Flügelschlag - Teil 6

Autor: melisaliebtbücher
veröffentlicht am: 04.04.2013


Kapitel 5 : Enthüllung (Jearinne)

Die nächsten Schultage verliefen genauso. Ich gewöhnte mich langsam an die finsteren und

neugierigen Blicken. Jedoch war es mir ziemlich unangenehm. Der Unterricht lief

einigermaßen gut. Mit den Peros war es erträglich. Noah, Colin, Kyle und Ethan nannte ich

Peros weil sie so perfekt waren. Das sagte ich ihnen natürlich nicht, dass ich sie so nannte

weil sie „perfekt“ waren. Warum ich sie so nenne? Weil es mir zuviel ist ihre Namen jedes Mal einzelnd

auf zu zählen, dafür sind sie zu viele. Daniel gehört nicht zu ihnen. Dafür ist er zu vollkommen.

Er wich mir immer aus und ich ihm. In Geschichte saß er nun neben Molly. Ich weiß zwar

nicht warum er sich umsetzte, aber es juckte mich nicht weiter. Das versuchte ich mir jedenfalls

einzureden. In dieser Zeit lernte ich alle viel besser kennen. Marilyn und Phil mochten sie

auch und Penos mochten sie. Das freute mich denn die Penos gehörten jetzt auch zu

meinen Freunden. Vielleicht kommt es euch jetzt so vor, dass Daniel nie mit uns zusammen

ist. Natürlich ist er das aber er sagt nie was oder tut nichts. Ich auch nicht, aber das liegt

nicht daran, weil ich auf irgendjemanden wütend bin oder mich unbehaglich fühle. Es ist

seit, 3 Jahren so, dass ich mich nie richtig an Gesprächen beteilige. Ich bin eben die Stille von Allen.

Es vergingen 6 Wochen seit Schulebeginn. In diesen langen Wochen, den qualvollen Schultagen, beschloss

ich endlich fest zu legen, was auch mal in der Zeit lag, dass die Penos, Noah, Kyle, Ethan, Brian und

Colin, vielleicht auch Daniel., genau wie Mary und Phil, die zurzeit sich etwas komisch verhielten, wegen

neuem Zuwachs, meine besten Freunde waren.

Ich war gerade dabei zu lernen da klopfte Mason an der Tür.

„Darf ich reinkommen?“, ich stand auf und öffnete ihm die Tür. Er sah müde aus.

„Was gibt’s?“, fragte ich da hielt er mir schon das Telefon vor die Nase.

„Es gibt Marilyn.“, sagte er. „Ich bin müde ich geh schlafen. Redet nicht so lange. Gute

Nacht.“, er ging in sein Schlafzimmer. Ich drehte mich um schloss die Tür und ließ mich auf

mein Bett plumpsen.

„Hallo, Mary was gibt’s?“.

„Nichts Besonderes. Ich lungere nur in meinem Zimmer rum. Und bei dir?“.

„Ich habe gerade für meine Bioklausur gelernt.“.

„Ach die Schule gibt es ja auch noch.(Stöhn). Ich habe dich nicht angerufen weil mir

langweilig oder so ist.“.

„Ehm, okay. Gibt es etwa einen bestimmten Grund?“.

„Natürlich gibt es einen bestimmten Grund.“.

„Ach Marilyn versuch mich nicht auf die Folter zu spannen. Raus mit der Sprache.“.

„Läuft da was zwischen dir und Brian?“, plötzlich klang sie so hoffnungslos.

„Nein er ist nur ein guter Freund. Wieso fragst du?“.

„Ach nur so nebenbei.“, und jetzt klang sie fröhlich und erleichtert. Höre ich nicht richtig?

„Wieso fragst du?“, fragte ich sie noch einmal.

„ Ich sagte doch…“, ich ließ sie nicht ausreden.

„Wieso. Fragst. Du?“, ich betonte jedes Wort.

„Ach du weißt ja, dass ich mich sehr gut mit ihm verstehe und naja du weißt schon…“.

„Nein, was weiß ich den?“.

„Das mit mir.“.

„Was ist den mit dir?“, meine Stimme klang jetzt gereizt.

„Das ich ihn mag.“.

„Ja, ich mag ihn doch auch und je…“. Alles war jetzt Glasklar.

Ja, sie hatte Recht ich wusste auf was sie hinaus wollte. Sie hat sich in Brian verliebt.

Wow.

„Jeara?!“, schrie Marilyn am anderen Ende, so holte sie mich zurück zur Wirklichkeit.

„Du liebst ihn.“, das war mehr eine Feststellung als eine Frage. Ich war mir sicher, dass ich

Recht hatte.

„Ja, das habe ich. Bist du jetzt sauer auf mich?“.

War ich das? Nein das war ich nicht. Ich war froh darüber.

„Nein ich bin nichts sauer. Ich meine seit wir klein waren habe ich mir immer gewünscht,

dass du dich verliebst.“.

„Wirklich? Gut. Jetzt bin ich erleichtert doch wie sag ich das nur Phil?“, sie klang

unschlüssig oder es kam mir nur so vor.

„Du kriegst das schon irgendwie hin.“, ermutigte ich sie.

„Ja, das schaffe ich. Denkst du?“, ich stöhnte auf.

„Das packst du schon.“.

„Okay du hast Recht das wird schon. Jetzt bist du an der Reihe es zu verraten.“.

Ich wartete bis sie weiter plapperte doch es blieb stumm und ich hörte nur ihren Atem.

Ich war verwirrt. Was meinte sie denn damit? Hatte Phil ihr gesagt, dass die ersten

Minuten schlimm für mich waren?

„Ich verstehe nicht ganz was du meinst.“, ich war wirklich sichtlich nicht im Begriff was sie

meinte.

„Du bist an der Reihe mich nicht mehr auf die Folter zu spannen. Also war es Liebe auf den

ersten Blick?!“.

WAS?! Sie glaubt ich habe mich in Daniel verliebt?

„Ich liebe ihn nicht:“, sagte ich beherrscht und empfand dabei ein Gefühl, dass mich unruhig

werden ließ.

„Aha also weißt du von wem ich rede, hab ich Recht?“, ich konnte ihr Lächeln „hören“.

„Mary ich wirklich müde. Ich muss noch ein bisschen lernen. Danach schlüpfe ich ins Bett

wir sehen uns morgen in der Pause.“, bevor sie was sagen konnte kam ich ihr zuvor.

„Gute Nacht.“, ich legte auf und war erleichtert sie los zu sein. Für heute. Morgen würde sie

mich mit Fragen löchern.

Nachdem ich noch eine Stunde gelernt hatte verstaute ich meine Sachen in meinem Rucksack

und hüpfte müde auf mein Bett. Ich wollte mich zu decken aber war zu faul und viel zu

schläfrig. Ich schloss meine Augen. Auf einmal erschien ein Bild von

Daniel.

War er etwa meine Enthüllung? Schnell vertrieb ich diesen Gedanken.



Als ich mitten in der Nacht aufwachte war ich Schweiß gebadet. Ich hatte einen Albtraum

gehabt. Mein Atem ging in hohen Stößen und verlief unregelmäßig. Ich versuchte mich zu

beruhigen aber ich war zu aufgebracht und ängstlich. Ich fasste mir an den Nacken, diese

Stelle fing an schmerzhaft zu brennen. Plötzlich blendete mich helles Licht

und ich wich erschrocken zurück. Mason stand voller Sorge an der Türschwelle und

schnellte rein. In null, nix war er neben mir und streichelte mir über die Haare. Seine Augen

trieften vor Sorge und Überraschung.

„Alles ist in Ordnung. Beruhige dich. Ich bin bei dir.“, sorgsam streichelte er mir über die

Haare er wusste wie man mich beruhigen konnte. Ich atmete wieder regelmäßig aber die

Angst verflog nicht. Das verstand ich nicht es war doch nur ein Albtraum.

Ich hatte wieder denn Unfall gesehen. Ich konnte mich nicht beruhigen.

Ich wollte mich nicht beruhigen.

„Hast du wieder davon geträumt?“, fragte er aber kannte die Antwort schon.
Es wollte mich nicht loslassen. Die Albträume verfolgen mich schon seit 3 Jahren.
Man kann nun mal nicht vergessen, dass man seine Eltern getötet hat.
Das ist meine Enthüllung.









Kapitel 6 : Der Unfall (Jearinne)
Es war der 6 September und ich wartete aufgeregt auf meine Eltern. Sie mussten ja unbedingt zu spät kommen. Viele der Kinder wurden schon abgeholt und winkten zum Abschied und ich wank ihnen mechanisch zurück. Ich zog mein Kinn an die Brust weil mir so kalt war. Da half nicht mal der Schal. Als ich von der rechten Seite Scheinwerfer bemerkte drehte ich mich zu ihnen um. Der silberne BMV hielt vor mir an und meine Mom sprang raus und schaute mich mit eine schuldbewussten Miene an. Ich schaute beleidigt in die andere Richtung doch da schlang sie mir die Arme um den Hals und hob ich hoch.
„Tut mir leid, dass wir so spät dran sind. Der Stau war Schuld.“, ich hatte sie so sehr vermisst, dass ich gar nicht wütend sein konnte und erwiderte ihre Umarmung. Schließlich setzte sie mich ab und lächelte mich an. Ich lächelte zurück, und da erschien auch schon mein Dad neben ihr und nahm ich auch in die Arme aber nicht so stürmisch wie meine Mom. Er küsste mich auf meinen Haarscheitel.
„Schön dich wieder in den Armen halten zu können.“.
„Finde ich auch. Ich hab euch auch vermisst. Aber lasst uns bitte ins Auto steigen ich erfriere hier noch und dann müsst ihr meine frostigen Füße vom Boden abkratzen.“.
Schließlich fuhren wir und da fiel mir was ein erschrocken schnappte ich nach Luft.
„Wir müssen zurückkehren. Der Pullover denn mir Mason an Weihnachten geschenkt hat habe ich dort vergessen.“.
„Wir sind gleich auf der Autobahn. Ich kauf dir in Boston einen neuen.“, versprach mein Dad.
„Nein ich will den Pulli von Mason. Bitte Daddy lass uns ihn holen.
Er gab einen Seufzer von sich und kehrte um.
Nachdem wir ihn geholt hatten saß ich glücklich auf dem Rücksitz. Wir fuhren jetzt auf die Autobahn. Die Bäume rasten mit einer hohen Geschwindigkeit an uns vorbei. Ich kuschelte mich an den Pullover dran. Er roch immer noch etwas nach Mason. Den Pullover hatte ich seit dem ich ihn geschenkt bekommen hatte, nicht in die Reinigung getan. Der gehörte Mason, war mir deshalb viel zu groß. Bevor er ihn mir gegeben hatte, sagte er mir.
„Ich habe ihn Tage und Nächte getragen, also erfreue dich an meinem Geruch.“, darauf hin hatte er mir einen Kuss auf den Scheitel gegeben. Das traurigste war, als er umzog, denn er und ich hatten ein sehr besonderes Verhältnis gehabt. An jeden Weihnachten und Thanksgiving kam er uns besuchen, und brachte mir und meinen Eltern die Außergewöhnlichsten Geschenke mit. Mein Liebling war sein Pulli.
Auf einmal blendeten mich Lichter die aus dem Nichts kamen.
Scheinwerfer. Mein Vater wich erschrocken nach links ab, doch der Fahrer in der entgegenkommenden Richtung lenkte auch nach links.
In diesem Moment hörte ich nichts als den Schrei der mir aus der Kehle entwich.






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