Charline Müller

Autor: Wibke
veröffentlicht am: 02.05.2012


Hey,
das ist meine erste Geschichte. Ich hoffe sie gefällt euch!
Liebe Grüße
Wibke



Erstes Kapitel:

Heute war mal wieder mein erster Tag an einer neuen Schule. Wieder einmal mussten wir umziehen, weil meine Mutter sich von irgendwelchen Männern bedrängt fühlte und Angst bekam. So war sie, sie hatte immer Angst, dass uns irgendetwas passieren könnte. Es war mein fünfter Umzug und langsam gewöhnte ich mich daran immer "Die Neue" zu sein. Zu beginn hatte ich immer Angst vor den neuen Schulen und hatte ständig diese Fragen im Kopf: Wie wird man mich aufnehmen? Werde ich Freunde finden? Aber die schlimmste Frage war immer: Für wie lange ist es diesmal? Und wann werden wir das nächste Mal umziehen müssen? Aber mittlerweile hatte ich mich daran gewöhnt.
Wir - das waren meine Mum Theresa, meinen kleine Schwester Lucy und ich. Meine Mum war gerade mal 18 Jahre alt, als sie mit mir schwanger wurde. So bekam ich eine sehr junge Mutter und oft kam es mir so vor, als ob nicht sie auf uns aufpasste, sonderen eher ich auf sie. Ich war eigentlich seit ich sechs Jahre alt war auf mich selbst gestellt und kümmerte mich um den Haushalt. Mum musste sehr viel und lange Arbeiten, damit wir uns einigermaßen über Wasser halten konnten. Aber das hat mir nie viel ausgemacht, ich war gerne alleine, aber manchmal wünschte ich mir jemanden, ob eine Mutter oder eine beste Freundin, mit der ich über all meine Probleme reden könnte, aber da war nie jemand. Als ich sechs war brachte Mum das erste Mal einen Mann mit nach Hause. Er hieß Frank und ich konnte ihn von Anfang an nicht leiden. Aber Mum wollte nicht auf mich hören und neun Monate später kam Lucy auf die Welt. Als Frank erfuhr, dass Mum schwanger war, verließ er sie und ließ sich nie wieder blicken. Irgendwie war ich froh, dass er weg war, aber Mum nahm das schwer mit. Seitdem leidet sei unter Minderwertigkeitskomplexen. Sie hat mir auch keinen Freund von sich mehr vorgestellt und ich glaube, sie hatte seit dem auch keine Beziehung mehr. Lange Zeit hat sie mir oft die Ohren voll geheult, dass sie so hässlich und dick wäre und und und, dabei hat sie eine sehr schöne Figur: sie ist schlank, aber nicht zu dürr, sportlich, hat schöne Gesichtszüge, dunkelbraune Augen, die immer so schön leuchten, wenn sie lacht - was in letzter Zeit immer seltener vorkommt - und wunderschöne lange, schwarze und sehr dicke Haare. Ich halte Mum für die hübscheste Frau der Welt und hätte gerne ein wenig mehr von ihrem Aussehen geerbt. Aber eigentlich kann ich mich nicht beschweren, auch ich habe eine sportliche Figur, aber um diese zu behalten muss ich viel Sport machen. Ich gehe zweimal die Woche schwimmen und so oft ich kann Joggen. Auch die Augen habe ich von ihr geerbt, aber meine Haare sind einfach der Horror, sie sind widerspenstig, stehen in alle Richtungen ab und wollen nie so wie ich, noch dazu haben sie so eine komische Rotbraune Farbe. Die kleine Lucy ist mein Engel. Sie ist der einzige Mensch in meinem Leben, den ich über alles liebe und der mir diese Liebe auch zurückgibt. Sie ist der kleine Sonnenschein in meinem Leben. Ohne sie hätte ich wahrscheinlich schon längst aufgeben. Ich habe schon oft darüber nachgedacht einfach alles stehen und liegen zu lassen und abzuhauen. Enfach weg von meiner Mum und ihrem ewigen Selbstmittleid. Aber ich könnte meine Lucy nicht alleine zurücklassen und sie mitzunehmen würde sie wahrscheinlich nicht schaffen und außerdem will ich ihr das nicht antun. Das wäre nicht gut für den kleinen Engel. Und auch meiner Mutter gegenüber könnte ich es nicht, weil Lucy der einzige Grund ist, weshalb sie manchmal noch lachen kann. Mir kamen mal wieder die Tränen. Ein weiterer Grund warum ich mich nicht leiden kann: ich fing immer gleich an zu heulen...
"Willst du jetzt hier heulend sitzen bleiben und zu spät zum Unterricht kommen oder doch lieber aufstehen, selbst aussteigen und mich aussteigen lassen?", eine belustigte Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Erschrocken schaute ich auf: tatsächlich der Bus hatte vor einem riesigen Gebäude gehalten. Hier waren unglaublich viele Schüler, die alle so viel älter als ich aussahen. Ich atmete noch einmal tief durch und stand dann ohne den Jungen, neben den ich mich einfach gesetzt hatte, noch eines Blickes zu würdigen auf und stieg aus dem Bus.
Was mir sofort auffiel, war dass es überhaupt nicht nach Ziegerrettenrauch roch. An meiner letzten Schule - es war eine kleine ländliche Schule - wurde sehr viel geraucht, was ich aber schlimmer fand, war, dass es die Lehrer nicht interessierte oder sie zumindest nichts sagten um die Schüler daran zu hindern, aber am aller Schlimmsten fand ich die Lehrer, die sich zu den Schülern gestellt und mitgeraucht haben. Hier schien es besser zu sein, auf jeden Fall sah ich niemanden rauchen. Irgendwie hatte jede Schule seinen eigenen Geruch. Jede Schule richt anders.
Obwohl ich ja ziehmlich viel Übung hatte, brauchte ich fast zehn Minuten um das Sekreteriat zu finden. Dort ging ich zu der Sekreterin Frau Heinrichs und stellte mich vor. Sie wusste sofort bescheid und konnte mir weiterhelfen. Das hatte ich auch schon anders erlebt. Einmal kam ich an eine Schule und keiner wusste, dass es eine neue Schülerin geben sollte. Daraufhin wurde ich wieder nach Hause geschickt und sollte am nächsten Tag wiederkommen. Aber hier lief alles glatt. Ich bekam meinen Stundenplan und damit auch den Raum, in dem ich nun Unterricht hatte. Nachdem ich mir den Plan genauer angeschaut hatte stellte ich fest, dass ich in der 11b war und mein neuer Tutor Herr Teißen heiß.





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