Autor: Luana
veröffentlicht am: 06.02.2012
-Anne-
Ich weiß gar nicht mehr wie lange ich hier vor dem Röntgenraum stehe bis plötzlich Marie wieder auftauchte.
„Sag bloß du stehst hier immer noch rum?“ Ein Lächeln konnte sie sich dabei aber nicht verkneifen.
„Ja Dr. Stein wollte eigentlich einer Schwester Bescheid geben mich wieder aufs Zimmer zu bringen aber das war schon vor 2 Stunden glaube ich.“
Marie lächelte immer noch und erzählte mir dann warum ich hier so lange rum stand.
„Wir haben gerade einen Massencrahs auf der Autobahn gehabt und die ganzen Verletzten gingen nun mal vor. Aber jetzt kann ich dich aufs Zimmer bringen.“ Ich nickte nur und hoffte die beiden Jungs wären schon gegangen. Doch als wir in meinem Zimmer ankamen musste ich zu meiner Überraschung feststellen dass sie immer noch da waren.
„Ihr seid noch da?“, fragte ich überrascht.
„ja wir haben auf dich gewartet.“, kam es gleichzeitigt. Ricardo war es dann der anfing zu reden.
„Anne wir wollen dich nicht drängen, du hast in den letzten Wochen viel mitgemacht und brauchst deine Ruhe um wieder gesund zu werden. Du weißt das ich dich liebe und dich immer lieben werde, ich habe viel Mist gebaut in den vergangen Monaten und Wochen das gebe ich zu. Und es tut mir auch leid. Ich habe eine Entscheidung getroffen. Morgen werde ich nach München gehe und zwar für immer.“ In diesem Moment war es im Krankenzimmer so still das man sogar eine Nadel gehört hätte wenn diese zu Boden gefallen wäre. Alle starten Ricardo mit verdutzen Gesicht an. Keiner der anwesenden wollte etwas sagen. Und bevor wir etwas sagen konnte meinte Ricardo dann noch:“ Ich weiß das es das beste sein wird und vielleicht werde ich meinen Entschluss irgendwann bereuen, aber es ist besser so.“ Mit diesem Worten verabschiedete er sich von uns und verließ das Zimmer.
Ich war unfähig etwas zu sagen und auch Sven ging es so. Wir schauten uns immer noch wie vor den Kopf gestoßen an.
„ich komme später noch einmal zu dir und schaue wie es dir geht.“, verließ mich dann auch Marie.
Ich weiß nicht was ich sagen sollte mich hat seine Entscheidung irgendwie getroffen. Aber auch Sven ging es ähnlich. Keiner von uns hat mit solch einer Antwort gerechnet. Plötzlich wurde ich wütend und fing an lauter zu reden.
„ Was fällt dem eigentlich ein sich einfach zu verdrücken? Meint er wirklich damit hat es dich getan? Ich kann das gar nicht glauben. Für wen hält der sich eigentlich. Mich erst wochenlang belügen und mir dann sagen das er mich liebt und eine 2 Chance hätte und sich dann nach München verdrücken. So nicht. Nicht mit mir!“Ich war wirklich richtig sauer und Sven schaute mich auch noch so an als wenn ich mich für Ricardo entschieden hätte weil ich jetzt so sauer darüber bin das er die Entscheidung getroffen hat. Doch ich hatte mich noch nicht entschieden, ich wollte beide erst mal nach Hause schicken und dann noch einmal in Ruhe darüber nachdenken. Und jetzt haut Ricardo einfach ab. Er macht sich das ja ziemlich einfach. „Sven ich glaube es ist besser wenn du jetzt auch gehst. Ich brauche erst mal meine Ruhe. Und bevor du etwas sagst oder etwas falsch verstanden hast ich habe mich noch nicht entschieden obwohl Ricardo ja seine Entscheidung schon gesagt hat, weiß ich aber nicht ob ich der gleichen Meinung bin. Sei mir nicht böse.“Ich meine was hätte ich ihm auch anderes sagen sollen. Sven umarmte mich und verließ dann das Zimmer.
Das konnte doch alles nicht war sein. Erst verlangt er eine Entscheidung von mir und dann haut er ab? Ich verstehe ihn einfach nicht. Ja ich bin sauer und traurig zugleich doch meine Traurigkeit überwiegte mich dann schließlich und mir liefen die Tränen übers Gesicht. Was wenn mein Herz schon eine Entscheidung getroffen hat? Kann es wirklich sein das ich Ricardo mehr liebe als Sven?
Und das obwohl er mir schon so oft wehgetan hat? Immerhin waren wir 3 Jahre zusammen. Und man kann doch nicht einfach so 3 Jahre Beziehung weg werfen oder doch? Ricardo und ich hatten eine schöne Zeit zusammen doch sagt man ja auch dass das Herz kein Pardon kennt. Das hieße ja das ich ihm keine weitere Chance geben kann. Aber was wenn doch? Was wenn ich ihm doch noch eine Chance gebe? In meinem Kopf herrschen Fragen über Fragen worauf ich keine Antwort finde. Und so langsam bekomme ich Kopfweh vom nachdenken. So musste ich notgedrungen das nachdenken auf später verschieben und versuchte etwas zu schlafen.
-Ricardo-
Ich hoffte dass es die richtige Entscheidung war. Doch als ich es gesagt habe und in die Augen von Anne sehen konnte wusste ich nicht mehr ob es das richtige ist. Vielleicht hätte ich warten sollen, aber wer weiß wie sie sich entschieden hätte. So ist es doch besser. Jetzt kann sie endlich mit Sven zusammen sein und glücklich werden. Sicherlich werde ich mich aber immer wieder fragen ob es das richtige war und ob sie sich vielleicht für mich entschieden hätte aber reine Spekulationen bringen mich halt auch nicht weiter. Ich brauche einfach Gewissheit und die habe ich jetzt. Mir fiel es wieder einmal nicht leicht doch will ich ungern miterleben wie sie glücklich mit Sven ist. Das würde ich nicht aushalten. Schließlich liebe ich diese Frau immer noch wie am ersten Tag. Als sie im Koma war und nur so da lag hatte ich die Bilder wieder vor dem Kopf wie ich mich damals in ihre süße Art verliebt habe. Da habe ich gemerkt dass ich sie immer noch liebe und das werde ich auch immer tun, solange ich lebe.
Ich kam gerade an meinem Auto an als ich jemand meinen Namen rief.
„Hi Cardo warte mal bitte.“ Als ich mich umdrehte sah ich Sven auf mich zu laufen.
Ich muss ihn wohl wie ein kaputtes Auto angeschaut haben, den er schüttelte gleich den Kopf und meinte dann: „ Anne hat deine Aussage ziemlich hart getroffen. Sie wirkt auf mich irgendwie geschockt und ist traurig. Ich meine klar du hast uns beide da ziemlich überrascht mit deinem Umzug nach München. Aber Alter bist du dir sicher das du das wirklich willst? Ich glaube ich weiß warum du das machst. Nein Anne hat sich nicht entschieden und ich glaube das du ihr die Entscheidung nicht gerade einfach gemacht hast. Sie liebt dich immer noch. Vielleicht hat sie Gefühle für mich aber ich denke das die Gefühle für dich stärker sind. Du solltest vielleicht noch einmal mit ihr reden.“
Wow ich war baff, so hatte Sven noch nie geredet. Jedoch glaube ich nicht das sie mir jeh noch mal eine Chnace geben wird.
„Sven es ist das beste für sie und für mich. Ja ich liebe diese Frau immer noch wie vor 3 Jahren, aber sie hat auch Gefühle für dich und ich könnte es nicht ertragen euch glücklich zu sehen. Und das sie sich noch nicht entschieden hat kann ich verstehen. Aber glaub mir sie wird sich bald entscheiden und dann könnt ihr endlich glücklich sein. Es wäre nicht gut jetzt zu ihr zugehen. Ich werde ihr etwas zeit geben und sie bevor ich abreise noch einmal besuchen. Pass gut auf sie auf.“
Ohne auf eine weitere Antwort zuwarten stieg ich in mein Auto und fuhr los. Doch richtig konzentrieren konnte ich mich nicht. Sven seine Worte das sie über meine Entscheidung traurig ist kann ich nicht verstehen. Ich habe ihr soviel angetan es sollte doch das Beste für uns beide sein.
Jetzt wusste ich erst recht nicht mehr ob es wirklich so gut ist einfach so nach München zu gehen. Doch auch wenn ich sie liebe muss ich sie los lassen damit sie glücklich sein kann.
-Sven-
Ich kann Ricardo einfach nicht verstehen. Warum will er einfach weg von hier? Umso länger ich darüber nachdachte umso stärker wurde meine Vermutung. Er liebt sie einfach zu sehr dass er einfach möchte das sie glücklich ist auch wenn nicht mit ihm. Doch was macht ihm so sicher dass sie sich für mich entscheiden wird? Als ich Annes Gesichtsausdruck sah als Ricardo von München erzählt hat, hatte ich das Gefühl ich Herz wäre gerade in 10000 Einzelteile zerbrochen. Was wenn sie sich für ihn entscheidet? Könnte ich damit umgehen? Ganz ehrlich gesagt wusste ich darauf keine Antwort. Irgendwie wollte ich nicht mehr darüber nachdenken und beschloss erst mal nach Hause zu fahren.
Zuhause angekommen schrieb ich Andre ob wir heute Abend nicht was machen wollen. Lange musste ich nicht auf einen Antwort warten. Melanie, Tim, Flo und die andere wollten am Abend in die Nachtschicht und so schloss ich mich denen an. Es bringt mir auch nix wenn ich jetzt nur zuhause sitze und darauf warte bis sich Anne entscheidet hat.
3 Stunden später holte mich Andre mit Flo und Tim bei mir ab. Heute, soviel wusste ich, war einen Freundin von Melanie zum ersten Mal mit dabei. Ich war natürlich schon gespannt wie sie wohl aussieht. Als wir ankamen waren die anderen noch nicht da und so beschlossen wir draußen zuwarten. Es war der erste Abend seit dem Unfall wo ich beschlossen hatte mal wieder raus zu gehen, etwas zu erleben. Nach 5 Minuten kamen dann auch endlich die anderen und als ich die Freundin von Melanie gesehen habe stockte mir der Atem. Melanie sowie auch die anderen begrüßten sich untereinander und dann standen sie plötzlich vor mir. Ich konnte meine Augen kaum von dieser Frau lassen. So etwas hübsches hatte ich lange nicht gesehen.
„Mia das ist Sven, Sven das ist meine Freundin Mia.“, stellte uns dann Melanie vor. Ich nahm ihre Hand und konnte spüren das sie ziemlich weich waren. Aus meinen Mund kam nur ein „ hi“. Mike war es dann der mich wieder auf den Boden der Tatsachen holte. Wir waren gerade am Eingang und bezahlten unseren Eintritt als er zu mir meinte: „Sie ist schon ganz schön heiß oder?“
Ich wollte erstmal dazu nichts sagen sondern den Abend abwarten. Klar sie war schon was besonderes. Mia hatte ein dunkle Hot Pants und Ballerinas an und dazu ein hellblaues Top. Von ihrem Vorbau wollte ich gar nicht erst sprechen er war einfach „WOW“ und ich glaube das weiß sie auch gut in Scene zu setzten. Ihre langen dunkelblonden Haare hatte sie geglättet und hingen ihr locker über die Schulter. Mia hatte gemerkt das ich sie beobachte und lächelte mich einfach an.
Der Abend an sich verlief dann wirklich noch sehr lustig und ich kam des Öfteren mit Mia ins Gespräch. So erfuhr ich auch dass sie jetzt seit 6 Monaten solo ist, einen Golf 2 fuhr, alleine wohnt und als Rechtsanwaltsgehilfe arbeitet. Mia war mir gegenüber total offen und wir lachten viel und der Alkohol floss auch ordentlich. Im großen und ganzen ein sehr gelungener Abend. Melanie und Tim sowie die anderen meinte dann irgendwann wir sollten doch bei denen weiter machen. Ich hingegen schlug vor das wir zu mir fahren, da ich noch Alkohol übrig hatte von der letzten feier. Andre meinte dann:“ Is die Party nicht schon etwas her?“ Ich nickte nur und sagte dann:“ Ja so vor 2 Wochen, der Samstag bevor der Unfall passiert ist.“ Plötzlich fühlte ich mich schlecht. Ich flirte hier mit Mia obwohl ich Gefühle für Anne habe die im Krankenhaus liegt und nicht weiß für wen sie sich entscheiden soll. Kurz entschuldigte ich mich bei den anderen um aufs klo zugehen. Doch Flo kam mir direkt hinterher.
„Sven was soll das? Du kannst dir nicht immer wieder Schuldgefühle einreden, es war einfach ein blöder Unfall. Und du sagst doch selber das es Anne besser geht.“
Jetzt schaute ich ihn an und vertraute mich ihm an. „ Ich habe ihr gesagt das ich sie lieb!“
Flo war etwas geschockt von meiner aussage und schaute mich mit offenem Mund an. Du hast was gemacht?“ „Ihr gesagt das ich sie liebe und ich mir einen Beziehung mit ihr vorstellen kann. Doch auch Ricardo hat ihr seine Liebe auch gestanden und ihr dann später gesagt das er nach München zieht. Als sie das gehört hatte war sie traurig und wollte das ich auch das Zimmer verlassen. Was wenn sie sich jetzt für ihn entscheidet? Ich kann doch nicht nur zuhause sitzen und darauf warten endlich eine Entscheidung zu bekommen. Wo doch hier auch geile Mädels rum laufen!“ Flo wusste genau wen ich meinte schließlich finden sie alle heiß. Er schüttelte nur den Kopf. „ Ich kann dich sehr gut verstehen aber ich hoffe du machst das richtige.“ Mit diesen Worten gingen wir wieder zu den anderen und fuhren zu mir.
Auf dem Weg sprachen unterhielt ich mich mit Mia und fand so heraus das wir einige Gemeinsamkeiten haben. Wir hören die gleiche Musikrichtung, lieben die gleichen Filme. Es versprach ein sehr toller Abend bzw. eine sehr tolle Nacht zu werden. Bei mir zuhause holten Flo und Andre den Alkohol aus der Küche und Melanie machte Musik an. Man unterhielt sich stundenlang und so merkte ich gar nicht wie einer nach dem anderen langsam oder sicher einschlief oder nach Hause ging. Fahren konnte zu diesem Zeitpunkt keiner mehr. Erst als Mia sich entschuldigte weil sie mal eben zur Toilette müsse. Schaute ich mich in meinem Wohnzimmer um und musste feststellen das alle anderen schon am schlafen waren. Ein Blick auf die Uhr verriet mir das es bereits 4 Uhr morgens war. Zum Glück hatten wir Wochenende. Als Mia dann wieder kam beschlossen wir beide auch schlafen zu gehen. Ich bot ihr an in meinem Bett mit zu schlafen und das ich mich auch beherrschen könne. Zuerst lachte sie und wusste nicht ganz ob sie zusagen sollte oder lieber nicht. Aber dann nickte sie und wir beide gingen ins Schlafzimmer. Ich zeigte ihr den Weg und ging dann selber noch mal ins Badezimmer. Als ich im Schlafzimmer ankam lag sie schon unter der Decke gemurmelt schlafbereit. Meine Sachen schmiss ich einfach auf den Boden und machte bevor ich mich ins Bett legte noch das Licht aus.
„Sven es war wirklich ein schöner Abend, man kann sich wirklich gut mit dir unterhalten. Das hatte ich schon lange nicht mehr. Danke.“, flüsterte sie mir ins Ohr. Ihre Stimmer verursachte eine Gänsehaut bei mir dass es mir wirklich schwer fiel sie nicht zu küssen, aber ich hatte ihr ja gesagt dass ich mich beherrschen werde. Doch das war ihr jetzt wohl egal. Ich lag auf dem Rücken, so schlafe ich immer ein, als sich plötzlich Mia auf mich legte und anfing mich zu küssen. Zuerst ganz vorsichtig aber dann würden die Küsse immer fordernder und wir konnten nicht mehr aufhören.
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