Braveheart, so stolz, wie sein Reiter... Teil 2

Autor: Kati
veröffentlicht am: 19.11.2007




'Was machen wir als nächstes?', fragte Mel und fuhr sich gekonnt lässig durch ihre Locken.'Ich hab einen Bärenhunger. Lass uns bitte irgendetwas zu essen kaufen.'
Also drängten sie sich in die Menge und ließen sich, angetrieben von den vielen Menschen, von einem Stand zum nächsten schieben. Sie kauften Wurst und Brot, ein wenig Obst und Butter. Nach einer weiteren Stunde, konnten sie sich aus der Menge befreien und suchten einen ruhigen Ort auf, um etwas zu essen.
'Lass uns da lang gehen', sagte Josephine, 'die Straße kommt mir bekannt vor.'Also folgten sie der Straße und stellten verzückt fest, dass sie an dem Stall wieder herauskamen, in dem sie die Nacht zuvor geschlafen hatten. Es war ein wahrlich großer Stall, das war ihnen in der Dunkelheit gar nicht aufgefallen. Dort mussten mindestens fünfzig Pferde untergebracht sein. Am Eingang hing eine Fahne mit einem Wappen, die sich leicht im Wind bewegte. Die Sonne stand nun schon etwas höher und der Raureif glitzerte auf den Grashalmen. Sie näherten sich dem Stall langsam. Draußen konnten sie von weitem Christian und Stephan erkennen, die gerade dabei waren ein Pferd zu beschlagen. Immer wieder passten sie dem Tier das Hufeisen an, nahmen es wieder ab und schlugen mit einem großen Hammer darauf ein.
'Stephan! Christian! Huhu!' Aufgeregt winkte Mel ihnen zu. Sie musste sich, bevor sie etwas essen konnte, erst einmal in ihrem neuen Kleid präsentieren.
'Ihr seht beide wirklich umwerfend aus! Meine Mutter hat wirklich einen guten Geschmack und ihr natürlich auch!'
Vornehm verneigte sich Stephan. Mit einem Klapps auf den Hinterkopf brachte er Christian dazu sich auch zu verbeugen.
'Vielen Dank! Die Kleider deiner Mutter sind wirklich wundervoll! Doch diese beiden haben es uns angetan!'
'Mel bitte komm jetzt, ich muss etwas essen! Ich sterbe sonst noch vor Hunger!''Ja, ja, ich komme. Wollt ihr nicht auch etwas mit uns essen? Wir haben sowieso zu viel gekauft!'
'Nun ich kann den Meister fragen, wartet, aber seid ihr sicher? Wir schaffen sicherlich ziemlich viel! Nicht, dass ihr nach dem Mahl immer noch hungrig seid!'
'Ach na klar! Also los!'
'Gut wartet, ich frage ihn und komme dann zu euch!'
Während Stephan dem Hufschmied Bescheid gab, rannte Christian in den Stall und holte ein paar Schemel heraus. Als sich schließlich alle gesetzt hatten, begannen sie ihr morgentliches Mahl. Um sie herum war es etwas ruhiger als direkt auf dem Markt. Nur wenige Leute verirrten sich zu dem Gehöft, meist edle Herren, die ihr Pferd neu beschlagen lassen wollten.Um die Stille zu unterbrechen und mit Stephan ins Gespräch zu kommen, stellte Mel ihm ein paar Fragen.
'Wessen Pferde sind das eigentlich, die ihr hier verpflegt?'
'Sie gehören dem König. Einige davon seinem ständigen Begleiter Heinrich.'
'Wer braucht denn so viele Pferde?', irritiert kratzte sich Mel am Kopf.
'Nun, nicht jedes Pferd eignet sich für alles. Der König braucht Reitpferde zur Jagd, das sind schnelle, starke und sehr kluge Tiere. Außerdem ziehen allein zehn seine Kutsche, das sind dann die Kutschpferde. Zum Ausritt in die Wälder bevorzugt er Kaltblüter. Sie sind robuster und nicht so schreckhaft. Aber sein absoluter Favorit ist 'Braveheart'. Man erzählt sich, das er mit diesem Pferd und nur einem Schwert bewaffnet, einen sechshundert Pfund Eber erlegt haben soll. Ob das wirklich stimmt, weiß ich nicht, ich weiß nur, dass es ein wirklich sehr, sehr schönes Tier ist.'
'Ist es schwarz?', fragte Josephine. Sie erinnterte sich an das erste Zusammentreffen, bei dem er sie mit diesem riesigen Pferd fast umgeritten hatte.
'Ja! Und wenn ihm die Sonne auf das Fell auf seiner Stirn fällt, schimmert dort ein Mal auf, das wie ein drittes Auge aussieht. Es ist wirklich ein sehr kluges Pferd. Ich kann den König gut verstehen. Wäre es mein Pferd, würde ich es auch für keinen Preis hergeben.'Während Stephan so erzählte, versank er förmlich in seinem Gesprochenen. Er bewunderte das Pferd des Königs wirklich. Es war so imposant und von großer Gestalt. Bei dem Versuch, das Stockmaß des Tieres zu nehmen, musste Christian ihm helfen, da er es kaum bändigen konnte. Beide schauten nicht schlecht, 1,97m, pure Muskelmasse auf vier Beinen, die sich nur durch den festen Zügelgriff des Königs im Zaum halten ließ. Ganz am Anfang war der schwarze Hengst sehr misstrauisch. Bei dem Versuch ihn einzureiten, warf er alle Männer wieder ab. Einer brach sich dabei sogar den Arm und verstarb kurze Zeit später. Auch dem König war er nicht wohlgesonnen. Wie alle anderen zuvor, warf er auch ihn ab. Es ging immer glimpflich aus, obwohl die Königin Mutter schon so manches mal mit unsicherer Miene an der Koppel stand und ihren damals erst siebzehn jährigen Sohn beobachtete. Nach einiger Zeit hatten sich aber Pferd und Reiter an einander gewöhnt und das Zusammenspiel verlief gut.
'Kommt der König denn oft hier her?'
'Naja, immer dann, wenn ihm nach einem Ausritt ist oder eine Versammlung in einem der Nachbarländer stattfindet.'
Mit großen Bissen verschlangen Stephan und Christian das Brot. Sie mussten wirklich sehr hungrig sein.
Josephine schaute sich ein wenig um. Die Sonne schien ihr auf den Rücken und wärmte sie. Vom Markt war das rege Treiben zu vernehmen. Die Händler und Kaufleute priesen ihre Waren mit lautem Geschrei an und versuchten die Menschen zum Kauf zu bewegen, indem sie regen Handel trieben. Kein Preis wurde so gezahlt, wie er auf den Holztäfelchen stand. Man versuchte immer herunter zu handeln. Auch Josi und Mel hatte damit sehr viel Geld gespart. Aus dem Stall drangen die Scharrgeräusche der Pferde, die unruhig in ihren Boxen standen und darauf warteten, endlich auf die Koppel gelassen zu werden.
Auf einmal erspähte sie in weiter Ferne eine schwarze Kutsche, zehnspännig gezogen.'Sag mal, Stephan, ist das dort die königliche Kutsche?'
Total erschocken, blieb dem das Brot im Halse stecken und er richtete sich hüstelnd auf, um Josephines Frage zu beantworten. Er blickte in die Richtung, auf die sie zeigte. Und tatsächlich, es war die Kutsche des Königshauses. Das erkannte man schon von weitem. Nicht nur das Zehngespann davor, sondern das Wappen auf der Fahne, welche am Dach der Kutsche wehte verrieten ihre Herkunft.
Schnell aßen Christian und Stephan auf und rannten in die Werkstatt des Schmieds.'Meister! Meister! Die königliche Kutsche nähert sich! Sie ist gleich da!'
'Was?! Aber ich bin nicht fertig!', erwiderte der stirnrunzelnd.
'Los Christian! Räum die Schemel in den Stall! Wir müssen uns sputen.'
'Was ist denn los?', fragte Josephine die beiden, die wie angestochen umher liefen.'Später, später! Keine Zeit!'
Und schon waren sie wieder im Stall verschwunden. Die Kutsche, die eben noch so weit weg erschien, näherte sich rasant. Der Mann auf dem Kutschbock trieb die Tiere immer wieder an. Man schien es sehr eilig zu haben. Vor dem Stall angekommen riss er die Zügel nach hinten und die Pferde stoppten mit rutschenden Hufen. Er stieg ab, öffnete die Tür und verneigte sich. Eine Frau mittleren Alters stieg aus der Kutsche und zog langsam ihre weißen Handschuhe aus. Hinter ihr ein Mann, dessen Gesicht man, verdeckt durch einen Hut, der einen tiefen Schatten warf, nicht erkennen konnte. Hastig eilte der Schmied herbei und verneigte sich.
'Königin Mutter, Euer Majestät. Ich bin hoch erfreut darüber, dass Ihr mich mit Eurem Besuch beehrt. Leider ist das Schwert nicht fertig, als dass man es im Kampfe schon nutzen könnte!'
'Schon wieder dieses Kauderwelsch!', dachte Josephine und lächelte in sich hinein.'Nun Schmied,', sprach die Frau in dem edlen Gewand, welches vor Schmuck nur so glänzte. Ein weitfallender Rock umspielte ihr schmalen Hüften. Die Ärmel waren an den Schultern zusammengerafft und gingen fließend in das Dekolté über. Sie hatte eine Kette mit vielen Schmucksteinen um den Hals. Es glich mehr einem Geschmeide. Freundlich entgegnete sie dem Schmied, 'viel mehr sehnt es mich nach meinem Pferd, welches ich in Eure Obhut gab. So sagt, kann es wieder beritten werden?'
'Oh gewiss Frau Königin Mutter! Der Stallbursche wird es sofort für Euch holen! Stephan! Geschwind! Bring das Pferd der Königin Mutter!'
'Ja! Ich eile!'
Schnell lief er wieder in den Stall zurück. Währenddessen nahm der Mann, welcher nach ihr aus der Kutsche gestiegen war, seinen Hut ab und blickte sich um. Sein Blick fiel auf Mel und Josi, die immer noch da standen, wie bestellt und nicht abgeholt.
'Frau Mutter, verzeiht aber ich meine diese zwei Damen zu kennen und möchte mich für eine kurze Weile zu Ihnen gesellen.'
'Gewiss aber spute dich! Der Schneider erreicht noch heute Mittag das Schloss und ich möchte mich nicht verspäten!'
'So sei es! Habt Dank!'
Höflich küsste er seiner Mutter den Handrücken und verneigte sich. Dann kam er mit großen Schritten auf die beiden zu.
'Alter Mel, das ist der Typ der mich fast umgeschrubbt hat!'
'Ich weiß! Reiß dich jetzt bloß zusammen! Nochmal darfst du es dir mit ihm nicht verscherzen!'
'Ich weiß!'
'Du solltest dich bei ihm entschuldigen!'
'Was?! Niemals! Lieber sterbe ich!'
'Seid gegrüßt holde Jungfern! Mich dünkt, Eure Gewänder des gestrigen Tages habt ihr feierlich dem Scheiterhaufen zugeführt?', begegnete er ihnen mit einem frechen Grinsen.'Hallo, äh, seid gegrüßt König!' korrigierte sich Josephine schnell. 'Wie geht es Euch?'Das Grinsen des Königs wurde noch breiter, einem herzhaften Lachen nahe.
'Nun edle Maid, habt Dank, Euch nach meinem Wohlbefinden zu erkundigen. Der liebe Gott bedachte mich auch heute mit Gesundheit und Lebensfreude!'
'Gut zu wissen!', entgegnete ihm Josephine.
'Wie steht es um Euch?'
'Oh danke! Uns geht es auch gut!', antwortete Mel und machte einen kleinen Knicks. Wenn es mit der Lautsprache schon nicht klappte, dann eben mit der des Körpers.
Zustimmend nickte der Mann mit dem Kopf.

'Ich habe mir erlaubt, Eurem Pferd neue Eisen anzupassen. Nun lahmt es nicht mehr Frau Königin Mutter!'
'Oh! Welch erfreuliche Nachricht! Was bekommt Ihr dafür Schmied?'
'Einen geschlagenen Kreuzer, wollt Ihr das Pferd mit zum Schloss nehmen?'
'Oh nein, gewiss nicht, am heutigen Tage ist es mir nicht nach einem Ritt. Bitte führt es gegen Mitte des Tages auf die Weide, Schmied!'
'Wie Ihr wünscht!'

'Darf ich fragen, was Euch zu uns führt?'
'Nun,' wandte sich der König wieder Josi zu, 'gekommen war ich, um des Schmiedes neues Schwert für mich zu holen, doch dieser lies verlauten, dass es wohl dem Kampfe noch nicht gerüstet sei. Des Schicksals Wille war es wohl, auf Euch zu treffen. Doch nun müsset ihr mich entschuldigen. Will ich doch noch einen kleinen Ausritt durch die Wälder meines Reiches machen.
Bursche!', er blickte in Christians Richtung, 'Man sattle mir geschwind das Pferd zum Ritte!''Sehr wohl mein König!'
Eilig lief er in den Stall und zäumte das Pferd auf.
'Ihr wollt ausreiten?', fragte Mel vorsichtig. Sie konnte diese geschwollene Sprache überhaupt nicht und konnte ja schlecht nach jedem Satz einen Knicks machen.'Oh gewiss! Es ist wundervoll! Der frühe Tag birgt Überraschungen in großer Zahl! Über dem See stehen jetzt noch die Schwaden des Nebels!'
'Och wie schön!', träumte Josi laut vor sich hin.
'Mich dünkt, dies soll eine Bitte zur Begleitung meiner Person sein?', sprach er und blickte Josi tief in die Augen.
'Ja dürfen wir denn?'
'Gewiss doch! So holet schnell Eure Pferde!'
'Haben wir nicht!', erwiderte Josi traurig.
'Ja Gott sei Dank! Auf so einen Gaul setz ich mich im Leben nicht freiwillig!' flötete Mel vor sich hin. Diese großen Biester waren ihr schon immer zuwider. Stand man vor ihnen wackelten sie mit dem Kopf und stießen einen damit weg, stand man neben ihnen stellten sie einem den Huf auf den Fuß und stand man hinter ihnen traten sie sogar aus. Je weiter sie von solch einer Höllenmaschine entfernt war, desto besser.
'Mel! Bitte! Lass uns schnell eines kaufen! Ich möchte so gern mitreiten!'
'Du bist wohl nicht ganz dicht! Gib doch nicht unser ganzen Geld gleich am ersten Tag aus! Wer weiß, wozu wir es noch brauchen?!'
'Aber Mel!'
'Nix da! Du kannst schön hier bleiben, bei mir!'
Interessiert verfolgte der König das Streitgespräch der beiden.
'Du bist echt scheiße Mel!'
'Macht nix! Kann ich gut mit leben!'
'Mich beschleicht der Gedanke, dass Ihr Euch einer Einigung nicht nähert. So biete ich Euch gern eines meiner Tiere an!'
Josephines Augen begannen zu leuchten, doch dem bereitete Mel ein jähes Ende.'Vergiss es Josi! Deine letzten Reitstunden liegen weiter zurück als dein erster Milchzahn!''Dann lerne ich es eben wieder!'
'Nein!'
'Ich will aber!', trotzte Josephine lauter werdend.
'Mein Sohn und König!', rief es von weiter weg. 'Ich möchte jetzt geschwind aufbrechen!''Oh Frau Mutter, mich gelüstet es nach einem Ausritt, deswegen werde ich Euch nicht begleiten!'
'Aber wie gedenkt Ihr denn?! Wollt Ihr etwa allein durch die Wiesen und Wälder ziehen?''Oh nein! Diese Maid begleitet mich des Wegs!' und gleich zeigte er auf Josi.
Er wollte sie also wirklich mitnehmen. Wie aufregend. Ihren letzten Ritt hatte sie zwar in böser Erinnerung, da sie damals unglücklich vom Pferd stürzte und sich den Knöchel prellte, was ihr den Anlass dazu gab, nie wieder auf eines zu steigen, doch heute war es anders. Sie wollte unbedingt mit ihm durch die Felder und Berge reiten.
'Nun, so sei es! Gehabt Euch wohl, mein Sohn und König und guten Weg!'
'Rechten Dank, Frau Mutter. Gehabt Euch wohl!'
Sie zog ihre weißen Handschuhe wieder an und winkte dem König noch einmal zu. Danach stieg sie langsam in die Kutsche und fuhr davon.
'Will sie denn das Pferd nicht mitnehmen?', fragte Josi hinter vorgehaltener Hand mit grummeliger Stimme.
'Mich dünkt, Ihr ist heute nicht nach Reiten!'
'Achso!'
Kurz darauf kam Christian auf die drei zu. Er senkte seinen Kopf, nahm die Mütze ab und sprach mit tränenerstickter Stimme.
'E-euer Majestät, d-das Pferd mag nicht auf mein W-wort gehorchen. E-es steht in seinem Stall und rührt sich nicht!'
'Nun, Bursche, das ist Erziehung!', sagte der König und tätschelte dem Jungen beruhigend über den Schopf.
'Sattle geschwind ein weiteres Pferd für die Maid, die mich zu begleiten pflegt. Ich hole Braveheart!'
'Ist gut! Vielen Dank Euer Hoheit!'
Eilig rannte der Junge wieder in den Stall, sichtlich erleichtert über die Reaktion des Königs.'Wollt Ihr mich in den Stall begleiten und Euer Pferd wählen?'
'Ich begleite Euch gerne, überlasse aber die Wahl des Tieres dem Jungen!', sagte Josephine mit freudiger Stimme.
'Wie steht es um Euch? Wollt Ihr hier warten?', er blickte sich um und sah zu Mel.'Ich denke, ich werde mir die Zeit schon ein wenig vertreiben. Aber wie lange wird es denn dauern?'
'Ich reite ein recht schnelles Tempo, sodass ich erhoffe noch vor dem mittaglichen Mahle zurück zu sein.'
Mel blickte auf ihre Uhr, es war halb neun. Also ca. drei bis vier Stunden. Wo in Himmels Namen wollte der denn überall hin?!
'Oh! Welch hübsches Zeiteisen ihr da tragt!'
'Zeiteisen?', wiederholte Mel unverständlich sein Gesagtes.
'Ganz recht, das an Eurem Handgelenk!'
'Was? Die Uhr? Ach, die ist ein Geschenk von meiner Mutter.'
'Sehr hübsch, möget Ihr Acht geben, dass man sie Euch nicht stehle!'
'Ja ich werde aufpassen, Danke!'
Langsam schritten sie alle zum Stall. Ein wenig angesäuert über Josi´s Entscheidung mit ihm weg zu reiten, blieb Mel neben Stephan stehen und verwickelte ihn in ein Gespräch um sich davon abzulenken.
'Bursche! Welches Pferd hast du für die Maid gesattelt?'
'Ginger! Euer Hoheit!'
'Eine vortreffliche Wahl!'
Unauffällig ließ er ein paar Kreuzer in die Hände des Jungen fallen. Dieser strahlte nun über beide Ohren und überreichte Josi die Zügel. Der König indessen schritt zu seinem Pferd und holte es aus seiner Stallung. Mit schweren Schritten und weit geöffneten Augen folgte es ihm gehorsam.
'Euer Sattel sieht ganz anders aus als meiner!', stellte Josi verblüfft fest.
'Oh ja, gewiss! Ihr reitet doch sicherlich einen Damensattel?', erwiderte der König mit etwas irritierter Stimme.
'Damensattel?'
'Ja gepflegt Ihr es denn lieber auf einem Herrensattel zu reiten?'
'Keine Ahnung? Aber auf so einem Ding kann ich nicht sitzen!'
Hinter vorgehaltener Hand lachte der König etwas und ließ das Pferd mit einem anderen Sattel zäumen.
Währenddessen stieg er schon auf und galoppierte eine große Runde über den Hof. Endlich konnte auch Josi aufsteigen, was ihr, angesichts des langen Kleides gar nicht so leicht fiel. Nach mehreren Anläufen hatte sie es endlich geschafft und saß hoch zu Ross. Das Kleid lag unordentlich und vollkommen zusammen geknüllt auf dem Rücken des Pferdes. Sicherlich würde es schrecklich aussehen, wenn sie wieder absteigen würde. Was tut man nicht alles. Mit einem Lächeln im Gesicht zeigte der König auf einen kleinen Weg, der zu dem Tor der Schlossmauern führte. Zaghaft nickte Josi und so ritt er langsam los.
'Erklär mir mal einer, wie man dieses Ding hier zum Laufen bringt!'
'Ich dachte du kannst reiten!' feixte Christian frech und gab dem Tier einen lauten Klatscher auf das Hinterteil. Dieses, ganz verschreckt von dem Schlag, bäumte sich leicht auf und begann in einem Mordstempo loszurennen. Ein lauter Kreischer entfuhr aus Josi´s Mund. Wie brachte sie das Tier nur wieder zum Anhalten? Aufmerksam geworden, durch ihren Schrei drehte sich der König um, wurde dann von Josi und ihrem Pferd überholt. Sie krallte sich mit aller Kraft an dem Hals der wild gewordenen Bestie fest und kniff die Augen zusammen. Sie wollte gar nicht sehen, auf was oder wen sie stürzen würde. Immer schneller galoppierte Ginger die kleine Gasse hinab. Der König gab seinem Pferd die Sporen und folgte den beiden. Mit Leichtigkeit holte er sie wieder ein.
'Ihr habt einen recht eigenartigen Reitstil edle Maid. Und in der Stadt sollte man das Tempo zügeln, nicht dass Ihr mit jemandem zusammen stoßt!', rief er ihr zu. Josi wollte schreien, doch der heftige Gegenwind schnürte ihr die Kehle zu. Immer wieder schüttelte sie mit dem Kopf, krallte sich fester an den Hals des Pferdes, machte es damit noch wilder. Tränen der Angst liefen ihr über die Wangen und als er das sah griff er schließlich beherzt nach den Zügeln von Ginger. Mit einem kräftigen Ruck stoppte er das Pferd. Schnaubend verharrte es und Josi ließ langsam wieder los.
'Geht es Euch wohl? Ihr habt mich sehr erschreckt! Mich dünkt, Euer letzter Ritt liegt recht weit in der Vergangenheit?'
'Ja, tut mir Leid, ich hab es scheinbar doch wieder verlernt. Wie peinlich und danke für die Rettung!', Josephine richtete sich wieder auf, blickte sich um. Der Stall war schon nicht mehr zu sehen. Hoffentlich hatten das die anderen nicht mitbekommen. Wie peinlich! Noch immer hielt der König Gingers Zügel in der Hand.
'Unlängst beschleicht mich der Gedanke, das Ihr zu viel des hier guten Mets trankt!'Während Josephine mit Beruhigen und übersetzen beschäftigt war, tippte er sie an, da sie ihm nicht antwortete.
'Ich kann Euch nicht so schnell folgen, wenn Ihr in der für mich, entschuldigt den Ausdruck, geschwollenen Sprache sprecht, König!'
Er überreichte ihr wieder die Zügel und ritt langsam mit einem frechen Lachen vor.'Idiot!', flüsterte sich Josephine zu.
'Nun! Ich kann auch die Sprache des Pöbels sprechen, wenn Euch das eher liegt, holde Maid.'
Erschrocken blickte sie ihn an. Hatte er das jetzt etwa gehört? Sie wusste es nicht, doch ihr wurde klar, dass sie von einem Fettnäpfchen ins nächste trat, denn wieder war er vor geritten und sie wusste nicht, wie man diesen Gaul zum laufen bewegte. Also saß sie da und wartete. Dem Pferd noch einen Schlag auf das Hinterteil geben, würde sie sicherlich nicht. Nach einer Weile drehte er sich um, merkte, dass sie immer noch da stand und kehrte wieder um.'Was ist denn mit Euch? Wollt Ihr mir nun folgen oder nicht?'
'Schon, aber ich kann nicht! Wie läuft das Vieh denn mal?'
'Ah, jetzt versteht Ihr mich also besser.' bemerkte er die schnelle Antwort Josephines. 'Nehmt die Zügel und haltet sie nicht zu straff.' Geduldig zeigte er ihr, wie man die Zügel zu halten hatte und auf welche Laute das Pferd reagierte. Mit einem Schnalzen setzte es sich in Bewegung und mit einem lauten 'Brrrr!' stoppte es wieder.
'Das ist ja gar nicht so schwer!', stellte Josi erfreut fest.
'Eben, also! Wollen wir jetzt?'
'Ja, mein König!', entgegnete sie ihm ein wenig frech.
Nach ein paar Minuten hatte sich Josi ans reiten gewöhnt und ihre Bewegung passte sich der des Pferdes an.
Langsam ritten sie bis zu den Stadttoren, über den Graben, der das Schloss säumte, über Feldwege und schließlich erreichten sie nach einiger Zeit eine Wiese. Sie standen auf einem Hügel. Im Tal war ein kleiner Bach zu erkennen, der sich rauschend seinen Weg bahnte. Ein paar wilde Hasen suchten sich schnell ein Versteck, als sie die beiden auf ihren Pferden sitzend an der Spitze es Hügels sahen. Die Tore der Stadt waren nicht mehr zu sehen. Sie waren über zweieinhalb Stunden schweigend nebeneinander her geritten und hatten sich die Landschaft angesehen.
'Wie wäre es mit einem Wettrennen bis zu dem kleinen Bach? Ich gewähre Euch auch einen Vorsprung!'
'Na gut.' Josephines Augen funkelten.'Und vergesst nicht, die Zügel fest zu Euch zu ziehen, wenn Ihr anhalten wollt!''Bestimmt nicht! Also? Kann es los gehen?''Gewiss! Also, startet ich habe Euch einen Vorsprung zugesprochen!'Josephine ritt zwanzig Meter vor und stoppte wieder.'Bei Los geht's los!', rief sie ihm zu, der nickte. 'Los!'Beide gaben den Pferden die Sporen und ritten den Hügel hinab. Schon nach kurzer Zeit hatte der König sie aber eingeholt und grinste sie schelmisch an.'Ihr seid zu lahm, holde Maid!' Und mit einem Satz hatte er sie überholt. Immer weiter entfernte er sich von ihr, sein Pferd war einfach schneller. Am Bach angekommen, stoppte er und stieg ab. Kurze Zeit später erreichte auch sie das Ziel und schnaubte genauso angestrengt wie Ginger.'Seid Ihr gelaufen oder das Pferd?', lachte er sie an und ließ sich ins Gras fallen. Vorsichtig stieg Josephine vom Pferd und wollte sich neben ihn setzen.'Wartet! Euer Kleid!'Schnell knöpfte er seinen Umhang ab, breitete ihn aus und bot ihn ihr zum Setzen an.'Oh, wie nett, danke! Ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass reiten so anstrengend ist.''Nun Ihr beherrscht noch nicht die richtige Technik. Mit der Zeit wird es Euch sicherlich leichter fallen.''Ja, ich denke auch und danke dafür, dass Ihr in einer verständlichen Sprache mit mir redet!''Sicher, wenn es Euch damit einfacher ist, mir zu antworten!''Oh ja!''Aber Frau Königin Mutter! Wenn er dort allein im Feld ausreitet, so ist es den Plünderern ein Leichtes, ihn zu berauben oder gar zu töten!''Ich weiß, Heinrich, deswegen eilte ich auch zu dir. Habe ein Auge auf den König! Leider ist mir nicht bekannt, wohin er zu reiten gepflegt! So bleibt dir nichts anderes, als zu suchen!''Sehr wohl! Wie ihr befehlt.'Eilig hastete Heinrich in den Hof und ließ sein Pferd satteln. Wie konnte der junge König nur so dumm sein und ohne ihn durch die Felder streifen? Er war aber auch unbelehrbar. Als der König noch jünger war, vielleicht fünfzehn oder sechzehn, stritten sie sich um das gleiche Thema. Heinrich war damals zweiunddreißig und wesentlich kräftiger gebaut. Er war schließlich Ritter des Königs, dem Vater des Jungen. Der Streit artete in einer Prügelei aus, die beide mit blutiger Nase und blauen Flecken beendeten. Damals sprach der Königssohn eine geschlagene Woche nicht mit ihm. Es war zwecklos, ihm irgendetwas von Sicherheit und der gleichen zu erzählen, er hörte sowieso nicht. Nicht damals und heute, als König, sowieso nicht.'Sagt, aus welchem Land kommt Ihr? Ich habe Euch noch niemals zuvor gesehen!''Ich komme aus Deutschland. Allerdings komme ich aus der Zukunft und deswegen...' Nein, das konnte sie nicht sagen. Er merkte das sie überlegte.'Nun, Ihr müsst es mir nicht sagen!''Doch ich möchte ja, aber, ich kann mich nicht erinnern!''Oh! Habt Ihr Euer Gedächtnis verloren?''Ja, so könnte man es auch nennen.''Hmm... Könnt ihr Euch denn überhaupt an etwas erinnern?''Ja sicher, nur das Land will mir nicht einfallen!', log sie ihn an.'Nun, so sagt mir doch bitte welchen Geblütes Ihr seid!''Welchen Geblütes?''Gewiss! Welchen Rang hattet Ihr in Eurem Land?''Achso! Ich bin Schülerin!''Oh! Also wollt Ihr Nonne werden?''Nonne? Nein! Ich und Nonne, das geht ja mal gar nicht!''Aber wieso seid Ihr dann noch jungfräulich?''Na das geht Euch wohl gar nichts an!''Es ziemt sich nicht, dem König eine Frage zu verbieten!''Was?!''Darauf stehen hier in meinem Reich harte Strafen!', fuhr er fort.Etwas zurückhaltender antworte Josephine ihm schließlich.'Ich habe den Richtigen eben noch nicht gefunden!''Ich höre da etwas Trotz in Eurer Stimme, was stimmt denn nicht mit meiner Frage?''Ihr tretet mir damit zu nahe Hoheit.''Verzeiht meine Neugier, ich wollte Euch in keinster Weise schaden.'Verträumt blickte er in den Himmel und folgte mit seinen eben so blauen Augen den Wolken, die sich zu kleinen Haufen zusammen zogen. Um sie herum war alles grün, umrandet von dichtem Wald. Die Vögel zwitscherten und der Bach plätscherte leise vor sich hin. Kein Autolärm oder stinkende Abgase. Alles war vollkommen anders. Vorsichtig zupfte Josephine ein paar Butterblumen aus und begann einen Kranz zu basteln.'Reitet Ihr oft aus?''Jeden Tag, manchmal mehrmals am Tag, wieso fragt Ihr?''Nur so.'Er beobachtete, wie sie mit ihren zierlichen Fingern die Blumen ineinander verwob. Langsam richtete er sich wieder auf, griff mit seiner Hand nach ihrer und schaute sie sich an.'Eure Hände sind so zart und weich! Habt ihr früher gearbeitet?''Nein, nur manchmal habe ich zu Hause beim Abwasch mit geholfen.''Also seid ihr in einem Schloss angestellt gewesen? Sicherlich in der Küche.''Ähm...''Eure Hände sehen nicht aus, als hättet ihr je gearbeitet!''Naja, ich habe ja auch nur ab und zu ausgeholfen!''Ah! Was Ihr nicht sagt! Und was gedenkt Ihr hier zu tun? Wo wollt Ihr arbeiten?''Arbeiten?''Nun, Ihr wollt doch sicher etwas essen und einen Schlafplatz im Warmen?''Ja aber ich verstehe nicht....''Nun, hier gibt es nichts umsonst. Wenn Ihr etwas der gleichen wollt, müsst Ihr dafür arbeiten!''Ja das ist in meinem Land nicht anders.''Eben, also sagt Ihr mir nun, wo Ihr arbeiten werdet?''Ich weiß es ehrlich gesagt nicht! Ich habe mich noch nicht umgesehen!''Nun, im Schloss werden immer fleißige Mägde gesucht!''Mägde?! Ich bin doch keine Magd! Sehe ich denn aus, als würde ich Gänse hüten?!''Wer sagte denn etwas von Gänsen? Ihr versteht nicht! Ich würde mir wünschen, dass ihr meine Zofe seid!''Eure Zofe? Ich dachte Zofen gibt es nur für Frauen?''Da liegt Ihr richtig, doch ich bevorzuge es eine Zofe als Begleiterin im Schloss zu haben. Ihr erinnert Euch sicherlich an Heinrich. Er ist ein guter Begleiter aber in manchen Fragen kann er mir einfach nicht beistehen!''Kein Wunder! Er ist ein Trampel!''Nun ja,' der König lachte, 'manchmal schon. Aber wenn Ihr nicht meine Zofe sein wollt, so nehme ich euch als meine Konkubine! Was haltet Ihr davon?''Was meint Ihr mit 'Konkubine'?''Mätresse! Ich will mit Euch schlafen!''Was?! Na sag mal geht's noch?!' Josephine vergaß für einen kurzen Moment ihre gute Kinderstube und erhob sich wutentbrannt.'Ich werde weder Eure Zofe noch Eure Konkubine sein, habt Ihr gehört?! Ich glaube es hackt!''Warum nicht?''Ihr glaubt wohl, nur weil Ihr der König seid, könntet Ihr Euch alles erlauben was?!''Allerdings!''Niemals!''Was glaubt der wer er ist?! So eine plumpe Anmache habe ich ja noch nie erlebt!''Ich werde jetzt gehen! Schönen Tag noch!''Nein!' Aufgebracht erhob sich nun auch der König und packte Josephine am Arm.'Ich verbiete es Euch zu gehen! Ich will, dass Ihr mit mir auf mein Schloss kommt! Sofort!''Vergesst es! Und lasst mich gefälligst los!''Wenn du nicht gleich gehorchst, dann muss ich dich züchtigen!''Sind wir jetzt schon beim 'Du'?! Ich knall dir gleich eine! Lass mich los oder ich mache Ernst!'Doch er schien nicht den Eindruck zu machen, sie loslassen zu wollen und so ohrfeigte sie ihn. Geschockt blickte er sie an. Josephine nutzte den Moment und stieg wieder auf das Pferd, gab ihm die Sporen und ritt zurück in Richtung Stadt.'Das werde ich mir nicht gefallen lassen! Was bildet dieses Weib sich ein?!'Schnell hob er seinen Umhang auf und schwang sich auf sein Pferd. Josephine war schon hinter dem Hügel verschwunden und so ritt er ihr eilig hinterher. Sie faszinierte ihn. Nie hatte es eine Frau gewagt, sich seinem Willen zu widersetzen. Sie war so temperamentvoll und sie war noch Jungfrau. Das konnte er sich einfach nicht entgehen lassen. Auf dem Hügel angekommen, war von ihr keine Spur.'Sie reitet schneller, als ich dachte!', flüsterte er seinem Pferd Braveheart zu und gab ihm wieder die Sporen.'Ich reite durch den Wald, das ist kürzer, so kann ich sie noch abfangen!'Mit riesigen Sätzen hechtete er mit seinem Pferd durch den Wald, vorbei an umgestürzten Bäumen, über kleine Gräben und durch dichtes Gebüsch. Die Äste und Zweige der Sträucher peitschten gegen seine Hose, doch er wollte und konnte das mit der Ohrfeige einfach nicht auf sich sitzen lassen.'Wo wohnst du denn?', fragte Mel, als sie sich eine ihrer Locken um den Finger wickelte.'Ich wohne zusammen mit meiner Familie in einer kleinen Hütte außerhalb der Stadt. Dort ist es ruhiger und der Wohnobolus ist nicht so hoch!''Wohnobolus?''Ja! Den muss man zahlen, wenn man in diesem Königreich sein Heim hat!''Ach so! Miete!''Nein, Obolus!''Na meinetwegen. Hast du Geschwister?''Oh ja! Ich habe noch zwölf Brüder und drei Schwestern. Einige leben dort zusammen mit mir und meinen Eltern. Wir sehen uns allerdings nicht all zu häufig, da alle arbeiten müssen. Und meine Schwestern sind alle schon verheiratet. Mein großer Bruder Gustav wird in einem Monat heiraten.''Moment mal! Deine Eltern haben mit dir zusammen sechzehn Kinder?!''Ja? Wieso fragt Ihr?''Naja, da wo ich herkomme, sind drei Kinder das absolute Maximum.''Aber drei Kinder sind doch viel zu wenig! Die meisten erleben ihren dritten Geburtstag sowieso nicht mehr! Sie sterben schon vorher an Krankheiten und Infektionen die ihnen der liebe Gott schickt, wenn sie nicht gehorsam waren!''Also, wenn ich krank bin, nehme ich meine Tabletten und alles ist wieder gut!' Zaghaft kramte Mel eine Packung aus ihrem Rucksack und hielt sie Stephan unter die Nase.'Was ist das?''Doxycyclin! Weil ich immer was mit den Atemwegen habe. Und wenn es schlimm wird, soll ich die nehmen. Danach wird es wieder besser!''Und das geht? Was macht man damit?''Nun, man drückt sie aus dem Blister und schluckt sie runter.''Und dann?''Ja dann helfen sie!''Wie?''Ja keine Ahnung, sie helfen eben!''Sind die aus Weihwasser?''Nein! Ich weiß nicht aus was die sind, ich weiß nur, dass sie helfen!''Nun, sicher wird ein kluger Medicus ein heilendes Kraut genommen haben und es in diese Tabletten, wie Ihr sagt, gepresst haben!''Ja genau!''Sehr interessant! Was habt Ihr denn noch so in Eurem Jutesack?''Stephan! An die Arbeit geschwind! Und halte die Maid nicht davon ab, ihren Geschäften nach zu gehen!''Ja Meister! Ich komme! Tut mir Leid, Melanie! Ich muss Euch jetzt verlassen!''Kann ich dir nicht ein wenig bei der Arbeit helfen?''Ihr wollt arbeiten? Aber Euer Kleid würde sicher schmutzig werden!''Ja schon aber was soll ich denn sonst machen?''Hmm... Ihr könntet die Pferde waschen, wenn Ihr mögt!''Dann muss ich sie ja anfassen!''Nun ja, ja!' Leise kicherte er.'Ich habe Angst vor den Viechern!''Oh das braucht Ihr nicht! Sie sind alle ganz zutraulich! Ich werde es Euch zeigen, ja?''Na gut. Aber ich stelle mich erstmal ein wenig weiter weg!''Gut aber nicht zu weit, sonst rollen Euch die Augen aus dem Kopf.''Ich werde darauf achten, dass das nicht passiert!', erwiderte Mel mit einem Lachen im Gesicht.Währenddessen ritt Josephine wie der Teufel, um von diesem Lustmolch weg zu kommen. Das hatte sie sich alles ganz anders vorgestellt. Wie konnte er ihr nur so einen plumpen Spruch an den Kopf knallen. Glücklicherweise hatte sie sich den Weg gemerkt und bog rechts ab. Zu ihrer linken Seite erstreckte sich ein Feld auf dem Weizen angebaut war. Er war schon überreif und schimmerte golden. Am Ende des Feldes hatten die Bauern schon mit der Ernte begonnen, in dem Sie ihn mit der Sense schnitten und zu großen Hügeln türmten. Sanft wogen sich die noch stehenden Halme im Wind. Zu ihrer Rechten lag ein Wald. Er war so dicht bewachsen, dass man keine




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