Autor: MaschaUndSo
veröffentlicht am: 28.07.2014
Kapitel 3 – Das Wiedersehen
Ich schaute mich um, doch ich konnte Emily nicht finden. „Du Karlos, sag mal wo ist den Emily hin. Ich sehe sie nirgends.?“, fragte ich Ihn uns sah mich immer noch um.
„Ihre Mutter hat angerufen, da ist sie mal kurz weggegangen.“ Gerade als ich aufstehen wollte um nach ihr zu sehen, kam sie auch schon mit einem großen grinsen um die Ecke.
Regelrecht gerannt kam sie in meine Richtung, das hat mir schon fast Angst gemacht.
„Tony, Tony, Tony, komm mal mit!“, forderte sie mich auf und reichte mir ihre Hand.
Nach kurzem zögern griff ich nach ihrer und sie riss mich von meinem Platz hoch.
Ich konnte nicht so schnell sehen wie ich schon stand. „Oh Gott, mir ist schwindelig, das war zu schnell!“, drehte es mich. Aber ich hatte keine Chance herum zu jammern, da zog sie mich schon hinter sich her. Karlos blieb bei meinen Sachen und passte auf diese auf.
Kurz bevor wir vor der Ecke standen wo Emily gerade aufgetaucht hatte, stellte sie sich hinter mich, packte mich an den Schultern und schob mich ein paar schritte nach vorne. „Emily was soll das? Was machst Du da?“ , leicht genervt ließ ich mich schieben.
Und da stand ER. Mir wurde kalt und warm zu gleich. Angst, Frust und Hass durchflossen gleichzeitig meinen gesamten Körper. Er war es wirklich. „Dad.“ , hauchte ich vor mich hin.
Da stand er also, keine 10 Meter weg von mir. Nach 4 Jahren, stand er so einfach da.
Ich wusste überhaupt nicht wie ich jetzt reagieren soll. Ich wollte ihn anschreien, weinen und einfach wegrennen. „Tony, geh und begrüß doch deinen Dad!“, kam es freudig von Emi. Ich nahm es jedoch kaum war. Ich war damit beschäftigt diesen Mann anzusehen.
Er sah anders aus. Er sah nicht mehr so abgenutzt aus vom ganzen Alkohol, nein, er sah richtig trainiert aus. Seine Haare waren auch länger, so Beachboy mässig. Er sah damit jünger aus. Auch sein ungepflegter Bart war weg. Keine Augenringe, keine ungewaschene dreckige Kleidung mehr. War das der Mann? Das kann doch nicht sein. Hat er sich wirklich, nein... Kein Mensch kann sich so ändern. Nein, das kann nicht war sein.
So wie ich in meinen Gedanken hing hört ich auf einmal: „Hallo Tony.“ Erschrocken und mit weit aufgerissenen Augen schaute ich eine große Hand an. Mein Blick wich sofort hoch und mir lief es Eiskalt den Buckel runter. „Hi.“ antwortete ich stotternd. Ich schaute nein starrte ihn regelrecht an ohne auch nur einen Muskel zu bewegen. Selbst das atmen fiel mir schwer. Es ist wie, stelle ich mich tot – sieht er mich nicht. Doch irgendwie scheint es nicht zu klappen. Die Hand vor mir ließ ab. „Hallo Emily.“ Wittmete Tom sich Emily.
„Hallo Mister S.“, reichte sie ihm mit einem breiten grinsen die Hand. Dann drehte sie sich zu mir und flüsterte mir zu „Mister S., Mister Sexy, Mister so scharf den würde ich nicht mal meiner Mutter gönnen.“ Ich weiß, eigentlich sollte mich so etwas anheben, aber es tut es nicht. Emi entfernte sich von mir und ging zu Karlos. „Ich weiß, du möchtest hier nicht sein, ich habe viel misst gebaut in der Vergangenheit, ich habe Dir, deiner kleinen Schwester und deiner Mutter wehgetan, doch ich habe mich geändert. Ich habe einen Entzug gemacht, ich habe seit 2 Jahren keinen Alkohol mehr angefasst. Und ich bin heute noch in deiner Therapie, weil ich mir bis heute nicht verzeihen kann was ich gemacht habe. Ich habe ...“ „Ich, ich will davon nichts wissen. Ich...wollte nicht hier her und...mir ist es egal...was oder ...wie du nun bist...ich...ich hol meine Sachen und dann lass uns gehen.“ unterbrach ich ihn. Ich wollte davon nichts wissen. Ich konnte nicht glauben das er sich so geändert hat, wahrscheinlich wollte ich es nicht. Die Menschen in dieser Stadt kennen ihn nicht. Ich weiß wie er wirklich ist und das das doch alles nur ein Spiel von ihm ist. Er hatte sich öfter schon einmal gefangen, sich entschuldigt. Es ging auch alles eine Zeitlang gut, doch jedes mal wenn er Rückfällig wurde war es schlimmer als vorher. Als hätte er seine ganze Wut und seinen ganzen Frust während seinen Ruhen--phasen aufgesammelt. Um Sie dann an mir und meiner Mutter auszulassen. Ich wollte einfach nichts davon wissen. Zwei Jahre muss ich es bei Ihm aushalten und das war\'s.
Ich drehte mich weg von Tom, habe ihm nicht einmal ins Gesicht geschaut und ging zu Emily und Karlos, zu meinen Sachen. Auf dem weg dort hin hörte ich die ganze Zeit die schritte von Tom. Irgendwie machten sie mich nervös, ich bekam innerlich Panik, wollte nur wegrennen. „Hallo Herr Sohlheim.“, grüßte auch Karlos ihn. „Ist das denn alles Tony? Das ist aber wenig. 3 Kisten.“ wunderte sich Tom. „Ja, sieht hat nicht mehr, dafür sind diese Kisten Sau schwer.“, lachte Emily „Karlos konnte sie kaum tragen!“ „Na gut, Ich nehme eine, Karlos Emily? Helft ihr uns mal kurz?“, fragte Tom mit einer sehr freundlichen Stimme. Beide nickten. „Gut, dann nimmt Karlos noch eine, und Emily und Toni Ihr tragt dann noch die kleinere Kiste.“ Der Arme Karlos, man sah es ihm an das die Kiste sehr schwer ist, aber er wollte sich nach mehrfachen fragen auch nicht helfen lassen. Am Auto angekommen. Wurde alles verstaut. „Hier Tony, meine Nummer, wenn was ist Ruf mich an ich zeuge dir dann gerne mal die Stadt.“, nahm mich Emily auch sogleich in den Arm.
„Mach\'s gut Tony. Man sieht sich!“, versuchte Karlos cool zu wirken. Emily und ich musste sofort anfangen zu grinsen. Ich winkte den beiden noch einmal zu, verstaute die Nummer von Emily in meiner Jackentasche und stieg ins Auto. Ich sah wie mein Tom sich noch von den anderen verabschiedete und stieg auch prompt ins Auto ein. „Schnall dich bitte an Tony.“ gesagt getan. Ich wollte nicht mit Tom reden. Es ist alles noch so frisch, so real und mir war immer noch nicht wohl bei dem Gedanken bei ihm zu Leben. Mehrmals versuchte Tom ein Gespräch anzufangen, doch mit mehr als ein Ja oder Nein bekam er nicht von mir zu hören. Wir fuhren ungefähr eine halbe Stunde, zwischen verlassenen Straße und einem kleinen Park vorbei. Im Radio lief irgend so ein altes Liebeslied. „Hier Tony, das wird deine neue Schule sein.“ , zeigte Tom auf ein altes mit Graffiti beschmiertes Gebäude.
Es sah nicht besonders nach einer Schule aus aber vielleicht ist das so, in kleinen Gegenden. „Ich habe dir ein Zimmer eingerichtet und dein eigenes Badezimmer hast du auch. Ich hoffe es gefällt dir.“ „Mal schauen“, antwortete ich kalt. Dann waren wir auch endlich da. Das Auto hielt und ich bemerkte wo ich hier bin. Ein Haus, ein wunderschönes Haus. Ein gepflegter Garten. Wie nur, wie kann so etwas nur sein. Ich schnallte mich ab und stieg aus dem Auto. Gerade als ich nach einer Kiste greifen wolle: „Lass mich das machen, geh doch schon mal rein und schau dir das Haus an. Oben ist dein kleiner Bereich.“ Ich nahm Tom die Schlüssel aus der Hand und ging zur Eingangstür.
Mir zittern die Finger, ich habe es erst beim dritten Anlauf ins Schloss geschafft. Beruhige dich Tony. Ich betrat mein „neues“ zu Hause und mir blieb der Mund offen. Es war alles so, so Modern. Rechts von der Eingangstür ging es ins Wohnzimmer, in dem ein riesiger Fernseher an der Wand hängt, davor ein dunkel brauner Ledersofa und 2 Sessel in der selben Farbe. Ein Regal trennt das große Wohnzimmer ab, wo sich dahinter eine kleine Arbeitsecke befindet. Auf der linken Seite von der Eingangstür aus war die Küche.
Sie war auch so geleckt wie die bei John, aber nicht so protzig. Modern und schlicht, mit allem nützlichen drin. Ich wusste nicht was ich sagen soll. Es war irgendwie unheimlich. Nach hinten den Flur entlang war eine Tür, vielleicht ein Badezimmer oder Toms Schlafzimmer. „Na geh doch mal nach oben.“ ,riss mich eine warm klingende Stimme aus meiner Unbeweglichkeit. Ich hielt Mikas Teddy fest im Arm und schlich leise hinter Tom her die Treppe hoch. Auf den Weg nach oben bemerkte ich Bilder an der Wand. Bilder von mir, eins war vom letzten Jahr. Bilder von Mika und ein Familienbild von uns vier. Mika war da gerade erst ein halben Jahr alt. Ich blieb stehen und schaute es mir unbewusst sehr lange an. „Es war ein schöner Tag. Mika hat zum ersten mal Papa gesagt. Deine Mutter wollte es unbedingt in Erinnerung behalten. Danach bekam Mika auch ihr erstes Eis, welches weniger in ihrem Mund gelandet ist als auf meiner Hose.“ ,erzählte mir Tom. „Ich erinnere mich daran. Du wolltest unbedingt das sie es noch einmal sagt, es hatte dann Wochen gedauert.“ , ich drehte mich leicht zu ihm und sah wie traurig er aussah, trotz des Versuchs ein lächeln zu bilden. Ich nahm dann noch die letzten Stufen in Angriff und stand vor zwei Türen. „Ehm, die linke Tür. Die Rechte ist dein Badezimmer.“ Also los.
Es ist so weit. Mein neues Zimmer. Mein neues Leben. Mit gemischten Gefühlen öffnete ich sie langsam.