Gefährliche Leidenschaft

Autor: Elvira3
veröffentlicht am: 20.03.2010




Ich presste meine Hände gegen mein Gesicht. Der metallische Geruch von Blut stieg mir in die Nase. Ich blinzelte und kniff meine Augen fest zusammen. Ich hörte wieder ein wimmern. Ich öffnete meine Augen und ging wieder auf den Busch zu. Ein Menschenleben hing von mir ab, schoss es mir durch den Kopf. Aber sie hat kaum noch eine Chance, sagte ein anderer düsterer Teil von mir. Ich schaute noch einmal auf die zerfetzte Haut des Mädchens die sich in eine Kugel gerollt hatte. Das Blut legte sich wie eine Decke über sie. Ich griff nach meinem Handy und wählte den Notruf. Ein paar wichtige Sachen austauschend legte ich auf und wartete auf die Sirenen. Ich kniete mich hin und streichelte mit meiner freien Hand über ihre Wange. 'Zumindest was davon übrig geblieben ist.' Sie öffnete die Augen und ich zuckte erschrocken zusammen.
'Nein- gefährlich- Angst…ich…ha….er wollte….' Sie stotterte und Blut floss dabei aus ihrem Mund.
'Psssst, flüsterte ich. 'Der Krankenwagen ist gleich da, hab keine Angst ich bin bei dir. Ich tu dir nichts, versprochen. Du musst aber tapfer sein. Halt die Augen auf.' So saß ich einfach neben ihr und hielt ihre Hand, dabei rollte mir eine Träne über die Wange. 'Wie konnte man nur so etwas schreckliches tun? Ob es diese Bestien waren? Sie ist doch noch ein Kind!'Als mein Gehirn das Wort 'Bestien' formte, fiel mir etwas ungewöhnliches auf. Ich war heute Abend durch Schneematsch gelaufen. An einem Frühlingsabend! Komisch das ich mir ausgerechnet bei so einer Situation Gedanken drüber machte. So entschied ich, es nun in den hinteren Teil meines Gehirnes zu schieben. Ich hörte endlich aus weiterer Ferne die Sirene und seufzte erleichtert auf. Mir kam es vor wie Stunden, als die Sanitäter das Mädchen endlich auf eine Bahre ins Krankenwagenauto trugen. Ich stieg mit ein. Als ich sie ansah, glaubte ich ein ,Danke` zu vernehmen.

Letztendlich hat das Mädchen überlebt. Sie hatte sehr viel Blut verloren. Aber nach der 8-stündigen Operation ist sie durch gekommen. Mehr wollte ich nicht wissen. Ich verließ augenblicklich das Krankenhaus. Die Dämmerung setzte ein. Die Sonne würde bald aufgehen. Länger hielt ich es im Krankenhaus nicht mehr aus. So ging ich. Kristian wartete geduldig auf mich. Er war die Nacht aufgeblieben und schien schlechter Stimmung zu sein. Doch grummelte er von Schlaf und schickte mich in mein Schlafgemach. Mir entging dabei das blutgetränkte Stück Stoff nicht an seiner Jacke. Aber meine Müdigkeit war überwältigend, der Muskelkater hatte eingesetzt, ich hatte nicht die Kraft ihn darauf anzusprechen. So wusch ich mich, zog einen Pyjama an und stieg in das Riesige Himmelbett. Doch auch die Decke wärmte mich nicht. Und wieder kämpfte ich gegen die Tränen an.

Er zerbrach sich den Kopf. Er ging auf und ab und verfluchte sich zum 100 mal als einen Idioten. Er war gestern Nacht auch da gewesen. Er hatte sie verfolgt. Zu groß war seine Angst gewesen. In ihrem Zustand hätte sie alle möglichen Dummheiten machen können. Als ihm klar wurde, das sie auf den Busch zusteuerte, wäre seine Tarnung fast aufgeflogen. Er wollte nicht, dass sie Sie sieht. Aber es war zu spät. Er spürte ihre Angst, ihre Furcht, ihre Verzweiflung und gleichzeitig den Hass gegen jenen, der das Mädchen so etwas angetan hatte. Und dann sah er wie Rosalia ihr Telefon ergriff und verzweifelt Worte mit jemanden austauschte. Aber das schlimmste war, was ihm das Herz zerbrach, als er ihre Träne sah. Diese Träne löste einen Beschützerinstinkt in ihm aus. Aber er konnte sich nicht verraten. Noch nicht. Er war zu unvorsichtig gewesen, was er bereute. Schweigend und das Herz voller Schmerz kehrte er in den Schatten zurück. Doch sein Blick fiel wieder auf die braunhaarige Schönheit.







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