Autor: Kim
veröffentlicht am: 06.03.2011
Hey Leute
Also dadurch, dass einige eine Fortsetzung gewollt haben, habe ich mich mal hingesetzt und hab ein bisschen weiter geschrieben. Auch wenn mir persönlich die Story net sooo gut gefällt :)
Grüssle und viel Spaß beim Lesen
Eure Kim
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Ein engelsgleiches Mädchen lag vor mir in dem Bett. Sie schlief.
Sie hatte lange, blonde, leicht gelockte Haare. Sie war an diese üblichen Kabel angeschlossen, wie man sie eben in Krankenhäusern kennt. Ich schloss hinter mir die Türe und trat näher an das einzige Bett im Raum heran.
Ein Kabel mit Infusion verlief zu ihrer linken Hand. An ihrer anderen Hand war ein kleiner Pulsmesser an ihrem Daumen angebracht. Anscheinend ging es ihr schon besser. Sonst würde man noch zusätzlich ein Beatmungsgerät benutzen.
Sie schlief so friedlich. Sie war… atemberaubend. Wunderschön… Das musste ich ehrlich zugeben. Aber gleichzeitig wirkte sie so… zerbrechlich. Sie hatte einen zierlichen, weiblichen Körper. Ihr Gesicht war etwas blass. Wahrscheinlich lag das aber an ihrem gesundheitlichen Zustand.
Ich starrte sie noch eine Weile an. Irgendwie faszinierte mich dieses Mädchen…
Dabei war sie genauso ein Mädchen wie jedes andere, das ich kannte. Ich vermute sie zehn Minuten angestarrt zu haben, dann wurde ich unterbrochen von der Krankenschwester.
„Hallo.“ Grüßte mich die alte Krankenschwester grob und genervt und lief zu den Geräten an denen die Herzfrequenz und der Blutdruck abzulesen war. „Hallo. Ist sie schon aufgewacht?“ fragte ich. Die alte Frau richtete ihren Blick zu mir und zog die Brauen hoch: „Ja, aber nur kurz. Sie braucht viel Ruhe. Wen wundert es, nach so einem schrecklichen Unfall… Da ist man eigentlich schon etwas platt.“ Die Krankenschwester schüttelte ihren Kopf und drehte sich wieder zu dem Gerät um und notierte sich etwas auf ihrem mitgebrachten Klemmbrett. Sie ärgerte mich. Was für eine unfreundliche Krankenpflegerin. Wenn ihr das Mädel so leid tut soll sie sich doch dann da hinlegen. Nach zwei weiteren stummen Minuten drehte sich die Frau dem Mädchen zu, seufzte einmal laut und meinte dann an mich gerichtet: „Ich glaube nicht, dass sie in den nächsten Stunden aufwacht. Selbst wenn wird sie sehr benommen sein. Als sie hier angekommen ist, hat sie ein starkes Beruhigungsmittel verpasst bekommen.“ „Wieso wegen den Schmerzen oder was?“ „Natürlich wegen den Schmerzen, Sie Held. Aber auch weil sie es nicht verkraftet hat plötzlich ihre Beine nicht mehr spüren zu können.“ Entweder war die Frau von Natur aus so grob oder ich weiß auch nicht was sie gegen mich hat. Zum Glück drehte sie sich von dem Mädchen ab und ging zur Tür. „Tschüss“ sagte sie nach wie vor unfreundlich und ging.
Solches Personal sollte man gleich entlassen. Ich schüttelte verärgert den Kopf.
Ich schaute noch einmal das Mädchen an… Sie scheint doch ziemlich mitgenommen von der Sache zu sein, wenn sie sogar ein starkes Beruhigungsmittel gebraucht hat. Na dann kann ich ja von Glück reden, dass sie noch nicht wach ist. Dann kann ich mich wenigstens das nächste Mal etwas besser vorbereiten, wenn ich hierher komme.
Nach fünf Minuten verließ auch ich das Zimmer des Mädchens.
Vor dem Krankenhaus überlegte ich was ich jetzt machen sollte. Ich war gerade mal eine knappe halbe Stunde bei dem Mädel. Wenn ich jetzt nach Hause gehen würde, würde es daheim eine erneute Predigt seitens meiner Eltern geben. Ich entschied mich gegen zu Hause, aber wohin ich wollte wusste ich auch nicht so recht.
Verdammter Mist! Ich brauche einen neuen Wagen! Meine alte Karre ist Schrott. Ich kann schließlich unmöglich zu Fuß durch die Stadt laufen. Ich nahm schnell ein Taxi und ließ mich im Stadtinneren absetzen.
Dort schlenderte ich dann doch zu Fuß durch die Straßen. Plötzlich hupte es und ich drehte mich in die Richtung des Geräusches um.
Drei mir nicht ganz unbekannte Tussen saßen in einem roten Cabriolet.
„Hallo Col!“ riefen sie wie aus einem Mund. „Hallo meine Damen.“ Grüßte ich zurück. Sie kicherten los. Eine von ihnen fragte mich: „Wohin des Weges? Wo ist denn dein Auto abgeblieben?“ Erneut kicherten diese Hühner. „Ich dachte ich tu mal etwas für meinen Körper.“ Ich lächelte sie charmant an. Doch diese Hühner gackerten nur weiter. Langsam regten sie mich auf. So viel Dummheit an einem Fleck! Das sollte verboten gehören. „Ach ja? Dein Auto ist also zu Hause? Wir haben aber was anderes gehört.“ Meinte eine von ihnen. Eine andere daraufhin: „Ja, du sollst ganz ganz böse gewesen sein.“ Wieder bekamen sie sich fast nicht ein. Nun sprach die letzte: „Du sollst einen Unfall gebaut haben. Und du sollst dein Auto zu Schrott verarbeitet haben.“ Solche verdammten … „Ach ja und wer sagt das?“ fragte ich sie weiterhin lächelnd. „Na Al. Wer sonst? Du sollst sogar ein Mädchen dabei schwer verletzt haben.“ Al? Was für ein W***. Hauptsache er steht im Mittelpunkt. Dieser Al wenn ich den in die Finger bekomme mach ich ihm persönlich die Hölle heiß. „Sollen wir dich vielleicht mitnehmen?“ unterbrachen die Mädels meinem Gedankengang. Ich grinste: „Lieber nicht. Wenn ich mich recht entsinne Cindy hast du gerade mal so deinen Führerschein geschafft. Ich glaube es war nach dem dritten Versuch oder? Ich will eigentlich schon noch leben.“ Cindy, die Fahrerin, antwortete daraufhin provokant: „Zumindest hab ich bis jetzt keinen Unfall gebaut, also dürften meine Fahrkünste immerhin noch besser als deine sein Süßer.“ „Br(a)d kassiert“ meinte eine zweite und wieder lachten sie alle drei los und Cindy gab Gas und die Tussen verschwanden lachend. So eine verdammte… Ich ballte meine Hände zu Fäusten und atmete mehrmals tief ein und aus, dann beruhigte ich mich etwas.
Ich rief dann Al an um ihn zur Rechenschaft zu ziehen. Ich wählte seine Nummer und kurze Zeit später nahm er auch ab. „Hey Col, Alter was geht?“ hörte ich seine zu gut gelaunte Stimme. „Das sollte ich dich fragen du Trottel. Warum erzählst du Cindy und den anderen was gestern passiert ist?“ Für einen Moment erhielt ich keine Antwort, dann meinte er gelassen: „Boah sorry Alter is mir so raus gerutscht und dann hat Cindy mich zu dem Rest gezwungen.“ „Toll. Gratuliere, wenn Cindy Bescheid weiß ist es nur eine Frage der Zeit bis die ganze Stadt davon hört.“ Wütend legte ich einfach auf. Diese verdammte Plaudertasche namens Alistor.
Am Abend saß ich mit meinen Eltern am Tisch. Mein Vater war zwar nach wie vor wütend aber sagte nichts Großartiges mehr zu diesem Thema. Als er fertig gegessen hatte stand er auf und setzte sich vor den Fernseher, der im gleichen Raum lag. Ich beugte mich etwas zu meiner Mutter vor und flüsterte: „Ich brauch ein neues Auto.“ Meine Mutter hielt kurz inne und sah mich entrüstet an: „Gar nichts brauchst du. Glaubst du im Ernst dein Vater würde dir sofort ein neues Auto kaufen?“ Sie schüttelte den Kopf und widmete sich weiterhin ihrem Essen. „Verdammt hörst du nicht? Ich brauch eine neue Karre. Soll ich etwa am Montag zu Fuß zur Schule? War heute schon schlimm genug ohne Auto.“ Sie hielt wieder inne und schien zu überlegen und schüttelte dann erneut ihren Kopf. Wieder ärgerte ich mich: „Na gut. Dann machen wir einen Deal. Ich werde mich um dieses Mädel kümmern. Werde jeden Tag nach dem rechten sehen bis es ihr zumindest etwas besser geht und dafür werdet ihr mir ein neues Auto kaufen.“ „Du musst dich sowieso um sie kümmern.“ Ich grinste: „Mutter glaubst du allen ernstes dass ich das tun würde. Ich würde hin und wieder mal nach ihr schauen. Mehr nicht.“ Meine Mutter presste ihre Lippen zusammen und sagte dann: „Versprich es mir. Wenn du mir versprichst dich wirklich um sie zu kümmern und keine halben Sachen machst werde ich sehen was sich machen lässt.“ Zufrieden grinsend lehnte ich mich zurück in den Stuhl, atmete ein Mal tief ein und sagte dann: „Na gut. Ich werde mich wirklich um sie kümmern.“
Damit war das Thema abgehakt. Ich vermute in den nächsten Tagen werde ich dann mein neues Auto haben.
An diesem Abend ging ich nicht weg. Ich hatte keine Lust mir das Gelaber anderer anzuhören.
Am nächsten Tag stand ich wieder vor der Krankenhaustüre mit der Nummer 512. Zum einen musste ich diese dumme Vereinbarung einhalten, zum anderen ist mir gestern Abend, was ich völlig vergessen hatte, eingefallen, dass ich es schaffen musste, dass dieses Mädel sich in mich verliebte. Schließlich hatte ich wirklich keine Lust ein Häftling zu werden.
Diesmal war ich etwas mehr vorbereitet. Ich hielt in meiner linken Hand einen Blumenstrauß und mit der anderen klopfte ich an und ging rein.
Und obwohl ich vorbereitet war blieb ich wie erstarrt in meiner Bewegung. Zwei große, leuchtende blaue Augen sahen mich traurig an. Ich blieb sicherlich 10 Sekunden an dem selben Fleck bis ich mich besann und mich räusperte: „Hallo.“ Mehr schaffte ich nicht aus mir raus zu bekommen. „Hallo“ hörte ich eine unsichere und trotzdem engelsgleiche Stimme. Ich schloss die immer noch offene Türe hinter mir zu und bemerkte, dass mein Herz begann schneller zu schlagen. Völlig irritiert von diesem Geschehen wandte ich mich wieder diesem Mädel… Lucy zu. Ich atmete einmal tief aus und ging dann zu ihr rüber. Ich hatte einen Plan gehabt. Ich wusste wie ich an dieses ´Problem´ rangehen wollte, aber als ich das zweite Mal in diese unglaublich strahlenden Augen sah, hatte ich einen totalen Black-Out und wusste absolut nicht was ich machen wollte, also streckte ich erst Mal nur meine Hand mit dem Strauß: „Hier die sind für dich.“ Sie lag leicht aufrecht und starrte mich weiterhin irritiert an. Trotzdem nahm sie die Blumen an. Noch bevor sie etwas erwidern konnte fragte ich sie: „Wie geht es dir?“ „Besser…“ sagte sie etwas heißer „…Ich hab noch Glück gehabt im Gegensatz zu dem anderen.“ Ich stutzte: „Welcher andere?“ „Na ja dieser Colin oder wie er hieß. Er soll den Unfall ja nicht überlebt haben.“
Ich riss die Augen auf. Was!?!
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