Gott!, du hast mir einen Engel geschickt....

Autor: ~Ronja~
veröffentlicht am: 17.06.2007




Ich ging schon lange nicht mehr gern nach hause. Meine Mutter hatte sich vor Monaten aus dem Staub gemacht und nun war ich mit meinen 16 Jahren die Frau im Haus und das spürte ich jeden Tag. Ob Sauber machen oder Waschen alles hing an mir. Meinen Vater und meinen Bruder sah ich schon seit Monaten nur noch voll trunken. Selbst wenn ich mir Gedanken machte, die Augen geschlossen hatte, sah ich sie da mit einer Flasche Bier in der Hand. Wann ich sie das letzte mal vor der Tür sah, außer zum 'Nachschub' holen wie sie es nennen, kann ich nicht mehr sagen. Ich wohnte in einem Hochhaus mitten im sozialen Brennpunkt unserer Stadt, abends als der rest meiner Familie mal wieder in ihren berauschten träumen lagen, ging ich wie so oft auf unser Häuserdach da ich da allein mit meinen Gedanken sein konnte. Setzte mich da mit baumelten Beinen direkt an den Rand über den cirka 30 Meter hohen Abgrund. Meine Gedanken nachdem ich wieder nur Schläge den Tag über bekommen hatte und sogar mal wieder ein blaues Auge hatte, waren echt Finster. Ja einmal wollte ich mir schon das Leben nehmen in dem ich mir die Adern aufgeschnitten hatte. Heute waren meine Gedanken aber andere, denn ich dachte darüber nach den beiden Säufern unten in der Wohnung die Köpfe einzuschlagen. Ich schaute in die Fenster und weinte als ich dabei sah das es noch 'normale' Familien selbst hier gibt. Eine ganze weile saß ich so da und ließ mich dann nach hinten fallen auf meinen Rücken um in den Sternenhimmel zu schauen. In dem Moment sah ich das ich beobachtet wurde. Ein junger Typ der überhaupt nicht hier her zu passen schien, in unser Getto, saß in einer lächerlichen Stoffhose und weißem Hemd hinter mir und beobachte mich. Was für ein Freak dachte ich und maulte ihn an was es zu glotzen gibt und ob er eine in die Fresse will. Er lächelte mich an stand auf und sagte nur'Gut du willst nicht springen, dann kann ich ja gehen!' Er drehte sich um und im gehen sagte er noch wohl mehr zu sich: 'So ein süßes Mädchen und so vom Leben gezeichnet!' Ich sprang auf und stellte mich provokativ in die Tür und fragte dabei was er gesagt hat? Er lächelte wieder und ohne nur eine Sekunde zu zögern sagte er mir: 'Ich sagte nur das du Süß bist und ich es schade finde das du hier leben musst.' Ich wieder mit lauter Stimme um ihn zu übertönen fragte woher er weiß das ich mich hier denn nicht wohl fühle. Er lächelte wieder und sagte das ich beim Weinen gesprochen hätte und er ja nicht eben erst gekommen ist. Ich wurde Rot und fühlte gerade wie einer meine Seele betrat. Er nahm meinen Arm aus dem Türrahmen und verließ das Dach mit den Worten, 'Wir sehen uns ich wohne auch vorübergehend hier im Haus!' Ich kannte das Haus und wusste das das doch unwahrscheinlich war das wir uns bald mal wieder über den Weg laufen würden. Ich blieb noch ein paar Minuten und ging dann zu meiner Freundin die auch hier im Hochhaus wohnte weil ich nicht zu mir nach hause wollte. Am nächsten Morgen gingen wir zusammen zu mir ich nahm schnell ein paar Sachen aus dem Schrank, ganz leise das keiner wach werden konnte und danach musste wir auch schon zur Schule. An der Tür stand er, der Typ vom Abend auf dem Dach, heute in Jeans und Shirt und sah schon ganz anders als gestern Nacht aus. Er hielt uns die Tür auf und grinste mich an. Ich ging an ihm vorbei, tippte ihm dabei auf die Brust und sagte 'Kleider machen Leute'. Ich ließ ihn stehen denn wir waren spät dran. An der Haltestelle angekommen sahen wir auch nur noch das die nächste Möglichkeit in die Stadt zu kommen erst wieder in 20 Minuten bestand. Neben uns hupte es und in einem super geilem Golf mit allem was die Tuning Szene her gab saß der Typ. Ich verleierte die Augen was er auch sah. Deshalb, eher ungehalten rief er aus dem Fenster zu das wenn wir in die Innenstadt wollen er uns mitnehmen kann. Klassische Musik lief in seinem Auto und wieder hing ein Anzug und ein Hemd im Auto. Als wir einstiegen sagte er er Quäle uns jetzt nicht mit der Musik und machte einen Radiosender an. Er fragte wo wir genau hin müssen und als wir es ihm gesagt hatten, fragte er ob er uns dann am Parkhaus an der Oper absetzen könne? Oper, klassische Musik, Anzug so langsam dämmerte mir was er wohl machen würde. Der Platz wo wir aussteigen konnten war nicht weit von der Schule und vollkommen ok. Mir kam sogar ein Danke über die Lippen beim aussteigen. Er konterte mit gern geschehen schöne Frau bis bald.
Als ich aus der Schule kam, stand sein aufgemotzter Golf schon wieder vor dem Haus. Als hätten wir uns abgesprochen öffnete er mir die Tür weil er gerade zur Tür hinaus wollte. Hallo du schon wieder?, sagte er fragend. Wer sonst, war meine Antwort. Er war schon fast an mir vorbei, da fragte er mich wo es hier einen Einkaufspark gibt in der nähe, denn er wohnt jetzt zwar schon ein paar Tage hier aber weiter als bis zu seiner Arbeit oder zum Supermarkt in der Straße ist er noch nicht gekommen. Ich ging zurück und versuchte es ihm zu erklären. Er grinste und sagte nach deiner Beschreibung fahre ich jetzt wohl nach China. Ich schaute ihn an und irgendwie hatte ich das Bedürfnis ihm zu helfen und fragte ob ich mitfahren sollte. Nach hause will ich so und so nicht sagte ich ihm und schon Fuhren wir zum Einkaufspark. Er fragte bei der Fahrt wie er das wieder gut machen könnte. Ich lächelte ihn an und sagte frech: '..ein Essen mit Champagner wäre das an was ich gedacht habe.' Wir lachten und es war für mich vergessen. Er kaufte ein, Sachen von denen ich noch nie gehört hatte und auch noch nie gegessen hatte. Fast 200 Euro bezahlte er für seine Einkäufe. Soviel hatte ich für uns für den ganzen Monat als Haushaltsgeld. Wir Fuhren wieder zurück in unser Getto, als ich aus stieg und gehen wollte fragte er:'Heute Nacht gegen 23:00 Uhr wieder auf dem Dach?' Mal sehen sagte ich! Er entgegnete wenn nicht hole ich dich ab....! Irgendwie wurde er mir mit seiner Art die überhaupt nicht zu mir und in mein Umfeld passte immer sympathischer. Es war gerade früher Abend als ich zur Tür hinein in meine Wohnung ging. Doch entweder schliefen sie noch immer oder schon wieder denn nichts rührte sich. Ich ging ins Bad und sprang unter die Dusche. Kaltes Wasser war das was mir entgegen kam denn die letzten Rechnungen hatte ich von den 200 Euro die ich als Haushaltsgeld hatte nicht bezahlen können. Es war aber Sommer und da machte es mir auch nichts aus. Als ich in meinem Zimmer auf meinem Bett lag erwischte ich mich dabei das ich an Mike, so hieß der Typ dachte und beschloss dann doch heute Abend auf das Dach zu gehen. Punkt 23:00 Uhr schloss ich die Wohnungstür hinter mir und ging hoch auf das Dach. Ich wurde kurz vor der Tür abgepasst von ihm und er fragte ob ich ihm 2 Minuten vertrauen könne? Ich nickte und er zauberte ein Seidentuch aus der Tasche was er mir vor die Augen band. Komisches Gefühl, er war mir noch so fremd und doch hatte ich viel vertrauen zu ihm. Er führte mich an die Tür und hinaus, eine paar Schritte und dann hörte ich leise Musik. Er ließ mein Handgelenk los und sagte jetzt darfst du schauen. Ein Tisch,zwei Stühle und auf dem Tisch Kerzen waren das erste was ich sah. Dann sagte er: 'dein Champagner wie gewünscht und zum Essen gibt es Chinesisch' Er nahm mich bei der Hand und sagte 'Schöne Frau darf ich sie zu ihrem Stuhl begleiten?' schob meinen Stuhl so hin das ich mich setzen konnte und füllte uns eiskalten Sekt ein. Dabei entschuldigte er sich das es nur Sekt sei und kein Champagner. ....

die Geschichte geht bald weiter...









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