Von der Wiege bis zum... - Teil 8

Autor: Boo
veröffentlicht am: 24.10.2011


Nachdem Treffen mit Oz war ich so durcheinander, dass ich nicht wusste was ich empfinden oder denken sollte. Ich fuhr zu Mia zurück.
Bei ihr angekommen, ließ ich meine Tasche auf dem Boden fallen und ließ mich in ihr Bett fallen. „Na habt ihr noch miteinander gesprochen?“, fragte Mia neugierig.
„Nein wir haben kaum gesprochen nur am Ende haben wir uns verabschiedet.“, antwortete ich müde und fing an zu gähnen.
„Hmm… und wie fandest du den Tag heute? Ihr habt ja schnell wieder zur einander gefunden.“
Ich dachte nach. War es so? Haben wir wieder zu uns gefunden? Ich schwieg kurz und dachte nach was ich sagen könnte.
„Nein. Nein ich denke nicht, dass es so ist wie du denkst. Ich weiß es, weil ich diese Distanz gespürt habe. Er weiß es auch. Es sind fast 4 Jahre her Mia! 4 Jahre, wo wir nichts von einander wirklich mitbekommen haben. 4 Jahre in denen wir Erfahrungen gesammelt und älter geworden sind. Klar, er ist irgendwo immer noch der alte Oz den ich kenne aber ich merke auch das er andere Seiten an sich hat, die ich davor nicht kannte.“ Mir fiel nichts mehr ein. Ich hatte Kopfschmerzen, weil ich nur am nachdenken war, ich hatte Angst vor dem Zusammentreffen und dann sah ich ihn wieder. Wut, Trauer, Sehnsucht und Hoffnung vereinten sich in mir und es waren zu viele Gefühle das ich nicht mehr weiter wusste.
War es eine gute Idee gewesen, ihn wieder zu sehen? Ich war doch so glücklich… aber die Ungewissheit, was ab jetzt auf uns zukommen wird, ließ mich zittern.
„Süße was ist los? Du siehst nicht gut aus.“, besorgt kam Mia auf mich zu und legte ihre Hand auf meine Stirn.
„War es zuviel für dich? Ich wollte dich nicht überrumpeln mit dem Treffen. Es tut mir wirklich leid.“, sagte sie verzweifelt. Ich nahm ihre Hände, drückte sie fest und lächelte.
„Mach dir keine Sorgen. Es ist nichts. Du hast nichts falsch gemacht, du hast mir ein Wunsch erfüllt, den ich mir selber zu erfüllen nicht traute. So bekomme ich und er Gewissheit und es tut mir gut. Ich danke dir so sehr Mia.“
Wir schwiegen und hörten leise Musik. Ich war in meine Gedanken so versunken, dass ich nicht merkte, dass Mia eingeschlafen war. Ich machte das Licht aus, legte mich ins Bett und hörte ihr dabei zu, wie sie regelmäßig atmete. Irgendwann schlief ich auch ein.
Am nächsten Tag weckte sie mich auf, wir frühstückten gemeinsam und wollten noch ein bisschen die Sonne genießen. Ihr Handy klingelte. Es war niemand anders als Oz.
Wir starrten beide auf ihr Display und grinsten uns gegenseitig an.
„Nun geh ran Mia.“, drängte ich sie.
„Hallo?“, Mia ging ran und machte dabei auf Laut damit ich mithören konnte.
„Hey Mia, wie geht’s dir?“, fragte er.
„Mir geht’s gut und dir? Was machst du so?“
„Ach nichts, wollte gleich raus mit ein paar Freunden treffen. Muss morgen wieder Arbeiten. Und du? Ist Boo noch bei dir?“, fragte er.
Ihr Grinsen wurde breiter.
„Ja sie ist neben mir. Wir genießen noch bisschen die Sonne.“, antwortete sie knapp.
„Achso.“, sagte er zögernd.
Er räusperte sich und schwieg dann kurz.
„Kann ich kurz mit ihr sprechen?“, fragte er leise.
Mia fing an zu kichern.
„Na klar, warum nicht. Warte ich gib ihr.“ Sie reichte mir ihr Handy.
Ich war gespannt was er von mir wollte.
„Ja?“
„Na wie geht’s dir alles ok?“
„Bestens danke und selbst?“, mein Herz schlug Saltos.
„Ja auch danke. Du ich wollt dich was fragen.“, sagte er.
Spannung und man konnte mir und Mia sehen, wie hoffnungsvoll wir waren.
Was wollte er fragen? Ich war so neugierig.
„Was möchtest du mich denn fragen?“, fragte ich unschuldig und hoffte dabei um ein weiteren Treff.
„Ich muss morgen in Harburg arbeiten, aber ich weiß nicht wirklich wie man dahin kommt und ich wollte dich fragen, ob du mir den Weg beschreiben könntest?“
Ich war so baff. Das hätte ich natürlich jetzt nicht erwartet.
- Zu früh gefreut Boo, aber sei nicht enttäuscht du solltest doch am besten wissen, dass man sich nichts erhoffen sollte – sagte meine innere Stimme.
„Ähm also ich weiß nicht genau wohin du willst und hast du schon im Internet nachgeschaut? Auf HVV? Da kann man ja immer Start und Ziel angeben und dann beschreibt es dir.“, antwortet ich verunsichert. Ich hatte echt keine Ahnung wieso er mich nach dem Weg fragte.
Mia schlug leise auf ihr Stirn und schüttelte ihr Kopf und schaute mich nur doof an.
Eine weile schwieg er, dass ich schon dachte er sei nicht mehr dran.
„Hallo? Oz?“, fragte ich vorsichtig.
„Ja bin noch dran. Ja ich schaff es nicht, ich verstehe nichts. Also könntest du bitte für mich nachschauen und dann mir bescheid geben?“, fragte er.
„Ja. Kann ich machen.“
„Dankeschön. Bist meine Rettung. Also bis dann, muss jetzt auflegen.“, sagte er fröhlich.
Man könnte fast meinen, dass er am grinsen war aber ich äußerte dazu nichts. Er gab mir noch die Adresse durch.
„Gut bis dann viel spaß.Ciao.“
„Danke euch auch bye.“ Und er legte auf.
Mia schaute mich erwartungsvoll an, als ich das Telefon zur Seite legte.
„Du bist so doof Boo. Du bist wirklich hohl.“, schimpfte sie mit mir.
„Was hab ich denn gemacht?“, fragte ich ahnungslos.
„ Schau doch in HVV nach.“, äffte sie mir nach.
„Er wollte extra, dass du nachschaust und wollte das du ihm den Weg beschreibst. Und warum?“, fragte sie mich.
Ich verstand nur Bahnhof.
„Ja warum? Das frag ich mich doch auch. Nur weil ich in der Nähe wohne heißt es doch nicht, dass ich ein Navigationssystem bin.“, antwortet ich sauer.
„Boo, hast du seine Nummer?“, war die nächste Frage die sie mir stellte.
„Nein hab ich nicht.“, und während ich ihr antwortete wurde mir klar, dass er wollte das ich ihn entweder anrufe oder eine SMS schicke.
Mia sah mir wohl an, das ich erleuchtet wurde.
„Genau. Er will deine Nummer, will dich aber nicht direkt fragen, weil er wie immer komisch ist und er bekommt zwei Dinge auf einmal. Eine Wegbeschreibung und deine Nummer. Bingo du hast ins Schwarze getroffen!“, stellte sie zufrieden fest und lachte.
„Das heißt noch lange nichts!“, protestierte ich. Ich wollte mir keine falschen Hoffnungen machen, zur Sicherheit das es böse enden könnte.
„Das wirst du ja noch sehen, wenn er dann deine Nummer hat ob er sich meldet oder nicht. Also schau später nach und schreib ihn eine SMS wir wollen ja nicht das er sich verläuft, ach und bevor du es vergisst, speichere seine Nummer.“, sagte sie zwinkernd.
Ich wusste, dass sie irgendwo recht hatte. Oz war nicht dumm, er hätte einfach nach schauen können doch dann würde er nicht an meine Nummer rankommen. Es war irgendwo von ihm schlau aber auch offensichtlich. Ich hoffte, dass ich mir nichts falsches einbildete. Ich beschloss, ihm eine SMS zu schreiben. Dann hieß es für mich abwarten, was als nächstes kam.






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