Liebe mit Hindernissen- Oder Eine verdammt komplizierte Liebesgeschichte - Teil 7

Autor: Jessica2O12
veröffentlicht am: 09.09.2012


Weiter gehts :)


Ich hoffe nach meinem ‚Geständnis‘, dass mich die Frau einfach in Ruhe lässt. Sie versucht mich noch ein paar Mal anzusprechen, aber ich ignoriere sie einfach. Ich möchte jetzt einfach nur noch in meinem Selbstmitleid baden. Irgendwann bin ich vom ganzen weinen so müde, dass ich einschlafe.
Aber selbst im Schlaf finde ich keine Ruhe, denn ich träume wirres Zeug von Einhörnern über bunten Farben in verschiedenen Formen und Varianten bis zu meinem Traum, den ich schon seit Tagen immer und immer wieder träume. Wann ich nur einschlafe, verfolgt er mich.

Ich sitze mit Julian bei einem Lagerfeuer, er einen Arm um mich gelegt, ich lehne mich an seine Brust.
Wir reden über Gott und die Welt, sehen uns verliebt an, küssen uns, sind glücklich. Nichts kann uns auseinander bringen. Doch dann fängt sich der Traum an zu verändern. Auf einmal sind wir in einem Wald, um uns herum nur grün. Ich stehe mindestens fünf Meter weit weg von ihm. Ich versuche zu ihm zu gehen, aber immer wenn ich einen Schritt auf ihn zugehe, geht er einen zurück. Ich weine, schreie, dass er nicht weg gehen und zu mir kommen soll. Er tut es nicht und ich sinke auf dem Boden zusammen. Er fängt an bittersüß zu lachen, es klingt fast so, als würde er mich auslachen. Ich flüstere, dass er aufhören soll. Er hört das trotz der Entfernung und fängt noch lauter an zu lachen, ich halte mir mit meinen Händen die Ohren zu. Ich will mir das nicht anhören und einfach nur aufwachen. Plötzlich kommt noch eine weibliche Stimme dazu, die mit lacht. Ich schaue auf und sehe, wie Laura gerade dazukommt und Julian sie in die Arme schließt. Fies schauen die beiden auf mich herab. Was habe ich ihnen getan, dass sie mich so demütigen?
Ich wache schweißgebadet auf und wische mir die auf meiner Stirn klebenden Strähnen weg. Endlich ist dieser Traum vorbei. Ich will das nicht mehr träumen. Es macht mich noch mehr fertig, dass diese billige Tusse ihn so einfach habe konnte und ich kämpfen musste. Es hat dennoch nichts gebracht, sonst würde ich nicht hier sitzen, so was Schlimmes träumen und ihn als festen Freund haben.
Mein Gott, ich muss ihn vergessen und nach vorne schauen. Links und rechts ist auch ein Weg Lydia! Luca hat dir ja auch schon gesagt, dass andere mich interessant fanden, aber nein! Du verliebte Gans hattest ja nur Augen für diesen Arsch. Mal wieder bin ich sauer auf mich selbst und könnte mir eine kleben für meine Dummheit! Ich glaube ich lasse mir ‚Shit happens‘ in den Nacken tätowieren.
„Geht es dir gut?“, fragt mich die alte Lady. „Bestens.“, presse ich zwischen den Zähnen hervor. Trotzig nehme ich mir meinen MP3 Player und stöpsle meine Kopfhörer ein. Ich will jetzt keine alte Frau hören, die mir gute Ratschläge gibt. Klar, es ist nett gemeint, aber nett stößt bei mir manchmal auf taube Ohren. Wenn ich mal sauer auf mich selbst werde, dann ist bei mir ‚Nett‘ die kleine Schwester von ‚Scheiße‘ und das ist halt mein Manko. Ich komme einfach nicht gut mit Selbstkritik klar. So war es schon immer und so wird es auch immer sein. Da ist mir dann auch ziemlich egal, ob ich zickig werde oder nicht. Das meine Freunde mich schon deswegen zusammen geschriehen haben ist kein Wunder.
Irgendwann bin ich vollkommen weggedöst, dass ich endlich meine innere Ruhe finde. Tja Schade nur, dass die Ruhe nicht lange währt, denn nicht lange nach meinem wegtreten, werde ich auch schon wieder von einer übertrieben lächelnden Stewardess ‚freundlich‘ geweckt. Ich solle doch bitte meinen Sicherheitsgurt anlegen, denn die Landung steht bevor. Ja klar, so lange bin ich nun auch wieder nicht am fliegen. Ich könnt austicken, so sauer bin ich. Meine Wut lasse ich dann an meiner Sitznachbarin aus, die mich dann wieder anfängt zu nerven.
„Und? Freust du sich auch schon darauf endlich in Amerika zu landen? Ich bin ja soo aufgeregt endlich meine Enkelkinder und meine Kinder zu sehen! Weißt du..“
„Nein tue ich nicht. Haben Sie nichts Besseres zu tun, als mich den ganzen Flug schon über zu nerven und mich zu zu quatschen? Ihre Enkelkinder interessieren mich auch herzlich wenig. Dankeschön, dass Sie mir vorhin zugehört haben, aber das gibt Ihnen trotzdem nicht das Recht mir so auf den Sack zu gehen.“, ängstlich schaut mich die arme Lady an. Meine Worte tuen mir jetzt schon Leid, aber ich wende mich demonstrativ gen Fenster. Autsch! Das war echt fies und hart, aber ich lasse lieber meine Wut an ihr aus, als an meiner Gastfamilie! Ich glaube, das wäre echt kein guter Start gewesen! Ich hoffe nur, dass sie so herzensgut ist, dass sie mir diesen Wutausbruch verzeiht.






Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz