trocknen. Nachteil war halt, dass sie immer wie irre abstanden, wenn er am Morgen aufwachte.

Als sein Handy klingelte zuckte er zusammen. Finn.
„Hab verschlafen. Komm besser her, damit wir noch pünktlich sind. Beeil mich.“
David musste laut lachen, ging dann hinunter und packte sein Pausenbrot, das seine Mutter ihm geschmiert hatte, in seine Tasche. Eine Flasche Wasser dazu und schon war er ausgerüstet.
Auf dem Weg zu Finn musste er wieder lachen. Er wohnte nur eine Straße weiter. Ob es wirklich einen Unterschied machte, dass er zu ihm kam? Die zwei Minuten...
Er schloss eine Wette mit sich selbst ab: Dieser Kerl würde nicht einmal ansatzweise fertig sein.

Angekommen klingelte er und Finns Mutter öffnete die Tür. Die Haare hatte Finn von ihr und auch sonst sah er ihr sehr ähnlich. Sie lächelte David an.
„Guten Morgen, komm doch rein. Du musst David sein! Ich bin Gabriele. Finn ist mal wieder nicht aus dem Bett gekommen, egal, was ich versucht habe.“
Sofort fühlte David sich gemocht und aufgenommen. Es war zu erkennen, woher Finn seine Art hatte.
„Ja bin ich. Finn hat mich herbeordert. Passiert das oft?“
„Öfter als gut ist. Er ist in seinem Zimmer, Treppe hoch, zweite Tür von links.“
„Danke.“
David legte den beschriebenen Weg hinter sich und klopfte an die Tür.
„Finn?“
„Komm rein!“

Er öffnete die Tür und trat in das Zimmer. Sofort sag er Finn, der mit einem Brot in der Hand und nur in Boxershorts durch das Zimmer hüpfte und sein Schulzeug zusammenpackte.
„Bin gleich so weit!“, rief er und stopfte sich das Brot in den Mund.
„Ich hab Zeit. Die Schule läuft nicht weg.“
„Aber sie fängt ohne uns an. Setz dich“, nuschelte Finn mit vollem Mund und rannte dann aus dem Zimmer.
David leistete seiner Aufforderung Folge und nahm auf dem Bett Platz. Sein Blick schweifte durchs Zimmer. Es war ziemlich unordentlich, was ihn ziemlich störte. Er liebte es ordentlich. Alles lag auf dem Boden! Kleidung, Bücher, leere Flaschen, Zeitschriften... Grauenhaft!
Sein Blick glitt über die Wände. Er stutzte. Hier hingen nicht, wie in anderen Zimmern männlicher Altersgenossen, nackte Frauen sondern... Männer. David runzelte die Stirn. War Finn etwa...

Die Tür wurde wieder aufgerissen und Finn stürmte wieder rein und sprang zu seinem Schrank.
„Ich lieg noch in der Zeit!“
David lachte und schaute sich dann wieder ein Poster an. Sollte er fragen? War das nicht irgendwie unsensibel und viel zu neugierig? Doch dann kam ihm wieder die Devise in den Sinn, die er an seinem ersten Schultag im Kopf gehabt hatte: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
„Wieso hast du so viele Männer hier hängen?“
Überrascht drehte sich Finn zu ihm.
„Hast du es nicht mitbekommen?“
„Was?“
„Ich bin schwul.“

Erst wurde David blass. Dann wurde er knallrot.
„Oh.“
Finn lachte laut.
„Ich dachte, die anderen hätten es dir erzählt.“
„Nein.“
„Also, ich steh auf Kerle.“
Er dreht sich weg und zieht sich seine Hose, danach sein T-Shirt an.
„Ändert das was? Wirst du mir jetzt ausweichen?“
Seine Stimme klang bitter, als er dies sagte.
David dachte keine Sekunde über seine Antwort nach.
„Nein. Das gehört zu dir. Und ich mag dich, wie du bist.“
Sofort verfärbten sich seine Wangen wieder. Finn lächelte
„Danke, David. So, ich bin fertig. Meinst du, wir schaffen das noch?“
„Nee. Es ist zehn vor acht.“
„Ach Mist.“
Schnell griff Finn nach Davids Hand und zog ihn mit sich runter.
„Tschüss, Mama!“, brüllte er und rannte aus der Tür, noch bevor sie ihm antworten konnte. Schnell saßen die beiden im Auto.

„Fahr einfach ganz normal, Finn, ja?“, flüsterte David leise.
Seine Hände hatten sich in seine Oberschenkel verkrampft und er sah angestrengt aus dem Seitenfenster. Finn hatte ganz schön aufs Gas gedrückt. Sie waren mit achtzig durch den Ort gefahren und David hatte das nicht gefallen.
Finn nickte und hielt sich ab sofort an die Geschwindigkeitsbegrenzung. David zu verängstigen gehörte nicht zu seinen Zielen, die er in nächster Zeit erreichen wollte. Außerdem waren sie so oder so zu spät.
„Was hätten wir jetzt?“
„Chemie“, antwortete Finn.
„Oh, gut, das kann ich nicht ausstehen.“
„Wieso nicht?“
„Kapiere es einfach nicht.“
Ein Seufzer entwich ihm. Chemie lag ihm wirklich nicht, er verstand einfach nicht, um was es da ging. Wütend grummelte er etwas vor sich her. Amüsiert schaute Finn ihn an.
„Ich kann dir dabei helfen, wenn du mir ein wenig in Englisch hilfst. Ich komm mit den Zeiten nicht so gut klar.“
David schaute ihn überrascht an und nickte dann.
„Okay. Abgemacht.“
Mit einem Lächeln lehnte er sich im Sitz zurück.

Es vergingen einige Wochen, in denen David sich in dem neuem Haus und in der Klasse einlebte. An einem Mittwoch, in der Woche vor den Osterferien, kam Alina zu ihm.
„Du kommst am Samstag doch auch?“
David sah sie verwirrt an.
„Wohin?“
„Na, zu der Party!“
„Ich weiß von keiner Party.“
Alina lachte laut.
„Ach ja, stimmt da, du bist ja noch nicht so lange hier. Also, wir planen eine Überraschungsparty für Finn. Er hat am Sonntag Geburtstag, wir wollen reinfeiern, es ist nämlich ein runder Geburtstag! Sonst ist es so, dass jeder einfach mal kommt, wann er gerade Lust hat, aber diesmal wollen wir eine richtige Feier.“
„Oh, okay. Na ja, wenn er mich dabei haben will...“
„Klar will er das! Er mag dich und ihr seid inzwischen doch Freunde. Und außerdem hab ich eine super Aufgabe für dich.“
„Die wäre?“, fragte David misstrauisch.
„Du fragst ihn, ob ihr am Samstag was machen wollt. Am besten nachmittags! Ihr könnt euch ja bei dir treffen oder so und in der Zeit bereiten seine Mutter, Elisa und ich die Party vor. Abends kommen dann die anderen, so um acht, um neun kommt ihr und alle rufen „Überraschung!““
Gar keine so schlechte Idee, eigentlich.
„Okay, auch wenn ich kein Plan habe, was wir bei mir machen könnten.“
„Ach, euch fällt schon was ein. Ihr seid doch beide kreative Köpfe.“
Mit diesen Worten tätschelte sie kurz seinen Kopf und verließ in dann, um gemeinsam mit Elisa, einem anderen Mädchen aus der Klasse, das auch zu Finns Freundeskreis gehörte, über die Dekoration zu reden.

Kopfschüttelnd ging David in die Raucherecke, wo er sich zu Finn gesellte. Dieser grinste ihn breit an.
„Na, Dave.“
David zog seine Augenbrauen hoch.
„Du sollst mich so nicht nennen. Wie oft soll ich es dir noch sagen?“
Lachend legte Finn seinen Arm um seine Schultern.
„Soll ich dich lieber Schatz nennen? Wobei, das ist zu allgemein. Honey, Babe, Engelchen...“
David wurde knallrot und schüttelte Finns Arm ab.
„Oder einfach David? Das wäre mir am liebsten.“
„Schade.“

Finn zog an seiner Zigarette und grinste. Es machte wirklich Spaß, David zu ärgern. Er wurde immer so süß rot! Zuerst die Ohren, dann der Hals, bevor sich die Röte in die Wangen verzog. Und wie er immer sein Haar nach vorne warf, damit es bloß niemand sah! Wirklich knuffig.
„Was machst du am Wochenende, Finn?“
Erstaunt hob der Angesprochene seine Augenbrauen.
„Also, Freitag und Samstag hab ich nichts vor, Sonntag werden ein paar Leute vorbeikommen. Wieso fragst du?“
„Na ja, ich dachte, vielleicht willst du mal vorbeikommen. Wegen Chemie, du weißt schon. Ich brauch Hilfe, wir schreiben ja nach den Ferien direkt die Klausur.“
„Und das muss ausgerechnet am Samstag sein?“, grinste Finn. „Ich glaube, dein Kosename ist ab jetzt Streber.“
„Och man.“
Schmollend wendete David sich ab. Finn lachte leise in sich hinein, streckte die Hand aus und durchwuschelte Davids Haare.
„Wenn es dir so wichtig ist, Kleiner. Aber danach machen wir was Cooleres. Ein Bier trinken zum Beispiel.“
„Okay“, nickte David und lächelte ihn an.
Den Rest der Pause unterhielten sie sich über andere Themen, als es klingelte gingen sie hinein und folgten dem ach so spannenden Unterricht.

Am nächsten Tag fuhr David nicht gemeinsam mit Finn nach Hause, was diesen wunderte, aber er fragte nicht weiter nach, als Alina auftauchte, David am Handgelenk packte und ihn mit sich davonzog. Vielleicht hatten die beiden ja ein Date oder so. War ja auch egal. Er hatte keine Ansprüche auf David und dieser hatte das Recht, sich mit jedem zu treffen, mit dem er sich treffen wollte.
Finn dachte nicht daran, dass er am Ende der Woche seinen zwanzigsten Geburtstag hatte, sonst wäre ihm bestimmt ein Licht aufgegangen. Aber so setzte er sich grübelnd in sein Auto. Seine Gefühle für David gingen, nachdem sie in den letzten Wochen viel Zeit miteinander verbracht hatten, über das Freundschaftliche hinaus. Das war falsch, verdammt falsch. Und so fremd. Schon lange hatte Finn nicht mehr solche Gefühle gehabt. Das letzte Mal mit fünfzehn. Sein damaliger Schwarm war auch mit ihm zusammen gewesen, hatte ihm gesagt, dass er ihn liebt. Und dann hatte er ihm erbarmungslos das Herz gebrochen, indem er mit einem Mädchen zusammengekommen ist, noch während er und Finn eine Beziehung hatten. Seitdem war „scheiß Liebe“ Finns Lebensmotto.

Während Finn sich also auf den Heimweg machte, zerrte Alina David hinter sich her in die Stadt. Auch Elisa war dabei. Die drei wollten für Finn ein Geschenk kaufen. Als Alina David gefragt hatte, ob er bei ihnen mitmachen will, war er sofort einverstanden gewesen. So gut, als dass er ein Geschenk für Finn aussuchen könnte, kannte er ihn noch nicht und so langweilige Sachen wie Geld, Gutscheine, Schokolade oder Wein verschenkte er einfach nicht gern.
Die Mädchen liefen zielgerichtet auf einen Buchladen zu.
„Finn liebt gute Mangas.“
Überrascht blieb David stehen.
„Wirklich?“
„Ja!“, rief Alina und lachte. „Am liebsten welche, in denen es um Schwule geht.“
„Was auch sonst“, fügte Elisa trocken hinzu.
„Und ihr wollt ihm jetzt Mangas kaufen?“
„Ja, was dagegen?“
„Ist das nicht gefährlich? Kann ja sein, dass er dann ausgerechnet die schon hat.“
„Na ja, er steht halt drauf und im Notfall kann er sie umtauschen.“
David zögerte einen Moment, räusperte sich dann und sagte:
„Ich hab ein paar fertige daheim. Von mir gezeichnet. Bei einem davon habe ich mich sogar mit einer homoerotischen Geschichte versucht.“

Alina und Elisa sahen erst sich an und dann David.
„David?“, fragte Alina vorsichtig, „Bist du auch schwul?“
Sofort färbten sich seine Wangen rot und schnell schüttelte er den Kopf.
„Nein. Ich hatte doch ne Freundin.“
„Das muss ja nichts heißen. Magst du Finn?“
„Er ist ein Freund“, murmelte David ausweichend und wendete sich dann ab.
„Also, was ist? Machen wir es so? Wir können ihm ja eine coole CD oder DVD kaufen. „Atemlos“ ist ein guter Film, kennt er den? Der ist gerade auf DVD erschienen. Oder wie wäre es mit „The Holding“? Der ist auch gut.“
Unsicher ging er auf ein Elektrogeschäft zu.
Wieso mussten sie ausgerechnet heute mit dem Thema anfangen? Heute Nacht hatte er nämlich von Finn geträumt und zwar ziemlich eindeutige Sachen. Am Morgen war er erregt aufgewacht.
Er verstand es nicht! Nie vorher hatte jemand vom gleichen Geschlecht ihn so fasziniert. Eigentlich war er sich ziemlich sicher, dass er schwul war. Immerhin war er ja mit Anastasia gegangen und die war eindeutig ein Mädchen gewesen.

Elisa und Alina entschieden sich für „Atemlos“. Ihre Begründung war, dass man bestimmt mal Taylor Lautner ohne Oberteil zu Gesicht bekommen würde und das schon Grund genug wäre, den Film zu kaufen. Danach kauften sie noch ein paar Süßigkeiten, die Finn gerne mochte, bevor sie in einen Laden gingen, in dem es Girlanden, Luftschlangen, Konfetti und Partyhüte gab.
David stand eher daneben. Er interessierte sich mehr dafür, wo er die losen Blätter, auf denen das Manga gezeichnet war, am besten binden lassen konnte. Diese Frage richtete er schließlich an Alina, welche ihm einen günstigen Copyshop sagte. Er würde also noch einmal am nächsten Tag in die Stadt müssen. Vielleicht hatte seine Ma ja Zeit, ihn zu fahren.

Eine Stunde später verabschiedeten sich die drei voneinander. David fuhr mit dem Zug heim, während Alina und Elisa liefen, da sie in der Stadt wohnten. Leider gab es in dem Dorf, in dem David lebte, keinen Bahnhof und so musste er die drei Kilometer vom Nachbardorf aus nach Hause laufen. Aber das war okay, das Wetter war schön. Langsam wurde es nämlich warm, wie auch heute. Es waren ungefähr zwanzig Grad im Schatten.
Daheim begab David sich auf die Suche nach seinen Zeichnungen. Ob Finn das gefiel? So gut war David ja nicht, fand er. Egal. Einen Versuch war es wert.

Der Freitag verging, wie jeder normale Tag, an dem es Ferien gibt. Drei Stunden Qual in der Schule, dann Jubelschreie, als die Lehrer den Unterricht für beendet erklärten. Finn und seine Freunde wollten noch was unternehmen, aber David lehnte ab, da er seine Mutter schon warten sah. Einige Klassenkameraden zwinkerten ihm verschworen zu, während Finn ihm lässig auf die Schulter klopfte.
„Dann bis morgen, Kleiner. Ich hoffe, du kannst jetzt endlich Reaktionsgleichungen aufstellen!“
„Klaro“, log David und wurde leicht rot. „Bis morgen, Finn.“
Schnell stieg er in das Auto seiner Ma, begrüßte sie kurz und legte dann seine Stirn an die Scheibe, während seine Mutter losfuhr. Hoffentlich lief das morgen alles glatt!

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So, das war alles, was ich bisher geschrieben habe ;D Der nächste Teil handelt dann wohl von der Party... na, mal sehen, was da zwischen den beiden passiert ^^





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