Autor: yuna151
veröffentlicht am: 25.09.2012
Erstaunt sah sie ihn an. *Warum scheint er auf einmal so nett zu sein?*
„Nein, lieber nicht. Sonst bildest du dir darauf noch etwas ein“, gab sie nur schnippisch zurück, und das sie Herzklopfen bekam verunsicherte sie zusätzlich. So etwas konnte nie Gut enden.
„Dir passt es nicht wenn ich dich ärgere und du willst auch nicht, dass ich nett zu dir bin. Was soll ich denn noch tun?“
Die Braunhaarige wusste wirklich nicht, was sie darauf antworten sollte.
Eigentlich wollte sie ja auch nicht so gemein sein, doch irgendetwas an ihm brachte sie ständig auf die Palme. Obwohl sie sich ja erst zwei Tage nun kannten.
„Gar nichts. Genau das ist der Punkt. Ich will nicht wirklich etwas mit dir zu tun haben. Und ich weiß noch nicht einmal warum. Es ist einfach so. Leider sieht es ja so aus, als müsste ich dich noch ertragen.“
Itachi bemerkte ihren Unterton nur zu gut. Auch er hatte keine wirkliche Lust seine Zeit mit diesem Mädchen zu verschwenden. Er hatte wirklich wichtigeres zu tun, als den Babysitter zu spielen. Genervt seufzte er ein paar Mal.
„Tut mir Leid. Das war nicht sehr nett von mir.“
Ihre Entschuldigung in diesem Fall überraschte ihn sehr. Wieder fing er an zu schmunzeln.
*Vielleicht wird es ja doch sehr interessant werden in dieser Stadt.*
Mittlerweile waren sie bei ihrem Haus angekommen und sie konnte gar nicht schnell genug aus dem Auto aussteigen. Erst jetzt nahm sie das Auto richtig wahr. Es war ein, natürlich roter, Ferrari.
*Woher hat er denn bloß das Geld dafür?*
Itachi entging nicht die erstaunte und gleichzeitig nachdenkliche Miene des Braunhaarigen Mädchens.
„Falls du dich fragst, woher ich das Geld habe, dann frag meine Eltern. Hab ich zum 18. bekommen.“
Damit war das ja auch geklärt. Gott, was sie nicht auch dafür tun würde ein Auto zu bekommen, doch ihr Vater erlaubte ihr ja nicht einmal den Führerschein zu machen.
„Die Welt ist ja so ungerecht.“ Nuschelte sie auf dem Weg zur Haustür.
„Was?“ wollte Itachi wissen, jedoch bekam er nur ein Kopfschütteln als Antwort.
„Da bist du ja, Yuki. Ohhh, du hast einen Jungen dabei. Das sag ich Mama.“ Ihre kleine Schwester stürmte schon los, bevor Yuki etwas dagegen tun konnte. Es wäre ihr auch viel zu peinlich gewesen in Gegenwart von dem Schwarzhaarigen an ihrer Seite.
„Muss dir nicht peinlich sein. Sasuke war auch mal so.“ raunte er ihr ins Ohr.
Sein warmer Atem an ihrer eher kühlen Haut erregte sie.
Verwirrt von ihren Gefühlen trat sie einen Schritt näher zu ihm. Unbewusst atmete sie seinen Duft tief ein. Itachi achtete gar nicht mehr auf das zierliche Mädchen an seiner Seite, denn in diesem Moment kam deren ältere Schwester Sina. Sie hatte lange blonde Haare, meergrüne Augen und einen sinnlichen Mund.
Er schluckte, und das wiederum nahm Yuki sehr wohl wahr.
Verärgert über sich selbst ließ sie Itachi einfach stehen.
„Hallo Schwesterherz. Schön dich zu sehen. Eigentlich wollte ich ja schon gestern zu dir. Leider warst du nicht da.“
„Hi. Ja entschuldige. Hat etwas länger auf Arbeit gedauert. Aber dafür hast du mich ja jetzt. Willst du mich nicht deinem Freund nicht vorstellen?“
Schelmisch sah sie zu dem Schwarzhaarigen. Yuki wurde rot.
„Das ist nicht mein Freund. Er ist nur der Bruder eines Freundes und leider auch für die nächsten Wochen mein Nachhilfelehrer.“ Gereizt setzte sie sich auf die Couch.
„Außerdem nervt der total.“ Fügte sie nach einem langen Seufzer fort.
„Haha… warum bist du denn so fies heute? So kenne ich dich ja gar nicht.“ Sina drehte sich zu ihrer Schwester und musterte sie misstrauisch.
Es kam äußerst selten vor, das Yuki jemanden nicht mochte und das sie diesen jungen Mann nicht mochte verwirrte die 20 Jährige sehr.
„Ich bin nicht gemein, das macht der da einfach. Keine Ahnung warum.“ Beide 20 jährigen sahen sie nun verwundert an.
Sina kannte es von ihrer Schwester schon, dass sie immer ehrlich und direkt war, aber das sie so etwas wirklich sagte war neu.
„Hey, sei mal nicht so vorlaut, Kleinkind.“ Und nun verstand auch die Blondine wo der Haken war. Auch er nahm kein Blatt vor den Mund. Das gefiel ihr.
„Ach ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Hallo ich bin Sabrina. Aber alle nennen mich einfach nur Sina.“ Sie lächelte den jungen Mann an während sie ihm ihre Hand hinhielt.
Nach kurzem Zögern ergriff er diese.
„Hi. Ich bin Itachi. Freut mich.“ Auch er lächelte, und Yuki verdrehte nur die Augen.
*Sina flirtet also mal wieder. Das kann ja heiter werden.*
In diesem Moment kam gerade ihre Mutter ins Zimmer. Melody hinterher.
„Da bist du ja, Itachi. Schön, dass du es schon heute einrichten konntest.“ Freudig umarmte sie den überrumpelten Schwarzhaarigen.
Als die 17 jährige seinen Blick sah musste sie laut lachen.
„Ähm na klar doch. Ich halte mich an Versprechen auch wenn sie von meiner Mutter gemacht wurden. Des Weiteren freue ich mich wirklich, diesen kleinen Wildfang zu bändigen.“
Sein kleiner Witz kam bei fast allen gut an, nur nicht bei „diesen kleinen Wildfang“, welche noch wütender guckte.
„Gute Einstellung, mein Lieber. Hoffen wir doch mal sehr, dass es dir gelingt. Obwohl ich da ja so meine Zweifel habe. Ich versuche es schon seit etlichen Jahren und wie man sehen kann ohne Erfolg.“ Keiko warf ihrer mittleren Tochter einen besorgten Blick zu.
„Jaja. Ich bin das schwarze Schaf der Familie. Das musst du nicht immer so betonen. Nun denn. Ich werde mich mal in mein Zimmer verziehen. Wenn ihr fertig seid über mich herzuziehen, könnt ihr ja Klopfen.“
Ohne auf eine Antwort zu warten rannte sie davon, ein Knall war zu hören und dann nur Stille.
„Tut mir Leid, Itachi. Eigentlich ist sie sehr zugänglich. Wahrscheinlich habe ich sie einfach nur überrumpelt. In ein paar Tagen wird sie sich beruhigt haben.“ Keiko sah den jungen Mann mütterlich an.
„Ach kein Problem. Ich bin so etwas von meinen kleinen Bruder gewöhnt. Der kann mitunter noch viel schlimmer sein.“
Sina war hin und weg von seinem charmanten Lächeln. Sie bemerkte wie sie langsam rot wurde und wandte sich ab. Verlegen biss sie sich auf die Unterlippe.
„Möchtest du vielleicht erst einmal einen Kaffee, bevor du dich in die Höhle des Löwen wagst?“ fragte sie nur eine Sekunde später.
Bereitwillig nickte der Schwarzhaarige.
„Sehr gern.“ Antwortete er sofort.
Also setzten sie sich alle in die Küche. Der Raum war schön groß, und im Amerikanischen Stil gehalten. Der Essbereich war einladend gedeckt mit Tellern und Tassen. In der Mitte ein schöner selbstgebackener Kuchen, dessen Duft im ganzem Haus hing.
Nach einen Stück Kuchen und einer Tasse frischen Kaffee, stieg Itachi die Treppe nach oben, in der Hand einen Teller mit Kuchen für Yuki.
„Sie wird besser gelaunt sein, wenn sie was Süßes hat.“ Hatte ihre Mutter in der Küche gemeint.
Zwar konnte Itachi das nicht nachvollziehen aber sei es drum.
*Hoffentlich reißt sie mir nicht gleich den Kopf ab*
Mit diesem Gedanken klopfte er an ihre Tür…Nichts… wieder klopfte er. Als es keine Reaktion gab öffnete er die Tür einfach selbst. Auf den Anblick dem sich ihm bot war er jedoch keineswegs vorbereitet.
Yuki tanzte, das lange braune Haar im Nacken zusammengebunden, Schuluniform gegen ein Top und einen kurzen Rock getauscht.
Der Schwarzhaarige blinzelte ein paar Mal.
Dann sah er auch, weshalb er keine Antwort bekommen hatte. Sie hatte Kopfhörer im Ohr. Schwer atmend kam sie zum Stehen und hob den Kopf, ihre Blicke begegneten sich und für den Bruchteil einer Sekunde klopften ihre Herzen im Einklang. Doch dann wurde sich Yuki bewusst welche Szene sie gerade bot.
Hastig zog sie die Kopfhörer aus dem Ohr.
„Verzeihung. Stehst du schon lange da?“ es war nicht zu überhören wie verstörend seine Anwesenheit auf sie wirkte.
„Nein, aber du hast leider nicht auf mein Klopfen reagiert. Da dachte ich, dass ich so reinkomme.“
Die Braunhaarige ging langsam auf den jungen Mann zu, denn sie hatte den Kuchen entdeckt.
„Ist der für mich?“ fragte sie neugierig schnüffelnd. Das brachte Itachi zu lachen.
„Ich dachte da eher an den Weihnachtsmann. Der soll ja dieses Jahr früher kommen.“
Wenn er beabsichtigt hatte, sie zu ärgern schlug sein Plan dieses Mal leider fehl. Yuki machte den Spaß mit.
„Ja hab ich auch gehört. Schon ärgerlich so was.“
Itachi dachte wieder an die Worte ihrer Mutter und diese schien wirklich Recht zu haben.
Nachdem Yuki ihn dem Kuchen abgenommen hatte forderte sie ihn auf sich zu setzten.
Jetzt kam er auch endlich dazu ihr Zimmer zu begutachten.
Es war nicht wie erwartet in Rosa gestrichen, sondern ein schönes helles strahlendes Blau überzog die Wände. Vereinzelte dunklere Streifen verliehen dem Ganzen einen modernen Touch.
Die Einrichtung war auch ganz anders als gedacht. Die Möbel waren weiß lackiert, das Bett stand nicht unterm Fenster sondern an der linken Seite des Zimmers. Darauf nur zwei kleine Stofftiere. Komischerweise eine Krähe und ein Tiger. *Ungewöhnlich* dachte er dazu nur.
Der Kleiderschrank stand dem Bett gegenüber und hatte Schiebetüren, die komplett mit zwei großen Spiegeln versehen waren. Der Schreibtisch stand direkt an der Wand neben der Tür.
„NA. Bist du fertig mein Zimmer so zu bestarren?“ Ihre belustigte Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Er musste sofort grinsen als er das dazugehörige Lächeln sah.
„Es ist nur so ganz anders als ich erwartet hatte“, gab er unumwunden zurück.
„Ich bin ja auch anders als du anscheinend denkst:“
Darauf konnte er nichts erwidern.
„Da du ja fertig bist können wir wohl endlich anfangen.“
„Nö. Keine Lust heute noch etwas für die doofe Schule zu machen. Ich würde lieber etwas von dir erfahren.“
„Nö.“ Machte er ihr erstes Wort gekonnt nach, was ihm einen bösen Blick der 17 Jährigen einbrachte.
„Dann haben wir wohl ein Problem. Also was schlägst du vor?“ Gespannt sah sie zu ihm. Er hatte es sich auf dem Bett bequem gemacht, als sei es das Normalste der Welt.
„Wir werden etwas für die Schule tun. Dafür bin ich ja schließlich hier.“
Ihr angewidertes Gesicht ließ ihn die Stirn missbilligend runzeln.
„Ich hab dir doch schon gesagt, ich habe genauso wenig Lust wie du darauf.“
„Ja ich weiß. Können wir nicht erst morgen damit anfangen? BITTE!“ Sie sah ihn mit einem Dackelblick an der seinen Herzschlag erhöhte.
„Na gut. Aber dafür wird morgen dann doppelt so viel gemacht.“
Nach kurzem Überlegen nickte sie schließlich. Sie fügte sich also in ihr Schicksal. Doch leicht machen würde sie es ihm nicht. Sie hatte sich schon etwas überlegt, damit er spätestens nach einer Woche die Schnauze voll haben würde. Sie lächelte begeisert.
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