Autor: Melodicious
veröffentlicht am: 18.06.2014
Hallo ihr Lieben
Bevor ihr meine Geschichte lest, möchte ich euch gerne etwas mitteilen. Ich weiss nicht, ob sie gelesen wird, wenn ja, soll doch der/diejenige einen kurzen Kommentar da lassen. Ein *** reicht. Grade Leser, die selber Autoren sind, werden verstehen, dass es echt deprimierend ist, wenn man das Gefühl hat, dass die Stories, die man mühselig mit viel Herz zusammenschreibt, nicht gelesen werden. Daher würde ich gerne wissen, ob es irgendjemanden gibt, der Der Dämon in mir liest. Ich werde noch 2 – 3 weitere Kapitel veröffentlichen und falls keine Reaktion kommt, die Publizierung auf dieser Seite abbrechen.
Falls es Leser gibt, wünsche ich denen jetzt viel Spass.
Kapitel 2
Ein nervtötendes Geräusch riss mich aus meinem nicht sehr tiefen Schlaf. Es war die Vibration meines Handys. Verschlafen ging ich ran um im nächsten Moment beinahe aus dem Bett zu fallen. „Sag mal, spinnst du? Es ist bereits halb sechs und ich stehe seit einer dreiviertel Stunde vor eurem Haus und keine Sau reagiert auf mein Geklingel. Ich habe ja viele Fähigkeiten, Türen zu öffnen oder durch ein Fenster rein zu fliegen gehören aber definitiv nicht dazu und…“ „Jajaja, ich komm ja gleich“, unterbrach ich Dilayla’s Gekeife. Es kam nur noch ein Schnauben aus dem Hörer und dann legte sie auf. Ich stand schnell auf, da ich nicht wollte, dass sie mir noch den Kopf abreisst. Als ich die schwere Holztür öffnete, erblickte ich eine elfengleiche Dil. Gross, schlank und in dem weissen Kleid mit türkisen Akzenten sah sie einfach atemberaubend aus. „Willst du mich noch zuerst eine halbe Stunde anstarren oder darf ich endlich reinkommen?“, fragte sie zwar mit einem Grinsen im Gesicht aber auch einem leicht bissigen Unterton. Ich spürte wie mir die Röte ins Gesicht stieg und machte einen Schritt beiseite. „Sorry Dil, ich schlafe in letzter Zeit nicht besonders gut und ich…“ Sie hielt mir die Hand vor den Mund und ein leichter Duft nach Vanille und Mandeln stieg mir in die Nase. Sie bedeutete mir mit einem Blick, dass sie nicht mehr sauer ist und dass wir jetzt anderes zu tun hatten. „Komm jetzt, wir müssen dich noch hübsch machen“, sagte sie lächelnd und zog mich hinter sich her.
Gefühlte Ewigkeiten später standen wir endlich im Entrée und zogen uns die Schuhe an. Zugegeben, was sie aus mir gemacht hat war umwerfend. Meine kastanienbraunen Haare hatte sie zu einem unordentlichen Dutt zusammengebunden und meinen Körper hatte sie in ein mintgrünes Bustierkleid gehüllt, dass den zarten Ton meiner Haut und die waldgrünen Augen perfekt zur Geltung brachte. Ich fing Dil’s Blick im Spiegel auf und lächelte sie an. Als wir ein Autohupen hörten, verliessen wir das Haus. Ich stieg hinten im schwarzen SUV ein und begrüsste Aston, Dilayla’s Bruder, mit einem leichten Druck auf die Schulter. Er lächelte kurz und fuhr dann los. Es war ein lauer Sommerabend und die Strassen waren sehr belebt. Hier und da spielten Kinder auf den blühenden Alleen, Pärchen machten romantische Spaziergänge oder Familienväter wuschen ihre Autos. Als wir auf eine Schnellstrasse einbogen, lehnte ich mich in die kuscheligen Ledersitze und begutachtete Aston genauer. Er sah Dilayla sehr ähnlich. Allerdings sah man ihm den Waldgott besser an, als ihr. Holzbraunes Haar, gebräunte Haut, grüne Augen. Charakterlich unterschieden sie sich aber wie Tag und Nacht. Während Dil eher temperamentvoll und manipulativ war, war Ast eher ruhig, besonnen, manchmal ein wenig träumerisch und versuchte die Standpunkte der Menschen zu verstehen. Er akzeptierte wenn er nicht gemocht wurde, aber es war schwer ihn nicht zu mögen. Die Geschwister hatten ziemlich die gleichen Fähigkeiten da es bei ihrer Rasse kein entweder oder gibt, sondern man diese Fähigkeiten erhält, die einem die Eltern vererben.
Ich fing Aston’s Blick im Rückspiegel auf, er lächelte mich an, konzentrierte sich dann aber wieder auf die Strasse. Ich wandte meinen Blick ab und schaute die restliche Fahrt zum Fenster hinaus.
Die Altstadtvilla war festlich geschmückt, ganz im Stil einer grossen Sommer-BBQ-Party und die Stimmung ausgelassen. Dilayla war längstens irgendwo zwischen ein paar Männern verschwunden, während ich mit Aston vor dem Buffet stand und nicht so genau wusste, was ich essen sollte. Es war einfach alles da; von Kartoffel- über Pastasalat, bis hin zu grünem Salat, Pasteten, kleine Sandwiches und natürlich allerlei Grilladen. „Du siehst heute Abend sehr hübsch aus“, riss mich Dil’s Bruder plötzlich aus meinen Gedanken. Ich drehte meinen Kopf zu ihm, zog eine Augenbraue hoch und fragte ihn keck: „Ach, nur heute Abend?“ Er errötete, lachte, schüttelte den Kopf und widmete sich dem Buffet. „Du siehst heute Abend auch ganz gut aus“, sagte ich in einem versöhnlichen Ton. Er lächelte und bediente sich anschliessend grosszügig am Buffet. Ich entschied mich für einen Hühnerschenkel und einige Salate und setzte mich an eines der hübsch geschmückten Tischchen. Alle hatten eine weiss, grüne Garnitur und in der Mitte jeweils eine kleine Laterne. Aston setzte sich mir gegenüber hin, lächelte und fing an zu essen.
Das Essen war köstlich, ich hätte mich reinknien können. Dil’s Bruder erging es nicht anders. Nach einer Weile hielten wir uns beide unsere vollen Bäuche und mochten uns keinen Centimeter mehr bewegen. „Tut es eigentlich weh, sich in einen vollwertigen Dämon zu verwandeln?“, fragte mich Ast plötzlich. Ich überlegte und schüttelte leicht den Kopf. „Im Grunde genommen nicht. Meine Familie hatte zumindest keine. Ich kann jedoch auch nicht sagen, dass es angenehm ist. Ich schlafe schlecht und habe viele wirre Träume…“ Aston nickte nachdenklich. „Wieso fragst du?“, wollte ich wissen. Er blickte mich an und zuckte die Schultern. „Ich weiss nicht… ich stelle mir so eine… wie soll ich sagen? Mutation irgendwie schmerzhaft vor“ Ich lächelte, erwiderte aber nichts mehr. Wir sassen so eine Weile schweigend da, bis mich Dil ohne Vorwarnung auf die Tanzfläche zog. „Komm, tanz mit mir!“, rief sie euphorisch. Ich schüttelte lächelnd den Kopf und wollte mich davonstehlen, doch ich wurde festgehalten. „Ach komm schon, nur einen Tanz“, bettelte meine beste Freundin. „Na gut“, seufzte ich und tanzte. Schlussendlich fand ich es noch nicht einmal so schlecht.
Wenig später hatte sich Dilayla mit einem Jungen in eine Ecke verzogen. Ich entschied mich das Klo aufzusuchen und mich ein wenig frisch zu machen. Ich kannte die Stadtvilla wie meine Westentasche, da ich früher Ballette getanzt hatte und viele Aufführungen in diesem Gebäude hatte. Gerade als ich zur Türklinke greifen wollte, ergriff mich eine brutale Schmerzwelle, die sich von meinem Kopf in den ganzen Körper ausbreitete. Meine Knie knickten sofort unter mir weg und ein Geräusch, das sich wie ein Jaulen anhörte, kam aus meiner Kehle. Unfähig zu schreien oder mich zu bewegen lag ich am Boden und hoffte, dass es schnell aufhören würde. Immer und immer wieder pulsierte ein Schmerz, der sich wie flüssiges Feuer anfühlte, durch meinen Körper, bis ich das Bewusstsein verlor.
„Ich glaube, sie kommt zu sich“, hörte ich weitentfernt eine Stimme sagen. Ich versuchte langsam meine Augen zu öffnen, diese gewöhnten sich jedoch nur schlecht an das grelle Licht des Kronleuchters, der über mir hing. Eine weiche, kühle Hand legte sich auf meine Stirn. „Ich denke, sie hat Fieber. Wir sollten sie nach Hause bringen“, sagte die selbe Stimme. Ich vernahm ein einstimmiges Gegrummel. ‚Mir geht es gut‘, dachte ich und wollte aufstehen. Doch mein Körper war schwer wie Blei. Kein Wort kam über meine Lippen. Die Schmerzen, die ich vorher verspürt hatte, kehrten langsam zurück und so liess ich mich einfach fallen, in der Hoffnung in guten Händen zu sein, und fiel in ein schwarzes Nichts.