Zwischen Abenteuern und Chaos.

Autor: Panda
veröffentlicht am: 09.05.2012


Huhu Leute :) Ich hab mir gedacht, ich versuch mich auch mal als Schreiberling hier, hab ziemlich viel Spaß am Schreiben und auch viele Ideen für diese Geschichte ^^ Ich hoffe, euch gefällt der Teil, hab ihn jetzt mehrmals überflogen und hoffe, ich hab nicht allzu viele Fehler oder Unstimmigkeiten mit drinn! Es ist so etwas wie ein Einführungsteil, daher geht es nicht sofort mit Liebe und Romantik los ;) Ansonsten viel Spaß beim Lesen und lasst mich eure Meinungen hören, ich würd mich freuen! > <“

Klick! Das war das Geräusch der Schnalle, als ich den Koffer endlich zuschloss. Ich seufzte und lehnte mich gegen das riesige Gepäckstück. Gegenüber von mir auf dem Boden standen noch 3 weitere Taschen, gefüllt mit all meinen Habseligkeiten. Ich drehte meinen Kopf und sah auf meinen leeren Schreibtisch, nur noch meine alte kaputte Lampe stand dort, daneben mein offener, ebenfalls leerer Schrank. Den Rest hatte ich komplett mitnehmen wollen. Durch das Fenster schien Licht auf den Boden und ich seufzte nochmal. Dann setzte ich mich auf mein Bett und strich über die Decke, sie war immer noch weich, auch nachdem ich 16 1/2 Jahre da drinnen geschlafen hatte. Jetzt war der Bezug natürlich weg, verstaut, wie alles andere hier. An den Wänden hatten bis vor 2 Tagen noch Bilder gehangen, von meinen Freunden und Poster meiner Lieblingsband. Ein paar waren noch übrig. Von unten konnte ich meine Eltern hören, bald würde meine Mutter hochgezischt kommen und mich hier losreißen. Ich wollte mir das ersparen und stand auf, ging nochmal über meine restlichen Sachen, schaute das letzte Mal aus dem Fenster auf den Hof mit den alten Bäumen und dem Schuppen. Dann packte ich meine Reisetasche, den Rest würde mein Vater holen, und ging zur Tür. Ich schluckte, oh nein ich wollte hier wirklich nicht weg. An diesem Zimmer hingen so viele Erinnerungen von mir, meinen Freunden.. meine Freunde! Ich hatte heute eigentlich nicht an sie denken wollen, an Jenny, Lisa und Pia. Aber es war klar gewesen, dass es unvermeidlich war. Die Drei waren meine engsten Freunde hier gewesen, eigentlich die einzigen. Diese Woche hatten sie eine Abschiedsfeier für mich organisiert, die Süßen! Naja, was heißt Feier, unserer Viererpack halt, wir hatten bei Lisa die Nacht durchgemacht, ilder angeschaut und massig Süßzeug in uns reingestopft. Wie ich sie vermissen würde! Ich kniff die Augen zu und somit meine Tränen weg, ich hatte genug geweint in letzter Zeit. Dann zog ich die Zimmertür zu und lief die alte Treppe hinunter. Unten stand meine Mutter und redete hektisch auf meinen Vater ein, während er sie nur ganz ruhig ansah und immer wieder verständnisvoll nickte. Gegensätzlicher konnte ein Ehepaar nicht sein, und dennoch passten sie zusammen, fand ich. Naja, man sagt ja „Gegensätze ziehen sich an.“. Meine Mutter richtete ihre Aufmerksamkeit nun auf mich. „Kati, was trödelst du denn so rum, du weißt doch, wann unser Flug geht!“ Sie sah mich erst tadelnd an, aber sie wusste, wie schwer mir der Abschied fiel. Dann nahm sie mich kurz in den Arm und meinte „Komm, verabschiede dich von hier und geh dann schon mal zum Auto, dein Vater macht den Rest.“ Ich nickte, stellte meine Tasche an der Tür ab und lief ein letztes Mal durch unser altes Haus. Es roch so vertraut hier. Das hatte ich bei meinen letzten 13 Rundgängen heute immer wieder festgestellt. Aber es wurde für mich Zeit, vorerst hier alles los zulassen. „Es sind doch nur ein paar Monate..“ hatte meine Mutter mir immer wieder zugeredet.
Ich verstaute meine Tasche, mein Vater den Rest, und meine Mutter rannte hektisch hin und her, damit auch ja nicht hier liegen blieb. Ich kuschelte mich in meinen Sitz und betrachtete meine grünen Hotpants. Nach einer gefühlten Ewigkeit war meine Mutter selbst überzeugt, dass alles in unserem Auto war und lächelte mich vom Vordersitz an, auf den sie sich sichtlich erschöpft fallen ließ. Wir fuhren los und ich sah auf das braune Backsteinhaus und unsere Einfahrt, bis wir um die nächste Ecke fuhren und sie aus meinem Sichtfeld verschwand. Meine Eltern würden mich jetzt zum Bahnhof bringen und dann selbst zum Flughafen fahren. Dort würden sie in Richtung Ägypten in einen Flieger steigen und ich würde einen Zug in Richtung der kleinen Stadt meiner Oma nehmen. Dort würde ich erst mal auf unbestimmte Zeit wohnen.
Der Grund für das alles war ein tolles Jobangebot, welches meine Eltern vor 2 Monaten bekommen hatten. Die Leitung einer Ausgrabungstruppe an irgendeinem archäologischen Ort mitten in der Ägyptischen Wüste. Das besondere war, dass sie beide zusammen dort arbeiten konnten, das war für sie eine einmalige Chance. Natürlich hatten sie zugegriffen und ich konnte es ihnen nicht verübeln. Sie würden wahrscheinlich nie wieder so ein Angebot bekommen und die Neugier der beiden auf sensationelle historische Funde war so groß, dass sie nicht lange überlegt hatten. Es zog sie förmlich dorthin. Meine Mutter war Archäologin, mein Vater Historiker und Archäologe. Den Hang zu alten Gegenständen schienen sie mir nur in Bezug auf unser Haus und meine alten Sachen vererbt zu haben, ansonsten konnte ich mit alten Gebeinen nicht sonderlich viel anfangen. Ich würde bei meiner Oma wohnen, bis ihr Auftrag dort erledigt wäre, nur das Problem bei solchen Jobs war, dass man nie einen genauen Zeitpunkt festlegen konnte, entweder man hatte Glück und fand direkt alle alten Gegenstände, die so im Sand herum lagen, oder man suchte… zumindest sah ich das so.
Wir kamen viel zu schnell am Bahnhof an und meine Eltern brachten mich mit all meinen Sachen bis zum Gleis. Mein Zug fuhr um 16.30 Uhr und wir hatten noch eine Viertelstunde zum Verabschieden. Nicht, dass das nicht viel zu wenig gewesen wäre. Meine Freundinnen hätten mich ja auch verabschiedet, aber sie hatten sich bis Vier durch den Langtag gequält und kein Frei bekommen. Hätten sie geschwänzt, wäre es zu sehr aufgefallen und ich wollte auch nicht, dass sie noch Probleme bekamen. Daher genoss ich die letzten Minuten mit meinen Eltern, welche mich in den Arm nahmen. Man konnte spüren wie leid es ihnen tat, in dem Gesicht meiner Mutter spiegelten sich Schuldgefühle. „Und du bist wirklich nicht sauer Katrin-Schatz? Du weißt, wir haben dich unheimlich lieb..“ meinte sie immer wieder und ich bejahte es und redete ihr ein, dass ich schon klarkommen würde. Irgendwie war es ja auch ein Abenteuer und ich freute mich neben dem Trennungsschmerz eigentlich auch über den Besuch bei meiner Oma. Noch bis ihn das Geräusch des einfahrenden Zuges übertönte bläute mir mein Vater ein, auf was ich achten solle, dass ich keinen Unfug anstellen sollte und ich nickte bei jedem seiner Sätze. Es war süß, wie er sich immer sorgte, dabei war ich eigentlich ein relativ Pflegeleichtes Kind. Schließlich mussten sie mich doch aus ihren Armen lassen, denn der Zug fuhr in 5 Minuten ab. Meine Mutter verdrückte ein paar Tränen, und mein Vater hievte meine Koffer in den Eingang. Wir redeten noch, bis die Abfahrt angesagt wurde und bevor die Tür piepte und sich automatisch schloss, ließen sie meine Hände los. Jetzt waren sie wirklich weg, für mehrere Monate. Solange war ich noch nie ohne sie gewesen, aber ich war mittlerweile auch alt genug. Ich atmete tief durch, und dann ruckte es einmal und der Zug fuhr an. Ich hatte nicht bedacht, dass ich noch stand und stolperte nach hinten an meinen Taschen vorbei gegen die Abteiltür. Ich war etwas tollpatschig veranlagt, eine Künstlerin eben. Ein paar Männer in dem Abteil hinter mir grinsten. „Super, anstatt mir zu helfen..“ dachte ich genervt, packte zwei der Taschen und schob mich mit ihnen durch die Sitzreihen bis zu meinem Platz. Es war ein Zweiersitz und zu meinem Glück sah ich, dass niemand den Sitz neben mir gebucht hatte. Also schob ich unter Anstrengung meine 2 Taschen oben ins Fach, eine kam auf den freien Sitz und die letzte unter meine Füße. Dann ließ ich mich in den Sitz plumpsen und ignorierte die genervten Blicke von ein paar älteren Herrschaften, die mein Gewirbel offenbar störte.
Es war angenehm kühl im Zug, was bei der Hitze ein echter Luxus war. 6 Stunden würde ich fahren, bis halb 11, warum musste meine Oma eigentlich auch SO weit weg wohnen? Mir hätte 1 Stunde oder gleich ums Eck auch gereicht! Ich zog mein Handy heraus, setzte meine blau karierten Kopfhörer auf und schlummerte irgendwann abends ein. Als ich aufwachte, war der Zug deutlich leerer und die Belichtung an. Ich streckte mich, diese Sitze waren wirklich total unkomfortabel. In der Reihe neben mir saß jetzt ein junger Mann, der monoton in seine Laptop-Tasten haute und ein kleines Kind schaute mich neugierig an. Wie viel Uhr es wohl war? Ich schaute auf meinen Bildschirm, kurz vor 10 Uhr. Ich hatte 3 Sms in Abwesenheit, natürlich von den Mädchen, und musste grinsen. Meine Eltern müssten noch irgendwo in der Luft sein und ihrem eigenen Abenteuer entgegenfliegen..
Meine Oma wollte mich selbst vom Bahnhof abholen mit einem Freund von ihr, der das Fahren übernahm. Als der Zug eine halbe Stunde später endlich einrollte, schaffte ich irgendwie alle Taschen zusammen zur Tür und warf sie auf den Gleis. Meine Omi stand etwas weiter weg und nach vielen Umarmungen und Küssen ging es ab zu ihr nach Hause. Ohne Auszupacken fiel ich dort in meinem neuen Zimmer, welches einfach das große Gästezimmer war, sofort ins Bett. Ich hatte ja keine Ahnung was mich am nächsten Morgen erwarten würde..






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