Before the first teardrop falls - Teil 8

Autor: Riefie
veröffentlicht am: 15.05.2012


Ach, ihr seit alle so toll *-* danke für die lieben Kommentare, ich hoffe, der Teil gefällt euch auch. Natürlich konnte ich Phil nicht sterben lassen... Immerhin soll da ja ein Happy End kommen :D <3

Phil stand da. Er konnte nichts sagen, nicht laufen. Er traute sich nicht einmal zu atmen, aus Angst, dass dieser Augenblick nur ein Traum war. Wenn, dann wollte er nicht mehr aufwachen. Niemals! Vor ihm stand sie. Die Frau seiner Träume. Charlett war noch hübscher geworden. Sie hatte irgendwas Neues, Reifes an sich. Ihre Augen waren immer noch dieselben. So stechend grün und sie sahen geradewegs in seine. Er sah, dass sie mit sich rang. Er selbst ja auch. Ihre Hände hielten etwas umklammert und als er näher hin sah, sah er wie sein Kind ihn anschaute. Phil hielt sich die Hand vor den Mund und sah dieses kleine winzige Kind an, was sein eigen Fleisch und Blut war. Er sah, wie Charlett einen Schritt auf ihn zuging. Auch er ging auf sie zu. Einen Schritt nach dem anderen und er sah, wie sie zu begreifen schien. Ihr Blick wurde klarer und ihre Augen leuchteten ihn an. Er konnte nicht anders, er ging schneller, ja rannte was. Es konnte ihm nicht schnell genug gehen, als er sie endlich sachte in seine Arme zog. Sie legte ihre Hände in seinen Nacken und zog ihn an sich, immer bedacht, den Kleinen nicht zu zerquetschen. Es musste eine Ewigkeit dauern, als sie sich endlich voneinander lösten und er ihr Gesicht in seine Hände nahm.
„Du bist so wunderschön!“ Er sah sie liebevoll an, er konnte nicht anders.
„Du lebst. Ich kann… es noch garnicht richtig glauben.“ Ihre Stimme versagte. Ein kleiner, aber bestimmender Laut, zog sie aus ihrer Starre. Phils Augen wanderten an ihr herab und er sah das erste Mal in seinem Leben seinen Sohn. Er sah Charlett an, diese wusste was er wollte. Sie öffnete die Trage und zog den kleinen, 3 Monate alten heraus und gab ihn vorsichtig ihm. Phil konnte es garnicht glauben. Er hob ihn über sich und nahm ihn dann liebevoll in den Arm. Sein Blick musterte ihn. Er hatte seine Augen und seine blonden Haare. Doch die Grübchen und die süße Stupsnase konnten nur von Charlett sein.
„Er…er ist so…danke!“
Sein Blick war verschleiert aber er sah die grünen Augen von Charlett. Diese hob die Hand, strich ihm damit die Träne und antwortete.
„Solange wir beide bei dir sind, wirst du nie wieder eine Träne vergießen.“
Phil lächelte glücklich, legte ihre einen Arm um die Hüfte und zog sie zu sich. Es tat so gut, sie wieder bei sich zu haben und sie hatte ihm… das wundervollste Geschenk gemacht, was man ihm nur machen konnte. Ihren wundervollen Sohn im Arm haltend, zog er sie noch näher und blickte ihr dabei tief in die Augen. „Ich liebe dich, wie sehr ich dich doch liebe.“ „Ich liebe dich auch.“ Dann versanken beide in einem innigen und lang ersehnten Kuss. Er spürte ihre warmen Lippen auf seinen. Er sog ihren Duft ein. Ein kleiner Klagelaut ließ beide in ihrem Tun innehalten. Zwei große blaue Augen guckten beide an und sie lachten. „Dich lieben wir doch auch.“ Charlett strich dem Kleinen über die Wange. Auch Phil sah ihn liebevoll an. „Dein Dad bleibt jetzt immer bei dir.“ Dann hob er seinen Blick und sah ihr in die Augen. „Bei euch!“


Charlett schrieb die letzten Zeilen ihres Buches und schloss es. Sie war fast schon etwas wehmütig, als sie das letzte Kapitel geschrieben hatte. Es war keine Geschichte in dem Sinne, nein. Es war ihre Geschichte, die von Phil und ihr, aus ihrer Sicht. Sie hatten ausgemacht, dass jeder sowas schrieb und es dem anderen geben würde.
Doch bis die Bücher fertig waren, durften sie sich nicht sehen. Es waren nun mehr 6 Wochen vergangen und sie hatte die letzten Zeilen geschrieben. Sie legte eine CD oben drauf und band es mit einem rosa Band zu.
„Mama!“ Ein blonder, blauäugiger kleiner Junge streckte den Kopf durch die Tür und lief mit noch etwas wackeligen Beinen auf sie zu. Er würde diesen Monat 1 Jahr alt werden. Kaum zu glauben, dass es nur 6 Monate waren, die zwischen ihrem Wiedersehen am Flughafen und dem heutigen Tag lagen.
Sie hob ihren kleinen Jungen hoch und musterte ihn. Er sah seinem Vater mit jedem Tag ähnlicher. Jason Thomas Carter war mehr oder weniger ein Abbild seines Vaters, auch wenn dieser etwas anderes behauptete. Sie musterte seine Nase und die Grübchen, die er bekam, wenn er lachte.
„Na, was meinst du mein Spatz, haben wir dieselbe Nase?“ Dieser lachte sie an und griff in eine ihrer braunen Locken. Ihr Herz wurde weich, als sie dieses Lachen hörte.
„Wollen wir den Daddy mal anrufen?“ Jason nickte und Charlett gab ihm das Telefon, nachdem sie gewählt und es auf Lautsprecher gestellt hatte.
„Hallo Kleines.“ Sie lächelte.
„Hallo mein Schatz.“
„Papa!“ Charlett konnte nicht anders und fing an zu lachen. Es war eine ganz besondere Beziehung die Jason zu seinem Vater hatte.
„Na, da ist ja mein Engel.“ Sie hörte wieder diesen besonderen liebevollen Ton, wenn er mit Jason sprach.
„Ich vermisse euch.“ Charlett wurde traurig. Die 6 Wochen hatten ganz schön ihre Nerven strapaziert. Sie sehnte sich nach ihm, nach seinen Berührungen. Sie hatten so lange aufeinander verzichten müssen. Doch sie wussten beide, dass sie diese Zeit gebraucht hatten. Phil hatte Zeit gebraucht, um über dieses Erlebnis hinweg zu kommen. Immerhin hat er um sein Leben gekämpft, war mehrere Tage ohne Wasser und Nahrung auf offener See getrieben. Er selbst wollte diese
Auszeit, damit sie beide diese Bücher schreiben konnten.
„Wir vermissen dich auch.“ Sachte klopfte es an die Tür und ihre Mutter schaute herein. Sie war damals aus allen Wolken gefallen, als sie Phil in der Tür stehen sah. Sie hatte ihn umarmt und geweint, obwohl sie ihn an dem Tag das erste Mal live gesehen hatte. Sie deutete auf Jason und machte ein fragendes Gesicht, ob sie ihn mitnehmen sollte.
„Phil, meine Mutter ist gerade gekommen. Sie nimmt Jason mit zum Strand.“
„Okay, mach’s gut mein Großer. Bis bald. Ich liebe dich.“
„Baba Papa.“ Sie lachten. Tamara nahm ihren Enkel auf den Arm und trug ihn hinaus.
„Ist er groß geworden?“ Sie stellte das Telefon wieder leise und hielt es sich ans Ohr.
„Ja, ganze 3cm.“ Sie hörte Phil hörbar die Luft einziehen.
„Ich will nicht noch mehr verpassen.“
„Ich weiß.“
„Du fehlst mir so.“ Sie hörte das Verlangen und die Sehnsucht in seiner Stimme und spürte dieselben Gefühle auch in ihr.
„Du mir doch auch. Kannst du nicht einfach herfliegen?“
„Bist du denn schon fertig?“
„Ja, eben gerade.“ Sie lächelte.
„Aber ich kann nicht zu dir fliegen.“ Das Lächeln erstarb und sie ging hinaus auf den Balkon.
„Warum? Bist du etwa immer noch nicht fertig?“
„Doch, doch schon. Ah, warte ich muss gerade jemand sehr wichtigen begrüßen. Es kann eine Weile dauern.“ Ein Klicken in der Leitung, ließ sie verwirrt auf den Display schauen. Er hatte das Gespräch beendet. „Was zum Teufel…“
Plötzlich legten sich zwei Hände auf ihren Bauch und umschlossen sie von hinten. Sie spürte die warme Wange und sog den ihr nur allzu bekannten Duft ein.
„Phil.“
„Hey Kleines.“ Er küsste sie sanft am Hals und hielt sie fest.
„Wie bist du denn so schnell hierhergekommen?“
„Ich bin schon seit zwei Tagen fertig und habe es einfach nicht mehr ausgehalten. Ich musste dich sehen und Jason.“
„Den hast du gerade verpasst.“
„Ja, ich weiß. Aber ich wollte auch erstmal mit dir alleine sein.“
Sie drehte sich langsam in seinen Armen um und in ihrem Kopf machte es wieder den berühmten Knall als sie in die immer noch so intensiven blauen Augen von Phil schaute. Ihre Beine wurden immer noch weich und sie fiel immer noch halb in Ohnmacht wenn sie ihn sah. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass sie ihn wieder hatte. Dass sie ihn spüren konnte und sie zusammen ihren kleinen Sohn aufwachsen sehen würden. Seine Arme schlossen sich ein wenig mehr um ihre Taille und sie schaute ihn an.
„Ich hab dir damals doch schon gesagt, dass ich dich niemals wieder gehen lasse.“
Sie lächelte sanft, strich ihm mit einer Hand über die Wange und legte sie dann auf seine Brust. Sie spürte sein starkes Herz schlagen und wusste, dass es auf Ewigkeiten ihr gehören würde.
„Ich habe dich niemals aus meinem Kopf bekommen, geschweige denn, dass mein Herz aufgehört hat, für dich zu schlagen.“
„Diese blöde Röte.“ Sie merkte, wie ihre Wangen heiß wurden und sie wusste genau, dass sie aussah wie eine Tomate. „Ich sehe immer aus wie eine Tomate.“
Er lachte und sie machte einen Schmollmund. Er strich ihr sanft über die Wange und sah sie an.
„Weißt du, was unter anderem über dich in meinem Buch steht?“ Sie schaute ihn an und schüttelte leicht den Kopf.
„Jedes Mal, wenn du rot wurdest, hast du mein Herz ein Stück weiter erobert.“ Sie lächelte ihn an. Phil legte seinen Kopf auf ihre Schulter und sog den Duft ein. „Du riechst wieder so gut.“
„Wieder? Wonach riech ich denn?“
„Nach frischen, süßen Erdbeeren.“ Sie fing an zu lachen, als er anfing, ihren Hals anzuknabbern.
„Yummy.“
„Phiiiiil. Lass das!“ Sie musste ihn leicht von sich schieben und er grinste sie an. Es raubte ihr wieder fast den Atem. Sie merkte wie er ein wenig nachdenklich wurde.
„Schatz, was ist los?“ Sein Blick suchte den ihren und sie sah Traurigkeit in seinen Augen. Sanft nahm sie ihre Hand und legte sie auf seine Wange.
„Es ist nur,“ er stockte, sah sie eindringlicher an und fuhr fort: „Ich hätte dich so gerne gesehen. Mit dem kugelrunden Bauch, bei der Geburt, wie es dir während der Schwangerschaft ging.“ Ja, sie hätte das auch gerne gehabt. Sie lächelte, nahm ihn an der Hand und setzte ihn aufs Bett. Dann drehte sie sich um, holte die CD, die auf dem Buch lag und legte sie in den Bluray-Player.
Sie nahm die Fernbedienung und setzte sich neben ihn. Sie nahm seine Hand in ihre und sah ihn etwas unsicher an.

Phil wusste nicht, was sie jetzt vorhatte. Sie saß neben ihm und lächelte ihn unsicher an.
„Ich weiß, dass es nicht dasselbe ist, doch… vielleicht tröstet dich dies hier ein wenig.“ Sie drückte den Play-Knopf und nahm seine Hand in ihre. Sein Blick wanderte zum Bildschirm und schon kurz darauf sah er das wundervolle Gesicht von Charlett.
„Hey Phil, ich habe zwar etwas in das Buch geschrieben, aber die Zeit, die dir am meisten fehlt, sind die ersten Monate unseres Kindes, unseres wundervollen Sohnes. Ich denke und hoffe, dass dir das hier ein wenig Trost spendet.“
Er sah wie Jason ins Zimmer kam und sich von Charlett auf den Schoß ziehen ließ.
Jasons Gesicht kam der Kamera ganz nah und er hörte wie Charlett ihm etwas sagte. Dann hörte er Jasons süße Stimme. „Papa, ich liebe dich.“ Phil spürte, wie sein Herz zu pochen begann. Wie sich alles in ihm innerlich zusammenzog und er schaute liebevoll zu Charlett, die ihre Augen auf den Bildschirm gerichtet hatte. Er ließ seinen Blick wieder zurück wandern und sah, wie Jason sich an seine Mutter schmiegte und sie das Wort ergriff.
„Und ich liebe dich auch, mein Schatz. Vergiss das niemals.“ Beide winkten in die Kamera und dann wurde es schwarz. Er sah Charlett liebevoll an, nahm ihr Gesicht in ihre Hände und küsste sie. Als er eine weitere Stimme hörte, drehte er sich wieder zum Bildschirm.
Ivy hielt die Kamera von sich weg und grinste.
„So, also wir sind hier gerade in der 14. Schwangerschaftswoche und beim Frauenarzt.“ Die Kamera schwenkte um und er sah Charlett auf einer Liege liegen. Ihr Oberteil war hochgeschoben und eine Ärztin drückte gerade etwas Gel auf ihren Bauch.
„Ih, das ist ja kalt.“ Charlett grinste in die Kamera und schaute dann die Ärztin an, die anfing bei ihr einen Ultraschall zu machen. Sie drehte den Bildschirm so, dass auch Charlett etwas sehen konnte. Phil starrte auf den Bildschirm und hielt Charletts Hand fest. Sie hatte sich dabei filmen lassen? Hatte sie das etwa die ganzen 9 Monate getan. Er blickte sie an und sie schien seine Frage zu bemerken. Sie nickte und zeigte mit dem Kopf zum Bildschirm. Die Ärztin stellte etwas an dem Gerät rum und wandte sich dann an sie. „So, hier können sie jetzt den Herzschlag hören.“ Es wurde leise im Film und auch Phil traute sich kaum zu atmen. Er hörte ein leises Pochen und faste sich selbst an sein Herz. Das Bild erlosch und kurze Zeit später, sah man ein paar Bilder nacheinander abspielen, die Charlett immer mit prallerem Bauch zeigten.
„Wir sind jetzt in der 20. Schwangerschaftswoche und wie man sieht“, sie schwenkte die Kamera um und man sah Charlett, die vor einem riesen Teller mit lauter Zeug saß, „hat Madame noch immer einen riesen Appetit. Was ist das denn da alles?“ Sie ging mit der Kamera drauf und Charlett zeigte mit dem Finger auf die verschiedensten Lebensmittel.
„Gewürzgurken, Erdnussbutter. Hmm… ach das ist Schokoladenpudding mit Sahne, da ist Apfelmus und hier sind noch ein paar Schinkennudel mit Ketchup.“ Phil konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und sah Charlett an. „Das hast du wirklich alles gegessen?“ Sie nickte. „Was meinst denn, was ich für einen Hunger hatte?!“ Sie grinste zurück und er sah wieder dem Film zu.
„Da ich ja weiß, für wen dieses Video ist, sage ich mal Hallo Phil!“ Ivys Kopf blickte hervor und zeigte dann auf einen großen Gymnastikraum. „Leute, das ist für den werdenden Papa von diesem Baby hier. Sagt mal Hallo.“ Alle winkten in die Kamera und dann schwenkte sie wieder auf sich.
„Ich übernehme hier gerade deinen Part. Also, wir müssen gleich Atemübungen machen, auf riesen Plastikbällen rumreiten und wer weiß was noch. Schau gut zu und lerne.“
Die Kamera schwenkte um und er sah Charlett, die sich unsicher auf einen Ball setzte. Eine unbekannte Person schien die Kamera zu führen, denn Ivy stellte sich hinter sie und hielt Charlett fest, während diese kreisrunde Bewegungen auf dem Ball machte. Phil musste laut auflachen, als er Charlett angelehnt an Ivy lag und beide komische Atemübungen machten.
Das Bild wurde wieder schwarz und Charletts Gesicht erschien. Sie saß auf dem Sessel, der am Fenster stand und starrte in die Kamera.
„Heute ist es mal kein sonderlich großes Ereignis. Ich habe lange hin und her überlegt, ob ich wissen will ob es ein Junge oder ein Mädchen wird. Ich glaube, ich kann meine Neugierde nicht mehr zügeln. Morgen muss ich wieder zur Untersuchung.“ Phil sah ein Lächeln über ihre Lippen huschen, welches aber auch schnell wieder erstarb.
„Ich weiß nicht, ob du das überhaupt irgendwann mal sehen wirst, aber… Phil du fehlst mir. Als ich damals nicht erreicht habe, ist in mir eine Welt zusammen gebrochen. Ich habe früh gemerkt, dass ich schwanger war und ja, ich freue mich auf unser Kind. Aber ist nicht dasselbe, als wenn du hier wärst. Manchmal träume ich davon, wie du mich von hinten in den Arm nimmst und deine Hand auf meinen Bauch legst. Aber ich weiß, dass es nur Wunschdenken ist. Aber trotzdem, ich liebe dich. Immer noch und jeden Tag mehr.“
Sie stand auf und schaltete die Kamera aus. Weitere Bilder folgten, Charlett hatte schon einen großen Bauch und Phil sah gespannt hin, als der nächste Film begann.
„Heute bin ich alleine hier.“
Charletts Kopf wurde sichtbar und sie lächelte unsicher in die Kamera.
„Ich werde heute erfahren, was es wird. Ich bin ziemlich nervös, aber… ich werde das schon hinkriegen.“ Sie legte die Kamera auf einen Tisch, von dem man die Liege und den Monitor gut sehen konnte. Sie schob sich das Oberteil hoch und blickte schüchtern in die Kamera.
„Sieh mal, was du angerichtet hast.“ Die Ärztin ließ das Gerät über ihren Bauch fahren und drehte den Bildschirm. Hier, das sind die Arme. Da sehen sie einen kleinen Fuß“
Man sah wie Charletts Augen größer wurden. „Ist das etwa die Nase?“ Sie deutete auf einen Punkt und Phil strenge sich an, auch etwas erkennen zu können.
„Ja genau, da ist eine kleine Stupsnase. Sie sind in der 33. Schwangerschaftswoche und das Baby liegt gut.“ Die Ärztin schien noch ein wenig hin und her zu suchen, als sie schlussendlich sagte.
„Es wird ein Junge.“ Selbst durch den Bildschirm durch, sah er das Charletts Augen verräterisch glänzten. Er drückte sanft ihre Hand, wandte den Blick aber nicht ab.
Das Bild wurde kurz schwarz und als es wieder Farbe hatte, war Charlett auf ihrem Balkon und hatte die Kamera neben sich auf die Brüstung gestellt. Ihr Kopf lag auf ihren Armen und sie sah in die Ferne. „Wir bekommen also einen Jungen. Einen kleinen Phil. Ich bin so froh, dass er gesund und munter ist und das alles gut verläuft. Er hat bestimmt deine blonden Haare und hoffentlich deine Augen. Wusstest du eigentlich, dass wenn du mich immer angesehen hast, dass ich darin das Meer sehen konnte? Das ich jedes Mal fast ohnmächtig wurde?“ Sie lächelte schwach, dann drehte sie ihren Kopf der Kamera zu. Ihre grünen Augen glänzten und sie schien glücklich zu sein.
„Kaum zu glauben, dass es nun mehr fast 8 Monate her ist, als ich das letzte Mal in deine wundervollen Augen schauen durfte. Immer öfter denke ich daran, dich anzurufen und es dir einfach zu sagen. Aber ich habe Angst. Du hast bestimmt eine Neue und machst mit ihr schon lauter Zukunftspläne. Ich kann es dir noch nicht einmal verdenken. Ich hoffe nur, dass du glücklich bist und nichts bereust.“ Phil wandte sich Charlett zu, die ihren Kopf gesenkt hatte. Er legte seine Finger an ihr Kinn und zwang sie, ihm in die Augen zu schauen.
„Ich hatte nie eine andere und ich war auch nicht glücklich, weil du nicht bei mir warst. Und wenn es sein muss, würde ich auch jetzt noch auf dich warten. Ich würde immer auf dich warten, weil ich dich liebe, mehr als alles andere auf der Welt.“ Er zog ihren Kopf an sich ran. Ihre Beine lagen quer über seinen und sie kuschelte ihren Kopf an seine Schulter. Er schloss seine Arme um sie und sah erneut auf den Film, wo sich nun ein Bild aufbaute, welches ihn zusammenzucken ließ. Er sah Charlett im Bett liegen, schreiend und total verschwitzt. Vor ihr saß eine ihm unbekannte Frau und neben ihr saß Ivy.
„So, ich werde jetzt gucken, ob das Kind richtig liegt.“ Er sah, wie die Ärztin ihre Hände auf Charletts Bauch legte und vorsichtig tastete. Dann setzte sie sich wieder vor sie und sagte:
„Ich sehe den Kopf. Also, nun kräftig pressen. Ich will, dass sie Ivy ansehen. Auf mein Kommando pressen sie und achten dabei auf die Atmung. Ivy machen sie es ihr bitte vor.“ Er sah wie Ivy und Charlett wieder diese komischen Atemübungen machten und hörte die Ärztin mehrmals „Pressen!“ rufen. Als er ein leises Schreien hörte, wandte er sich abrupt zu Charlett und sah sie an.
„War…war das gerade der erste Schrei…von unserem Kind?“ Sie lächelte und nickte zaghaft. Er konnte nicht anders. Er küsste mit solch einer Leidenschaft auf den Mund und zog sie danach fest an sich. Er sah, wie Ivy die Nabelschnur durchschnitt und wie Charlett das erste Mal ihren gemeinsamen Sohn im Arm hielt. Die Kamera ging aus. Wenig später wurde das Bild nochmal angemacht. Ivy stand vor der Kamera und winkte. Sie flüsterte schon fast. „Charlett ist total fertig von der Geburt. Sie schläft.“ Sie schwenkte die Kamera um und er sah seine wunderschöne Charlett selig in ihrem Bett liegen und schlafen. In den Händen hielt sie… sein T-Shirt.
„Du hast es immer noch?“ Sie lächelte und griff kurzerhand unter ihr Kopfkissen.
„Natürlich.“ Er lächelte zurück und streichelte sanft.
„So, damit du ihn mal siehst.“ Ivy ging zu einer kleinen Wiege und hielt die Kamera darauf. Jason hatte die Augen geschlossen. Er war gewaschen worden und hatte einen kleinen Delphin neben sich liegen. Seine winzig kleinen Hände lagen neben seinem Kopf und er sah einfach nur zum knuddeln aus. „Hier mal die wichtigsten Fakten. Dein überaus süßer Sohn wiegte stolze 3089 Gramm und ist 49cm groß. Immerhin muss man ihm anrechnen, dass er 2 ½ Wochen zu früh dran war.“ Sie ließ die Kamera noch einen Moment auf ihm Ruhen ehe wieder ihr Gesicht zu sehen war.
„Phil, wenn du nur wüsstest, wie sehr dich Charlett vermisst. Manchmal, wenn ich nachts in ihr Zimmer kam, wisperte sie im Schlaf deinen Namen. Immer wenn sie sich an den Bauch gefasst hat, sagte sie „unser Baby“. Sie hat dich niemals vergessen und sie liebt dich aus vollem Herzen. Ihr habt so ein süßes Kind geschaffen. Ihr gehört einfach zusammen. Wenn du das einmal sehen solltest, wirst du sie ja wohl wiedergesehen haben. Lass sie nicht wieder gehen.“ Das Bild wurde schwarz. Es folgten kurze Filmabschnitte, wo man Charlett mit Jason auf dem Arm sah. Wie sie Jason von ihm erzählte. Er sah sie, wie sie seinen Brief vorließ und wie sie ihm das Meer zeigte. Das Bild erlosch und Charlett war wieder zu sehen, wie am Anfang.
„Das ist mehr, als ich jemals in ein Buch reinschreiben könnte. Ich hatte immer die Hoffnung, dass ich eines Tages wieder in deinen Armen liegen würde und nun… ist es soweit. Nach der Geburt unseres Sohnes, habe ich versucht, ihm alles über dich zu erzählen. Aber ich bin froh, dass er dich wieder hat. Bleib bei uns, hörst du? Wir lieben dich und nun… wartet noch eine Überraschung auf dich.“ Charlett schaltete den Fernseher aus, stand auf und rollte eine ziemlich große geflochtene Kiste herbei.
„Öffne sie.“ Seine Finger wanderten langsam zu dem Verschluss und er ließ das Schloss knacken. Er öffnete den Deckel und es raubte ihm den Atem. Seine Hand strich über die Gipsbüsten, die übereinander gestapelt waren. Er holte eine nach der anderen raus und sah sie sich an. Es waren insgesamt 9 Stück. Er sah sie an, konnte aber nichts sagen. Er sah, wie ihr Bauch gewachsen war. Wie viel größer er wurde. Als letztes zog er ein Album hervor. Er schlug es auf und er sah das erste Ultraschallfoto. Charlett hatte in schöner, geschwungener Schrift die Details dazu geschrieben. Er las sich alles durch, schaute sich die Fotos an. Drehte sie, wendete sie und versuchte etwas zu erkennen. Charlett hatte die Büsten in die Kiste gelegt und sich wieder neben ihn gesetzt. Er war gerade bei dem Bild angekommen, wo man sah, dass es ein Junge wurde. Er starrte darauf und fuhr mit dem Finger leicht über die Konturen, als er innehielt.
„Ist das die Stupsnase?“ Sie folgte seinem Finger und nickte lächelnd. Er schloss das Album, legte es in die Kiste und zog sie zu sich.
„Das ist…wundervoll. Das ist so unglaublich, es ist wie, als wäre ich dabei gewesen. Das… Charlett ich liebe dich, ich lasse dich niemals wieder gehen und ich danke dir dafür, dass du mir einen so wundervollen Sohn geschenkt hast.“ Eine Träne kullerte über seine Wange, sie wischte sie weg und sah in seine leuchtend blauen Augen.
„Ich danke dir. Das du zurück gekommen bist und auch für dieses wundervolle Kind. Ich liebe dich auch.“ Er küsste sie so innig, dass ihr fast schwindelig wurde.
Sie liebten sich das erste Mal, nach diesen 6 Wochen. Sie spürten seinen durchtrainierten, warmen Körper an ihrem. Spürte seine Küsse auf ihrem Körper, seine Berührung die wohlig nachbrannten. Und sie schafften es wieder, beide das Feuerwerk gleichzeitig in sich zu zünden.
Phil hatte sich wieder seine Boxershorts angezogen und wartete darauf, dass Charlett aus dem Badezimmer kommen würde, als die Tür einen Spalt breit aufging. Er sah den kleinen Kopf mit der blonden Wuschelfrisur reinkommen. Er breitete seine Arme aus und Jason ließ sich von ihm aufs Bett heben.
„Hey mein Engel.“ Phil küsste ihn sanft auf die Stirn und legte ihn neben sich. Er zog die Decke über ihn und streichelte ihm über die verwuschelten, goldblonden Haare.
„Wie heißt denn dein Delphin?“ Phil deutete auf sein Kuscheltier und Jason folgte seinem Blick.
„Phil.“ Phil selbst grinste und sah ihn an.
„und wer hat ihn dir geschenkt?“
„Mama.“ Phil lächelte seinen Sohn liebevoll an. Legte seinen Arm um ihn und schon kurze Zeit später, schlief der kleine Jason in den Armen seines Vaters ein.
Charlett kam aus dem angrenzenden Bad und sah aufs Bett. Phil hatte die Arme um Jason gelegt und schien zu schlafen. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen und sie kam nicht drum herum, auch zu lächeln. Sie wusste, dass sie das ganz große Los gezogen hatte und sie hatte nicht umsonst so lange im Bad gebraucht. Sie musste nachrechnen, wann sie das letzte Mal mit Phil geschlafen hatte. Aber das, würde sie ihm morgen sagen. Sie legte sich neben Jason, zog die Decke über sie und schlief ein.
Charlett und Phil wurden von unruhigem Gezappel in ihrer Mitte geweckt. Jason war schon wach und sah sie mit großen Augen an. Charlett öffnete die Augen und sah gleich 2 blaue Augenpaare auf sie gerichtet.
„Guten Morgen.“ Sie streckte sich, gab erst Jason einen liebevollen Kuss und streckte sich dann Phil entgegen. Dieser umfasste ihr Gesicht und gab ihr einen langen, leidenschaftlichen Kuss. Als sie sich voneinander lösten und beide nach unten sahen, saß Jason da und starrte sie verwirrt mit großen blauen Augen an. Beide konnten sich ein Lächeln nicht verkneifen.
„Willst du ihn umziehen und wickeln?“ Charlett schaute Phil an, der lächelnd nickte und mit Jason auf dem Arm verschwand. Sie zog sich ihr Lieblingskleid an. Es besaß keine Träger, war schlicht weiß und hatte ein blaues Blumenmuster darauf. Dann stellte sie sich auf den Balkon und wartete auf Phil. Sie roch ihn, noch bevor sie seine warmen Hände auf ihrem Bauch fühlte.
„Wo ist Jason?“
„Er ist bei deiner Mutter und isst genüsslich und lässt sich verwöhnen.“ Charlett lachte.
„Ja, in der Hinsicht ist er wie du.“ Er knuffte ihr ein wenig in die Seite und legte dann wieder seine Hände um sie. Sie legte ihre Hände darauf und schwieg einen Moment, ehe sie begann:
„Weißt du noch, wie ich ihm Film sagte, dass ich das alles gerne mit dir erleben würde?“
„Ja, du weißt garnicht wie sehr ich das wollen würde.“ Sie lächelte, was er aber nicht sah.
„Weißt du auch noch, wie ich sagte, dass ich mir immer gewünscht habe, dass du deine Hände auf meinen Bauch legen würdest und das spüren könntest, was ich spüre?“
Sie spürte wie er nickte und sie zog seine Hände genau an die Stelle, wo sie sie im Film selbst drauf gelegt hatte. Er zog sie herum und sah ihr tief in die Augen.






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