Neue Liebe, neues Leben

Autor: Silly Thing
veröffentlicht am: 27.09.2009




Sie hasste es zu spät zu kommen. Und immerzu dachte sie, sie würde zu spät kommen, aber wie das Schicksal wollte, kamen die Lehrer dann doch immer noch später als sie selbst.
Trotzdem hastete sie nun durch den K-Trakt ihrer Schule. Warum hatte sie nur immer diesen Drang pünktlich zu sein? Meistens war sie fünfzehn Minuten zu früh bei einer Verabredung, und wartete dann noch zusätzlich zehn Minuten lang. Dabei hasste sie es zu warten. Sie kramte ihr Handy aus ihrer Tasche um nachzusehen wie spät es war, da ging die Tür des Klassenzimmers auf an dem sie gerade vorbei rasen wollte. Zum zweiten Mal in kurzer Zeit rannte sie jemanden über den Haufen. Ohne dass sie diesmal sein Hemd umklammerte, wusste sie sofort wen es getroffen hatte. Dafür war sie ihm diesmal tatsächlich wortwörtlich in die Arme gelaufen. Sie spürte seine warmen Hände an ihrem Rücken. Sie blickte erst gar nicht auf um in sein amüsiertes Gesicht zu sehen. Am Liebsten hätte sie sich diesmal bewusst in sein Hemd gekrallt, ihr Gesicht an seine Brust gedrückt und um Vergebung gebeten.Sie entschied sich anders. Sie schaute doch auf, verkreuzte die Arme vor ihrer Brust und sah ihn mit einem 'das ist nicht Ihr Ernst' Blick an.
'Beim dritten Mal, gibt es ein Abendessen.', sagte er lächelnd.
'Das machen Sie doch extra, geben Sie es zu!', erwiderte sie gespielt empört.
Er tat ernst.
'Zugegeben: Es ist mein heimliches Hobby mich hinter Ecken und Türen zu verstecken, um auf schöne Frauen zu lauern und mich dann von ihnen umlaufen zu lassen.'
Fast wurde sie rot. Seine Hände lagen immer noch in ihrem Rücken und bei dieser Erkenntnis ging ein Kribbeln durch ihren Körper. Sie riss sich zusammen.
'Was für ein Zufall! Mein heimliches Hobby ist es nämlich, darauf zu warten dass jemand hinter einer Ecke hervorkommt oder aus einem Raum hinauskommt, damit ich ihn dann umlaufen kann.', versuchte sie charmant zu erklären.
Er beugte sich ein Stück zu ihr hinunter und sagte etwas leiser:
'Na, dann passen wir ja perfekt zusammen.'
Lächelnd nahm er seine Hände von ihrem Körper, ging ohne ein weiteres Wort zu sagen davon und ließ sie sprachlos stehen. Allein verweilend musste sie verlegen lachen. An diesem Tag kam sie das erste Mal in ihrem Leben zu spät zum Unterricht. So Schlimm war es gar nicht.







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