Lost Found Love

Autor: talia
veröffentlicht am: 12.06.2013


Heyho, ich hoffe ihr erinnert euch noch an mich XD Also, was die Fortsetzung von Love is Pain betrifft, wird lange dauern (sorry), aber dafür habe ich eine andere neue Story von mir :) Diese werde ich aber nicht vollständig hochladen, ich möchte lediglich ein paar Meinungen sammeln *_* Viel Spaß beim Lesen und bitte lasst mir Kommis da :D LG talia

Prolog

Ein lautes Hupen und Quietschen, das die Ohren betäubt. Grelles Licht, das blendet. Betäubender Schmerz und ein dunkler Nachthimmel, der den Körper umhüllt.


Es war das Jahr 1867. Anfang Frühling. Die Blumen sprossen aus dem neuen fruchtbaren Boden und die Zweige der Bäume nahmen die Farbe des frischen Grüns an. Die Sonne schien hell am Himmel und kleine weiße Wolken zogen am majestätischen Himmelskörper vorbei, ohne dessen warme Sonnenstrahlen den Weg zu versperren. Vögel zwitscherten das Lied des Frühlings und flogen verspielt in der angenehmen Brise, während die Bienen ihre Arbeit als Schöpfer neuen Lebens wieder aufnahmen.
Ich, im Alter von ganzen zweiundzwanzig Jahren, war auf dem Weg zum Hafen, denn es war der Tag meiner Abreise und der Beginn meines neuen Lebens. Ich würde das weltbekannte Gesicht von Amerika sehen und bei meiner Großmutter Glenda neu beginnen. Als Kellnerin in einem Café, das mein Großvater vor drei Jahren eröffnet hatte.
Mit dem Koffer in der einen Hand und einem Schirm in der anderen ging ich die menschendurchfluteten Straßen entlang, während meine Blicke zum letzten Mal die Gebäude und die Menschenmassen streiften. Diesen Ort würde ich nie wieder sehen. Ob ich die richtige Entscheidung getroffen hatte? Ja, es erschien mir der richtige Entschluss zu sein und ich würde es auch nicht bereuen. Zu lange hatte ich schon in meiner Heimat darauf gewartet die Flügel zu spreizen und das Nest zu verlassen. Und heute war der Tag meiner ersten freien Handlung gekommen, was der hereinbrechende Frühling mir willkommen hieß. Meine Eltern hätten es auch so gewollt, aber sie waren nicht mehr hier, um mir zu sagen, wie stolz sie waren oder wie froh sie waren, dass ich es endlich geschafft hatte auf eigenen Beinen zu stehen. Sie waren schon vor fünf Jahren gestorben und seitdem hatte ich alleine leben müssen. Doch das sollte ab heute geändert werden. Ich wollte nicht mehr alleine sein und ich wollte aus diesem Ort der guten und schlechten Erinnerungen ausbrechen. Für diese Entscheidung hatte ich drei Jahre gebraucht.
Meine Füße bewegten sich in einem Rhythmus, der meinen Atembewegungen gleichkam und mein Arm pochte durch die Last, die ich in meinem Koffer trug. Nur ein paar Klamotten, Schuhe und andere Habseligkeiten befanden sich im alten ledernen Koffer, der früher meinem Vater gehört hatte. An meinem Hals trug ich die Goldkette mit dem Kreuz aus vergoldetem Silber meiner Mutter und an meinem Handgelenk klimperte das Armband, das ich seit meiner Geburt trug. Es war auch golden und verschiedene Anhänger hingen daran, die mich im Kampf durch das Leben symbolisch unterstützen sollten. Ein Engelsflügel, ein Kleeblatt, ein Herz, ein Violinschlüssel und schließlich ein Löwenkopf. All diese fünf Anhänger hatten eine besondere Bedeutung und erinnerten mich an bestimmte Ereignisse in der Vergangenheit und aus Gewohnheit spielte ich immer damit, wenn ich vor allem nervös war. Genau wie zu dem Zeitpunkt, als ich am großen Hafen ankam und die leichte Meeresbrise meine empfindliche Nase kitzelte. Ich sah mich interessiert und etwas aufgeregt um und meine Blicke folgten der einen oder anderen Person, die auf das große Passagierschiff ging, um sich schon mal einen Platz zu reservieren. Vielleicht sollte ich mich auch beeilen, sonst bekam ich zum Schluss nur einen Platz an der Reling. Und ich wollte nicht während der langen Seefahrt stehen und das Meer beobachten. Ich brauchte eine Pause.
Aus diesem Grund ging ich den gepflasterten, von Fischresten übersäten, Weg entlang und stellte mich hinter einem älteren Paar hin, das im langsamen Tempo die hölzerne Rampe erklomm. Eigentlich war ich nicht sehr geduldig, aber bei diesem nett wirkenden Paar konnte ich warten. Sie erinnerten mich zum Teil an meine glücklichen Eltern, aber ich schob den Gedanken wieder beiseite und sah zur Ablenkung in den Himmel. Möwen flogen in Kreisen über dem Schiff herum und kündigten die baldige Abfahrt an und die Sonne versteckte sich für einen kurzen Moment hinter einer vorbeiziehenden grauen Wolke. Kleine Wellen schlugen gegen das Schiff und den von Algen bedeckten Steinwänden und bei genauerer Betrachtung konnte man kleine silberglänzende Fische sehen.
„ Miss, Ihr Ticket, bitte!“, hörte ich eine tiefe männliche Stimme sagen. Ich drehte meinen Kopf zu dem Mann, der mich unter einer Baskenmütze musterte, um und gab ihm daraufhin das handgroße Ticket, während ich zusah, wie er es kurz mit hochgezogener Augenbraue betrachtete und es mir dann wieder in die Hand drückte. „ Eine angenehme Reise, Miss Price.“ Ich dankte dem Mann und ging mit schnellen Schritten um das Deck herum, um einen guten schattigen Platz zu finden. Zu schade, dass aber alles schon belegt war, denn hier und dort lagen Kinder oder ältere Leute auf lumpige Decken und genossen die Kühle des Schattens.
Mit geringen Schmerzen in der Schulter, die die Last des Koffers trug, verließ ich die schattige Seite und betrat den hell beleuchteten Teil des Decks. Dort hatten sich schon ein paar Passagiere niedergelassen und nur mit Glück entdeckte ich einen Platz in der Nähe des Hecks. Es war zwar nicht schattig, aber der Meereswind war erfrischend für mich und ich genoss die Einsamkeit in diesem Teil des Schiffes, auch wenn die Sitzbank zu hart für meinen Hintern war. Daher öffnete ich meinen Koffer und holte eine warme aus dunklen und hellen Stofffetzen genähte Decke hervor, um sie mir auf den Schoß zu legen. Das Kleid, das ich trug, glättete ich mit ein paar Handstrichen und dann legte ich zufrieden die Hände auf die weiche Decke, während ich meinen Blick über das glitzernde Meer schweifen ließ. Es war wirklich ein wunderschöner Tag und ich hoffte, dass die Reise nicht so anstrengend und gefährlich verlaufen würde, wie ich es schon mal in Gesprächen aufgenommen hatte. Ich wollte Amerika sehen und ein neues Leben anfangen.






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