Schatten des Mondes - Teil 21

Autor: Ai
veröffentlicht am: 07.08.2013


So, jetzt geht's endlich weiter bei mir, ich hoffe, ihr habt mich noch nicht vergessen ... trotzdem viel Spaß beim weiter lesen, Lg Ai

Verwirrt und ängstlich sah ich mich auf der Wiese um. Jemand hatte etwas gesagt, aber es war niemand da.
„Hey Violetta.“
Da schon wieder! Wer war das. „Wer ist da?“ „Oh, entschuldige“, sagte dieser jemand und plötzlich erschien Bill neben mir.
„Ach du scheiße“, war alles, was ich herausbrachte.
Er setzte sein süßes Lächeln auf. „Tut mir leid, ich hatte vergessen, dass ich mich unsichtbar gemacht hatte.“ Er hatte es vergessen? „Was machst du denn hier im Wald?“ Was ich hier mache? Was mache ich hier? Ich versuche herauszufinden wer letzte Nacht eine kleine Hütte hier hochgejagt hat und wer für den Brand bei den Marleys verantwortlich ist. Das konnte ich ihm unmöglich sagen.
„Ich bin spazieren gegangen und dabei hab ich diese Wiese entdeckt“, ich mache eine ausladende Geste. „Es war so schön hier, dass ich mich einfach hingelegt habe.“ Er hörte mir nicken zu. Aber was machte er eigentlich hier? „Und wie bist du auf diese Lichtung gekommen?“ Bill runzelte die Stirn und zuckte mit den Achseln. „Ich hab mich im Wald umgesehen und dann hab ich dich hier auf der Wiese entdeckt.“ Hm, das klingt irgendwie einleuchtend. „Aber ich glaub, ich geh jetzt besser wieder“, sagte er und stand auf.
„Wieso?“ Das überraschte mich jetzt doch etwas. Er machte nur einen Kopfnicker in Richtung Wald. Als ich seinem Nicker folgte, sah ich Eric im Schatten der Bäume stehen. „Was will …“ Bill war weg. „…er denn hier“, vervollständigte ich meinen Satz.
Eric lehnte sich seitlich an den Baumstamm und sah mich an. Seine Augen blitzten. Was wollte er hier? Ich hatte doch so darauf geachtet in der Sonne zu bleiben, damit er mir nicht folgen konnte. Mist. Es war wohl sinnlos vor einem Vampir davon laufen zu wollen.
„Was willst du?“ fragte ich genervt.
„Du solltest dich von ihm fernhalten“, sagte er nur mit ruhiger, monotoner Stimme.
„Was? Von wem redest du?“
„Von wem wohl?“ Er fletschte die Zähne und trat einen Schritt näher. Ich sah in verständnislos an. Er kam noch einen Schritt näher, sodass er zu Hälfte in der Sonne stand. Schwarzer Rauch begann von seinen Schultern aufzusteigen.
„Eric!“ Ich stand auf. „Von wem redest du!“ Was hatte er nur vor? Wollte er sich selbst umbringen? Wieso war ich plötzlich so wütend? Er machte noch einen Schritt auf mich zu. „Eric!“ Warum sagte er nichts mehr? Die Rauchwolken wurden dichter. Wenn er nicht bald aus der Sonne ging würde er sterben. „Eric bitte!“ Mir kamen die Tränen. Was war hier nur los? Er blieb stehen, bewegte sich keinen Millimeter weiter und verbrutzelte langsam. Ich konnte nicht mehr anders, mir blieb keine Wahl mehr. Ich rannte los, auf Eric zu und zog ihn mit mir zu Boden. In den Schatten.
Er blieb auf dem Rücken liegen und auf seinem Gesicht breitete sich ein dümmliches Grinsen aus. „Eric!“ knurrte ich wütend. „Was sollte der Scheiß? Willst du dich umbringen?!“ Er lachte. Warum lachte er? Die Wut in mir wurde immer größer. „Du solltest dich von ihm fernhalten“, sagte er wieder und das dümmliche Grinsen war noch immer nicht von seinem Gesicht verschwunden.
„Ich sollte mich eher von dir fernhalten!“ sagte ich und gab ihm einen Boxhieb zwischen die Rippen. „Was sollte der Scheiß gerade?“ Er zuckte nur mit den Achseln und sah mich grinsend an. So ein Vollidiot.
„Weißt du was?“ fragte ich genervt und stand auf. „Ich werde mich nicht von William fernhalten. Es ist mir egal, was du sagst oder tust!“ Wütend stapfte ich auf die Wiese.
„Vio warte!“
Wütend blieb ich stehen und drehte mich langsam um. „Nichts Vio!“ brüllte ich. „Du hast das Recht mich Vio zu nennen schon vor fünf Jahren verloren! Also hör auf mich so zu nennen!“ Er stand auch auf, seine Miene wurde ernst, das Grinsen war verschwunden. „Tut mir leid.“ „Was tut dir leid?“ knurrte ich.
„Alles“, sagte er und seufzte. „Das vor fünf Jahren, alles was ich innerhalb dieser fünf Jahre getan habe und das eben gerade auch.“ Was sollte das den jetzt?
„Und warum hast du das alles getan?“
Ich konnte mich an den Tag, an dem Eric unsere Freundschaft beendete, erinnern, als wäre es gestern gewesen. Wir waren auf dem Spielplatz. Es wurde langsam dunkel, der Himmel war in zahlreiche Rot- und Orangetöne getaucht. Die Wolken schimmerten in den herrlichsten Farben. Nur noch Eric und ich waren da, die anderen Kinder hatten sich schon längst auf den Heimweg gemacht. Eric pflückte eine weiße Rose vom Busch und reichte sie mir. Ich griff danach und stach mir dabei in den Finger. Vor Schreck ließ ich die Blume fallen. Der Stich blutete kaum, trotzdem tat es weh.
Eric sah mich wütend an, drehte sich um und ging. Er sagte kein Wort und damit war unsere Freundschaft beendet. Ich hatte keine Ahnung warum. Was hat ihn dazu veranlasst unsere Freundschaft einfach aufzugeben? Bis heute habe ich es nicht verstanden.
Eric sah mich mit seinen blauen Augen an und sagte nichts.
„Eric!“ Nicht schon wieder. „Warum? Sag es mir!“ Ich hatte den Eindruck seine himmelblauen Augen wurden dunkler, kurz bevor er sie schloss. Er atmete einmal tief durch und sagte dann etwas, dass ich niemals erwartet hätte.








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