Nur ein Traum - Teil 5

Autor: yuna151
veröffentlicht am: 31.01.2013


Nach weiteren endlosen fünf Minuten, die sie in eisernen Schweigen verbracht hatten, ging er wieder aus ihrem Zimmer.
Er verabschiedete sich höflich von ihren Eltern und ihrer kleinen Schwester.
„Kannst du mich vielleicht ein Stück mitnehmen?“, fragte genau in diesem Moment Sina.
Sie setzte ein verführerisches Lächeln auf, dem er wohl nicht widerstehen konnte.
„Klar, kein Problem.“
„Super. Ich hole schnell meinen Mantel.“
In null Komma nichts saßen die beiden im Auto und fuhren los.
Keiner bemerkte die traurige 17 Jährige am Fenster. Ihr Blick war auf dem Mond gerichtet, der strahlend hell sein Licht zur Erde schickte, umgeben von tausenden funkelnden Sternen.
Er zog Yuki magisch an und ohne zu überlegen, oder sich Gedanken darüber zu machen ob sie Ärger bekommen könnte, schlich sie aus ihrem Zimmer und anschließend aus dem Haus.
Sie hatte keine Ahnung wohin sie wollte, doch das war ihr herzlich egal. Ziellos lief sie durch die Straßen, die nur spärlich von den schwach scheinenden Lampen beleuchtet wurden. Schlussendlich kam sie an ihrem Lieblingspark an. In seiner Mitte stand ein herrlicher Brunnen, umringt von Blumenbeeten, welche auch noch jetzt im September wunderbar ihre Pracht zeigten. Der Duft stieg in ihre Nase und langsam ließ sie sich auf eine der Bänke nieder.
Verträumt sah sie nach oben. Alle Sorgen, alle Ängste, alle Nöte waren wie weggefegt. Hier fühlte sie sich nicht allein, nicht hilflos. Hier konnte sie sein wie sie wollte und nicht wie jeder sie haben wollte.

Als die Braunhaarige wieder auf ihr Handy schaute konnte sie es nicht fassen. Es war schon weit nach Mitternacht. Komisch das ihre Eltern noch gar nicht angerufen hatten. Vermutlich dachten diese, dass sie allein sein wollte.
Gott sei Dank konnten sie die 17 Jährige auch mal in Ruhe lassen, auch wenn dies nicht sehr oft vorkam.
Traurig stand sie auf. Sie wollte diesen magischen Ort noch nicht verlassen, nicht schon jetzt.
Doch es half ja alles nichts. Schließlich war morgen auch wieder Schule und sie musste Sakura unbedingt alles erzählen. Ach ja Sakura... was diese wohl noch mit Sasuke gemacht hatte?
Völlig außer Atem kam sie endlich zu Hause an. Alles war dunkel, also schliefen die anderen schon.
„Ein Glück aber auch", murmelte zu sich als sie die Treppe hinauf schlich in ihr Zimmer und sie schnell ins Bett legte. Zuerst fand sie keinen Schlaf, hatte doch der Tag sie so aufgewühlt. Erst nach einer ganzen Stunde schlief sie endlich ein. Wobei es kein sehr erholsamer Schlaf war.


>>>Traum<<<

Auch hier schien der Mond mit seinen strahlenden Leuchten. Das war das erste das sie sah, als die Braunhaarige die Augen öffnete. Vögel waren zu hören, sowie das Plätschern von Wasser. Der Wind rauschte durch die Blätter der Bäume. Neugierig lief das junge Mädchen durch diesen merkwürdigen Wald.
Dann trat sie unter den Baumkronen hervor. Vor ihr nur Felsen und eine schemenhafte Gestalt.
Ein Mädchen mit rosanen langen Haaren stand auf einem Felsvorsprung. Im ersten Moment dachte Yuki es sei Sakura, doch genau in diesem Moment drehte das Mädchen sich und Yuki stolperte nach hinten.
Es war als würde sie in einen Spiegel schauen. Dieses Mädchen war sie selbst, aber warum?
Es ergab gar keinen Sinn.
Sie wollte auf sie zu doch blieb abrupt stehen.

Ein junger Mann näherte sich der Schönheit. Er hatte schwarze, etwas längere Haare. Auch nahm sie seinen Geruch wahr. Dieser kam ihr seltsam vertraut vor.
Die beiden Unterhielten sich angeregt und anscheinend merkten sie nichts von Yukis Anwesenheit.
Die 17 jährige schlich sich näher ran um vielleicht ein Wort verstehen zu können.
„Bitte geht nicht. Es muss doch wirklich eine andere Lösung geben. Wir finden einen gemeinsamen Weg", sprach die Rosahaarige.
Der Mann stand mit dem Rücken zu Yuki sodass sie sein Gesicht nicht sehen konnte, dafür aber umso deutlicher seine Stimme hörte.
„Yukiko… Du wusstest es doch schon immer.“

Yuki schnappte nach Luft… das konnte doch unmöglich wahr sein. Diese Stimme gehörte doch…

>>>Traum Ende<<<

Da wachte die Braunhaarige auf. Ihr Wecker holte sie einfach von diesen Ort weg, doch nur ihren Körper, ihr Geist verweilte noch ein paar Minuten lang dort. Sie zitterte und ihr Körper wollte ihr einfach nicht gehorchen.
„Das gibt es doch gar nicht. Ich bin mir wirklich sicher.“ Yuki fuhr sich mit der rechten Hand übers Gesicht.
Von unten war ihre Mutter zu hören, als diese gerade mit Melody sprach. Schnell entschied Yuki sich anzuziehen. Heute würde sie bestimmt nicht zu spät kommen, durfte sie einfach nicht.
Vielleicht würde das ja auch schon etwas an ihren Noten ändern und dann war sie diesen Idioten Itachi wieder los.

*Itachi* Sie hatte sein Gesicht genau vor Augen. Und auch das ihre, aber mit Rosa Haaren die um einiges Länger waren als ihre jetzigen.
Mürrisch schüttelte sie den hübschen Kopf.
*Bloß nicht dran denken* Doch das war einfacher gesagt als getan.
Fertig angezogen stand die 17 Jährige vor ihrem Spiegel und blickte leer hinein.
Sofort wandte sie sich ab, band sich die Haare wieder zu einem Pferdeschwanz zusammen und ging nach unten.
Was hätte sie jetzt nicht alles dafür gegeben, den erstaunten Gesichtsausdruck ihrer Mutter zu fotografieren.
„Bist du wirklich Yuki? Die Yuki die seit fast drei Jahren immer zu spät zur Schule kommt?“
Die angesprochene lächelte freudig.
„Klar doch Mama. Will mich halt bessern, damit ich keine Nachhilfe brauche.“ Das Grinsen verging ihr allerdings gleich wieder.
Sie erspähte nämlich Itachi, welcher in der Küche saß. Gemeinsam mit ihrer Schwester Sina. Sie unterhielten sich angestrengt und Yuki schrumpfte ein kleines Stück als sie bemerkte, über was die Beiden sprachen.
„Ja ich schwöre es dir. Das hat sie wirklich gemacht. Ach ich könnte dir noch so viele Geschichten über Yuki erzählen.“ Sina lachte herzlich.
Die Braunhaarige entschloss einfach zu gehen. Schnell zog sie sich Schuhe und Jacke an. Ihre Mutter blickte ihr erstaunt hinterher.
„Sag mal, Itachi? Ich glaub dein Schützling ist gerade abgehauen", ließ Keiko ihn wissen.
„Was? Yuki ist schon wach und auch noch los?“ Sina konnte nur staunen.
„Na dann kannst du ja mich statt sie zur Schule bringen.“ Sie sah den Schwarzhaarigen amüsiert an. Der sah nämlich immer noch geschockt aus.
„Klar doch. Wir sollten uns dann allerdings beeilen. Sonst werde nämlich Ich diesmal zu spät kommen.“
„Wir können sofort los.“ Während sie das sagte war sie schon dabei sich Schuhe und Jacke anzuziehen.
Schnell fuhr Itachi die hübsche Blondine. Und umso schneller selbst zu seiner Schule.


Sakura stand schon am Tor, in Begleitung von Sasuke selbstverständlich.
„Hallo Yuki. Schön das du mal wieder pünktlich bist. Aber denkst du das ist richtig? Frau Tamita wird noch einen Herzinfarkt bekommen wenn sie dich jetzt schon sieht.“ Die 16 Jährige lachte herzhaft.
„Von mir aus. Solange ich dann Itachi los bin ist mir alles recht.“ Angewidert verzog sie ihren Mund zu einer Schnute und verschränkte die Arme demonstrativ vor der Brust.
„Ach so schlimm ist es?“ fragte nun auch Sasuke mitleidig. Er kannte seinen Bruder ja nur zu gut...
„NEIN!!! Viel schlimmer sogar noch. Der war nämlich schon heute Morgen bei uns. Und meine Schwester Sina auch. Man das nervt echt wenn sie flirtet.“
„Mein Bruder hat mit ihr GEFLIRTET?“ Der 16 Jährige konnte es kaum fassen.
„Ja und das auch noch mit meiner Schwester. Voll ekelhaft.“ Die Braunhaarige schüttelte sich.
„Lass uns nachher mal drüber reden. Ich muss alles wissen.“ Das Yuki ihn geschockt ansah sah er nicht mehr denn er und Sakura liefen schon Richtung Schulhaus.
*Na ganz toll. Jetzt soll ich auch noch das Liebesleben meiner Schwester diskutieren.* Schwerfällig trottete sie hinter den beiden her und erschreckte ihre Lehrerin und die übrige Mitschüler beinahe zu Tode ls sie vor dem Klingeln den Klassenraum betrat. Ganz wie Sakura es ihr ja voraus gesagt hatte.
„Ist jemand gestorben oder warum bist du heute pünktlich?“ Frau Tamita konnte es sich nicht verkneifen, obwohl sie sich wirklich freute.
„Nein. Ich dachte nur, das es langsam Zeit wird, endlich erwachsen zu werden.“
„Sehr vernünftig. Ich glaub es kaum das ich das noch einmal sagen kann aber ich bin wirklich stolz auf dich.“
Hocherhobenen Haupts setzte Yuki sich an ihren Platz und schlug ihr Buch auf.
Die 17 Jährige bemerkte gar nicht dass alle sie interessiert musterten. Selbst wenn, es wäre ihr vermutlich recht egal gewesen.

In der Mittagspause verschwand sie in die schuleigene Bibliothek. Noch ein seltener Anblick, wie sie sofort mitbekam. Auch hier wurde sie von allen angestarrt.
*Das hat man also davon, wenn man älter und reifer wird.* dachte sie enttäuscht.
Sie verkroch sich in der hintersten Reihe, mit der Hoffnung hier ungestört zu sein. Leider schien sie eine echte Pechsträhne zu haben.
Sie hatte sich gerade erst ein Buch geschnappt und auf den Boden gleiten lassen, als sie auch schon sehr unsanft nach oben gezogen wurde.
Entsetzt starrte sie einen ziemlich wütend aussehenden Itachi an.
„Du hast mich heute Morgen ganz schön lächerlich vor deiner Schwester und deiner Mutter gemacht.“ Er packte ihren Arm noch fester.
Die Braunhaarige stöhnte auf bei diesem erneuten Schmerz. Itachi schien es nicht für voll zu nehmen warum sie stöhnte. Er hörte nur, dass sie es tat. Sofort verflog seine Wut. Endlich kam auch wieder Leben in das junge Mädchen.
„Mir doch egal. Du musst ja nicht hinkommen. Dann ersparst du dir so was auch.“ Kampfbereit reckte sie das Kinn vor. Ihre Grau-Blauen Augen funkelten zornig.
Und Itachi verstärkte seinen Griff noch.
Wieder stöhnte sie schmerzend auf und nun bemerkte es auch Itachi. Als wäre sie giftig stieß er ihren Arm weg.
Trotzig strich sie über die Stelle. Dann drehte sie sich um und wollte wieder einmal gehen.
„Wo willst du denn jetzt schon wieder hin?“
„Weg von dir du ungehobelter Klotz.“ Dabei streckte sie ihm die Zunge raus.
„Anscheinend können wir nicht miteinander auskommen, Kleinkind.“ Er wusste genau dass er sie mit Kleinkind verärgerte. Umso erstaunlicher war diesmal ihre Reaktion. Anstatt ihn wüst zu beschimpfen blieb sie einfach stehen. Ein verdächtiges Beben durchfuhr ihren zierlichen Körper.
„Ich weiß, dass ich noch ein Kind bin. Das sieht man ja ganz genau an den Blicken der Jungs. Aber weißt du was? Es macht mir nichts aus. So habe ich wenigstens meine Ruhe. Und was interessiert es dich eigentlich?“
Sie sah nicht nach hinten und wartete auch nicht auf seine Antwort.
Weinend verließ sie die Bibliothek, hastig und zitternd.





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