Liebe mit Hindernissen - Teil 7

Autor: Maeggaey
veröffentlicht am: 05.06.2012


»Wie ich meine Eltern hasse…« Murmelte sie und lief in die Küche. Dort ging sie an den Kühlschrank und nahm sich eine Flasche Wasser heraus die sie in wenigen Zügen leerte. »Die wissen doch, dass ich sie nicht mag!«
»Entspann dich…« Sagte Melissa und legte ihre Hand an Melanies Schulter.
»Wenn sie das Recht darauf haben diese dumme Kuh zu adoptieren, dann habe ich das Recht mit dir zusammen zu sein! Oder nicht?«
»Das ist nicht das Gleiche...«
»Doch! Für sie gehört Victoria zu ihrer Familie und du gehörst für mich zu meiner Familie!«
»Mel-«
»Ich hol William und wir fragen ihn!« Dann rannte Melanie schnell zur Tür und zog William rein, welcher sie überrascht ansah. »Ich hab mal eine Frage.«
»Und die wäre?«
»Für meine Eltern gehört Victoria zur Familie, deshalb wollen sie sie ja adoptieren.«
»Und was war daran die Frage?«
»Warte doch! Wenn sie das Recht haben sie zu adoptieren, weil sie für sie wie ihre Tochter ist, dann hab ich doch auch das Recht mit Melissa zusammen zu sein, weil sie die einzige Person ist, die mich so richtig glücklich macht. Das stimmt doch, oder?«
»In der Theorie schon, aber-«
»Das reicht mir! Komm mit.« Sie nahm Melissas Hand und ging mit ihr wieder raus. Sofort blickten sie einige völlig geschockt an und ohne darauf zu achten, ging Melanie mit Melissa zu ihren Eltern. »Mum, Dad, ich muss mit euch reden.« Sagte sie fest entschlossen.
»Einen Moment Kleines.«
»Nichts einen Moment. Entweder ihr kommt jetzt mit und ich erzähl euch das unter sechs Augen oder ich bring alles dazu ruhig zu sein und schrei es hier rum.« Sie ging mit Melissa wieder in die Küche und gehorsam folgten ihre Eltern ihnen.
»Wir wollen mal klarstellen, dass du mit uns nicht so zu reden hast Fräulein!«
»Sei leise Dad! Melissa ist meine Freundin.«
»Das wissen wir doch. Wäre ja auch komisch, wenn sie deine Feindin oder wie ihr Kinder das heutzutage ausdrückt wäre.«
»Nein Mum. Du hast mich falsch verstanden. Ich meine damit nicht einen weiblichen Kumpel, sondern meine Freundin-Freundin.« Ihre Eltern rissen ihre Augen auf und standen wie angewurzelt dar.
»Du willst uns hier doch nur auf den Arm nehmen.« Sagte ihr Vater und verschränkte lachend seine Arme vor seiner Brust.
»Ihr wolltet es ja nicht anders.« Seufzte Melanie und küsste Melissa, welche den Kuss erwiderte. Als sie voneinander abließen, starrten sie ihre Eltern wieder fassungslos an.
»Nein!« Donnerte ihr Vater und unbeeindruckt sagte sie:»Das ist mir scheiß egal! Ich liebe sie und stehe dazu!«
»Du wirst Schluss machen und wenn nicht, bist du nicht länger meine Tochter!«
»War ich das jemals?!« Schrie sie und ihr traten Tränen in die Augen. »Ist mir auch egal! Dann hab ich halt keine Familie mehr!«
»Melanie…« Murmelte ihre Mutter.
»Nein. Ich geh jetzt meine Sachen packen. Und ich wünsch dir, Dad und Victoria noch ein schönes Leben als glückliche Familie!«
»Melanie! Warte!« Rief Melissa, doch sie winkte ab. Dann rannte sie raus, ging in ihr Zimmer, holte sich ihre Reisetasche und fing an ihre Sachen zu packen. Als plötzlich Melissa da war, erschrak sie und packte kurz darauf weiter.
»Das sollte nicht passieren.« Sagte sie traurig.
»Was?« Fragte Melanie während sie ihre langen Haare zu einem Zopf band.
»Dass du dich wegen mir mit deinen Eltern streitest.« Melanie stoppte, drehte sich zu Melissa um und sagte:»Sie sind selbst Schuld. Ich hatte sowieso immer das Gefühl, dass sie mich nicht wollten und ich hier nicht willkommen war. Außerdem bist du mir wichtiger als die Dinge auf die meine Eltern Wert legen.«
»Aber du kannst deine Familie doch nicht so einfach verlassen.«
»Warum nicht? Meine Eltern haben eine neue Tochter, die in ihren Augen nicht missraten ist.«
»Warum solltest du in ihren Augen missraten sein?«
»Ich bin mit einem Mädchen zusammen, pflege keinen guten Umgangston ihnen gegenüber, halte mich seit ich nicht mehr auf dem Internat bin an keine Regeln und telefoniere fast den ganzen Tag über mit dir und Ally weswegen mich die Familie angeblich gar nicht interessiert und die Telefonrechnung den Boden ausschlägt.«
»Aber deswegen bist du doch nicht missraten.«
»In deinen Augen vielleicht nicht. Du hast auch etwas für mich übrig. Ich bedeute dir was. Jedenfalls hoffe ich, dass meine Gefühle auf Gleichseitigkeit beruhen. Aber das Schlimmste ist ja, dass sie nicht wissen, dass ich keine Jungfrau mehr bin. Wenn sie es wüssten, dann hätte ich in ihren Augen die Familienehre beschmutzt. Das halte ich nicht mehr aus.«
»Und wo willst du hin wenn ich dich fragen darf?«
»Weiß ich nicht. Vielleicht in ein Hotel oder zu Mary. Hauptsache weg von hier. Wenn ich erst mal einen Job gefunden habe und genug Geld für eine eigene Wohnung besitze, werde ich weitersehen.«
»Zieh zu mir.« Sagte Melissa mit entschlossener Miene.
»Wie? Du gehst doch noch ins Internat und deine Eltern kennen mich grade mal seit drei Wochen.«
»Ich brech die Schule ab. Wir wohnen zusammen in meinem Zimmer und gehen arbeiten bis wir uns eine Wohnung leisten können.«
»Kommt gar nicht in Frage! Mach du erst mal deine Schule zu Ende.«
»Die ist mir egal. Immerhin weiß ich dann, dass es dir gut geht.«
»Das wirst auch so wissen. Von mir aus ruf ich dich weiterhin jeden Tag an und berichte dir alles. Aber mach deine Schule weiter. Die schulische Ausbildung ist das wichtigste für deine Zukunft. Vielleicht geh ich auch studieren. Auf meinem Sparbuch habe ich genug Geld für drei Semester.«
»Aber hier ist keine Uni in der Nähe.«
»Nach Oxford sind es nicht mal drei Stunden. Ich habe einen Führerschein und ein Auto. Wenn du zu mir kommen willst, dann rufst du einfach William an und kommst mich besuchen.«
»Schön, dass es in der Theorie klappt. Aber wie willst du das machen?«
»Ganz ehrlich? Ich habe ein Angebot von Oxford bekommen. Vor einer Woche. Aber weil ich gedacht habe, dass das hier alles klappen würde, habe ich ihnen gesagt ich würde es mir noch überlegen. Morgen ruf ich bei denen an und sag bescheid, dass ich das Angebot annehme.«
»Und was willst du da studieren?«
»Medizin. Seit ich klein bin, wollte ich schon immer Ärztin werden.«
»Das kann ich ja einsehen. Aber bitte schlaf heute bei mir. Dann mache ich mir keine Sorgen.«
»Muss das sein? Ich kann doch auch in ein Hotel.«
»Ich bitte dich. Wenn du nicht bei mir schläfst, werde ich nicht schlafen können weil ich mir nur Sorgen machen werde.«
»Nur weil du es bist.« Melissa lächelte und Melanie nahm ihre Tasche. Um kein Aufsehen zu erregen, nahm Melanie den Hintereingang. Sie wartete vor der Tür auf Melissa und William. Als sie rauskamen, sah William sie vorwurfsvoll an.
»Was soll das?« Fragte er.
»Ich lebe mein Leben. Nächste Woche werde ich achtzehn. Da hätten die sowieso nichts mehr zu melden gehabt.«
»Deine Eltern werden sich Sorgen machen.«
»Sie haben selber Schuld, wenn sie meine Gefühle nicht akzeptieren.«
»Du weißt, dass sie einfach nur Angst vor der Reaktion der Presse haben.«
»Und? Interessiert mich herzlich wenig. Die beiden schämen sich für mich und dann müssen sie damit leben, dass ich nicht mehr bei ihnen wohnen will.«
»Aber es gibt doch noch andere Lösungen.«
»Welche denn? Sie werden verlangen, dass ich mit Melissa Schluss mache. Egal ob es mich glücklich macht oder nicht. Und ich werde sie bestimmt nicht verlassen nur weil sie ein Problem damit haben. Das tun sie eh nur um ihren makellosen Ruf nicht zu schädigen. Jetzt fahr uns zu Melissa. Bitte.«
»Ich denke nicht, dass es gut wäre zu ihren Eltern zu fahren.«
»Und warum nicht?«
»Naja… Du bist die Tochter des Bürgermeisters und-«
»Sie werden schon keine Fotos schießen wie ich sabbernd im Bett liege oder Melissa küsse. Und selbst wenn, dann nehme ich das hin. So bin ich und damit muss man klarkommen.«
»Schlaf doch bei mir. Meine Wohnung ist nur zehn Minuten von hier entfernt wenn man zu Fuß läuft. Und wenn Melissa will, dann kann sie da auch schlafen.« Melanie schaute Melissa bittend an bis diese endlich nickte. Dann gab William ihnen den Schlüssel und auf der hälfte des Weges, sagte Melissa:»Sollte ich nicht vorher meine Sachen holen?«
»Ach was. Du kannst was von mir haben. Ich habe mehr als genug mit.« In der Wohnung angekommen, schaltete Melanie das Licht an und schaute sich verblüfft um. Sie hatte immer gedacht, dass William bescheiden wohnte und ein wirklich mageres Gehalt bekam. Aber seine Wohnung war stilvoll eingerichtet und sehr groß. »Krass.« Murmelte sie während sie die Tür schloss. Dann ging sie in das Zimmer, auf dem das Wort „Gästezimmer“ stand. Warum William das gemacht hatte, konnte sie sich nicht denken. Aber es störte Melanie keines Falls. Immerhin musste sie so weder suchen noch auf ihn warten. Sofort nachdem sie die Tasche aufs Bett gestellt hatte, holte sie für sich und Melissa Schlafsachen raus und warf ihr ein Oberteil und eine Hose davon zu. Nachdem sie sich fertig gemacht hatten, setzten sie sich auf die Couch im Wohnzimmer und schalteten den Fernseher ein. Melanie setzte sich auf ihre Beine und Melissa legte ihren Kopf auf Melanies Schoß. Diese strich immer und immer wieder zärtlich und vorsichtig durch ihr dichtes, dunkelbraunes Haar.
»Bist du dir sicher, dass ich nicht die Schule abbrechen und mit dir zusammenziehen soll? Das wäre doch voll schön. Jeden Abend so auf der Couch zu sitzen und unendlich viel Zeit miteinander zu verbringen.« Flüsterte sie und drehte ihren Kopf hoch zu Melanie.
»Ja das bin. So schön es auch wäre, du darfst deine Zukunft nicht aufs Spiel setzen nur weil du mit mir zusammen bist.«
»Aber du darfst deine Familie verlassen?« Fragte sie mit hochgezogener Augenbraue.
»Das ist was anderes. Außerdem stellt die Liebe sowas an.«
»Du meintest das vorhin ernst als du deinen Eltern gesagt hast, dass du mich liebst und hast es nicht nur gesagt um sie auf die Palme zu bringen?«
»Natürlich meinte ich das ernst. Solche Gefühle wie bei dir hatte ich noch nie. Auch wenn es kitschig klingt. Aber so empfinde ich einfach.« Als Melanie dies sagte, lief Melissa Tränen an den Wangen hinunter. »Hab ich was Falsches gesagt?«
»Nein. Es ist nur… Sowas hat noch nie jemand zu mir gesagt.«
»Dann wurde es doch mal aller höchste Zeit.« Grinste sie und Melissa setzte sich auf. »Lass uns schlafen gehen. Es ist schon spät.« Sie standen auf, legten sich ins Bett und schliefen wenige Augenblicke später Arm in Arm ein.
Als Melanie am nächsten Morgen aufwachte, war Melissa weg. Verwirrt stand sie auf und ging Richtung Bad. Als sie die Tür öffnete, hörte sie einen grellen Schrei und schloss mit aufgerissenen Augen die Tür. Kurz darauf öffnete sie die Tür wieder und trat ein.
»Tut mir leid, dass ich dich so erschrocken habe.« Lachte sie und schloss die Tür hinter sich.
»Passt schon.« Murmelte Melissa und zog sich ihr Oberteil an.
»Ein kleiner Schreck am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen?«
»Normal.« Lachte auch sie jetzt und ging Richtung Tür. Als sie rausgehen wollte, fragte Melanie mit vorgeschobener Unterlippe:»Kein „Guten Morgen“ und keinen Kuss?« Lächelnd schloss Melissa die Tür wieder, legte ihre Arme um Melanie, flüsterte:»Guten Morgen Traumfrau.« Und küsste sie.
»Guten Morgen.« Lächelte Melanie, drehte sich um und zog ihr T-Shirt aus. Als sie Melissa einen Blick über die Schulter zu warf, sah sie wie sie die Zähne zusammenpresste und rot wurde. »Schämst du dich?« Fragte Melanie und machte die Dusche an.
»Ein bisschen vielleicht?«
»Wie süß.« Lachte sie. »Dann solltest du jetzt besser rausgehen.« Nur kurz später, hörte sie wie sich die Tür schloss und sie ging unter die Dusche. Nach einer erfrischenden Dusche, trocknete sie sich mit einem Handtuch ab, legte sich ein Badetuch um, ging ins Zimmer, zog sich an und setzte sich zu Melissa in die Küche. »Geht es wieder?« Fragte sie grinsend und setzte sich neben sie.
»Ja.« Murmelte Melissa und nahm einen Schluck aus ihrem Glas.
»Nochmal, es tut mir leid, dass ich dich so erschrocken habe.«
»Ist schon gut. Kann passieren. Wann willst du denn in Oxford anrufen?«
»So gegen zwölf. Da wird wohl jemand da sein.«
»Soll ich bis dahin noch bleiben oder schon gehen?«
»Das überlasse ich dir. Wenn du hierbleiben würdest, dann würde ich mich wirklich freuen. Aber wenn nicht, dann ist es okay. Schließlich haben wir noch drei Wochen für uns.«
»Dann gehe ich mal lieber. Meine Eltern machen sich bestimmt schon Sorgen um mich. Und bitte rede mit deinen nochmal. Vielleicht haben sie sich wieder beruhigt.«
»Das glaube ich zwar nicht, aber wenn es dir wichtig ist, tu ich‘s.«
»Danke.«
»Ich ruf dich heute Abend an und sag dir wie es gelaufen ist.«
»Dann bis heute Abend.«
»Ja. Tschüss.«
Am Nachmittag, suchte Melanie in ihrer Tasche nach den Unterlagen für Oxford. Als sie sie gefunden hatte, war sie dankbar dafür, dass Melissa sie abgelenkt und sie sie doch eingepackt hatte. Dann nahm sie sich ihr Handy und wählte die Nummer.
„Guten Tag. Hier ist Miss Thomas. Mit wem spreche ich?“ »Hallo. Hier ist Melanie Roberts. Ich habe letzte Woche ein Angebot für ein Studium an ihrer Universität bekommen.« „Ah Miss Roberts. Ich stelle sie eben zu Mister Louis durch.“ Es war ein kurzes Piepen zu hören und dann sprach eine Männerstimme:„Schön von ihnen zu hören Miss Roberts. Haben sie sich überlegt ob sie hier studieren möchten?“ »In der Tat habe ich das. Und ich habe mich dazu entschlossen in Oxford ein Studium zur Medizinerin zu machen.« „Das ist schön zu hören. Könnten sie morgen gegen zwölf Uhr hierherkommen um ihr Anmeldeformular für das nächste Semester auszufüllen?“ »Aber sicher. Wäre es schlimm, wenn ich begleitet werde?« „Keines Falls. Ihre Freunde sind auch unsere Freunde.“ »Okay… Vielen Dank und bis morgen.« Dann legte sie auf und schaute verdutzt aus dem Fenster. Sie hatte noch nie den Satz „Ihre Freunde sind auch unsere Freunde“ gehört. Alleine, dass er von dem Direktor der Oxford kam, war wunderlich. Gegen drei Uhr, zog sie sich an und ging zu ihren Eltern. Ihre Mutter öffnete die Tür und nahm Melanie erleichtert in den Arm.
»Ich habe schon gedacht dir sei etwas zugestoßen oder du würdest nie wiederkommen.« Sagte sie und schaute Melanie glücklich an.
»Ich werde auch nicht zurückkommen. Der einzige Grund warum ich hier bin, ist Melissa. Es war ihr wirklich wichtig, dass ich mich mit dir und Dad ausspreche.«
»Jonathan!« Rief ihre Mutter und setzte sich mit Melanie in die Küche. »Komm bitte mal in die Küche!« Als ihr Vater durch die Tür kam, sah er sie triumphierend an.
»Sieh mal an. Hat das kleine Fräulein es nicht ohne den Luxus ausgehalten?«
»Das kannst du vergessen Dad. Ich komm gut ohne den Mist hier klar. Ich will nur reden.«
»Hast du dieses Mädchen verlassen?« Fragte er.
»Erstens, dieses Mädchen heißt Melissa und zweitens habe ich sie nicht verlassen. Und das werde ich auch nicht tun.«
»Dann gibt es nichts worüber wir sprechen müssen.« Sagte er und wollte sich umdrehen.
»Ist mir egal. Interessiert mich nicht. Sie wollte, dass ich herkomme. Aber ich muss euch sowieso etwas sagen.«
»Jetzt sage bloß nicht, dass du sie heiraten willst oder sonstiges!« Schrie ihr Vater fast.
»Nein das wollte ich nicht sagen. Aber wäre eine Idee. Danke Dad.« Meinte sie und grinste. »Jedenfalls wollte ich euch bescheid sagen, dass ich in drei Wochen weg bin.«
»Wo willst du hin?« Fragte ihre Mutter geschockt.
»Nach Oxford. Ich werde studieren.«
»Und wo willst du das Geld hernehmen?!«
»Ich habe bereits in einer Woche Geburtstag Dad. Da werde ich achtzehn und ab da ist mein Sparbuch frei. Darauf habe ich genug Geld für drei Semester und mehrere Monatsmieten für das Studentenwohnheim.« Fassungslos schaute er sie an. »Ich geh dann wieder. Wenn was ist Mum, dann ruf mich an.« Sie umarmte ihre Mutter und ging wortlos an ihrem Vater vorbei. Dann ging sie wieder zu William und rief Melissa an. Sie berichtete ihr alles und bat sie mit ihr nach Oxford zu fahren um alles zu besichtigen.
Am nächsten Tag, fuhren Melanie und Melissa früh morgens los und kamen pünktlich in Oxford an. Melissa wartete draußen am Auto während Melanie ins Büro des Rektors ging. Das Gespräch mit ihm dauerte eine halbe Stunde und als sie wieder rauskam, sah sie wie Melissa mit einem Mädchen sprach, welches nicht sehr uninteressiert an ihr zu sein schien. Melanie ging schnell wieder zum Auto und bevor sie da war, lächelte Melissa schon breit.
»Ich bin drin!« Rief sie glücklich und fiel Melissa in die Arme. Um zu zeigen, dass sie zur ihr gehörte, küsste sie sie.
»Darf ich dir vorstellen, das ist Annie. Annie, das ist meine Freundin Melanie.«
»Hi.« Sagte Annie und schüttelte Melanies Hand.
»Hast du noch Zeit?« Fragte Melanie an Melissa gewandt.
»Ja eigentlich schon. Warum?«
»Wie wär’s wenn wir jetzt nach Hause fahren und spazieren gehen. Schließlich kann es jetzt jeder wissen.«
»Klingt gut. Dann noch einen DVD Abend?«
»Muss.« Melanie grinste, nickte Annie zu und stieg ins Auto, während sich Melissa herzlicher verabschiedete. Als sie wieder in Manchester waren, parkte Melanie ihr Auto vor Williams Haus, brachte ihre Sachen rein und ging dann mit Melissa in den Park. Dort spazierten sie Hand in Hand bis Melissa bemerkte, dass ihnen ein Mann mit einer Kamera gefolgt war. Schnell ließ sie Melanies Hand los und machte sie auf ihn aufmerksam. »Verschwinden sie!« Schrie Melanie und trat bedrohlich auf ihn zu. Der Typ haute ab und sie setzte sich mit Melissa auf eine Bank. »Tut mir leid, aber solange du mit mir zusammen bist, musst du dich damit abfinden immer wieder verfolgt zu werden.«
»Das geht schon. Es gibt schlimmeres. Immerhin können wir jetzt Händchen halten und was weiß ich alles in den Öffentlichkeit machen.«
»Was weiß ich?« Lachte Melanie.
»Ich weiß ja nicht was du vorhast.«
»Weiß ich auch nicht. Lass uns erst mal meine erkämpfte Freiheit genießen.«
Bis abends waren Melanie und Melissa spazieren. Als sie wieder bei William ankamen, machten sie sich eine DVD an und nachdem sie zu Ende war, ging Melissa wieder. Die folgenden Wochen, trafen sie sich weniger, da Melanie sich auf ihr Studium vorbereiten wollte. Es war ihr wirklich wichtig als gutes Beispiel für Melissa voran zu gehen. Immerhin wollte sie nur wegen ihr die Schule schmeißen und Melanie hoffte, dass wenn sie ihr Studium begann, Melissa ihre Schule fertig machte. Dass sie eine gesicherte Zukunft hatte, lag Melanie am Herzen. Immer wieder fragte sie sich warum es so war und jedes Mal, wenn sie daran dachte wusste sie, dass sie es wollte, da sie Melissa liebte. Von ganzem Herzen. So wie niemanden zuvor. An ihrem Geburtstag, gingen Melanie, Melissa, Ally und Tom in einen Club in einer nahegelegenen Stadt. Sie feierten ausgelassen und tanzten fast die ganze Zeit.
Als die Ferien zu Ende waren, fuhr Melanie mit einem flauen Gefühl im Magen nach Oxford. Ihren Karton unterm Arm tragend, ging sie in das ihr zugeteilte Zimmer. Es war ein Doppelzimmer und ihre Mitbewohnerin war nicht da. Melanie packte ihr Sachen aus und ging dann zum Unterrichtssaal. Als sie reinging, waren fast alle Plätze dieses riesigen Saals besetzt. Sie suchte sich den erst besten Platz, setzte sich hin, holte Stift und Papier raus und konzentrierte sich voll und ganz auf die Vorlesung. Als die Vorlesungen vorbei waren, ging sie in ihr Zimmer und ließ sich erschöpft auf ihr Bett fallen. Kurz darauf öffnete sich die Tür und Annie kam rein.
»Du bist meine neue Mitbewohnerin?« Fragte sie ungläubig und schloss die Tür.
»Wenn du hier wohnst, dann wird es wohl so sein.« Murmelte Melanie und setzte sich auf. »Immerhin kenne ich meine Mitbewohnerin schon.«
»Kennen ist, würde ich mal sagen, relativ.«
»Naja-« Melanies Handy klingelte und sie ging sich entschuldigend ran. »Hallo?« „Hey du.“ Hörte sie Melissa sagen. »Hey! Wie geht es dir? Ich dachte ich soll dich heute Abend anrufen.« „Ich konnte es einfach nicht abwarten. Wie war der erste Tag?“ »Genial. Und wie war Schule?« „Langweilig wie immer. Die Johnson hat mich total runtergemacht nur weil ich einmal nicht aufgepasst habe.“ »Das wird schon. Bleib einfach nett und lächle immer. Dann ist sie nicht mehr so mies zu dir.« „Jetzt weiß ich auch warum sie immer so nett zu dir war.“ »Entweder man hat es drauf oder nicht.« Lachte Melanie. „Du bist so dämlich.“ Meinte Melissa. »Ich weiß. Aber du stehst drauf, sonst wärst du nicht mit mir zusammen.« „Äh…“ Stotterte Melissa und fing an zu lachen. »Hab ich‘s nicht gesagt?« „Unfair. Ich vermiss dich…“ »Wir haben uns doch erst vor fünf Tagen gesehen.« „Erst?“ »Komm. Davor waren es sechs Tage an denen wir uns nicht gesehen haben und in den letzten Wochen fast täglich.« „Trotzdem…“ »Ich vermiss dich doch auch Kleine.« „Ich bin nicht klein.“ »Doch. Für mich schon. Du bist ein Jahr jünger als ich.« „Ist doch egal.“ »Äh nein. Ich muss aber auflegen. Muss noch lernen.« „Schon am ersten Tag?“ »Klar. Wenn du wüsstest was da alles auf mich zu kommt würdest du dich nicht mehr wundern.« „Naja… War trotzdem schön deine Stimme zu hören.“ »Fand ich auch. Ich kann ja am Wochenende zu dir kommen.« „Ich bitte drum. Bis dann.“ »Ja. Bis dann.« „Warte!“ »Was denn?« „Bevor du auflegst: Ich liebe dich.“ »Ich… Ich dich auch…« Verdutzt legte Melanie auf, packte ihr Handy weg und ließ sich wieder aufs Bett fallen.
»Was ist los?«
»Sie hat grade gesagt, dass sie mich liebt…«
»Herzlichen Glückwunsch.« Grinste Annie und setzte sich auf ihr Bett. Melanie nahm sich ihre Bücher, schlug sie auf und begann zu lernen bis sie einschlief.
Die Woche verlief ziemlich stressig für Melanie. Alle Lehrer warfen förmlich mit Fachbegriffen um sich und sie musste erst mal mit dem Alltag als Studentin klar kommen. Der Gedanke, am Wochenende zwei entspannte Tage zu haben, half ihr dabei das durchzustehen. Am Samstag, fuhr sie zum Internat. Auf dem Weg dort hin, hatte Melissa sie angerufen und gefragt wann sie kommen soll und als Melanie sagte, dass sie bereits auf dem Weg zu ihr war, freute sich Melissa wie ein kleines Kind. Als Melanie aus dem Auto stieg, warteten Melissa und Ally bereits vorm Internat. Sie begrüßten sie herzlich und gingen dann mit ihr in die Stadt.
»Wie ist Oxford so?« Fragte Ally und hakte sich bei Melanie unter.
»Bis auf den Lernstress echt genial.« Lächelte sie und legte ihren Arm um Melissas Taille.
»Und wie lang musst du jetzt studieren?«
»Dreieinhalb Jahre. Aber das ist es mir wert.«
»So lang? Bin ich froh, dass ich nur eine Ausbildung machen muss um die Firma meine Dads zu übernehmen.« Grinste Ally und sie setzten sich auf eine Bank.
»Ist ja auch egal. Wie läuft es eigentlich mit Miss Johnson? Hat mein Tipp geklappt?«
»Und ob. Sie ist jetzt richtig nett und höflich.« Sagte Melissa und strich sich die Haare aus dem Gesicht. »Hast du noch Tipps für Mister Stone und Mister Cooper?«
»Bei Mister Stone einmal im Monat eine Extraaufgabe abgeben und bei Mister Cooper gelegentlich beim Aufbau der Versuche mithelfen.«
»Danke.« Seufzte Melissa erleichtert und lehnte sich zurück. Dann runzelte sie die Stirn und kniff ihre Augen zusammen. »Ist das nicht Mike?« Fragte sie und deutete mit dem Finger auf einen Typen, der vor einem Bücherladen stand.
»Ich glaube schon.« Murmelte Melanie und stand wütend auf...
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Tut mir echt leid, dass ich in letzter Zeit nichts mehr geschrieben habe, aber ich war kaum zu Hause und hatte zu viel mit der Schule zu tun. Hoffentlich hat euch dieser Teil gefallen und ich werde jetzt versuchen regelmäßig zu schreiben.
Ich würde ich über Kommentare, egal ob Kritik oder Lob, wirklich freuen. (:

Maeggaey





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