Autor: e93
veröffentlicht am: 19.08.2013
Hey, danke für die Kommentare, ist gewöhnungsbedürftig wieder hier zu sein. xD
@Sahn: Genau, diese Geschichte ist auf meiner Facebookseite
https://www.facebook.com/pages/Stories-After-Eight/175048209336649
(könnt ihr euch gerne anschauen. :))
Bist du dort vertreten? :)
@Pia: Ich hab das auch gedacht am Anfang, allerdings ist dem nicht so. Allein wenn man bedenkt, dass Luca ein Ex-Nazi ist und Eser genauso wie auch Irem türkischer Herkunft. Außerdem sind die Charaktere sehr verschieden. :D
ZWEI
Nach dem Ereignis im Eiscafé war eine Woche vergangen und heute hatten wir schon Samstag, den 26. April. Meine Schwester wollte von mir, dass ich heute im Friseurladen aushalf, da eine Auszubildende krank war. Also bejahte ich und stand schon um zehn Uhr vormittags mitten im Salon und hielt einen Besen in der Hand, während meine Schwester die Haare einer älteren Damen schnitt. Sie beherrschte ihr Handwerk wirklich gut. Nach einer halben Stunde war sie mit dieser Kundin fertig. Kurz nachdem die ältere Dame bezahlt und gegangen war und ich die frisch gewaschenen Handtücher zusammen faltete, bat mich meine Schwester: „Süße, wasch mal bitte die Haare.“
Da meine Schwester Teilhaberin dieses Friseursalons war, hatte ich schon oft geholfen und hatte somit auch einiges gelernt. Also nickte ich, lief zum Waschraum und plötzlich stand dieser Eser mitten drin. Er sprach kein einziges Wort. Er ignorierte mich einfach. Somit sagte ich auch nichts, sondern wusch ihm nur die etwas längeren schwarzen Haare. Eser hatte wirklich weiche Haare. Mein Herz schlug schneller und langsam wurde ich so sehr nervös, dass ich sogar etwas Schaum auf sein Gesicht rieb.
„Pass doch auf!“, forderte er mich nicht gerade freundlich auf und sofort spülte ich die Seife weg und entschuldigte mich mit zittriger Stimme: „Es tut mir leid.“
„Sollte es auch!“
Wow. Wie arrogant dieser Idiot doch war! Da mich sein eingebildetes Verhalten ordentlich nervte, schmierte ich ihm diesmal absichtlich den Schaum über das ganze Gesicht!
Plötzlich packte er mich am Handgelenk und drückte fest zu.
„Autsch! Du tust mir weh.“, kreischte ich leise, damit die Kunden draußen nicht gestört wurden, doch das schien ihn nicht zu interessieren.
„Geht man so mit einem Kunden um?“, fragte er ziemlich wütend und ich rechtfertigte mich nur tapfer: „Ja, wenn der Kunde so unhöflich ist, dann schon!“
„Schon mal den Spruch: Kunde ist König gehört?“
„Ja, Pascha!“, erwiderte ich sarkastisch und versuchte meine Hand zu befreien. Er saß immer noch da und für Außenstehende würde es so aussehen, dass es an mir lag, dass ich hier nicht weiter arbeitete.
„Jetzt lass mich los, damit ich weiter machen kann.“, herrschte ich ihn grob an und etwas zögernd ließ er mich los und so schnell ich konnte spülte ich den Schaum ab und fragte ruhig: „Spülung?“
„Ja.“
Somit nahm ich auch etwas Spülung und massierte seine Kopfhaut. Gott, wenn dieser Kerl nicht wusste, wie heiß er war, dann sollte ich nicht mehr Irem heißen.
„Cok yakisiklisin.“ (Du bist sehr hübsch.), ertönte plötzlich eine weibliche Stimme an der Tür. Ich drehte mein Kopf um und beobachtete wie eine blonde, junge Türkin näher trat und ihn begutachtete. Er schaute hoch zu ihr, ehe er anfing zu grinsen und zufrieden erwiderte: „Das habe ich dir zu verdanken.“
Was? War das sein ernst? Was hatte SIE damit zutun?
Die Frau lachte und legte ihre Hand auf seine Schulter, ehe sie ihm mitteilte: „Ich wusste nicht, das du heute hierher kommen würdest.“
„Das Gleiche kann ich nur zurück geben.“, antwortete er recht höflich, nahm ihre Hand von seiner Schulter und setzte ein Kuss drauf.
Ich dagegen kümmerte mich nur weiterhin um die Haare, doch wurde Zeuge, wie sie ihn auf die Wange küsste. Hallo? Wo war ich denn hier gelandet? Mitten in einem Flirt oder was?
„Cigdem.“, rief meine Schwester und die Frau löste sich von ihm und lief mit den Worten: „Annecim, lass deine Haare nicht zu kurz schneiden.“, rein.
Entsetzt weiteten sich meine Augen und ich fing an zu husten.
„Wie bitte? Sie ist deine Mutter?“, johlte ich fasziniert, während ich das Handtuch um sein Kopf band und ohne mir zu antworten, lief er ebenfalls in den Salon zurück.
Dieser Idiot! Aber es stimmte. Er hatte seine Attraktivität wirklich seiner Mutter zu verdanken.
Während er von einer anderen Friseurin die Haare geschnitten bekam, säuberte ich den Salon und bot Tee für die Kunden an. Nebenbei beobachtete ich meine Schwester wie sie Esers Mutter die Haare braun färbte. Die Frau war wirklich eine Schönheit und man würde auch gar nicht denken, dass sie eine Türkin war. Irgendwie konnte ich immer noch nicht glauben, dass sie seine Mutter war.
„Eser Schatz, lass die Haare bitte nicht zu kurz schneiden!“, forderte sie ihn auf, als sie sah, wie die Friseurin den Rasierer raus nahm.
„Schon gut.“, beruhigte die Friseurin seine Mutter und rasierte die Seiten etwas weg, sodass er am Ende einen Boxerschnitt hatte. Oben etwas länger und an den Seiten ziemlich kurz. Jedoch musste ich gestehen, dass er mit dieser Frisur echt heiß aussah. Er wirkte so gefährlich und dennoch merkte man seine enorme Arroganz. Als er meinen musternden Blick sah, hob er nur eine Augenbraue hoch und warf mir einen fragenden Blick zu.
„Es sieht gut aus.“, bekam ich nur gerade noch so heraus, ehe ich mich wieder meiner Arbeit widmete. Gott, wieso brachte mich dieser Typ so aus dem Konzept?
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