Küss mich, Idiot! - Teil 15

Autor: MusicJunkie91 & yuna151
veröffentlicht am: 15.08.2013


Es vergingen einige Monate.

Abigail machte einen Entzug, danach eine Therapie. Sie begann wieder zu arbeiten, ging feiern, benahm sich nach außen hin wie bevor sie Damon kennengelernt hatte. Aber innerlich... innerlich war sie zerbrochen. Die Sehnsucht nach Damon war so stark, sie weinte sich jeden Abend in den Schlaf. Warum kam sie nicht über ihn hinweg?
Trotzdem begann sie eine Art Beziehung mit einem anderen...
Und was tat Damon? Er war komplett der Alte. Mit allem was dazu gehörte.

Eines Abends nahm Abigails Freund sie mit zu einem Rennen im Industriegelände am Rande New Yorks.
Dort zu sein war... seltsam. Das letzte Mal war sie ja mit Damon hier gewesen.
Aber sie musste ihn vergessen!
Mit einem aufgesetzten Lächeln schmiegte sie sich an Bryans Brust.
"Du gewinnst doch, nicht wahr?"
"Klar doch, Babe", erwiderte Bryan, küsste sie kurz und sah plötzlich hinter sie. Ein ziemlich teuer aussehender Wagen, voll aufgetunt, kam auf sie zu. "Wer mag das sein?"
"Keine Ahnung, ist mir auch egal."
Genau in dem Moment stieg Damon aus dem Wagen. Er trug eine schwarze Jeans, ein weißes enges T-Shirt und eine lockere Lederjacke. Sein Blick ausdruckslos, als er ihn umherschweifen ließ. Auch beachtete er Abigail kein Stück. Dann stieg noch jemand aus. Eine ziemlich heiße Blondine, die sich sofort an Damon schmiegte.
"Das ist ja Damon!"
Abigails Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen und ihr Atem wurde schneller. Und als sie die Blondine sah, wurde ihr kotzübel.
Ganz gelassen ging Damon zu Bryan und Abigail rüber. Seine Augen schauten sie nur kurz einen Moment an.
Eiskalt.
"Jetzt hole ich mir meinen Titel zurück!", meinte er zu Bryan, der grinste.
"Wir werden sehen, Mann!"
"Damon", flüsterte die Dunkelhaarige und krallte ihre Hände in ihr Kleid.
Wieder warf er ihr nur einen kurzen Blick zu und hob eine Augenbraue.
"Was willst du? Ach, ehe ich es vergesse. Du hast deinen Scheck bei meinen Vater vergessen."
Er holt einen Zettel raus und warf ihn ihr vor die Füße. Dann sah er Bryan wieder an.
"Du solltest bei der Wahl deine Betthäschen vorsichtiger sein. Manche haben die Angewohnheit sich wie normale Huren zu benehmen."
Abigail ließ das Papier einfach liegen.
"Ich bin doch nur mitgegangen, weil ich bei dir sein wollte!"
"Und dein Verschwinden?", fragte er schneidend und schüttelt den Kopf. "Nein, sag es lieber nicht. Es interessiert mich nicht weiter. Ich hatte von Anfang an Recht gehabt, was dich betrifft. Gott sei Dank bist du abgehauen, bevor ich dich geheiratet habe. Sonst müsste ich mich jetzt immer fragen, mit wem meine Frau vögelt. Aber bei meiner zukünftigen Frau muss ich das ohnehin auch fragen. Elisa wird aber sehr diskret sein, nicht wie du."
Beim letzten Satz taumelte Abigail einige Schritte nach hinten. Ihr Atem begann unkontrolliert zu gehen, ihr wurde schwarz vor Augen.
Dann gaben ihre Beine nach und sie stürzte zu Boden.
Grade noch so konnte Bryan sie auffangen und sah Damon fragend an. Doch dieser schüttelte nur den Kopf und ging mit der Blondine zu seinem Wagen zurück.
Plötzlich hörte das Zittern auf, dass ihren Körper erfasst hatte und sie wurde ganz ruhig.
Bryan wusste schon, was nun folgte, packte sie, drehte sie auf den Bauch, setzte sich auf ihren Rücken und hielt sie fest.
Sofort begann sie sich zu wehren, zu schreien, versuchte Bryan abzuwerfen und zu treten.
Natürlich bekam Damon es mit und fing an zu lachen.
"Wie lächerlich du bist!", rief er zu den beiden und stieg in den Wagen.
Nach einer Minute war es vorbei und sie begann zu weinen. Bryan half ihr hoch.
"Ich bring dich nach Hause."
"Nein", erwiderte sie und schob ihn weg, "Ich ruf mir ein Taxi. Fahr dein Rennen, viel Erfolg."
Bryan sah sie einen Moment an, seufzte dann, küsste sie auf die Wange und stieg ihn sein Auto, während Abigail sich abwandte und loslief.
Damon fuhr los, noch ehe die Blondine saß. Schnell war er bei Abigail und versperrte ihr den Weg.
"Wo willst du denn so plötzlich hin? Habe ich dir den Abend verdorben? Oder bist du nur einfach wahnsinnig ängstlich? Dein schauspielerisches Talent scheint zur Neige zu gehen."
"Fick dich, du Wichser", erwiderte sie kühl, "Ich hab einfach kein Bock mehr hier zu sein."

Das konnte er so nicht auf sich sitzen lassen. Immerhin hatte SIE IHN verlassen. Zweimal! Er stieg aus und drückte sie gegen den Wagen.
"So sprichst du ganz sicher nicht mit mir, Abigail. Ich war nicht so feige und bin vor dem Krüppel geflüchtet. Und schon gar nicht nachdem ich den Antrag angenommen hatte." Damon atmete tief durch. "Aber sei froh. Damit hast du meine Liebe für dich endgültig gelöscht. Dabei hatte sie seit der Highschool bestanden. Endlich bin ich davon befreit. Genau wie von meinen idiotischen Träumen, dass es so etwas wie Liebe wirklich gibt. Und das es nur eine einzige Frau ist, die einen wirklich glücklich machen kann. Das nichts und niemand Liebende trennen kann. Nichts als Unsinn! Aber eines muss ich dir noch sagen..." Er ließ ihre Arme wieder los. Und er lächelte sogar aufrichtig. "Es tut mir wirklich sehr leid, dass ich dir meine Liebe gestanden hatte... Genauso meine Beleidigungen dir gegenüber und erst recht, dass ich dachte, du würdest meine Gefühle ein wenig erwidern. Du hast mich ja eines Besseren belehrt, wofür ich dir wohl dankbar sein müsste. Ich wünsche dir wirklich alles Gute für die Zukunft. Und dass du irgendwann dein Glück finden wirst. Ich war es ja leider nicht. Also... Pass gut auf dich auf."
Er zog sie von seinem Wagen weg, küsste ihre Stirn dabei und stieg ein. Noch einmal lächelte er sie an.
"Leb´ wohl, Cara. Vergessen werde ich dich wohl nie."
"Du hast gesagt, ich soll gehen", flüsterte sie und ging einen Schritt zurück. "Und ich wusste, dass du mich nur heiraten willst, um mir erneut eins auszuwischen. Wenn deine Liebe wirklich so lange bestanden hätte, hätte sie je existiert, dann wärst du nie auf die Idee gekommen dich an mir zu rächen.
Und wie soll ich je mein Glück finden? Herzlichen Glückwunsch, Damon. Du hast mich zerbrochen. Abigail gibt es nicht mehr... und Kayleigh auch nicht... wer bin ich dann noch? Nicht mehr als eine Hülle..." Sie schüttelte den Kopf. "Leb´ wohl. Du wirst mich nie wieder sehen müssen."
"Ich wollte dich heiraten, weil ich dich liebe!" Dass er nicht in der Vergangenheit sprach, bemerkt Damon gar nicht. "Ich wollte, dass du für immer an meiner Seite bist. Dass ich jeden Morgen mit dir aufwachen kann, dich im Arm halten darf, dich küssen..."
"Würdest du mich zurück wollen, bräuchtest du nur ein Wort zu sagen und ich wäre an deiner Seite", flüsterte sie. "Aber das wirst du nicht. Warum auch? Ich bin... war ein Miststück."
Doch sie würde nie wieder jemanden falsch behandeln können. Nie wieder.

"Nein, Abigail. Ich werde dich zu nichts zwingen, was du nicht willst. Und das du das mit uns nicht wolltest, hast du eindrucksvoll bewiesen! Und das nicht, weil mir die Liebe fehlt, sondern weil ich gerade gelogen habe und sie noch immer da ist. Liebe bedeutet nicht nur nehmen, wie ich gelernt habe...Sie heißt vor allem geben. Und ich gebe dir deine so wichtige Freiheit."
Abigail schüttelte den Kopf.
"Du liebst mich nicht. Dann würdest du mich nicht wegschicken. Denn wenn ich jetzt gehe..." Sie brach ab. "Nein, ist egal. Leb´ wohl. Ich wünsch´ dir ein schönes Leben."
"Du merkst nicht einmal, dass du immer von alleine gehst, Abigail Ich habe dich weder jetzt noch sonst wann weg geschickt", flüsterte er nur, startete den Motor und fuhr in Richtung Bryan.
"Doch, gerade eben", flüsterte sie, "Als du mir "meine Freiheit" geschenkt hast." Sie schlang ihre Arme um sich und ging los. Bryan sah dem Wagen entgegen und verschränkte die Arme vor der Brust.
Damon parkte direkt neben diesem, stieg aus und lehnte sich an sein Auto. Er schloss die Augen. Und wieder war sie weg... Dieses Mal für immer. Dabei hatte er ihr doch alles gegeben was sie wollte...
"Sie wird sich was antun", flüsterte Bryan. "Aber weder ich noch Alessa oder sonst wer können sie davon abhalten. Es macht keinen Sinn sie festzuhalten. Wir haben alles versucht, glauben aber, dass du der Einzige bist, der es schaffen könnte. Jedes Mal wird es schlimmer..."
"Und was soll ich da tun? Sie will mich nicht! Sie wollte mich nie!"
"Oh, glaub mir, sie wollte nie einen anderen mehr! Was wirklich schade ist. Sie konnte dich in der Schule auch schon ganz gut leiden."
"Von wegen! Sie hat mich am meisten gemobbt. Und das obwohl ich sie schon damals geliebt habe."
"Und sie dich!"
Bryan fluchte leise.
"Verdammt, das hat sie mir erst vor ein paar Tagen erzählt. Ich wusste es nicht."
"Wenn sie mich geliebt hätte, hätte sie zu mir gestanden... Aber nicht mal vor ein paar Monaten, als ich ein Krüppel war, blieb sie bei mir. Immer flüchtet sie nur. Und so langsam hab ich auch kein Bock mehr auf das Ganze."
"Hast du sie gefragt, warum sie gegangen ist? Hast du sie gefragt, was sie geträumt hat, als sie bei dir im Bett lag? Verflucht noch mal, lass dir alles von ihr erklären! Und wenn sie es nicht sagen will, dann hak´ so lange nach, bis sie es tut!"
"Warum sollte ich? Sie rennt doch eh immer nur davon... " Damon knirschte mit den Zähnen und setzte sich trotzdem in den Wagen. Gleich würde das Rennen los gehen... Aber war Abigail nicht wichtige? Er wusste einfach nicht, was er noch tun sollte... Warum nahm jeder eigentlich an, nur Frauen könnten verletzt worden sein? Was war mit Männern? Damon hatte doch auch Gefühle, auf denen Abigail immer nur getreten war... Schon damals... Bryan seufzte bloß und setzte sich dann auch in sein Auto.

Seelenruhig stand Abigail auf einer großen Brücke und blickte in die Ferne, wo die Autos sich zum Start aufstellten.
Ihr Weg würde hier vorbeiführen.
Und einer der Wagen würde sie erwischen, wenn sie sprang, sobald sie kurz vor der Brücke waren.
Damon fuhr zur Startlinie und verkrampfte sich. Wie würde sein leben ohne sie aussehen? Wollte er das wirklich...? Der Stratschuss fiel und Damon gab Gas, wendete jedoch sofort und fuhr woanders lang. Er musste sie finden! Er musste einfach... Natürlich musste er über die Brücke, wenn er Richtung Stadt wollte... Er beschleunigte noch mehr und war fast dort, genau wie die Autos unten. Und plötzlich sah er sie... Sein Herz blieb einen Moment stehen.
Er hegte keinerlei Zweifel daran, was sie tun wollte... Kurz vor ihr bremste er scharf ab und sprang aus dem Wagen.
"Wenn du springst, folge ich dir."
Abigail zuckte zusammen, drehte sich dann zu ihm um und sah ihn mit einem unendlich leeren Blick an.
"Ich meine es ernst, Abigail..." Er ging dichter zu ihr. "Wenn du springst, werde ich dich in die Hölle begleiten."
"Du kommst aber doch in den Himmel, mein geliebter Damon", flüsterte sie und legte die Hand an seine Wange. "Immerhin hast du niemanden umgebracht."
"Wovon zum Teufel sprichst du?"
Als sie seine Wange berührte, hob er sie kurzerhand auf seine Arme und somit in Sicherheit.
"Sie hatte deine Augen", murmelte Abigail und schloss ihre, "Es war keine Absicht... sie ist einfach eingeschlafen... so klein... so zerbrechlich..."
"Wer hatte meine Augen? Wer ist eingeschlafen?" Damon verstand nun gar nichts mehr und drückte sie an sich... Doch dann verstand er plötzlich. "Wir haben ein Kind?"
Hatten würde bei ihrer Wortwahl wohl besser passen. Bei seiner Frage brach sie in Tränen aus.
"Abby..." Er drückte sie noch enger an sich. "Ich liebe dich. Alles wird gut."

Ihre Hände krallten sich in sein Shirt und sie konnte sich nicht beruhigen. Es ging nicht.
"Lass mich fallen!"
"Niemals!" Damon schluckte hart... Wenn er sie beschützen wollte, musste er einmal über seinen Stolz springen. "Hast du nicht gehört? Ich liebe dich, Abigail. Schon immer. Und es wird sich nie ändern... Ich werde dich nie wieder gehen lassen. Nie wieder zulassen das du gehst."
"Ich bin es nicht wert! Ich war es nie wert! Deine Liebe solltest du einer anderen schenken... oh Gott!"
Ihr Weinen wurde immer schlimmer.
"Liebst du mich? Hast du mich damals gemocht?"
"Ich liebe dich schon immer!"
"Dann heirate mich. Gleich morgen. Oder wann immer du willst. Abigail, ich will, dass du für immer bei mir bist."
"Bist du - bist du mir nicht böse?"
Langsam bekam sie ihren Atem unter Kontrolle und ihr Herz wummerte wild.
"Natürlich bin ich dir böse... Weil du immer von mir abhaust. Weil du einfach nicht bei mir bleiben willst." Er küsste sie kurz. "Und weil du noch immer nicht meine Frau bst!"
Als er sie küsste, begann sie beinahe schon wieder zu weinen. Aber sie musste jetzt erst alles mit ihm klären. Alles.
"Und wegen Kayleigh?"
"Das musst du mir sowieso genau erklären. Aber ich werde dir nicht böse sein, mein Liebling."
"Die Drogen? Und... das Mobbing?"
"Cara, das Mobben ist Vergangenheit. Und irgendwie sind wir damit auch quitt... Und die Drogen...Nun ja..." Er lächelte leicht. "Den Konsum meiner Schmerztabletten könnte man gleich setzen."
"Es tut mir so leid." Sie atmete tief aus und ein. "Nimmst du mich mit?"
"Mir tut es auch leid. Ich hätte niemals an Rache denken dürfen..." Wieder küsste er sie kurz. "Und ich nehme dich überall mit hin, mein Liebling."
"Können wir noch mal von vorne beginnen?"
"Alles, was du willst. Alles..."
Er trug sie zum Auto und setzte sie behutsam auf den Beifahrersitz. Dann steig er selbst schnell ein und fuhr zur Stadt, zu seinem Penthouse. Abigail legte den Kopf an die Scheibe.
"Plötzlicher Kindstod."
Damon sah sie kurz aus dem Augenwinkel an.
"Du kannst nichts dafür."
Bei seinem Penthouse angekommen, hob er sie aus dem Auto und trug sie zum Lift.
"Es war zu viel. Darum hab ich die Drogen genommen."
"Ich versteh dich, Cara..." Oben angekommen setzte er sich mit ihr auf die große Couch. "Und nun erzähl ganz in Ruhe..."
Sie lehnte sich vorsichtig an ihn.

"Als ich nach New York zurück kam, bin ich sofort abgehauen, nach L. A.. Da hab ich mir von meinem Ersparten eine Wohnung gekauft und hab einen Job bei einer Werbeagentur gefunden. Die Arbeit war hart und ich war jeden Tag mindestens achtzehn Stunden unterwegs und mir blieb keine Zeit zum Nachdenken, was gut war. Es hat so weh getan..."
Abigail machte eine kurze Pause, ehe sie weitersprach.
"Und dann hab ich rausgefunden, dass ich schwanger war. Zunächst hab ich niemandem was gesagt, aber irgendwann haben sie es mir angesehen und ich wurde entlassen. Von da an saß ich dann alleine in meiner Wohnung, tagein, tagaus, und ich dachte nur noch an dich. Aber die Schwangerschaft half mir dabei, nichts unüberlegtes zu tun und ich hatte mir fest vorgenommen dich aufzusuchen, wenn das Baby da war. Aber noch im Krankenhaus ist sie gestorben... einfach so..."
Die Dunkelhaarige begann zu zittern.
"Am liebsten wäre ich ihr gefolgt. Sie war doch alles für mich!"
Schweigend hörte er ihr bis zum Schluss zu.
"Ich bin froh, dass du ihr nicht gefolgt bist, Abigail."
Seine Stimme versagte... Zu viel auf einmal...
"Nachdem ich aus Italien weg bin, habe ich einen Entzug gemacht und ich gehe regelmäßig zur Therapie und zu einer Selbsthilfegruppe. Nicht, weil ich mir selbst das wert bin, sondern weil Alessa mich dann hochkant auf auf die Straße wirft."
"Du musst weiterhin hingehen, Abby... Für uns. Wie du siehst habe ich mein Versprechen gehalten. Auch wenn ich nie zugesagt habe, so habe ich es doch erfüllt und kann wieder laufen..."
"Ja und ich bin unglaublich stolz auf dich", flüsterte sie und umarmte ihn aus einem Impuls heraus.
Sofort schlang er die Arme um ihren zierlichen Körper. "Ich habe es für dich getan. Auch wenn es mir noch nicht bewusst war."
"Meinst du, das könnte mit uns klappen, wenn wir uns wirklich aussprechen?", murmelte sie an seinem Hals und schloss die Augen.
"Ja, ganz sicher. Ich liebe dich. Und anscheinend kann nichts daran etwas ändern."
"Oh Damon", murmelte sie und vergrub ihre Finger in seinen Haaren. "Es tut mir so unendlich leid... das in der Schule.. und ich hoffe, du kannst mir irgendwann verzeihen."
Er lächelte.
"Das habe ich schon lange..."
"Wirklich?"
"Seitdem du mir erzählt hast, dass du dich bei dem Jungen gern entschuldigen würdest. Da wusste ich, dass es dir wirklich leid tut. Du wusstest ja nicht, wer ich war."
"Willst du gar nicht den Grund wissen?"
"Du hast mich eigentlich gemocht."
"Ja, und darum hat es immer so unglaublich weh getan."
"Wenn du es getan hast?"
Sie nickte.
"Und weil ich wusste, wie du dich fühlst."
Damon seufzte.
"Mir ist es nicht mehr wichtig."
"Darf ich es dir trotzdem erzählen? Ich will nicht, dass noch irgendwas zwischen uns steht..."
"Du kannst mir alles erzählen. Solange du immer bei mir bleibst."
"Natürlich!"
Zur Bestätigung umarmte sie ihn fester.
"Als ich auf der Junior High war, war ich immer das Opfer. Ich war dick und meine Haare waren kurz, in einem ganz hässlichen Braunton. Ich hatte in jedem Fach nur Einsen und meine Nase war ungefähr so groß wie mein ganzer Kopf. In den Sommerferien dann, vor dem Wechsel, habe ich dann eine OP bekommen, Extensions, inzwischen sind sie aber echt, und hab irre viel abgenommen. Und ich habe mir selbst versprochen, mich nie wieder unterbuttern zu lassen. Ich hab absichtlich schlechte Noten geschrieben und auf jedem rumgehackt, der von der Masse nicht gemocht wurde... ich wollte gemocht werden... und nachdem ich einmal angefangen hatte, konnte ich nicht mehr aufhören. Es tat gut, mal beliebt zu sein... aber jetzt weiß ich, dass es ein Fehler war, ein so großer Fehler und..." Sie brach ab. "Ich liebe dich, Damon. Mit all deinen Macken. Und ich hoffe, dass du mich auch liebst, so wie ich jetzt bin..."
Damon konnte nicht anders und lachte leise.
"Du und dick? Davon muss ich unbedingt ein Bild sehen..." Dann beruhigte er sich aber wieder und seufzte. "Ehrlich gesagt habe ich dich nicht nur angesprochen um mich zu rächen... Ich wollte dich schon immer haben. Und es hat so sehr weh getan, dass du mitgemacht hast. Dabei habe ich in deinen Augen immer den Schmerz gesehen... Aber ich liebe dich schon so lange, Abigail."
"Zeig ich dir..." Sie sah ihn an. "Jetzt gehöre ich dir. Für immer."
"Und ich werde dich nie wieder gehen lassen. Das verspreche ich dir, Cara."
"Bist du wirklich mit Elisa verlobt?"
Damon nickte leicht.
"Eigentlich schon... irgendwie... Ich dachte ja, dass ich dich nie wieder sehen würde. Und dass du mich nicht wirklich liebst."
"Hast du mit ihr geschlafen?"
"Ja."
"Bevor oder nachdem du wieder laufen konntest?"
Er lachte leise.
"Wie ich es dir erzählt hatte, ging da nichts... Also danach. "
"Und du findest das witzig? Ich hasse diese Schlampe! Du gehörst mir!"
"Entschuldige..." Damon lächelte nun nur noch. "Warum hasst du sie? Sie kann dir doch nicht mal annähernd das Wasser reichen, Cara."
"Sie will dich", erwiderte sie leise und rutschte weg, "Und du sie wohl auch."
Wieder seufzte er. Warum musste Frauen nur so kompliziert sein?
"Nein, ich will sich nicht. Ich will dich! Und du kannst mir nicht erzählen, dass es niemand außer mir gab, seit wir uns in meinen Club wiedergetroffen haben. Bei mir gab es nur dieses eine Mal mit Elisa und sonst nur du."
"Nur in der Drogenzeit", murmelte sie, "Als mir alles egal war."
"Denkst du vielleicht, davon bin ich sonderlich begeistert?", fragte er ruhig. "Aber das ist zu Ende. Nun gibt es nur noch uns füreinander."
"Dann ruf sie an und sag ihr das."
"Morgen. Heute wird sie schon schlafen. Und ich möchte dich einfach nur bei mir haben..."
"Warum sitzen wir dann noch auf dem Sofa?"
"Du brauchst doch Ruhe..."
"Ich will mit dir schlafen", flüsterte sie und sah ihn unsicher an. "Aber wenn du nicht willst, ist es auch okay."
"Wenn ich nicht will?" Er lachte leise und küsste sie kurz, aber sehr leidenschaftlich. "Nichts wünsche ich mir gerade lieber."
Abigail räusperte sich kurz und erhob sich dann.
"Ich weiß nicht, wo dein Schlafzimmer ist."

Auch Damon stand auf, nahm ihre Hand und führe sie zum Schlafzimmer. Behutsam drängte er sie zum Bett und küsste ihre weichen Lippen dabei.
Sobald seine Lippen ihre berührten, krallte sie ihre Hände in sein Haar und erwiderte den Kuss mit der selben Leidenschaft, die er ihr entgegen brachte.
Damon zerrte ihr regelrecht die Kleider vom Leib und stieß sie beinahe auf Bett. Schnell war er über ihr und liebkoste ihre Brüste mit den Händen und Mund.
"Damon", stöhnte sie und griff nach ihm. "Du hast noch zu viel an!"
"Entschuldige", lachte er gut gelaunt und zerrte sich das Hemd vom Leib. Dass auch die Knöpfe dabei abrissen, interessierte ihn herzlich wenig.
Sofort ließ sie ihre Hände über seinen Körper wandern.
"Du hast wieder zugenommen. Das gefällt mir."
"Musste ich wohl. Ich hatte kaum Kraft bei den Übungen."
Sie strich ihm durchs Haar.
"Ich liebe dich. So sehr."
"Ich liebe dich noch viel mehr."
Damon liebkoste sie immer weiter und schon bald waren sie in dem uralten Rhythmus vereint.

Später lag Abigail eng an ihn gekuschelt dort und sah ihm unentwegt in die Augen.
"Sie waren schon immer so wunderschön."
"Wer?", fragte er verwirrt und müde.
Verhalten gähnte er.
"Deine Augen!" Sie lachte und kuschelte sich an ihn. "Schlaf gut, Schatz."
"Du auch", nuschelte er nur, drückte sie fest an sich und war kurz darauf eingeschlafen.
Auch Abigail schlief bald darauf ein, mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen.

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So, das war jetzt das letzte Kapitel^^
Sorry, dass ich euch so mit den restlichen Teilen zuknalle, aber ich vergesse es ständig, darum dachte ich, dass dann jetzt eifnach mal alles auf einmal einschicke :D Jetzt folgt noch der Epilog!





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