Küss mich, Idiot! - Teil 9

Autor: MusicJunkie91 & yuna151
veröffentlicht am: 15.08.2013


Obwohl Damon wirklich vorhatte, sich ganz und gar auf die Arbeit zu konzentrieren, wollte es ihm einfach nicht gelingen.
Irgendwie bekam Abigail es hin, die Küche aufzuräumen. Na gut, okay, Gerda kam und half ihr.
Danach ging sie hinaus und legte sich in die Sonne, um ein wenig braun zu werden. Dabei schlief sie ein.
Dass sie sich vor sein Fenster legte, wusste sie wohl nicht. Damon sah eher zufällig nah draußen und bemerkte ihren halbnackten Körper. Sofort durchflutete ihn wieder die Erregung siedend heiß. Verdammtes Weib!
Seufzend reckte sie sich den Sonnenstrahlen entgegen. Ihre Träume handelten von Damon und sie waren verdammt erotisch.
Er konnte seinen Blick kaum von ihren Körper wenden. Immer wieder sah er mal aus dem Fenster.
Als sie eine Stunde später wieder wach wurde, hatte sie einen schönen Sonnenbrand. Sie war die ausländische Sonne eben nicht gewohnt.
Abigail stand schwerfällig auf und humpelte hinein. In der Küche trank sie ein großes Glas Wasser und sah dann hinaus.
Toll. Was sollte sie den Rest des Tages machen?
Damon seinerseits war heilfroh ,dass er sie nicht mehr so sehen musste. Sicherlich war sie in ihr Zimmer gegangen, dachte er sich und ging in die Küche. Als er sie sah, konnte er nicht anders als sie anzustarren.
Abigail lächelte ihn an, als sie ihn bemerkte.
"Hey, fertig telefoniert?"
Damon erwiderte ihr Lächeln nur leicht, schüttelte den Kopf und ging weiter zu ihr, um sie kurz zu küssen. "Ich war etwas, nun ja, abgelenkt."
"Wovon denn?", fragte sie ahnungslos.
"Von dir, du verführerische Sirene."
Abigail lachte.
"Was hab ich denn gemacht?"
"Dich halbnackt vor mein Fenster gelegt und in der Sonne geräkelt", meinte er ungerührt.
"Oh, das tut mir leid!", entschuldigte sie sich sofort.
Daraufhin lachte er abermals. Nur Abigail konnte sich wegen so etwas entschuldigen. Es gehörte ganz einfach zu ihr, dachte er amüsiert.
Noch einmal küsste er sie. Dieses mal jedoch voller Verlangen und heißer Leidenschaft. Mit einem leisen Seufzer erwiderte sie seinen Kuss, schmiegte ihren Körper an seinen. Daraufhin hob er sie vorsichtig hoch und ging mit ihr zur Treppe.
"Ich will dich!", raunte er ihr zu.
"Schon wieder?", kicherte sie, "Ich bin bestimmt schon wund."
Damon blieb auf der Stelle stehen und sah sie besorgt an. Sie erwiderte seinen Blick zärtlich.
"Das war ein Spaß. Es geht mir gut."
"Okay...", murmelte er nur und setzte seinen Weg fort.
Oben angekommen ging er nicht in ihres sondern in sein eigenes Zimmer und legte sie aufs Bett. Die Tür fiel von alleine ins Schloss und die beiden waren vollkommen alleine. Zärtlich begann er ihren Hals und den Brustansatz zu küssen. Lächelnd vergrub sie ihre Hände in seinem vollen Haar. Ihr Herz verfiel in einen wilden Rhythmus und sie hatte das Gefühl, vor Glück platzen zu können.

Damon liebte sie lange und sehr leidenschaftlich. Er hatte immer mehr das Gefühl, dass ihm die ganze Geschichte über den Kopf wachsen würde, doch er verdrängte es so gut es ging. Als sie später aneinander gekuschelt da lagen, konnte Abigail sich nicht mehr länger zurückhalten. Das Gesicht an seine Brust gedrückt nuschelte sie:
"Ich liebe dich."
Damon versteifte sich leicht und ließ auch seine Hand auf ihren Rücken ruhen.
"Ich dich auch...", flüsterte er und seine Stimme klang tatsächlich ernst und nicht unruhig.
Sie lächelte und hob ihren Blick. Ihr Herz schlug Purzelbäume und ein irres Glücksgefühl breitete sich in ihr aus.
Mit der Antwort hatte sie absolut nicht gerechnet!

In seinen Inneren sah es ganz anders aus. Sein Magen krampfte sich zusammen, als er sie so glücklich sah und sein Kopf sagte ihm, dass er damit zu weit gegangen war.
"Wie spät ist es?", fragte sie einige Augenblicke später leise. "Du hast um vier doch einen Termin und die Schneiderin wollte kommen..."
Damon sah auf die Uhr und fluchte sofort.
"Scheiße! Es ist kurz vor vier!"
Er sprang hastig auf, hob seine Sachen auf und streifte sie sich schnell über. Abigail seufzte, stand auch auf und bemühte sich auch sich anzuziehen.
"Warte, ich helfe dir."
Rasch suchte er ihre Sachen zusammen und half ihr dann dabei.
"Den Rest schaffst du bestimmt alleine und Gerda hilft auch noch. ich muss sofort los."
Damon küsste sie flüchtig auf die Wange und war dann auch schon verschwunden. Mit seinen Auto brauchte er zwar nicht mehr als zehn Minuten bis zur Stadt, aber er war ohnehin schon ziemlich spät dran.
Sie sah ihm nach und fuhr sich dann durch die Haare. Himmel, sie würde ihn vermissen, während er weg war, das wusste sie jetzt schon.
Trotzdem humpelte sie runter und begrüßte die Schneiderin. Diese nahm ihre Maße und sprach mit ihr über Stoff und Schnitt und verschwand dann wieder.
Das alles hatte keine Stunde gedauert und Damon hatte ja gesagt, er wäre mindestens zwei weg. Also ging sie, wie angekündigt, in die Wanne. Gerda half ihr beim Ausziehen, wofür sie sich ziemlich schämte, aber es ging einfach nicht anders.
Kurz darauf lag sie im warmen Wasser, das kaputte Bein hing über dem Wannenrand und sie vertiefte sich in ein Buch.
Wie er es schon geahnt hatte, kam er selbstredend ein wenig zu spät. Gott sei Dank hatte sein Termin damit keinerlei Probleme und so konnte es los gehen.
Immer wieder sah er auf die Uhr und dachte ständig nur an Abigail. 'Was sie wohl macht', ging es ihm durch den Kopf und er lächelte leicht. Er fühlte sich einfach wohl in ihrer Nähe und er liebte die kleinen Gespräche und Neckerein zwischen ihnen. Ganz allgemein liebte er alles, was mit ihr zu tun hatte. Er liebte ... Erschrocken über seine Gedanken versuchte er sich wieder zu konzentrieren.
Auch Abigails Blick wanderte immer wieder zur Uhr. Sie verzehrte sich so sehr nach Damon, dass es beinahe schon weh tat. Nie hätte sie gedacht, dass sie so heftige Gefühle für jemanden entwickeln konnte...

Erst nach guten drei Stunden war Damon endlich fertig und der Vertrag war unterschrieben. Lächelnd stießen sie auf den Erfolg an und Damon verabschiedete sich kurz darauf wieder. Er hatte Abigail tatsächlich sehr vermisst...
Inzwischen war sie eingeschlafen. Ihr Kopf ruhte friedlich am Wannenrand und sie wachte nicht mal durch das inzwischen eiskalte Wasser auf.
Damon fuhr mit rasanten Tempo zurück und lief beschwingt die Treppe hinauf in ihr Zimmer.
"Abigail?", fragte er laut als er niemanden im Zimmer vorfand.
Gerda kam ebenfalls hinein und lächelte ihn gut mütterlich an.
"Sie ist in der Wanne", erklärte sie.
Sofort stürmte er ins Bad und fand sie so schlafend vor. Ein sanfter Ausdruck legte sich auf sein Gesicht und er ging in die Hocke vor ihr.
"Wach auf, Engel."
Sobald seine Stimme ertönte, wandte ihr Gesicht sich ihm mit einem leisen Seufzer zu. Doch sie schlief noch immer. Die letzten Tage hatten ziemlich an ihren Kräften gezerrt.
Sanft strich er über ihre Wange. Ja, sie war wirklich anders als früher und seine Rache löste sich beinahe von selbst auf. Doch das er sie so hintergangen hatte, konnte er nicht auslöschen. Er müsste es ihr bald erklären, denn er hatte vorhin erkannt, dass er sich wirklich in sie verliebt hatte. Aber nicht erst seit jetzt! Er war schon immer in sie verliebt gewesen.
"Wach auf Schlafmütze!"
"Mag nicht", nuschelte sie, noch immer im Dämmerzustand.
Sein Lächeln wurde zu einem Grinsen.
"Wenn du nicht aus der Wanne kommst, muss ich den leckeren Kuchen leider ganz alleine essen."
Endlich schlug sie die Augen auf.
"Hab schon viel zu viel gegessen heute. Muss ja morgen in das Kleid passen."
"Wirst du auch so. Aber das Wasser ist eiskalt und wenn du weiter hier schläfst, wirst du nicht in das Kleid passen, da du im Bett bleibst."
Abigail streckte die Arme zu ihm aus.
"Hilfst du mir?"
"Natürlich."
Lächelnd hob er sie aus dem kalten Wasser und drückte sie fest an sich. Wie leicht sie doch war! Und wie perfekt sie in seine Arme passte. Er trug sie ins Schlafzimmer und setzte sie aufs Bett, ehe er ihr auch noch ein Handtuch holte.
"Wie lief der Termin?", fragte sie, während er sie abtrocknete.
"Ziemlich gut. Ich habe vorhin wieder einmal knappe 150 Mille gemacht."
Ihr blieb die Luft weg. So viel Geld! Ach du Scheiße... Damon musterte sie.
"Was hast du?", fragte er neugierig und setzte sich zu ihr. "´Nen bisschen wenig, was?"
"Wenig?", krächzte sie und sah ihn ungläubig an.
Er nickte ernst.
"Es ist nicht alles ganz so gelaufen, wie geplant. Einen Teil der kaputten Firma konnte nicht gerettet werden und so sind es rund 100 weniger als vorgesehen."
"Dass du so leichtfertig über so riesige Summen sprichst", murmelte sie und legte den Kopf an seine Schulter.
Damon lachte kurz.
"Für mich sind es nur kleine. Alleine mein eigenes Konto weißt eine neunstellige Zahl auf."
"Schlechter Zeitpunkt, um dir zu sagen, dass ich über das Zusammenziehen nachgedacht habe, oder?", nuschelte sie und versuchte rauszukriegen, was sie gerade empfand.
"Und wie hast du dich entschieden?"
"Ich hatte gerade so eine Sehnsucht nach dir, als du weg warst", flüsterte sie, "Und ich will nicht nur an der Arbeit sehen..."
"Ich habe dich auch sehr vermisst", gestand er ehrlich und war selbst davon überrascht.
Doch was würde geschehen, wenn sie die Wahrheit kannte? Würden ihre Gefühle stark genug dafür sein um bei ihm zu bleiben?
Lächelnd legte sie die Arme um seine Hüfte.
"Hattest du nicht was von Kuchen gesagt?"
Er nickte.
"Ich hole ihn von unten."
Sanft löste er sich wieder von ihr, küsste sie kurz aber sehr zärtlich und verschwand aus dem Zimmer. Abigail ließ sich auf das weiche Bett zurück sinken und seufzte leise.
Mann, ihr fehlte es rauszugehen und eine Runde zu joggen. Ihre Gedanken fuhren Karussell und meist half ihr das Laufen dabei, ein wenig Ordnung in das Chaos zu bringen...
In der Küche, stellte sich Damon einen Moment ans Fenster und sah raus. Was ging nur in ihm vor? Die ganze Zeit hatte er alles unter Kontrolle gehalten, doch was war jetzt? Er konnte sich kaum auf die Arbeit konzentrieren und würde lieber seine Zeit mit Abigail verbringen. Natürlich auch im Bett. So wie bei ihr hatte er sich noch nie gefühlt. Sein Verlangen nach ihr wurde immer stärker, als dass es sinken würde. Niemals würde Damon genug von ihr bekommen, da war er sich sicher.

Ob es eine gute Idee war, einfach auf ihn zu warten? Besser wäre es, wenn sie runtergehen würde. Dann würden sie wenigstens nicht die verbleibenden Stunden des Tages im Bett verbringen...
Vor allem kam er einfach nicht wieder!
Entschlossen stand sie auf, zog sich einen Morgenmantel über und humpelte hinunter.
Den Kuchen hatte Damon mittlerweile vollkommen vergessen. Seine Gedanken kreisten unaufhörlich nur über die eine Sache und er wusste wirklich nicht weiter. Das war ihm schon so lange nicht mehr passiert.
Abigail fand ihn in der Küche.
"Damon?"
Erschrocken drehte er sich zu ihr.
"Was ist?"
"Ist alles okay? Du bist nicht wiedergekommen..."
"Ich war nur am nachdenken", erwiderte er ehrlich und seufzte. "Entschuldige bitte."
"Ist dir das alles auch zu heftig?", flüsterte sie sehr leise und wich seinem Blick aus.
"Zu heftig?", fragte er verständnislos.
Was empfand sie denn als zu heftig?
"Wir kennen uns kaum", murmelte Abigail und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. "Und dennoch liebe ich dich bereits. Dennoch bin ich bereit alles zu geben, damit du dich gut fühlst und ich will dich glücklich machen..."
Er ging zu ihr und zog sie an sich.
"Du machst mich auch glücklich, wenn du nicht alles tun würdest."
"Aber du vertraust mir nicht", murmelte sie und schmiegte sich an ihn.
"Ich vertraue dir, Abigail."
Sie schüttelte den Kopf.
"Ist egal jetzt. Wo ist der Kuchen?"
Er schüttelte den Kopf.
"Es ist nicht egal. Ich vertraue dir wirklich."
'Nur mir nicht', dachte er dazu.
"Wenn du das sagst..."
Dann lächelte sie, um das Thema erneut zu wechseln.
"Das Kleid wird klasse!"
"Abigail! Wieso wechselst du das Thema immer wieder?"
Er hob ihr Kinn an und küsste sie kurz. Sie seufzte schwer.
"Du hast ein ziemlich großes Geheimnis vor mir."
"Woher willst du das wissen?"
"Du schweifst oft mit deinen Gedanken ab und schaust mich dabei irgendwie komisch an... deine Finger klopfen dabei immer auf irgendwas herum."
Verdammt! Er hätte sich selbst dafür ohrfeigen können, dass er nicht mehr auf sich aufgepasst hatte.
"Das bildest du dir ein."
Damon seufzte leise und ging zum Tisch wo der Kuchen stand. Nachdem sie etwas getrunken hatte, stellte sie das Glas weg und schloss kurz die Augen. Dann schnappte sie ihre Krücken.
"Ich lese noch ein wenig."
So schnell sie konnte lief sie in ihr Zimmer.
Doch als sie oben ankam, hatte sie schon keine Lust mehr dazu und begann unruhig umher zu gehen.
Warum machte sie nur immer alles kaputt!
Wütend warf sie ihr Buch gegen das Fenster.

Beunruhigt sah er ihr nach. Auch wenn er diese leichten Gefühle hatte, durfte er einfach nicht nachgeben. Ehe er was Dummes tun konnte, verließ er das Haus und ging in den Garten. Er zog sich Hose und Hemd aus und sprang in den Pool.
Abigail war so sauer auf sich selbst! Und ihr verfluchtes Gefühlschaos nervte sie!
Es vergingen einige Stunden, in denen sie hauptsächlich wütend vor sich her starrte.
So langsam wurde es Abend und Gerda hatte das Abendessen bald fertig Damon ging in sein Zimmer hoch, duschte ausgiebig, eiskalt, und zog sich wieder an. Dieses Mal jedoch sehr leger.
Inzwischen lag Abigail zusammengerollt unter ihrer Decke. Ihre Augen waren rot von ungeweinten Tränen und sie zitterte leicht.
Gerda ging zu dem Mädchen hoch und klopfte.
"Abigail, das Essen ist fertig."
"Ich hab keinen Hunger", gab sie leise zur Antwort und drehte sich auf den Rücken.
Das alles machte ihr so Angst...
Gerda öffnete die Tür und trat ein.
"Du musst aber was essen, Kindchen."
Doch Abigail schüttelte nur den Kopf und zog das Kissen darüber.
"Ich möchte nicht."
Die ältere Frau setzte sich zu ihr aufs Bett.
"Was beschäftigt dich?"
Zunächst zögerte sie, doch dann platzte es aus ihr heraus.
"Damon!"
Es überraschte die Ältere keineswegs, dass er das Problem darstellte.
"Was ist mit ihm?"
"Ach, keine Ahnung... er vertraut mir nicht, ich liebe ihn schon jetzt und..."
Sie zuckte mit den Schultern.
"Es ist mir gerade zu viel."
"Ich weiß genau, was du meinst."
"Ich mag jetzt einfach nur schlafen, okay?"
Gerda nickte verständnisvoll, erhob sich und ging zur Tür.
"Ich kann dir nur sagen, das Damon es wirklich nicht leicht hatte früher, daher verschließt er sich oft. Aber ich habe ihn noch nie so fröhlich wie in deiner Gegenwart gesehen", meinte sie an der Tür und verschwand dann.
Jetzt begann Abigail zu weinen und presste ihr Gesicht in ihr Kissen. Erst Stunden später fiel sie in einen unruhigen Schlaf.
Damon aß alleine und nicht wirklich viel. Sofort danach fuhr er in die Stadt um sich ein wenig ab zu lenken. Eine seiner alten Liebschaften war zufällig in der nähe und er blieb die Nacht bei ihr

Am nächsten Morgen ging Abigail in Damons Schlafzimmer, doch er war nicht da. War er schon wieder bei der Arbeit? Aber auch im Büro war er nicht... Also humpelte sie runter und sah sich dort um.
Gegen Zehn Uhr kam er nach Hause und ging durch den Hintereingang ins Haus.
Abigails Hände zitterten und sie humpelte wieder nach oben. Er sah sie als er grade zur Treppe wollte. Schnell blieb er stehen bis er sicher war, dass sie in ihrem Zimmer war. Dann eilte er hinauf und in sein eigenes Zimmer. Aber sie hatte ihn gehört und trat sofort zurück auf den Flur, als er gerade in dem Raum verschwinden wollte.
"Damon?"
Kurz zögerte sie, ehe sie flüsterte:
"Wo warst du?"
"In der Stadt", meinte er nur ausweichend und sah sie ungerührt an. "Wolltest du was Bestimmtes?"
Sie zuckte zurück und sah ihn mit großen Augen an, welche sich langsam mit Tränen füllten.
Er stieß sie wieder von sich...
Genervt seufzte er, ging zu ihr und nahm sie in den Arm. "Entschuldige."
Zuerst wollte sie ihn von sich schieben, doch dann erstarrte sie für einen Augenblick, als sie den Geruch wahrnahm, der von ihm ausging. Sofort zog sie ihn näher an sich und... entdeckte Lippenstift auf seiner Wange!
Jetzt stieß sie ihn wirklich weg.
"Du warst bei einer anderen!"
"Abby...", begann er und wusste nicht wirklich, was er sagen sollte.
Damon zuckte die Achseln.
"Ich war mit einen Kumpel essen und dabei haben wir Elisa getroffen und begrüßt."
"Darum riechst du so stark nach ihr?"
"Wir haben den Abend halt zusammen verbrach. Und dann habe ich im Hotel geschlafen"
"Warum hast du mir nicht Bescheid gesagt?"
Doch das konnte sie sich eigentlich schon selbst beantworten. Sie bedeutete ihm nichts. Auch wenn er das behauptete... und sie glaubte ihm kein Wort.
"Weil wir im Streit auseinander gegangen sind und ich dir keine Rechenschaft schuldig bin!", erwiderte er nun kühl und verschränkte die Arme vor der Brust.
Er musste unbedingt auf Abstand gehen.
"Als deine Freundin habe ich ein Recht darauf zu erfahren, wo du bist! Vor allem..."
Sie schluckte.
"Wenn du mit anderen Frauen unterwegs bist und... du hattest was mit ihr, nicht wahr?"
Wieder verdrehte er die Augen.
"Ich hatte nichts mit ihr! "
"Wenn du mich anlügst, Damon, dann bin ich schneller weg, als du gucken kannst", flüsterte sie und drehte sich weg.
"Ich lüge dich aber nicht an!"
Und das tat er wirklich nicht. Zwar war er die Nacht über bei Elisa gewesen, aber es war nichts gelaufen.
"Ich weiß nicht, ob ich dir das glauben kann", murmelte sie, "Immerhin wolltest du dich an mir vorbei schleichen..."
"Weil ich genau wusste, wie du reagieren würdest", sagte er seufzend.
Abigail setzte gerade zu einer Antwort an, als es klingelte.
"Abigail!", ertönte Gerdas Stimme von unten, "Die Schneiderin ist mit deinem Kleid da."
"Das brauch ich nicht mehr", murmelte sie und verschwand in ihrem Zimmer.
'Das war ja mal wieder so klar gewesen', dachte Damon und ging ihr nach.
Lässig lehnte er sich in den Türrahmen.
"Kannst du mir auch mal sagen, warum du es nicht mehr brauchst?"
"Weil ich nicht mit dir weggehen werde", erwiderte sie und bemühte sich, ihre Stimme unbeschwert klingen zu lassen. "Scheint dir ja mehr Spaß alleine zu machen."
Wieder seufzte er. Warum mussten Frauen eigentlich immer gleich so angepisst sein?
"Und wann habe ich das gesagt?", fragte er ruhig nach.
"Du hast es gezeigt."
Sie lächelte zuckersüß.
"Aber ist okay. In New York werde ich auch wieder meinen Spaß haben."
"Ist das dein Ernst?", fragte er wieder ruhig, dieses Mal aber gefährlich ruhig. Alle wussten, das er nun sauer war, nur Abby konnte es ja nicht wissen.
"Ich lass mich nicht von dir verarschen, Damon", erwiderte sie leise und sah ihn fest an. "Das hab ich oft genug durchmachen müssen."
Natürlich hätte er jetzt gerne gesagt, dass er sie nicht verarschen würde, aber er tat es ja! Nichtsdestotrotz konnte sie so ganz sicher nicht mit ihm reden!
"Dein letztes Wort?"
"Wenn du mich nicht davon überzeugst, dass du mich liebst, dann ja."





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