Autor: tasnim
veröffentlicht am: 12.12.2013
Hier bitte das neue Kapitel :))..falls es euch gefällt dann lasst es mich wissen :)
Schockiert riss ich die Augen auf und hielt die Luft an. Was machte er hier? Selma hielt mich immer noch im Arm und strich mir über die Haare. Emre stand im Türrahmen, die Augen gerötet .. vom weinen!? Hatte er geweint? Wegen mir? Ich sah verwirrt zu Selma.
„Ich hab ihm alles erzählt.“, flüsterte sie mir leise ins Ohr. Ich brach erneut in Tränen aus.
„Lass uns kurz allein.“, sagte Emre an Selma gewandt.
Ruckartig hob ich meinen Kopf und klammerte mich an Selma.
„Ich mach dir eine Suppe canim, du hast noch gar nichts gegessen.“, sagte sie leise und löste sich aus meinem Griff. Ich hörte die Tür zufallen. Ich sass auf meinen Bett, starrte auf meine Hände die in meinem Schoss lagen und weinte leise vor mich hin. Dann spürte ich, wie Emre sich näherte. Er setzte sich neben mich. Eine Weile sass er einfach nur schweigend da.
„Geht’s dir besser?“, fragte er leise.
Bei der Frage begann ich vom neuen zu weinen, diesmal heftiger. Ich vergrub mein Gesicht in meine Hände. Langsam rückte er noch ein Stück näher an mich heran und legte seinen Arm um mich.
Emre: „Nicht weinen Sibel lütfen (bitte), alles wird gut. Ich kann dich so nicht sehen, das tut mir in der Seele weh.“
Liebevoll nahm er meine Hände und hob mein Kopf an. Sanft wischte er mir die Tränen weg. Es fühlte sich wie ein Messerstich an als ich in seine feuchten Augen sah.
„Ich wollte es nicht .. du musst mir glauben bitte!“, wimmerte ich.
Er legte seinen Zeigefinger auf meinen Mund und sah mir in die Augen. Eine einzelne Träne kullerte mir über meine Wange. Lächelnd schüttelte er leicht seinen Kopf.
„Ich glaub dir Sibel, ich glaub dir.“, sagte er leise und küsste meine Träne weg.
Ein Gefühl der Erleichterung durchfuhr meinen ganzen Körper, als er seine Hand fest um meine schloss. Er nahm mich in den Arm und so verweilten wir eine ganze Zeit.
Emre: „Wir müssen zur Polizei, er kann nicht ungestraft davon kommen.“
Ich löste mich aus seiner Umarmung und stand abrupt auf. Schwankend hielt ich mich an der Wand fest und starrte ihn an.
„Nein! Nein, wenn Baba (Vater) davon hört, ich .. nein!“, keuchte ich.
„Ausserdem gibt es nicht mal Beweise,“ fuhr ich mit zitternder Stimme fort.
Erneut schossen mir Tränen in die Augen. Er stand auf und nahm mich in den Arm.
„Ist ja gut, nicht weinen.“, versuchte er mich zu beruhigen.
Selma kam mit einem Teller Suppe ins Zimmer.
Selma: „Noldu (Was ist los)?“
Emre: „Sie will nicht zur Polizei.“
Selma: „Ich hab’s dir doch schon gesagt Abi .. komm geh nach Hause Mama macht sich bestimmt schon Sorgen. Ich bleib heute hier.“
Er nickte kurz und drehte sich noch einmal zu mir um. Ich blickte zu Boden. Ich fühlte mich unwohl .. und noch immer so schmutzig. Er hob kurz mein Kinn an und hauchte mir einen Kuss auf die Stirn.
„Alles wird gut, Selma ist bei dir. Ich komm Morgen früh nochmal tamam (okay)?“
Seine liebevolle Stimme war wie Medizin für meine Seele.
„Tamam.“, antwortet ich leise.
Er gab Selma einen Kuss auf die Wange und sagte: „Pass gut auf sie auf Schwesterherz.“
Kurz nach 1 Uhr wachte ich schweissgebadet auf. Selma hatte sich auf das Sofa in meinem Zimmer hingelegt und schlief. Leise stand ich auf und tapste ins Bad. Ich schloss die Tür hinter mir, lehnte mich daran und fing an leise zu weinen. Mein Herz schmerzte. Nutzlos und dreckig. Ja so fühlte ich mich. Ich sah in den Spiegel. Meinen eigenen Anblick konnte ich nicht ertragen. Mir wurde plötzlich bewusst, was Tolga mir alles genommen hatte. Nein, es war nicht nur meine Jungfräulichkeit gewesen. Er hatte mir meine Ehre und meinen Stolz genommen! Ich hasste ihn aus tiefstem Herzen. Langsam zog ich mich aus und stieg in die Dusche. Ich rieb meinen Körper so stark mit Seife ein, das ich Wunden bekam. Meine Tränen vermischten sich mit dem Wasser. Ich fuhr erschrocken hoch als es an der Tür klopfte. Es war Selma.
„Canim mach bitte die Tür auf.“, rief sie besorgt.
Ich stieg aus der Dusche, wickelte mich in meinen Bademantel und machte die Tür auf.
Meine Augen waren rot und geschwollen.
„Ich fühl mich so schmutzig.“, sagte ich leise.
Selma: „Mein Schatz, komm her.“
Sie nahm mich in den Arm und führte mich wieder in mein Zimmer. Während sie mir half in mein Pyjama zu schlüpfen, klingelte plötzlich mein Handy. Ich griff danach und als ich auf das Display sah, blieb mir die Luft weg ..
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