Autor: Das Krümmelmonster :)
veröffentlicht am: 14.06.2013
Saphira
Ich sah Ace an, der sich bereits das 3. Bier bestellt hatte. Ich sah ihn mit hoch gezogenen Augenbrauen an. „Ich denke du hast genug getrunken“, sagte ich, nahm sein Bier und nahm selbst ein paar Schlucke. Er sah mich an. Was? Wenn du dich betrinken kannst kann ich das auch. Ich glaube er vergaß manchmal, dass ich nicht im Mittelalter geboren bin. Ich war in der Welt mit Handys aufgewachsen und die Menschen hier würden gar nicht wissen was das ist. Ich nahm noch ein paar Schlucke vom Bier. Hm, wie lange ich kein Bier mehr getrunken hatte. Als ich noch auf der Straße gelebt hatte, hab ich jeden Tag mindestens ein Bier getrunken. Zugegeben, war ich nicht gerade ein braves Mädchen. Aber was sollte ich schon machen?
„Seit wann trinken Mädchen Bier?“, fragte Ace mich spöttisch. „In meiner Welt ist das völlig normal. Und rate mal es ist auch normal, dass eine Frau die Chefin von einem Mann ist. Unglaublich oder?“, sagte ich. Er lehnte sie zurück. „So unwissend bin ich nicht. Ich kenn mich schon ein wenig in deiner Welt aus. Außerdem unterscheidet sie sich kaum von unserer“, er flüsterte am Ende nur noch. Ich rollte meine Augen und stand auf. „Ich bin müde. Ich würde echt gerne schlafen“, sagte ich. Elijas nickte: „Morgen wird ein anstrengender Tag“. „Ich begleite dich“, sagte Ace bestimmend.
„Elijas?“, sagte Ace. Elijas verstand, ich verstand es nicht, was er meinte und lächelte uns beide an.
„Wie meintest du das, dass diese Welt sich kaum von unserer unterscheidet?“, fragte ich um das Schweigen zu brechen. „Du hast bis jetzt immer nur diese Dörfer gesehen. Die „unterentwickelten“, „armen“ Dörfer“, erklärte er. Ich blickte ihn kurz an. „Diabulus hat die meisten Dörfer an sich genommen, er hat viele Sachen erfunden. Wenn man das so sagen kann.
Ob du es glaubst oder nicht, wir sind entwickelter als ihr. Wir haben Sachen, die ihr in euren Zukunftsfilmen gebraucht“, sagte er und blieb vor dem Gasthaus stehen. Er sah mich an, lächelte leicht. Er hob seine Hand ich erkannte Narben. „Er hat auch Sache erfunden, die alles andere als gut für uns sind. Natürlich. Er will die Macht über uns haben“, sagte er, senkte die Hand wieder. „Woher hast du die Narben?“, fragte ich. „Ich bin in Diabul geboren. Jeder der dort geboren wird oder hin zieht, bekommt ein Aufspürgerät, es ist halt alles Mögliche. Ein Telefon, man kann Nachrichten schreiben. Aber man wird nun mal aufgespürt. Ich habe es bekommen als ich 14 war. Mit 16 ging ich zu den Rebellen. Ich habe es mir raus geschnitten um nicht gefunden zu werden“, erklärte er mir und presste seine wundervollen Lippen aufeinander.
Das klang alles andere als schön. Ich schluckte, nahm seine Hand und strich über die Narben. Ich spürte, wie er zusammenzuckte. Ich blickte in seine Augen, ließ seine Hand wieder los. Oder wollte es. Er hielt meine Hand fest, als wolle er nicht, dass ich ihn los lasse. Dann zog er mich plötzlich an sich und umarmte mich. Verwirrt aber trotzdem irgendwie glücklich, schmiegte ich mich an ihn, fuhr mit der Hand über seinen Rücken. Ich spürte wie er mir ein Kuss auf die Haare hauchte, dann löste er sich wieder und verschwand ohne noch etwas zu sagen. Seufzend folgte ich ihm, er war bereits verschwunden. Versteh einer die Männer!
Ace
Er musste aufhören. Er durfte ihr nicht zu Nahe kommen. Dass sie sich für ihn interessierte, neugierige Fragen stellte. Das war ganz neu für ihn. Zugegeben. Saphira war nicht wie Alicia. Alicia hatte sich nie für solche Sachen interessiert. Auch wenn es ihm schwerfiel sich das einzugestehen, sie hatte ihn nur wegen seinem Aussehen gemocht. Was hatten sie schon anderes gemocht, als gestritten oder geknutscht. Er hatte sie immer aus der Ferne beobachtet. Alicia war hübsch. Lange, blonde Haare und grüne Augen. Schöne Figur. Aber ihr Charakter…
Sie war eingebildet, dachte nur an sich. Sie wollte Diabulus selbst, alleine, töten. Und dafür machte er sich jetzt verantwortlich. Er hatte nicht gut genug auf sie aufgepasst.
Er rammte seine Faust gegen die Wand und sah auf den Boden. Verdammt, er hatte diese Erinnerungen immer so gut verdrängt, aber plötzlich kam alles hoch. Er spürt wie sich sein Herz verkrampfte und er schnappte nach Luft.
Stopp. Das musste aufhören. Dieser Schmerz.
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