Autor: Fiery
veröffentlicht am: 04.02.2014
Zuerst einmal möchte ich für das Interesse für diese Geschichte danken und ich werde versuchen, so regelmäßig wie möglich lange und vor allem gute Teile rauszubringen. Ich freu mich über Ideen für die Fortsetzung, Ratschläge und Verbesserungen.
LG, Fiery
:)
Kapitel 1
Ich ging den üblichen Weg zur Schule, als ich hinter mir provozierende Stimmen vernahm. Ich sah nicht hinter mich, denn ich ahnte schon mit einem schlechten Gefühl im Bauch, wer es war. Ich hörte Schritte, die näher kamen. Jetzt sah ich schnell nach hinten und meine Vermutung bestätigte sich. Es war Chris Jankins, der beliebteste und gleichzeitig auch schrecklichste Mensch auf unserer High School. Er und seine angeblichen Freunde tyrannisierten, mobbten und schlugen andere Schüler, darunter ich: Aiden Baldwin, ein schlankes, eigentlich gut aussehendes Mädchen von 16 Jahren, das sich allerdings durch gute Noten zum „Streber“ gemacht hatte und somit zu Chris´Opfer. Er war in einigen Kursen, die ich auch belegte und hatte mich schon ein paar Mal um die Hausaufgaben „gebeten“. Ich hatte Angst vor ihm, denn ich traute ihm absolut nicht und mein Herz hüpfte aufgeregt. Was wollte er schon wieder? In Gedanken versunken erschrak ich, als ich plötzlich an der Schulter herumgerissen wurde und mit zwei kalte Augen entgegen blickten. Das Blut rauschte mir in den Ohren. „Gib mir dein Geld, Streber.“ „Was?“, fragte ich etwas verdutzt. Er hatte immer nur Hausaufgaben verlangt. Daraufhin packte er mich fester am Oberarm, sodass es schmerzte. Ich hatte schon einige Geschichten über verprügelte unbeliebte Schüler gehört, sodass sich das schlechte Gefühl in meinem Magen verstärkte. Ich nahm meine freie Hand, um in meine Tasche zu greifen und gab ihm alle Dollar, die ich bei mir trug. Er grinste und ließ mich los. „Danke, Streber!“, rief er hinter sich als ich weiter zur Schule lief. Ich blieb noch an Ort und Stelle bis ich sicher war, dass ich ihm nicht mehr begegnen würde. Dann lief ich in schnellen Schritten los. Als ich in der Schule ankam, waren die Gänge fast leer und ich lief hektisch zum Biologie-Raum. Dort angekommen, klopfte ich und trat ein. Der Lehrer sah auf seine Armbanduhr und sah mich tadelnd an. „Miss Baldwin, sie sind zu spät!“ „Ich...“ Ich sah zu Chris, der mich mit hochgezogenen Augenbrauen ansah. „Mein Wecker hat nicht geklingelt.“ Unser Biolehrer setzte sofort wieder seinen Unterricht fort und ich setzte mich an meinem Stammplatz hinten links in der Ecke. Ich war gut in der Schule, doch ich wollte nicht allzu sehr auffallen, weshalb ich versuchte mich im Hintergrund zu halten. Ich hatte damit keine Schwierigkeiten, denn ich hatte eine helle Haut, dunkelbraunes Haar und braune Augen, auch mein Kleiderstil war schlicht und sportlich. Nicht weiter besonders. Nach der Biostunde, trat ich raus auf den Gang, wo ich sogleich von Chris und seinen lachenden Kumpels angerempelt wurde. Ich ging weiter durch die drängende Schülermasse auf dem Weg zu meinem Spind, den ich noch verzweifelt versuchte vor dem Klingeln zu erreichen. Gerade als ich meinen Spind wieder schloss, klingelte es. Ich fluchte lautlos und joggte zur Turnhalle. Sport stand jetzt an. Yeppie Ya Yey.
In der Umkleide zog ich mich unter 25 anderen Mädchen, allesamt hübscher als ich, um und ging dann, meine langen Haaren zu einem Pferdeschwanz gebunden, in die Halle. Unsere euphorische Sportlehrerin verkündete, dass heute Basketball anstand. Ich stöhnte. Ballsportarten waren so gar nicht meins... naja Sport generell war nicht meins. Also holte sich jeder einen Basketball. Zuerst am Boden prellen üben, dann damit laufen, Körbe machen, Korbleger machen. Gut, dachte ich mir nach 20 Minuten. Prellen kann ich ja immerhin. Ich ging zu einem der Körbe, an dem gerade keiner stand und versuchte den Korb zu treffen. Nach zwanzig Versuchen, kickte ich meine Ball frustriert weg, was die Lehrerin zur Kenntnis nahm und mich hinterher schickte. Ich sah mich nach dem Ball um, doch konnte ihn nicht finden, also ging ich an der Abtrennung vorbei in die andere Hallenhälfte und entdeckte meinen Ball. Ich hob ihn auf und drehte mich um, um wieder zurückzugehen und lief dabei direkt in eine muskulöse Brust. Ich murmelte, im Boden versinkend, ein Entschuldigung und lief schnell wieder zurück, ohne den Kopf zu heben. Dabei spürte ich den Blick meines Peinlichkeitsopfers im Rücken, bis ich die Abtrennung durchquert hatte und mich verzweifelt und mit roter Birne weiter am Korb versuchte. Am Ende der Stunde hatte ich immer noch keinen Korb gemacht und alle waren schon auf dem Weg zur Kabine, als ich eine warme männliche Stimme hinter mir hörte. „Du musst den Ball anders halten.“ Ich sah mich um und identifizierte meinen Gegenüber als mein Peinlichkeitsopfer von vorhin anhand des T-Shirts. Er trat gelassen auf mich zu, nahm mir den Ball aus der Hand, winkelte seine Arme an und hob den Ball an. Er sah mich an und lächelte „So musst du es machen, siehst du?“ ich war überwältigt. Jemand sprach normal mit mir, jemand dazu noch sehr gut aussehendes männliches Geschöpf. Ich erwachte aus meinen Träumereien und nahm den Ball aus seiner ausgestreckten Hand und versuchte es so zu tun wie er. Er lachte und korrigierte meine Haltung, dann nickte er aufmunternd. Ich warf und traf tatsächlich den Korb. Ich grinste. „Wow. Ähm, danke, echt.“ Ich lächelte ihn an. „Ich bin Aiden.“ Sagte ich und streckte ihm meine Hand hin. Er ergriff meine mit seiner warmen Hand. „Will.“ Er lächelte ebenfalls. „Vielleicht sieht man sich ja mal wieder.“ Mit diesem Worten ging er und ich stand noch kurz da, dann rannte ich zu den Kabinen, die inzwischen fast leer waren, zog mich an und eilte dann in die nächste Stunde. Will ging mir den restlichen Tag nicht mehr aus dem Kopf. Noch nie hatte sich ein Junge für mich interessiert oder mit mir gesprochen. Ich war ehrlich verblüfft.
Die nächsten Tage liefen normal ab und bisher hatte ich auch Will nicht mehr gesehen, doch unsere High School war groß. Chris hatte auch nichts mehr von mir gewollt. Doch das änderte sich am nächsten Montagmorgen.
Mein Wochenende war alles andere als erholsam gewesen. Mir war am Sonntag fürchterlich schlecht gewesen und hatte andauernd Hitzewallungen bekommen. Und das im Februar! Ich hatte meinen Eltern nichts erzählt, da ich hoffte, mir würde es besser gehen. Als ich aus dem Bett hüpfte ging es mir tatsächlich besser. Ich holte mir Klamotten aus dem Schrank und ging vorbei an meinem Spiegel ins Bad. Das heißt ich wollte gehen, doch aus dem Augenwinkel nahm ich etwas rot Schimmerndes wahr. Ich ging einen Schritt zurück zum Spiegel und ließ meine Sachen fallen. Ein Schrei entwischte aus meinem Hals. „Alles in Ordnung?“, rief mein Dad hoch. Ich konnte ihnen das nicht sagen! „Ja alles in Ordnung, hab mich nur angeschlagen am Bett!“
Ich trat näher an mein Spiegelbild. Meine Haare. Sie waren... naja.. fast rot. Sie hatten kaum noch hellbraun und hauptsächlich ein rot wie das eines Lippenstiftes in sich. Mir klappte der Mund auf. Was war passiert? Ich sah zu meinem Bett. Es waren keine roten Streifen oder sonstiges zu sehen. Ich eilte ins Bad und schloss ab. Dann untersuchte ich alle Shampoos und Duschgels, die wir hatten. Nichts davon hatte einen Stoff enthalten, der Haare färbte oder rot war. Ich zweifelte schon langsam an meinem Verstand und ging erneut zum Spiegel. Mein Gott. Ich meine, es sah cool aus und mir gefiel es auch auf eine Weise. Aber wie war das passiert? Ich würde mich am Mittag über alle Nebenwirkungen von Shampoos informieren. Ich sah auf die Uhr und registrierte, wie spät ich schon wieder dran war. Ich zog mich Zähne putzend an, packte Haare kämmend meine Tasche, zog mir noch bevor ich rausging eine Mütze an und rannte dann los. Ich verabschiedete mich nicht von meinen Eltern. 1. War ich extrem spät dran. 2. Wollte ich nicht dass sie meine Haare sahen. Den kompletten Weg zur Schule joggte ich. Als ich an der Schule ankam, merkte ich, dass ich kein bisschen außer Atem war. Ich hatte doch sonst keine Ausdauer?
Ich sprintete die Treppen zum Klassenraum hoch und klopfte an die Tür, dann trat ich ein, entschuldigte mich für meine Verspätung und setzte mich auf meinen Platz. Naja.. Ich wollte mich auf meinen Platz setzten, doch dort saß schon Chris. Es war nirgends sonst ein Platz frei, also war ich gezwungen mich direkt vor ihn zu setzten und ich wusste im Moment als ich mich setzte, dass dies keine schöne Stunde sein würde,
Meine Vermutung bestätigte sich mit Papierkügelchen, Stiften und blöden Sprüchen. Ich war nach dieser Stunde einfach nur noch genervt, ja schon leicht aggressiv, obwohl ich sonst immer ein ruhiger Mensch gewesen war. Ich konnte nur mühsam mitschreiben, was der Lehrer uns sagte, denn andauernd traf mich etwas am Hinterkopf. Plötzlich griff jemand von hinten nach meiner Mütze und meine rote Mähne war ungeschützt. Chris und seine Kumpels lachten, aber sahen mich daraufhin komisch an, dank meinen Haaren. Bald glotzte die halbe Klasse meine Haare an. Es war nicht unbedingt peinlich, sondern ich wurde wütend. Um mich abzureagieren, nahm ich einen alten Filzstift aus meinem Mäppchen und umklammerte ihn, versuchte ihn zu zerdrücken. Auf einmal hörte ich es leise zischen und es stank leicht nach verbranntem Plastik. Ich sah auf, sah mich um, sah sogar nach hinten zu Chris, doch nirgends sah ich etwas. Es stank immer mehr. Ich sah auf meine Hände. Schlagartig ließ ich den Stift los. Er war angekokelt, stank und das Plastik an den Stellen, wo meine Hände gelegen sind, war der Stift weich. Ich packte ihn schockiert in mein Mäppchen zurück. Dann sah ich mir meine Handflächen an. Sie waren warm, jedoch hatten sie keine Spuren von der Hitze davongetragen. Nun war es aus mit Konzentration. Meine Gedanken überschlugen sich und mir wurde schlecht. Blitzschnell hüpfte ich von meinem Stuhl auf und rannte aus dem Zimmer, wo mir der Lehrer nur noch hinterher glotzte, überrumpelt von der plötzlichen Situation. Ich sprintete zur nächstgelegenen Toilette und stürmte in die erste Kabine, wo ich mich übergab.. naja viel kam nicht. Ich hatte ja noch nicht einmal gefrühstückt. Als ich nicht mehr konnte, nahm ich Klopapier, wischte meinen Mund ab und atmete durch. Scheiße!, dachte ich. Langsam ging ich zurück zum Raum. Ich konnte nicht nach hause gehen, ich schrieb bald eine wichtige Arbeit, und konnte keinenfalls fehlen! Ich versuchte so ruhig wie möglich auszusehen, dann trat ich in die Klasse. Der Lehrer sah mich fragend an und die Schüler und Schülerinnen tuschelten und starrten mich an. Ich war ihnen vorher nie aufgefallen, doch sie konnten sich denken, dass es vorher nicht so gewesen war. Ich fiel damit auf wie ein bunter Hund. „Mir ist schlecht geworden, aber es geht wieder.“ Ich lächelte so unschuldig wie möglich. Der Lehrer schien nicht vollends überzeugt, doch er konnte mich ja nicht zwingen zu gehen. Also nickte er und in diesem Moment klingelte es zur Pause. Ich ging schnell zu meinem Platz, wobei Chris mich mal wieder anrempelte. Ich packte schnell meine Sachen zusammen und eilte in die nächste Stunde. Gott sei Dank ohne Chris! Meine Gedanken kreisten den restlichen Vormittag nur noch um meine Hände.
Als ich gerade den Schulhof verließ um nach Hause zu laufen, tauchten vor mir Chris und zwei andere seiner Freunde auf. Ich blieb stehen, sie kamen mir entgegen. Chris kam näher als die anderen zwei zu mir. Er bedeutete ihnen zu warten, packte grob meinen Arm und zog mich in eine Seitengasse. Er tippte mit dem Finger auf meinen Brustkorb, meinen Arm hatte er noch immer fest im Griff. „Du, Streber, wirst mir ab sofort jeden Tag die Hausaufgaben mitmachen, klar?“ Ich wurde merkwürdigerweise wütend anstatt vor Angst verschwinden zu wollen. „Mach deinen Scheiß selber!“, zischte ich. Chris nahm den Finger von meinem Brustkorb und packte mich grob am Kiefer. „Was hast du da gesagt? Du weißt, denke ich, wozu ich fähig bin.“ Er tat nachdenklich. „Weißt du... ich weiß, dass du einen kleinen Bruder hast, ein Haus und das Auto deiner Eltern gibt es da auch.“ Er drohte mir? Noch immer war ich nicht verängstigt, sondern mein Beschützer-Instinkt meldete sich. Ich presste den Kiefer aufeinander und Chris packte meinen Kiefer noch fester, sodass ich gezwungen war, ihm in die Augen zu sehen. Mein Puls raste und ich war unglaublich wütend. Ich schnaubte und plötzlich wurden für einen kurzen Moment meine Pupillen heiß. Chris sah mich erschrocken an und lockerte seinen Griff. Ich wusste nicht wieso er sich so erschrocken hatte, doch ohne zu wissen, was als nächstes geschehen würde, packte ich mit der Hand, die ich unbewusst zu Fäusten geballt hatte, sein Handgelenk und verdrehte es. Meine Hände waren heiß und Chris schrie auf. Ich ließ los, geschockt, verwirrt und immer noch gesteuert von Adrenalin und einem Instinkt, rannte ich so schnell ich konnte aus der Gasse, vorbei an den zwei anderen Typen, die alarmiert aussahen, jedoch nicht schnell genug handeln konnten. Ich rannte den ganzen Weg bis nach Hause. Wo ich mit leicht beschleunigtem Atem, allerdings nur vom Adrenalin, die Treppe hinauf rannte und dann auf die Knie fiel und um Fassung rang. Was war mit mir los? Was passierte hier mit mir? Ich starrte meine Hände an. Wieso passierte so etwas gerade mir? Ich stöhnte und hoffte einfach nur inständig, dies war ein ziemlich realer Traum, aus dem ich nach Luft schnappend aufwachen würde. Ich beugte meine Knie und stützte meinen Kopf darauf ab, der schrecklich pochte. Meine roten Haare fielen wie ein Vorhang um mich. Ich schloss die Augen und genoss die Schwärze. Plötzlich tauchten Flammen vor meinem inneren Auge auf, ich spürte die Hitzewallungen, die von den gelben Flammen ausgingen. Sie waren angenehm warm und ich entspannte mich. Die Wärme kam näher und damit auch die Flammen. Ich hatte keine Angst vor dem Feuer, ich wollte, dass es mich erfasste, meine Haut berührte. Als mich trafen die Flammen trafen, schlug ich die Augen auf, hob ruckartig den Kopf und starrte in mein Spiegelbild. Jetzt wusste ich wieso Chris sich so erschrocken hatte. Meine Augen waren nicht mehr nur braun, sondern sprühten buchstäblich vor roten Sprenkeln. Ich blinzelte und sie waren verschwunden. Ich richtete mich auf und krabbelte näher zum Spiegel, untersuchte meine Augen, dann seufzte ich. Was war hier eigentlich los? Ich betrachtete meine Haare. Sie hatten die Farbe einer Glut, das unscheinbare Braun war fast vollends verschwunden. Ich zog mich nur noch um, dann legte ich mich in mein Bett und versank in eine angenehme Schwärze.
So das war der erste Part. Wahrscheinlich werden die nächsten nicht ganz so lang, eher ein Drittel davon. Lasst einen Kommentar da, das hilft mir echt weiter. Danke :)