Königin des Schwarzen Reiches - Teil 12

Autor: Jonex666
veröffentlicht am: 10.12.2012


"Wo ist Gero? Mikel, bitte sag es mir, sonst geh ich keinen Schritt weiter." Mikel erbarmte sich und antwortete: "Gero hat das Schloss verlassen, weil er etwas suchen wollte. Ich weiß aber nicht was." Seren und Mikel streiften durch die tiefste Nacht, wohin sie gingen, wusste nur Mikel. Eigentlich wollte Seren ja an jenen Ort springen, wo auch immer Mikel hin wollte. Doch das, mussten sich die beiden verkneifen, denn sie wollten ja schließlich nicht entdeckt werden. "Heißt das, dass wir alleine sind? Ohne Gero? Ohne niemanden???" Mikel drehte sich wie ein Pfeil zu Seren um und ging auf sie zu. Seren wurde das unheimlich und wich nach hinten aus und natürlich musste was peinliches passieren. Sonst wäre das ja nicht Seren oder? Obwohl das eher zu Gero passen würde...
Seren rutschte aus und sah sich schon mal wieder auf den Rücken knallen. Aber Mikel war schneller und fing sie auf, zog sie nah an sich ran. Seren war so verblüfft darüber und zugleich auch sauer, weil er sie so nah an sich zog, das sie ihn anmeckerte: "Sag mal, wollen wir nicht vielleicht noch miteinander knutschen?!" Mikel zog die Lippen bitter enttäuscht ein und warf Seren einen bösen Blick zu. Er konnte es nicht fassen, wollte sie ihn nicht oder stand sie vielleicht doch auf Chris? "Kann Chris eigentlich gut küssen?!", fragte er schroff und sah sie durchdringend an. Noch immer hielt er sie fest und war entschlossen, nicht los zu lassen. Nie wieder bestenfalls. Seren schaute ihn fassungslos an, wieso wollte er das jetzt wissen? Mikel schien wohl nie gemerkt zu haben, wie sehr sie ihn doch mochte. Wie gern sie sein Parfum roch und in seiner Nähe verweilen vermochte. Wie gern sie in seine Augen sah,...
"Naja, ich, ich weiß nicht. Ich möchte darüber auch nicht reden oder daran erinnert werden. Weißt du?" Mikel fasste dies als ein deutliches ja auf und ich verrate bestimmt nichts besonderes, wenn ich sage, das er vor lauter Eifersucht gerne einfach los geschrien hätte. Und dennoch blieb er ruhig und streichelte Serens Wange mit seinem Handrücken. "Hm, ich kann aber viel besser küssen als er." ...

Seren´s Augen strahlten herausfordernd. Sie vergaßen alles um sich herum. Ja, selbst ein Krieg, nein besser gesagt, selbst ein Komet hätte einschlagen können und sie hätten es nicht gemerkt. Gut sie hätten es gemerkt, spätestens dann, wenn eh alles schon zu spät wäre. ... Seren ging jetzt auf´s Ganze, dieser Mann hatte schon die ganze Zeit dieses gewisse Etwas, was sie anziehend fand.: "Na dann zeig doch, das Du es besser kannst.", sie beobachtete Mikel genau. Und es entging ihr nicht, das Er den Mut verlor es zu wagen. Mikel´s Angst war einfach zu übermächtig. Zu groß wäre die Enttäuschung für ihn, wenn Seren ihn nicht gut fände. Ihn nicht wollte. Aber als Retter ihrer Seele, wollte er andererseits nicht als Feigling da stehen. Sollte er es wagen oder nicht? Schließlich lag sie in seinen Armen und ihm schien nicht so, als hätte Seren vor, sich davon zu befreien. Seren vernahm natürlich, das Mikel an Mut verlor, sie verleierte die Augen. Männer, das man denen immer helfen muss ... "Brauchst du Starthilfe?", tönte sie nekisch. Das reichte für Mikel völlig aus, um zu zeigen das er es drauf hatte. Und wie er es drauf hatte. Wobei der letzte Satz eher ironisch anzusehen ist.

Oh ja, Mikel versaute den Kuss. Er zog Seren viel zu schnell heran, sie bekam kaum Luft und dann kam die Krönung. Es knallte förmlich zwischen den zwei Lippen. Seren rastete mit ihren vorderen Zähnen auf ihren Lippen ein, autsch. Mikel traf nur zur Hälfte die Lippen und, auch allgemein war das nicht gerade Kribbeln pur. Er war zu hastig und dachte nur an sich! Hauptsache ihm gefiel das. Zumindest war das Seren´s Meinung nach so. Seren bekam Luftnot und fühlte sich wie eine Ertrinkende die halt nach Luft rang. Sie gab Mikel eine Backpfeife und wetterte auch schon auf den geschockten Mann los.: "Hey, ich bin doch keine Puppe die keine Luft zum atmen braucht! So einen schlechten Kuss hatte ich noch nie in meinem ganzen Leben! Kein Wunder, das Gero nicht viel von dir hält, du bist wirklich so, wie er dich beschrieben hat! Egozentrisch, hochnäsig, arrogant und selbstverliebt!", schrie sie. Sie war richtig wütend, schnaufte vor Zorn und ging des Weges ohne Mikel nur noch einmal zu beachten. Ihrer Meinung nach, wollte er nur das Eine, sonst hätte er sich doch ein bisschen mehr Mühe gegeben, oder? Seren fühlte sich ausgenommen und benutzt. Und somit, spielte sie schlussendlich mit düsteren Gedanken. Ihr fiel sofort jemand ein, der es ernsthaft mit ihr meinte und nicht nur spielte. Nein, nein, nein! Diese Gedanken verwarf sie gleich wieder. Sie durfte nicht noch einmal auf ihn herein fallen. Chris liebte sie wirklich, daran zweifelte sie nicht. Doch er hatte sie auch körperlich verletzt. Aber niemals gespielt ...

Stunden lang gingen die beiden nebeneinander her, ohne ein Wort, ohne einen Blick ausgetauscht zu haben. Mikel fühlte sich elend. So hatte er das alles gar nicht gewollt. Er feigte sich selber viele viele male. Und trotzdem traute er sich nicht, sich zu entschuldigen. Da ging Sie neben ihm her. Die stolze, schöne Prinzessin. Und er hatte es vermasselt. Er seufzte tief und vorallem laut. Seren überhörte das nicht und warf Mikel sofort einen Giftblick zu.: "Was ist!?", fauchte sie. Mikel´s Magen drehte sich einmal um die eigene Achse, noch nie war es ihm schwer gefallen, sich aufrichtig zu entschuldigen. Aber hier war das anders.:"Seren, es ist nicht so wie du denkst, ich war doch so unheimlich aufgeregt und ... Und dann ..." Seren hob die Braue.: "Und dann hast du meinen Mund in einen Ozean verwandelt, ja stimmt. Da hast du recht!" Mikel blieb abrupt stehen. Die Worte hatten ihn mehr getroffen, als Seren gedacht hätte. Er drehte sich um und ging einfach. Seren war geschockt, wo wollte der denn jetzt hin? "Was machst du da? Wo gehst du hin? Hm?" Seren blieb angewurzelt stehen und wartete eine Antwort ab. Mikel blieb nach wenigen Metern stehen, drehte sich lässig um und sagte.:
"Ich hatte vergessen, das du ja nur auf perfekte Männer stehst! Da du ja auch ach so Perfekt bist, kommst du auch gut ohne mich klar. Soll dich doch der Teufel holen! Ist mir Scheißegal was er mit dir macht! Wie er es mit dir macht! UND, was er noch machen wird! Du bist so blind, du hast nie gemerkt wie sehr ich Dich mag, ich habe mir Mühe gegeben und Du trittst mich. Verschwinde!" Seren schluckte, er war doch der jenige der so blind war! Er merkte anscheinend nicht, je näher Sie Mikel kam um so mehr würde er in den Mittelpunkt von Chris rutschen. Sie holte tief Luft.: "Gut, du wirst mich nie wieder sehen." Sie sammelte Energie und *sprang* ca. zwei Kilometer weiter, drehte sich um und sah niemanden. Dann ging sie eben allein weiter. Den Tränen nahe. Es war ihr egal, ob Chris ihrer Spur jetzt entdeckt hatte. Sie musste jetzt erst einmal zur Ruhe kommen. Mikel verstand nicht, wie sie sich fühlte. Sie machte sich doch nur Sorgen um Mikel, hatte Angst um ihn. ... Wenn sie Chris nie begegnet wäre, dann könnte sie ohne Sorgen lieben, frei sein. Sie fühlte sich schuldig, sie hätte Mikel nicht ermutigen dürfen. Sich nicht dem Gefühl hingeben dürfen. Egal, wen sie liebte, Chris würde alle Konkurrenten töten. Hoffentlich nicht mehr Mikel ... Sie rannte los, ahnungslos wo hin sie ihre Beine trugen. Hauptsache ihre Beine trugen sie zu Feinden, zahlreiche Feinde. Sie musste sich auslassen. Und tief im Herzen blieb die Erinnerung des Traumes, an das Juwel.

Mikel stand fassungslos da. Wo war sie denn nur hin? Sein Herz schmerzte, jedes Wort, das er gesagt hatte, tat ihm leid. Er konnte sich schon denken, warum Seren so war. Er war verzweifelt und horchte in sich hinein, konzentrierte sich. Er musste ihre Spur, die Aura finden und ihr folgen. Und er hatte Glück, er spürte sie, auch wenn nur schwach. Keine zwei Kilometer von ihm. Er rannte los, im Hinterkopf - das er ihr heimlich folgen würde. So musste Seren sich keine Sorgen machen, wenn er ohne ihr Wissen bei ihr war. Schon nach kurzer Zeit stellte er fest, das Seren wirklich sehr schnell rennen konnte. Mikel taten schon die Beine weh und hatte Mühe, in ihrer Nähe zu bleiben. Wenn er ihre Spur verlor, wäre sie endgültig allein.

Mikel prustete schon vor Erschöpfung. Er hob seinen Kopf, *Scheiße man* dachte er sich als er sah, das Seren auf die brennende Stadt zugerannt war. Dort würden sicher hunderte Feinde lauern. Er hatte sein Schwert schon griffbereit herbei gerufen. Doch als er dort ankam, fand er einen Haufen von Gefallenen wieder, alle schwer verletzt - wenn nicht sogar Mausetot, alles Feinde. Einige fluchten über ein *Teufelsweib* oder *gefährliche Hexe*. Und das war schlecht. Sie würden alle Meldung über Seren machen, was sie für ein Gemetzel angerichtet hätte. Das sie hier war ... Mikel gruselte es, Seren war wirklich verdammt stark, wenn sie wütend war. Aber er hatte keine Zeit sich das alles anzuschauen. Er musste weiter, ihr nach. Es bereitete ihm Sorgen, zu was Seren fähig war. Wie grauenhaft sie sein konnte. Es kam ihm wieder in den Sinn, was Gero ihm mal gesagt hatte. "Um Königin zu werden, des Schwarzen Reiches.", murmelte Mikel. Na klar! Es war eigentlich ihre Bestimmung, mehr oder weniger, nun musste er sich noch mehr beeilen. Seren durfte sich nicht von Wut und Hass verführen lassen. Nun wunderte es ihn nicht mehr, das sie so einen gewissen Hang zur Hölle hatte. Sich so leicht von Chris blenden lassen konnte.

Und tief im Verborgenen, ein heller Schein. Ein Juwel in Ihrer Nähe. Wacht über das Herz und hält es rein. Es wird immer bei Ihr sein.

Seren blieb sofort stehen. Hatte sie sich das jetzt nur eingebildet? Oder war das die Armee, die sie fürchtete? Chris hatte ihr mal von einer geheimen Armee erzählt, ... Die Armee des Meister´s, des Todes. Sie duckte sich, krabbelte in ein Gebüsch, ihre Pistole fest in der Hand und horchte. Sie vernahm geschrei, um sie herum starben die Pflanzen. Ohne Zweifel, sie waren es! Sie konnte die Armee schon sehen, stand auf und blieb angewurzelt stehen. Was sollte sie jetzt machen? Kämpfen? Und wenn sie starb, dann würde sie Chris ausgeliefert sein. Für immer! "Wenn ich sterbe, dann werde ich Chris´ Leben zur Hölle machen!", und grinste. Drehte sich um und wartete bis sie bald heran waren. "Und wenn ich überlebe, dann werde ich ihn eine Botschaft zukommen lassen."

Seren musste versuchen, jeden Einzelnen zurück in die Hölle zu verbannen. Das würde schwierig werden, aber sie musste es versuchen, sonst würden noch viele weitere Seelen geschlachtet werden. Sie nahm ihre Hände nach vorn, ballte sie zu Fäusten und streckte sie dann nach links und rechts von sich. Ein heller Schein umgab sie, der sich in einer Linie ausbreitete. Sie schätzte die Männer an die Hundert. Seren schloss die Augen und nahm, auch wenn nur kurz, ein anderes Licht war, weit von ihr entfernt. Doch sie hatte keine Zeit, sich jetzt den Kopf darüber zu zerbrechen. Sie sammelte viel Energie und der Schein wurde immer stabiler. Und *wums* machte Seren die Fäuste wieder zu einer Flachen und hob sie hoch und ließ sie fallen. Es knallte, eine unglaubliche Druckwelle ging voraus und der helle Schein folgte. Seren erzeugte Flammen und gab sie frei, um die Feinde damit zuzätzlich einzukreisen. Sie murmelte einen Bannungszauber.: "Vulnabars Infernum, in tanaberi crater!" Und es klappte! Sie schaffte acht mit einem Streich. Ha, das hört sich zwar nach wenig an, aber das müsst ihr erst mal nach machen! Und dann kam alles anders ...

Sie sah vor ihrem geistigen Auge das Juwel, wohl eher ein zackiger Stein. Ein Stern? Und dann verschwand er. Im gleichen Augenblick vernahm Seren einen tiefen Schmerz, es durchbohrte ihren Rücken und dann das Herz. Sie spürte, wie schnell sie Blut verlor. Seren taumelte ein paar Schritte nach vorn und drehte sich um. Sie sah die Schwarze Pistole und sah in stahlblaue Augen, es war Chris. "Du stirbst gerade. Bis gleich.", er grinste böse. Und es war wahr.

Seren fiel zu Boden und lag im Sterben. Gleich war alles vorbei ...





Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz