Kämpf um Dinge , die du liebst ! <3 - Teil 7

Autor: Marie
veröffentlicht am: 20.06.2012


Rico und ich liefen schweigend nebeneinander her und ich hielt seine Hand noch immer ganz fest in meiner. Als wir an einem Park in meiner Nähe ankamen, setzte wir uns auf eine Bank und endlich brach er die Stille, indem er meinte: > Willst du mir vielleicht erzählen, was los ist? Und was das gerade war? Vor allem möchte ich gerne wissen, warum du mich geküsst hast? < Ich seufzte. Sollte ich ihm wirklich die ganze Geschichte erzählen? Nicht mal mit Lena hatte ich darüber gesprochen. Die Einzige, die die ganze Wahrheit kannte, war Adira. Warum dachte ich also darüber nach, ihm das zu erzählen? Vielleicht weil er jetzt genau neben mir saß und ich jemanden zum reden brauchte? Ja, das brauchte ich auf jeden Fall und so fing ich dann doch an ihm alles zu sagen. Ich erzählte ihm, dass ich Antonio schon seit meiner Kindheit toll fand und das die Liebe zu ihm noch genauso stark war, wie früher oder sogar wuchs. Dann fügte ich hinzu, dass es nie einen anderen Jungen für mich gab und wenn ich versuchte ihn zu vergessen, dann klappte es nicht, da seine Familie uns eh immer besuchen kam.
Natürlich erklärte ich ihm noch die Situation mit Ria und das ich einfach nicht gegen sie ankommen würde. Als letztes beschrieb ich dann nur noch, was in den letzten zwei Tagen passiert war.
Er schüttelte geistesabwesend den Kopf und murmelte irgendwas vor sich hin, was ich nicht verstehen konnte. > Rico, hast du mir überhaupt zugehört? < Ich warf ihm einen skeptischen Blick und als er dann aufblickte, sagte er schnell : > Klar, nur ich habe über diese Situation nachgedacht. Hört sich echt nicht gerade gut an. Außerdem hatte ich gedacht, dass aus uns vielleicht irgendwann etwas werden könnte, aber gegen Antonio werde ich dann wohl nie eine Chance haben, wie? < Er guckte mich gespielt traurig an, deshalb boxte ich ihm gegen den Arm und antwortete : > Du bist doch doof, du kannst so viele Mädchen haben. Ach und bilde dir bloß nicht ein, dass der Kuss was zu bedeuten hatte. Ich wollte dich nur auf die Wange küssen und genau in dem Moment hast du dich unglücklicherweise zu mir gedreht. Sorry nochmal deswegen.. ! < Sein Blick ruhte noch immer auf mir und wir schweiften total vom Thema und meinen Problemen ab. Plötzlich wurde er total ernst. > Was ist wenn ich kein anderes Mädchen will? Und versuche um dich zu kämpfen? < Das schockte mich so sehr, dass meine Kinnlade runter klappte. War das gerade sein Ernst? Lachen tat er zumindest nicht. > Ja, Romana. Ich würde alles dafür tun, um dein Freund zu sein. Du bist wunderschön und anders als andere Mädchen. Aber auf positive Art anders... < Er redete weiter, aber ich dachte über das nach, was er gesagt hatte. Jetzt wo er meinte, dass ich anders war als andere Mädchen, da spürte ich das es der Wahrheit entsprach. Nie war ich so offen wie die anderen, natürlich war ich nicht verklemmt oder so, aber nicht jeder musste alles über mich wissen. Mein Vertrauen zu gewinnen dauerte lange und genau jetzt wurde mir klar, dass ich eigentlich niemandem vertraute außer Adira. Die Wahrheit war, dass ich nicht mal Lena wirklich vertraute. Aber was war nur passiert? Früher war ich ein aufgeschlossenes Mädchen, dass mit vielen Leuten ihre Geheimnisse teilte, auch wenn manchmal mit zu vielen. Lag es an der Situation, dass ich zu oft enttäuscht wurde? Vor allem da es Personen waren, die ich so sehr liebte. Sofort fielen mir zwei Namen für solche Personen ein ' Antonio und Ria ' . Wenn ich ganz tief in mein Herz gucken würde, dann würde ich merken, dass ich endlich die Wahrheit gefunden hatte. Leider gab es da noch eine andere Sache, die mich bedrückte und das war meine Familie. Klar, ich kam gut mit ihnen aus, aber mit ihnen verbunden, hatte ich mich nie gefühlt. Der Bezug zu meinen Eltern fehlte mir einfach. Mit meinem Vater wollte ich nie wirklich über Probleme reden, deshalb wandte ich mich an meine Mutter, anfangs hörte sich mir ja schon zu, aber seit längerer Zeit redeten wir nur noch selten. Wie auch, wenn sie immer arbeiten musste? Und ja mein Bruder Lukas? Was sollte ich schon zu ihm sagen, ich liebte ihn sehr, aber manchmal hätte ich mir echt mehr Unterstützung von ihm gewünscht. Vor allem fand ich sehr komisch, dass er einmal so und dann einmal so war.
An einem Tag beschützte er mich und am anderen Tag war ihm total egal wie ich mich fühlte. Ich zuckte zusammen, als Rico mich leicht schubste. Auch wenn es nur leicht war, irgendwie kippte ich zu einer Seite, verlor mein Gleichgewicht und landete auf meinem Po. Autsch, damit hatte ich ja mal gar nicht gerechnet. Es war auch sehr unhöflich von mir, ihm nicht zu zuhören. Natürlich eilte Rico schnell zu mir und half mir hoch. Er entschuldigte sich total oft hintereinander bei mir, bis ich schließlich sagte : Ach, ist doch nicht schlimm. Ich war so in Gedanken, dass ich durch diesen leichten Stoß mein Gleichgewicht verloren habe. < Auf einmal blickte er verlegen zu Boden und ich verstand nicht wieso er das tat. > Hast du mir gerade überhaupt zugehört? < Shit, er hatte mir ja gerade irgendwie eine Liebeserklärung gemacht. Wie peinlich ! So ein hübscher Junge und ich ignorierte ihn. > Natürlich weiß ich was du erzählt hast, aber was sollte ich dazu sagen? <Auch ich wurde etwas rot. > Romi, du siehst süß aus, wenn du dich schämst, hat dir das schon mal jemand gesagt? < Natürlich erwiderte ich nur schüchtern 'nein' ! Jetzt wo ich mit ihm über meine Probleme geredet hatte, fühlte ich mich schon etwas komisch, da ich ihn ja eigentlich gar nicht kannte. Ich vertraute ihm ja nicht mal.. ! > Könntest du mich vielleicht nachhause bringen? Das ist heute viel zu viel für mich und ich fühle mich nicht so gut. < Ein Blick auf meine Uhr zeigte mir auch, dass es bereits halb sieben war. So lange saßen wir nur hier und redeten. Die Zeit verging verdammt schnell und der Tag mit ihm war eigentlich auch sehr schön und entspannend. > Klar, mache ich gerne. < Der Park war nur zehn Minuten von meinem Haus entfernt. Wir liefen wieder nur schweigend nebeneinander wie am Beginn des Treffens, wahrscheinlich weil wir beide in unsere Gedanken vertieft waren. Als wir dann vor meiner Haustür waren, schloss ich sie auf. Dann als ich dann ohne ein weiteres Wort reingehen wollte, hielt er mich am Arm fest und drehte mich zu sich. > Romi, bist du sauer auf mich? Ich fand den Tag echt schön. Vielleicht können wir uns ja irgendwann nochmal treffen? < Obwohl ich eigentlich keine Lust hatte zu lächeln, tat ich es. > Nein, ich bin nicht sauer, Rico. Ich fand ihn auch sehr schön und danke das du so für mich da warst. < Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und drückten ihm einen Kuss auf die Wange. > Wir sehen uns dann Montag. < Als er schon auf der anderen Straßenseite war, winkte er mir noch einmal. Als ich dann ins Wohnzimmer kam, saßen bereits meine Eltern, Lukas, Adira und auch noch Antonio am Esstisch. Ohne eine Begrüßung ging ich in Richtung Treppe. > Valentina, tenemos que hablar. Qué está mal con usted? < (Valentina, wir müssen sprechen. Was ist los mit dir?) Ich wurde nur noch wütender. > Mama, du brauchst nicht spanisch reden. Jeder hier im Raum versteht dich, also rede einfach deutsch. < Bevor sie was erwidern konnte, fügte ich noch hinzu : > Und mit mir ist nichts los! Es gibt hier nur eine Person, der ich eigentlich gesagt hatte, dass sie verschwinden soll! < So schnell wie ich konnte rannte ich die Treppe hoch und warf mich weinend auf mein Bett. Beim Hochrennen hatte ich gehört wie meine Mama noch rief : > Ich weiß echt nicht was mit ihr los ist. Sie macht mich total fertig. Nie kann man es ihr recht machen. < Adira erwiderte dann nur : > Mach dir mal keine Sorgen, ich kümmer mich um sie. < Und schon stand sie im Türrahmen und klopfte gegen die Tür. > Lasst mich doch einfach alle in Ruhe. < schluchzte ich. Wieso kam eine Katastrophe nach der anderen?
Adira setzte sich auf die Bettkante und nahm mich in die Arme, dabei beruhigte sie mich, indem sie sagte : > Pssscht, es wird alles wieder gut. Ich versprech's. < Hatte ich nicht schon mal so ein Versprechen gehört? Leute sollten nie irgendwas versprechen, was sie eh nicht halten können, aber im Moment war ich einfach nur dankbar, dass Adira an meiner Seite war. Sie kam genau zur richtigen Zeit, denn jetzt brauchte ich sie am meisten. Schließlich brachte ich schluchzend ein ' Danke ' heraus und sie drückte mich noch fester an sich. Als ich dann die Augen öffnete, stand im Flur Antonio und blickte mir genau in die Augen. Ich sah wie im eine Träne die Wange entlang lief und er formte mit den Lippen ein ' es tut mir so Leid '...





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