So brav und doch so sexy - Teil 21

Autor: yuna151
veröffentlicht am: 25.09.2012


Als erstes will ich mal loswerden, dass ich mich nun dazu entschlossen habe in einen Teil immer 2 kapitel rein zu stellen ^^...denn die Story hat eigentlich ganze 45 Teile. Und als zweites möchte ich mich nochma bedanken für die lieben Worte und das ihr überhaupt die Geschichte lest. Nun will ich aber nicht viel mehr reden und euch lesen lassen...lg yuna


21. Kapitel… Sanft wie ein Engel…



„Tala… Ich … Hör mir doch bitte zu.“ Doch er zeigte keine Regung. Die Blondine versuchte ihn zu sich zu drehen.
Sie sah den Schmerz in seinen Augen und auch… ja wenn sie richtig sah, dann war da auch Verzweiflung. Aber wieso? Was war denn nur los mit ihm?
Unerwartete drehte er sich vollends zu ihr um, nahm ihr Gesicht in die Hände und küsste sie. Leidenschaftlich und innig. Im ersten Moment wusste sie gar nicht was sie tun sollte. Dann erinnerte sie sich an seinen Blick und erwiderte den Kuss. Allerdings nur halbherzig, was selbst Tala auffiel.
Er beendete den Kuss, aber hielt sie noch immer im Arm.
„Ich liebe Dich, Meine wunderschöne kleine Rose.“ Endlich hatte er es ausgesprochen. Ungeachtet ihrer Reaktion. Er musste es einfach jetzt sagen. Zwar war sie nicht mit ganzen Herzen beim Kuss, aber immerhin hatte sie ihn erwidert. Ihre wunderschönen grünen Augen weiteten sich vor Erstaunen und noch etwas, was er nicht benennen konnte. Wenn er es nicht besser wüsste, würde er sagen Bedauern.
Was sie nicht wussten war, dass sie viele Beobachter hatten. Zum einen im Haus an den Fenstern und dann noch Kai, der hinter einem Baum stand. Er hatte von Anfang an dort gestanden. In seinem Inneren zog sich etwas schmerzhaft zusammen als er auf ihre Antwort wartete. Wie sie wohl reagieren würde?
Eigentlich wollte er ja nicht lauschen, aber ihm überkam einfach ein Gefühl des Verlustes, als er ging. Er wollte nur auf Anne warten und sich dann, wieder einmal bei ihr entschuldigen.
„Ähm … Ich … ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Ich hab dich auch super gerne, das weißt du ja… aber… ich kann dir noch keine wirkliche Antwort geben. Lass mir bitte etwas Zeit.“ Sie senkte den Kopf. Tala hatte mit solch einer Reaktion schon gerechnet. Zumindest sagte sie nicht, dass sie einen anderen lieben würde. Das war ja schon mal etwas Positives. Er lächelte sie jetzt wieder an. Es war ein befreites Lächeln. Anne wurde es wieder warm ums Herz.
Kai hörte ihre Antwort mit Genugtuung und auch mit Panik. Sie hatte ihm nicht gesagt, dass es vielleicht einen anderen gab. Aber warum sollte sie auch. Er selbst hatte ihr ja gesagt, dass es den Anderen nichts anginge, was zwischen ihnen lief. Und es lief ja auch NOCH nichts. Dieser Zeitpunkt rückte allerdings unaufhaltsam näher. Schon bald würde sie die Seine sein, voll und ganz. Mittlerweile störte es ihn nicht mehr, dass sie in ihn verliebt war. Und er gestand sich auch ein, dass er Gefühle für sie entwickelte. Auch wenn es ihn nicht passte. Es war besser das langsam einzusehen anstatt dann vor einer bösen Überraschung zu stehen.
Tala nahm Annes Hand und ging mit ihr zum Haus. Der Halbrusse seinerseits verschwand zum See. Vielleicht war ja jemand dort um Spaß zu haben mit bladen. Heute hatte er wirklich gute Laune. Natürlich würde er abends nicht mit ins Kasino gehen. Ebenfalls hatte er nicht vor, Anne dorthin gehen zu lassen.
Mit besserer Laune forderte er einige Jungs heraus, die alle verloren und doch glücklich waren, dass der große Kai Hiwatari sich mit ihnen beschäftigt hatte.


------------------------------------------------------------------


Die 19 Jährige saß in ihrem Zimmer auf dem Bett und starrte zur Decke. *Wieso hat Tala das bloß gesagt? Er ist mein bester Freund. So etwas darf er nicht sagen. Was soll ich denn jetzt bloß tun??? Ich kann und will ihn doch nicht verletzten aber … Was ist mit Kai? Er spielt nur mit mir, das weiß ich ja, aber ich hab mich schon in ihn verliebt.* Sie kam einfach nicht weiter. Egal wie sie es drehte und wendete, einer blieb immer auf der Strecke. Wenn sie Tala eine gute Antwort gab, würde sie sich selbst verletzten. Wobei sie berücksichtigte, dass Kai ihr sowieso nicht gut tun würde. Also eigentlich gab es nur diese Möglichkeit.
Sie beschloss einfach, dass Kai keine Chance mehr bekommen würde, ihr weh zu tun. Sie konzentrierte sich nur noch darauf, das Tala glücklich werden sollte. Ja genau so wollte sie es machen. Von nun an sollte Kai doch sehen wo er blieb. Aber vielleicht traf sie auch die falsche Wahl. Erst musste sie wissen, wo sie bei Kai stand. Erst dann würde sie sich endgültig entscheiden.
Die beste Gelegenheit dazu, sah Anne an dem Abend des Balles. Er wollte ja nicht, dass die anderen von ihnen wussten, also musste sie ihn nur zwingen, zu ihr zu stehen. Sollte er dies nicht tun, wusste sie Bescheid und würde ganz und gar Tala gehören.
Zufrieden mit sich, da sie endlich eine Antwort für sich gefunden hatte, stand sie gut gelaunt auf und ging ins Wohnzimmer. Tyson und Max spielten Play Station, während Mariah und Hilary in den Sesseln vorm Fenster saßen und Beide in ein Buch vertieft waren. Tala, Hiro und Kai waren nicht anwesend. Ray hörte man in der Küche hantieren. Dort ging sie hin.
Sofort bemerkte sie, dass etwas nicht stimmte. Rays Bewegungen waren ungeschickt. Grade als er sich fast schneidete ging sie dazwischen. Entschieden nahm sie ihm das große Messer weg.
„Ray, was ist denn mit dir los?“ Erst als sie ihn ansah fiel ihr auf, das er bleich war. Sie legte eine Hand an seine Stirn und merkte dass er Fieber hatte.
„MAX, TYSON. KOMMT SCHNELL HER.“ Beide kamen sofort, eigentlich darauf gefasst, eine Standpauke wegen irgendetwas zu bekommen. Stattdessen sahen sie sofort was nicht stimmte. Ray schwankte gefährlich hin und her. Auch die Mädels kamen. Besorgt eilte Mariah zu ihrem Liebsten.
„Er hat Fieber. Wir müssen ihn schnell in sein Zimmer bringen. Hilary, ruf du doch bitte einen Arzt.“
Diese eilte zum Telefon.
Max und Tyson stützten Ray, welcher schon halb bewusstlos war. Gemeinsam schafften sie es ihn ins Bett zu stecken. Kurze Zeit später war auch schon der Arzt anwesend.
„Es ist nur ein kleiner Virus. Wenn er sich ausruht ist er in zwei Tagen wieder komplett fit. Ich lass euch noch etwas gegen das Fieber hier. Falls doch etwas sein sollte, könnt ihr mich gern jeder Zeit anrufen. Ich gebe euch einfach mal meine privat Nummer.“ Als er wieder weg war, rannte Mariah sofort wieder in Rays Zimmer. Besorgt legte sie einen neuen kalten Lappen auf seine Stirn.
Ray glühte und warf seinen Kopf hin und her.


„Na toll! Und wer macht das Essen?“ fragte Tyson als alle, außer Mariah, wieder im Wohnzimmer waren. „Wie kannst du nur jetzt ans Essen denken. Ray ist krank, ey!“ Tyson schwieg und senkte beschämt den Kopf. Alle dachten nach.
„Ähm…entschuldigt bitte die Störung…Ich könnte ja kochen.“ Kam es zögerlich von Anne.
„Super Idee!!!! Fang an!!!!“ kam es sogleich von Tyson.
*Das war ja so klar* dachte sich Hilary. De Blondine ging in die Küche und sah in den Schränken nach um sich einen Überblick zu verschaffen. Nach wenigen Minuten nahm sie alle Zutaten raus und kramte auch noch ihr Handy aus der Tasche um ihren großen Bruder Matt anzurufen.
„ Ja?“
„Hey …Anne hier „
„ Schön dass du grade jetzt anrufst. Ich brauch deine Hilfe.“
„ Oh was ist denn los Matt?“ Einige Minuten lauschte sie angespannt.
„Susi will mich also wirklich nicht mehr sehen.“ Schloss er seine Erzählung.
„ Mhh…das ist wirklich traurig. Tut mir Leid für dich Matt. Wie wäre es wenn ich dir was singen würde? Das hat dir doch immer geholfen.“ Als sie den Topf auf den Herd stellte, begann sie zu singen…Erst nur leise und beruhigend….dann mit der Volle ihrer Stimme. Wodurch auch die anderen es hörten. Leise schlichen sie sich an und sahen Anne wie sie zum Singen tanzte. Durch ihre Stimme verzaubert, hätte Tyson schwören können das er Musik hörte.
„ Hört ihr die Musik auch?“ fragte nun seinerseits Max. *Also spinne ich nicht* dachte sich Tyson.
Doch keiner der Anwesenden bildete sich die Musik ein.
„Anne, das klingt wie immer wundervoll. Sing bitte noch ein Lied für mich. Hier ist meine neue Melodie“, Kam es aus ihrem Handy. Eine sanfte Melodie erklang. Nun waren die anderen noch verdutzter.
„Na klar, Matt. Das mach ich gerne.“ Und schon stimmte sie wieder ein Lied an.


„Der Mond, in der Stille des vollen Tageslichtes,
zeigte Tränen bei Betrachtung der süßen Melodie des Regens.
Mit ausgerissen Fingern zeichne ich weiter, den Traum der Sonne,
die ich zu vergessen beginne.
Der Wind pflückt mich vom Erdboden auf, wie eine sprießende Blume.
Ohne einen Laut lache ich...verbrannt auf den gefallenen Blättern,
starrt ein weiteres ich.

Wenn niemandes Stimme mich erreicht, dann werde ich alles zerstören.
Vor Trauer zitternd,
habe ich denselben Fehler immer und immer wieder gemacht.

Eine Uhr in meinem Herzen, die sich nicht bewegt,
berührt die nicht vergehenden Erinnerungen.
Der vom Licht der Sonne sanft umspielte Traum verschwindet im verblichenen Nachthimmel.
Die Regentropfen sind meine Tränen.
So wie ich meine Trauer nicht heilen kann...verzaubert vom Seufzen des Mondes.
Ich weiß, ich habe den Moment verloren...
Den Sinn des Todes, kann meine Stimme nicht erreichen.

Deine letzten Worte, sie weinen auch jetzt noch an diesem Ort.
Für das Herz, das beschlossen hat, nicht zu trauern,
vergießt der Mond am Nachthimmel Tränen.
Wieder wird die Nacht dich fortnehmen.

Während ich den verschwommenen Himmel male, flüstert die farblose Szenerie.
Kein Fehler wird jetzt wiederkehren,
nicht einmal Erinnerungen der Vergangenheit.

Du lächelst, von einer brennenden Welle Lichtes fort getragen.
Ich rufe unentwegt Deinen Namen,
der in der Ferne wie ein Quell des Friedens scheint.
Niemand wird dich mehr quälen.

Ich erwache aus dem Traum,
in dem ich still mit zitternden Fingern deine Spuren berührte.
Denselben Fehler immer und immer wieder begangen, vor Trauer zitternd,
kann ich jetzt noch nicht Lebewohl sagen.
Langsam und leise bete ich weiter zum Himmel.

Mit sanfter Stimme.

Mit zitternder Stimme.

Bete ich weiter.“



Dabei drehte sie sich. Anmutig wie ein Engel. Sanft wie eine Feder. Ihr weißes Kleid, das sie heute trug vervollständigte diesen Eindruck noch um ein vielfaches. Selbst Hilary war begeistert.
Keiner von ihnen bemerkte, das Hiro und Tala auch bereits hinter ihnen standen und auch andächtig lauschten.
Und auch Kai stand dort. Selbst er war wie bezaubert.
Er hatte sie schon einmal so singen gehört und tanzen gesehen, doch auch jetzt nahm sie alle gefangen damit.



22. Kapitel… Ein perfekter Auftritt



Kai ging sofort wieder. Nicht auszudenken was die anderen wohl sagen würden, wenn er hier so stand und sie sahen dass er sie so offen bewunderte.
Auch Tala ging nach dem Lied wieder. Die anderen waren allerdings nicht so diskret.
„Bravo Anne. Wirklich ganz toll.“ Tyson war völlig aus dem Häuschen. Er klatschte begeistert.
Anne ließ fast das Messer fallen, welches sie gerade aus der Schublade nahm.
„Du kannst mich doch nicht so erschrecken.“ Entrüstet sah sie ihn an.
„Ich glaube du hast gar kein Essen verdient.“
„Oh bitte alles, nur das nicht. Ich brauche mein Essen. Ohne sterbe ich doch.“ Entsetzt ging er auf die Knie.
Das brachte sie zum Lachen.
„Mhh. Na gut. Ich überleg es mir noch, hihi.“ Auch Hilary, Hiro und Max fingen an zu lachen. Kenny schüttelte nur den Kopf. Tyson und sein Essen. An was anderes dachte er wohl gar nicht. Sie hatten jetzt schon eine ganze Weile nicht mehr trainiert. Ihm kam es auch komisch vor, dass Kai nichts sagte. Dabei war dieser doch derjenige, welcher so streng war was das Training anging. Irgendwas stimmte ganz eindeutig nicht mit Kai.
Kurze Zeit später konnten sie auch schon essen. Anne ging und holte alle. Als letztes Kai. Sie klopfte bei ihm.

„Is offen.“ Kam die knappe Antwort.
„Ich wollt dir nur Bescheid sagen, das Essen fertig ist. Kommst du?“ Abwartend schaute sie zu ihm.
Er fing an zu grinsen. Wieso denn bloß?
„Mhh. Also eigentlich KOMME ich nicht so schnell. Aber vielleicht kennst du ja eine gute Technik dafür?“
Anne lief knallrot an. Was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein? Das hatte sie doch gar nicht gemeint.
„Sehr witzig, Kai. Also ERSCHEINST du jetzt nun zum Essen?“ Sie klang höflich distanziert. Kai grinste wieder.
„Ich würde jetzt viel lieber naschen.“ Mit nur drei Schritten war er bei ihr und eroberte ihre vollen Lippen. Sanft drang er mit seiner Zunge in ihren Mund ein. Anne wehrte sich nicht. Zu schön war das Kribbeln in ihrem Bauch. Doch schneller als erwartet, schaltete sich ihr Hirn wieder ein. Grob schob sie ihn von sich.
„Ich kann das nicht Kai. Nicht mehr. Tala hat mir gesagt das er mich liebt und… ich schulde ihm noch eine Antwort.“
„Na dann gib ihn doch eine. Sag ihm einfach du hast schon jemanden.“
„Hab ich das denn wirklich? Du willst doch nichts festes, also warum sollte ich Tala enttäuschen?“
Nun wurde Kai wütend. Obwohl es stimmte, was sie sagte konnte er sich nicht damit abfinden, dass sie Tala vielleicht keinen Korb gab.
„Du willst dir also uns Beide offen halten? Und ich dachte immer ich sei der Böse der nur spielen will.“
„Nein das will ich bestimmt nicht. Aber mir reicht keine Affäre mit dir. Würdest du dich zu mir bekennen, wenn ich dich vor die Wahl stelle?“ Ihre Augen waren voller Verzweiflung. Kai schluckte.
*Was wäre, wenn ich es täte?* Seine Gedanken wirbelten nur so umher. Anne interpretierte sein Schweigen allerdings ganz anders. Falsch.
„Na bitte. Da haben wir doch die Antwort. Du würdest es nicht. Und genau darum geht es. Du musst mich nicht lieben. Das verlange ich auch gar nicht von dir. Aber du solltest wenigstens zu mir stehen. Das ist doch wirklich nicht zu viel verlangt finde ich.“ Den Tränen nahe rannte sie nach unten. Sie stolperte und fiel nach vorn. *Jetzt breche ich mir auch noch was wegen dem!* dachte sie verzweifelt. Glücklicherweise stand Tala unten an der Treppe und fing sie auf.

„Hey nicht so stürmisch. So kenn ich dich ja gar nicht.“ Er schmunzelte. Sie lächelte verlegen und nahm aus dem Augenwinkel war, das Kai oben an der Treppe stand. Sein Blick war völlig entgeistert. So hatte sie ihn noch nie gesehen. *Was soll das denn jetzt? Stört es ihn etwa, mich in Talas Armen zu sehen?* Sie freute sich und kicherte. Tala sah es als gutes Zeichen für sich und küsste Anne wieder. Sie versteifte sich augenblicklich. Schnell befreite sie sich aus seinem Griff.
„Sorry, Wölfchen. So weit bin ich doch noch gar nicht.“ Sie versuchte ihre wirren Gefühle hinter Humor zu ordnen. Nach außen hin gelang es ihr anscheinend echt gut. Auch Tala begann zu lachen.
„Ich weiß. Aber ich kann es ja mal versuchen.“ Anne entspannte sich sofort wieder.
Nun war die Kämpferin in ihr geweckt. Sie würde Kai schon zeigen, was er an ihr hatte. Bzw. was er verpasste, wenn er sich falsch entschied. Vergnügt umarmte sie Tala und gab ihn ein kleines Küsschen auf die Wange. Der strahlte danach heller als die Sonne. Gemeinsam gingen sie in die Küche. Der 23 Jährige gleich hinterher. Alle hatten ihre Plätze eingenommen und aßen. Danach machten Anne und Hilary den Abwasch, Mariah kümmerte sich um Ray, dessen Fieber schon etwas gesunken war, Max und Tyson zockten wieder, Kenny sammelte Infos mit Dizzys Hilfe, Hiro las ein Buch, während Tala noch mal zum See ging. Kai war verschwunden. Abends spielten sie zusammen ein paar Spiele.

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


So vergingen fast ganze zwei Tage. Alles lief prima. Außer das Kai die meiste Zeit nicht da war. Seine Freunde kannten es nicht anders von ihm und wunderten sich nur, warum das die letzten Tage nicht so war. Doch Sorgen machte sich natürlich keiner. Am ersten Tag machte sich allerdings Anne Sorgen. Schließlich war sie es nicht gewöhnt. Doch schnell ließ sie sich überzeugen, dass alles in Ordnung war. Und der zweite Tag ließ gar keine Zeit dafür. Es war der Tag des großen Balles. Ray ging es wieder blendend, doch Anne sollte ihm trotzdem beim Essen helfen. Befehl von Tyson.
Nach dem Mittag ging der Stress erst richtig los. Die drei Mädels konnten gar nicht schnell genug die Küche aufräumen um sich endlich fertig machen zu können. Blitzschnell eilten sie nach oben. Anne setzte sich erst einmal aufs Bett. *Mhh. Wo fange ich bloß an?* Angestrengt dachte sie nach. Nicht so sehr an den Ball an sich. Nein. Eher an Kais Rolle dabei. Wie er sich wohl verhalten würde. Schließlich wollte sie sich ja dementsprechend entscheiden. Es wäre wirklich sehr unschön, sollte sie die falsche Wahl treffen müssen. Tala würde es schnell merken, wenn sie ihm was vorspielte. Entschlossen schüttelte sie jeden weiteren Gedanken erst einmal beiseite.
Schnell stand sie auf und ging duschen.
Als sie wieder ins Zimmer kam, erschrak sie und fiel nach hinten auf ihren Po. Mariah und Hilary standen vor ihr. Schon fix und fertig angezogen. Die beiden grinsten Anne frech an.
„Ähm. Kann ich euch helfen? Ihr seht leicht grinsend aus!“ Stellte sie nüchtern fest.
„Wohl eher können wir dir helfen. Du bist ja immer noch nicht fertig. Wir haben es schon fast 17 Uhr. Hast du vielleicht vergessen dass wir um 18.30 Uhr los müssen? Und du hast noch nicht einmal dein Kleid an. Geschweige denn Make-up, Schuhe, Frisur.“ Hilary tadelte sie sanft. Mariah musste sich ein herzliches Lachen verkneifen.
„Ach wir haben doch noch ein wenig Zeit, Hilary. Wenn wir ihr helfen, dann schaffen wir das locker. Schließlich sind wir doch schon fertig.“ Mariah versuchte sie zu beruhigen.

Der Blondine war es wirklich peinlich, dass sie immer noch nur im Handtuch vor den Beiden stand. Also nicht das sie fast nackt war, nein, das war nicht ihr Problem. Sie fühlte sich irgendwie ertappt. Anne hatte sich nur vertrödelt, weil sie unentwegt an Kai denken musste.
„Ok. Es wäre wirklich sehr nett von euch, wenn ihr mir helfen könntet. Beim Kleid bräuchte ich sowieso Hilfe. Da hab ich ja echt Glück, das ihr es schon gewusst habt, meine edlen Retterinnen.“ Anne stimmte ins Lachen mit ein.
„Ja, in der Tat. Ich konnte es mir wirklich denken. Bei dem Kleid, schafft man doch nichts ohne Hilfe. Echt eine kleine Katastrophe wäre das geworden.“ Hilary ging zum Schrank und nahm das Kleid heraus. Vorsichtig legte sie es übers Bett. Mariah holte einen kleinen Koffer hervor. Darin waren alle möglichen Kosmetik Artikel. Schmuck inklusive. Schnell war alles erledigt. Die drei waren ein gutes eingespieltes Team. Als hätten sie jahrelang nichts anderes getan. Sie hörten die Jungs am Zimmer vorbei laufen.
„Beeilt euch mal ein bissel.“ Gab Ray mit einem Klopfen an der Tür, von sich.
„JAAAAAAAAA.“ Rief ihm Mariah zu. Die Jungs gingen nach unten und warteten an der Treppe.
„Los geht’s Mädels. Unser großer Auftritt.“ Hilary war super gut drauf. Mariah ging als erstes aus dem Zimmer.
Lächelnd stellte sie sich an die erste Stufe und schaute hinunter. Alle, bis auf Kai, waren in ein Gespräch vertieft. Kai entdeckte sie als erstes und stieß Ray an. Dieser blickte irritiert zu ihm und Kai nickte stumm in Mariahs Richtung. Ray blieb die Luft weg. Er erkannte seine Freundin kaum wieder.
Sie trug die Haare hochgesteckt, mit ein paar einzelnen Strähnen, die gelockt um ihr Gesicht lagen.

Ihr Kleid war ein kleines Kunstwerk aus grünem Satin. Vorne war es genau mittig, hochgeschlitzt zusammen gerafft, bis zur Taille. Doch man konnte natürlich, bis auf ihre Füße, nichts sehen. Diese steckte in silbernen High Heels. Keine Träger störten den Blick auf ihre Schultern. Ihr Schmuck bestand aus kleinen funkelnden Steckern an den Ohren und eine kleine feine Silberkette um den Hals, sowie ein silbernes Armband und ihren Verlobungsring.
Andächtig schritt sie die Treppe hinab. Ray kam ihr entgegen. Galant gab er ihr einen Handkuss und verbeugte sich. Dann führte er sie nach unten.
„Du bist bezaubernd wie immer, nur noch strahlender.“ Sein Lächeln war so warm und voller Liebe. Verträumt lehnte sie sich an ihn.
„Danke Schatz. Als nächstes kommt Hilary. Aber lasst diesmal die offenen Münder.“ Vergnügt kicherte sie.
Und dann kam diese auch schon. Ebenfalls blieb sie zuerst an der Treppe oben stehen. Das hatten die drei wirklich perfekt abgesprochen. Auch Hilary lächelte. Die Münder blieben auch diesmal nicht zu.
Die rosafarbene Seide schimmerte im Licht. Erinnerte stark an echte Perlen. Es endete kurz vorm Boden. An ihren Füssen sah man goldfarbene High Hells. Das Dekolleté wurde durch die etwas dunkleren Träger und den gerafften Chiffon, bestens betont. Unterhalb des Busens war ein Band in derselben Farbe das hinten endete indem es einfach runterfiel. Ihr Schmuck bestand aus goldenen Kreolen und einen langen Goldkette, welche zwischen ihren Brüsten endete.
Auch sie lief nun die Treppe hinab und wurde überraschenderweise von Tyson in Empfang genommen.
Heimlich freute sie sich mehr als nur riesig darüber. So was hätte sie von ihm nicht erwartetet. Lächelnd hakte sich bei ihm ein.

Und dann kam Anne. Oben an der Treppe blieb sie stehen. Allen sackte die Kinnlade nun vollends runter.






Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16 Teil 17 Teil 18 Teil 19 Teil 20 Teil 21 Teil 22 Teil 23 Teil 24 Teil 25 Teil 26


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz