Gegensätze ziehen sich an! - Teil 3

Autor: e93
veröffentlicht am: 27.01.2012


Vielen Dank für die Gratulationen. :)

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In der Wohnung angekommen, lief er in die Küche, schenkte sich Rotwein ein und las zum zehnten mal den Brief der Schule. Wie sollte er das seiner Mutter schonend beibringen, dass er erneut von einem Gymnasium geflogen war und das auch noch so kurz vor seinem Abitur?
Er schloss kurz seine Augen, genoss die Stille, öffnete sie wieder, schaute sich die Messerablage an, griff nach einem Messer und ritze sein Arm. Ja, er liebte diesen Schmerz. Dann lief er schwankend ins Badezimmer, füllte Wasser ins Bad ein und legte sich für eine Stunde rein. Kurz vor 19 Uhr hörte er wie Jemand in die Wohnung eintrat, lief in die Küche und wartete geduldig, bis Marie den Brief zu Ende gelesen hatte.
Diese fing folglich an zu schreien: „ICH GLAUB ES NICHT LUCA, WIE VIELTE SCHULE IST DAS JETZT SCHON? WILLST DU AUF DER STRAßE DEIN LEBEN VERBRINGEN?“
„DAS IST ALLES WEGEN DIESEN SCHEISS AUSLÄNDERN!“
„HÖR ENDLICH AUF DAMIT! SIEH DIE FEHLER BEI DIR SELBER!“
„WEGEN DIESEM VERFLUCHTEN TÜRKEN VERNACHLÄSSIGST DU MICH, FRAGST MICH NICHT EINMAL NACH MEINEM BEFINDEN, VIELLEICHT IST DAS JA DAS PROBLEM!“
Die Mutter schellte ihn, schüttelte enttäuscht ihren Kopf und sagte: „Mach was du willst.“
Luca verließ sofort die Wohnung, rief drei junge Frauen an und fuhr zur einem Nachtclub. Nach ungefähr 20 Minuten trafen diese Blondinen an. Zusammen tranken sie einige Drinks und fuhren dann in die Wohnung, von der einen namens Silke. Dort angekommen, konsumierte er erst einmal, dann zogen sich die hübschen jungen Frauen gegenseitig vor seinen Augen aus und legten sich zu Luca ins Bett. Sie verwöhnten ihn wirklich sehr und für einen Moment, vergaß er sogar alles um sich herum. Am frühen Morgen verschwand er aber ohne ein jegliches Wort und fuhr zum Bahnhof.


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Am Abend als Mira im Bett lag, dachte sie noch einmal darüber nach. Was war nur mit ihm los? Wieso war er so still und ignorant? Sonst vernichteten seine Blicke sie doch auch.
Um sich ab zu lenken, meldete sie sich in Facebook an und vertrieb so ihre Zeit.
Vor allem als sie die Freundschaftsanfrage von Emir sah, lächelte sie herzlich.
Und schrieb ihm sofort auch eine Nachricht:

Mira Öztürk:
Hätte nicht gedacht, dass du mich so schnell vermissen würdest :).

Ungefähr 10 Minuten später kam bereits die Antwort.

Emir Can:
Haha, war nach dem du gegangen bist kurz in Facebook drin und hab mir gedacht, dass ich dir mal eine Anfrage schicke.

Mira Öztürk:
Hast du gut gemacht, erzähl etwas über dich.

Emir Can:
Hmm... ich bin 19 Jahre alt, gehe in die 13. Klasse des Gutenberg Gymnasiums, bin ein charmanter Kellner und sonst fällt mir nichts ein haha und jetzt du.

Mira Öztürk:
Du tut mir Leid, ich muss jetzt schlafen, sonst kann ich morgen nicht aufstehen. Gute Nacht.

Emir Can:
Warte ich gib dir meine Handynummer, lass uns wenn du willst SMS schreiben, bis du ein schläfst. :$

Mira überlegte kurz, dann akzeptierte sie seinen Vorschlag und speicherte die Nummer auf ihrem Handy ab. Folglich meldete sie sich von Facebook ab, fuhr ihren Laptop runter und legte sich ins Bett. Genau dann, klopfte es an der Tür.
*Klopf Klopf*
Sie drehte ihr Kopf, in die Richtung der Tür und bat: „Herein.“
Ihre Mutter kam ins Zimmer rein, setzte sich auf die beige Coach die gegenüber ihrem Bett stand und sagte stolz: „Meine Liebe, ich bin so stolz auf dich.“
Mira schaute sie verwirrt an und fragte neugierig: „Was ist passiert?“
„Du wurdest angenommen.“
„Wie?“
„Fachhochschule.“
Jetzt verstand Mira und umarmte glücklich ihre Mutter. Sie wurde tatsächlich angenommen und würde ab Oktober, Business Travel Management & Eventmanagement, studieren.
Dann kam auch ihr Vater ins Zimmer rein, nahm sie ebenfalls in ihre Arme und gratulierte ihr.
Das nannte man wohl Glück. Mit der Familie zusammen sich über etwas freuen, was man selber mit Fleiß und harter Arbeit verdient hatte. Sie hatte sich bereits Ende der 11. Klasse angemeldet gehabt und jetzt musste sie nur noch ihr Halbjahreszeugnis und Abschlusszeugnis zeigen und dann würde sich endlich ihr Wunsch erfüllen.
Zufrieden schlief sie in ihrem kleinen aber gemütlichen Zimmer ein, wachte am nächsten Tag auf, machte sich im Badezimmer fertig und stellte sich anschließend vor ihren Kleiderschrank.
Nachdem sie einige Pullover und Hosen raus geholt hatte, entschied sie sich für eine graue Jeans und einen schwarzen Pullover. Dann glättete sie ihre mittellangen dunkelbraunen Haare, trug weiße Ohrringe und schminkte ihre haselnussbraunen Augen mit einem Kajalstift und Wimperntusche von Helena Rubinstein.
„Mira, beeil dich ich setze dich schnell, bevor ich zur Uni fahre, in der Schule ab.“ ,befahl Sami und somit verließen sie gemeinsam das Haus.


*
*ring ring* klingelte Lucas Handy. Es war seine Mutter und gegen seinen Willen ging er ran: „Hallo?“
„Wo bist du?“
„Da, wo du nicht bist Alter.“
„Rede richtig mit mir!“
„Was willst du?“
„Ich hab mit deiner Schule geredet, die geben dir noch eine Chance.“
„Ich will nicht man.“ ,sagte Luca genervt.
„Doch, du wirst jetzt sofort in die Schule gehen Luca!“ ,befahl die Mutter und legte auf.
Luca stieg in die Bahn ein und fuhr zur Schule. Es machte wenig Sinn ohne Tasche, aber ein letztes mal konnte er ruhig auch ohne Tasche gehen. Schließlich wollte er sich nur noch abmelden und dann ab nach Hause.
Als er jedoch die Klasse betrat, warfen alle Ausländer ihm fragende Blicke zu, anscheinend hätte keiner damit gerechnet das er zurück kommen würde.
Er ignorierte zwar zuerst alle, aber dann sagte einer der Jungen: „Warum kommst du in die Schule, wenn du nicht mal eine Tasche dabei hast?“
„Was interessiert dich das?“
„Luca hat deine Mutter wieder ein gutes Wort für dich eingelegt?“ ,fragte ein anderer ihn spöttisch.
„Wenn du noch ein Wort sagst...“ ,drohte Luca ihm.
„Scheiss Nazi“ ,sagten alle plötzlich im Chor und er sprang sofort auf diesen Jungen namens Emir drauf und boxte ihn ins Bauch.
Emir schlug ihn zurück, direkt ins Gesicht.
Vor Wut sah Luca nichts mehr, nahm nur noch sein Taschenmesser aus seiner Hosentasche raus und steckte es ihm voller Wucht in den Magen, dann lief er mit den Worten: „ich hab dich gewarnt.“ ,raus.
Aber die Schüler hielten ihn fest, die Polizei wurde schnellstmöglich informiert und er wurde mitgenommen.

Resultat: Dank dem achtbaren Rechtsanwalt Herr Kaptan, dem Freund seiner Mutter, wurde die Strafe gesenkt. Somit zwei Monate Knast, wegen Körperverletzung.





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