Gefühlsachtbahn, in Down Under - Teil 2

Autor: Anja G
veröffentlicht am: 01.08.2012


hier der zweite Teil. Viel Spaß. Über Tipps, Anmerkungen und Verbesserungsvorschlage würde ich mich freuen :)
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Der Ozean war für mich schon immer etwas einzigartiges, die unendlichen Weiten waren besonders faszinierend. Ich wollte schon immer einmal in einem Korallenriff tauchen gehen oder surfen lernen. Vielleicht konnte ich einen Traum in den nächsten Monaten wahr werden lassen.
Das Auto bog von der Küstenstraße in eine Seitenstraße, dort reihte sich ein Familienhaus nach dem anderen. Hier und dort war eine Palme. Hinter den Häusern konnte ich wieder den Ozean sehen, wie schon es sein musste ein Haus am Strand zu haben.
Mein Blick schweifte wieder zu Shane, er sah aus dem Fenster und strich Marie über ihr Händchen, das sie um einen seiner Finger klammerte. Warum musste ich Shane immer wieder ansehen? Ich biss mir auf die Lippen, weil ich mich unsicher fühlte, konnte meinen Blick trotzdem nicht von Shane abwenden. Plötzlich bog Mr White in eine Auffahrt ein, ich war so schrak auf, sodass ich quiekte. Mr White sah mich durch den Spiegel belustigt an, Shane schmunzelte kopfschüttelnd und Ms White schaute, ob Marie aufgewacht war, doch sie schlummerte weiter vor sich hin. Wie konnte ich mich nur vor sowas, nur so erschrecken? Ich spürte wie ich wieder Rot wurde.
Wir waren angekommen. Das Haus war weiß mit einem gepflegten Vorgarten, durch den ein gepflasterter Weg schlängelte. Auf der Veranda war eine kleine weiße Bank, Orangeblumen hingen in Metallschalen am Verandageländer. Das Haus gefiel mir, es war nicht typisch, sondern ganz schlicht und modern. „Shane, du bringst Marie in ihr Bettchen. Und Ivy, ich zeig dir dein Zimmer“, erklärte mir Ms White, als wir aus dem Auto stiegen. Mr White nahm mein Gepäck, während Ms White und ich liefen voraus und sie sagte mir, wie sehr sie sich schon freute und das ich mir keine Sorgen machen sollte usw. Ich hörte ihr nur mit einem Ohr zu. Irgendwie war ich abgelenkt, wusste nicht woran es lag.
Im Haus angekommen, verlief rechts eine helle Holztreppe in den nächsten Stock, die Wände waren in einem hellen orange gestrichen, über das Treppengeländer windete sich eine Pflanze. Ms White lies ihre Schlüssel auf ein Sideboard fallen, das jeglichen Kram drauf stapelte, von Zeitschriften bis zu Schlüsseln. Ms White führte mich gerade aus durch eine Türe weiter, dahinter war ein großes offenes Wohnzimmer. Das große graue Sofa nahm den meisten Platz ein. In der Ecke war ein kleiner Arbeitsbereich. Durch die großen Fenster sah man einen Garten mit Anschluss zu dem Strand. Die Küche und das Esszimmer waren um die Ecke und sahen sehr neu aus, die Möbel waren in hellen Farben und die Wand strahlte in einem dunklem lila. Ms White plapperte, wie gut ihr die neuen Sachen gefielen usw. Ja, mir redete sie zu viel. Sie führte mich wieder in den Eingangsbereich und sagte das hinter der Tür, gegenüber der Treppe, ihr Schlafzimmer und ein Bad war. Wir stiegen, dann die Treppen hoch in einen langen Gang. „Das ist dein Zimmer, leider hast du kein eigenes Bad, aber ihr werdet das schon hinbekommen“, bemerkte Ms White, während sie eine Tür auf drückte.
Mein Zimmer war nicht sehr groß, aber hatte ein großes Fenster, der Blick daraus war nicht sehr berauschend, ich sah die Straße und die anderen Häuser. Irgendwie war ich enttäuscht, man konnte leider nicht alles haben. Die Wände waren weiß mit verschieden Streifen aus braun. Das Bett war leider nicht so groß wie meines zuhause, aber es reichte aus. Zudem waren ein kleiner Schreibtisch mit einem Spiegel und ein Kleiderschrank in dem Zimmer. Die Vorhänge und die Bettwäsche hatten dieselbe Farbe und zwar grün. Nicht gerade meine Lieblingsfarbe, aber trotzdem schön. „Ich lass dich einmal alleine“, sagte Ms White bevor sie aus dem Zimmer ging und die Tür schloss.
Ich fing an auszupacken und versuchte dabei das Zimmer zu meinem zumachen, mit ein paar Fotos und Kleinigkeiten. Auf den meisten Foto waren meine beste Freundin und ich darauf, dieses würde letztes Jahr gemacht in dem Sommercamp. Das nächste Foto war von meinem Exfreund, ich fragte mich, warum ich es dabei hatte und erinnerte mich dabei an die alten schönen Zeiten. Max war meine erste Liebe und wir hatten einen lustigen Sommer, aber er hatte mich nur benutzt und mir das Herz gebrochen. An den Gedanken kullerte eine Träne meine Wange hinunter. Wie aus dem nichts stand Shane neben mir, ich schreckte auf und er grinste frech. Doch sein Grinsen verging, als er die Träne auf meiner Wange sah. „Hey? Was ist denn los? Ist…“, fragte er besorgt, stoppe jedoch als er das Bild in meiner Hand sah. „Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber wer ist das?“ Ich konnte seine Neugierde in der Stimme hören.
Ich redete nie oft offen über meine Gefühle, trotzdem hatte ich den Drang dazu es ihm zu erklären. „Ich weiß nicht, warum das Bild dabei habe, aber das ist mein Ex. Er hat mir verdammt weh getan… Ich… Ich liebte ihn und er… er hat’s Charmelos ausgenutzt. Es… es…tut…“, ich brach ab, die ganzen Gefühle, die ich verdrängt hatte, kamen wieder hoch. Ich konnte nicht anders und fing an zu weinen, es tat so weh. Ich glaubte, dass ich nie mehr wieder einem Jungen vertrauen konnte.
Shane stand nur da und wusste nicht so recht was er tun sollte. „Shane? Alter, wo bist du denn?“, rief eine unbekannte Stimme von unten. Ich hörte nur noch gepolter auf der Treppe, ich wischte schnell meine Tränen weg. Shane ging aus der Tür und zog einen Jungen herein. „Alter, sei leise. Marie schläft und du weißt was passiert wenn du sie wieder weckst!“; schnauzte Shane, den unbekannten an. Er sah überrascht aus, aber nickte. Der Typ musste älter sein als Shane, er hatte nichts Jungenhaftes mehr, ich konnte es nicht genau sagen. Er war groß und hatte breite Schultern. Seine blonden Haare fielen ihm leicht ins Gesicht. Ich konnte erkennen, dass er braune Augen hatte. Er musterte mich auch und lächelte. „Hey, ich bin Kimo und du bist?“, er lächelte immer noch. Ich sah schüchtern auf den Boden, doch bevor ich antworten konnte, sagte Shane etwas. „Das ist Ivy und sie ist unser Au-pair Mädchen“; er sah Kimo warnend an und wandte sich an mich: „Ivy, der Idiot ist mein bester Freund“; erklärte er mir und boxte Kimo grinsend gegen die Schulter.
Ich betrachtete Kimos Gesicht. Er hatte ein hübsches Gesicht, die gerade Nase passte perfekt zu seiner Gesichtsform und seine Lippen wollte ich am liebsten Küssen. Nicht schon wieder diese Gedanken, die mir die Schamesröte ins Gesicht trieben. Ich sollte das abstellen, doch Kimo zog mich irgendwie an. Ich und Jungs war so ein Thema.






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