Our song - Teil 5

Autor: jessica:))
veröffentlicht am: 19.06.2012


Als unsere Blicke für ein paar Sekunden ineinander verharren,spüre ich eine kleine Spannung. Aber ich kann es keinem Status anordnen. Seine Gefühle,Gedanken und seine Bedrohlichkeit sind verschlossen. Sein Gesicht strahlt etwas Ernstes aus und ich merke,dass alle Mädchen auf ihn aufmerksam wurden. Ich versuche mit ihm auf eine „besondere Weise“ zu telepathieren,denn er ist wie ich. Er hat die gleiche Gabe. Als wir klein gewesen waren,um die zehn bis elf Jahre,da waren wir auf der Flucht. Er wurde von den Leuten aus dem Waisenhaus gejagt,da er von dort geflohen war,nicht weil sie ihn schlecht behandelt hatten,
sondern,weil er einfach den Drang hatte,nach draußen zu gehen. Ich war geflohen vor... IHM... und traf dann auf diesen Jungen. Er ist nur ein Jahr älter als ich und ich bemerke,dass sich nichts an seinen Gesichtszügen oder seiner Haltung geändert hat. Er will seinen Blick nicht von mir abwenden. Ob er ganz genau in diese Klasse kommen wollte? Hat er mir verziehen? Will er mir helfen? Wie ist er in diese Stadt gekommen? Wo lebt er jetzt? Claire,eine gute Klassenkameradin,wirft mir einen Zettel auf die Schulter,das ich mit einem Zucken wahrnehme und schnell überfliege.
> Liebe auf dem ersten Blick? Warum guckt ihr euch so an? Jeder bemerkt das gerade. Und ja,ich bin die Klatschtante,wenn du das jetzt denkst. <
Ich schreibe schnell zurück.
> Es ist keine erste Liebe auf dem ersten Blick. Keine Ahnung was du meinst. <
Kein Zettel komm zurück. Die Mädchen grübeln ob ich und der Junge uns schon früher kennen. Ja,denke ich,dass tun wir. Wir kennen uns sogar sehr gut... „Stell dich doch mal und vor“,meint unsere Klassenlehrerin freundlich. „Mein Name ist Jason“,ist der einzige Satz den er von sich gibt. Da werden meine Augen groß. ER ist hier! Im Schulhof! Draußen! Ich spüre diese bestimmte Anspannung. Mein Herz rast. Wieso,wieso muss er wieder auftauchen und mein Leben zerstören? Wieso?! Wieso?!?! Er hat mir doch schon meine Kindheit genommen,was will er denn noch! Was will er! Ich hasse,hasse,hasse ihn! Ich hasse ihn! Jasons Körper verspannt sich. Er spürt ihn auch und er sieht mich und weiß Bescheid. „Es gibt drei freie Plätze. Such dir ruhig einen aus“,erklärt unsere Klassenlehrerin Mrs Sandy. Ohne zu überlegen,setzt er sich neben mich. Alle gucken uns an. Wir schauen uns wieder an und ich rieche seinen wohligen Geruch,den er vor Jahren schon gehabt hatte. „Ich bin Jason. Freut mich dich kennenzulernen“,sagt er und schaut mir tief in die Augen. Ich muss dieses Spiel wohl mitspielen und die verdammt Anspannung von draußen von IHM unterdrücken. „Ich bin Rose... Freut mich...dich kennenzulernen“,bringe ich heraus. Wir haben damals trainiert und können gut Schauspielern.




„Hey,Jason!“,sagte ich mit meiner kindlichen Stimme und lachte. Er kitzelte mich die ganze Zeit und meinte: „Wir müssen jetzt üben. Kein Spaß. Üben.“ „Ja ich weiß. Aufhören“,sagte ich. Wir lachten beide und fingen an. Unsere Übungen bestanden darin,die Person zu überzeugen irgendetwas zu machen und verschiedene Lügen auszudenken. Irgendwann hörten wir auf. Es wurde langweilig. Wir grinsten und lachten und rannten auf das große Feld. Dieses Gebiet war so gut wie verlassen und keiner sah uns. Lachend spielten wir im Regen. Es war wunderbar.





Hilf mir. ER ist wieder da!,will ich Jason sagen. Doch kein Wort kommt über meine Lippen. Ich möchte seine Hand halten. Ich möchte ihn umarmen. Die ganze Stunde über höre ich nur mit einem Ohr zu. Die Anspannung von draußen und mein Wiedersehen mit Jason sind die ganze Zeit in meinem Kopf. Eigentlich müsste Jason mich hassen. Tut er das? Wegen dem,was ich vor Jahren tat,müsste er mich hassen...


Als die Stunde endlich zu Ende ist,seufze ich erleichtert und eile in die Cafeteria. Nach draußen traue ich mich nicht. Ich bemerke,wie Alex,Claire,die Jungs und ein paar andere mir hinterher eilen,doch irgendwann verlieren sie mich in der Menge. Ich renne fast. Als ich in der Ecke einen Platz finde,setze ich mich und schließe die Augen. ER ist fort. ER ist weg. Doch ich weiß,nicht für immer. Da kommen die anderen zu mir. Sie merken an meinem Blick,dass sie keine Fragen stellen sollen. Stattdessen reden wir über alltägliche Dinge. Und ich entspanne wieder. Doch meine Gedanken gehören größtenteils nur Jason. Ich wünschte er wäre hier...


Als ich nach Hause gehe,kommt Alex mit. Davor besuchen wir noch kurz sein Zuhause und er nimmt sich ein paar Sachen mit. Er macht sich wie jeder andere auch Sorgen um mich. Wir gehen in das Wohnzimmer und gucken diesmal zusammen einen Film. Er schläft jedoch ein und ich lächele,als ich das bemerke. Aber ich will ihn nicht wecken. Plötzlich wird er unruhig und räkelt sich. „Nein... Warte...“,nuschelt er und fängt an zu schwitzen. „Alex?“,frage ich und rüttle ihn ganz vorsichtig an die Schulter. „Alex,alles okay?“,wiederhole ich. Er schnellt mit dem Oberkörper hoch und seine Augen sind groß. Ich schaue ihm in die Augen und sage: „Was ist los mit dir? Was hast du?“ „Das kleine Mädchen... Es war in meinen Träumen! Es... war schrecklich... Überall war Blut... Aber es war nicht so wie andere Alpträume... Es war... es war... unbeschreiblich...“ Ich schlucke. Verdammt,ich habe einen großen Fehler gemacht... Ich hätte ihm das kleine Mädchen nicht zeigen sollen...,denke ich. „Geh duschen,ich koche dir eine Suppe,okay?“,frage ich behutsam. Er nickt benommen und geht die Treppen hoch. Ich presse meine Augenglieder aufeinander und versuche den Frust zu unterdrücken. Dann gehe ich in die Küche und hole Huhn raus. Vielleicht wird ihm eine Hühnersuppe gut tun. Nachdem ich auch die Suppe fertig habe,lehne ich mich an die Küchenwand und schließe die Augen. Es ist nur eine Frage der Zeit,bis ER mich findet... Ich sehne mich in dem Moment nach Jason,dass es schmerzt... „Verzeih mir,was ich dir vor Jahren angetan habe... Komm zu mir zurück... Bitte,Jason... Ich brauche dich so sehr...“,flüstere ich leise... „Okay,ich bin fertig“,sagt Alex als er die Treppen runter geht und ich gehe sofort an den Tisch und tue so,als würde ich irgendetwas daran machen. Er soll sich jetzt nicht Sorgen um mich machen,er braucht jetzt nämlich meine Hilfe... Und das alles ist nur meine Schuld... Wir setzten uns und reden über die Schule und über unseren Alltag und lachen viel. Die Suppe tut dabei gut...





„Jason,was willst du einmal werden,wenn du groß bist?“,fragte ich und lächelte. „Baseballspieler“,sagt er und lächelt stolz. „Wieso?“,frage ich. „Mein Dad war ein Baseballspieler.“ Seine Eltern waren tot. Mein Gesicht wurde mitleidig. „Ist schon in Ordnung. Was willst du werden?“,fragt er und lächelt mich aufmunternd an. „Lehrerin“,sagte ich und er grinste. Plötzlich wurde ich wieder traurig. „Hey,was ist denn?“,fragte Jason. „ER wird mich nie in Ruhe lassen,oder? Er wird mich finden... Dann... Dann...“ Er rannte aus unserem Versteck raus und ging auf das Feld. Kurz darauf kam er mit einer kleinen Magarite zurück und ich lächelte. Diese Blume war schön. „Danke“,sagte ich. „Ich werde immer bei dir sein,wenn du mich brauchst“,sagte er und wir lächelten uns an.





Ich schaue auf den Kalender,wo Magariten abgebildet sind und schlucke schwer. „Hey,Rose? Hörst du mir zu?“,ertönt Alex Stimme und ich gucke sofort wieder zu ihm und höre zu. Als er zu Ende erzählt hat,lachen wir.





Jason und ich unterhielten uns noch sehr lange über die Zukunft. Es machte Spaß. Wir hatten Träume. Diese wollten wir zusammen erfüllen. Und irgendwann schliefen wir sicher und geborgen ein. Noch lange war der Regen zu hören. Ich hielt die Magarite fest in meiner Hand...



Hey :D Ich hoffe der Teil hat euch gefallen. LG Jessy ;D





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