Autor: Anny
veröffentlicht am: 20.01.2014
No way out – Es gibt kein zurück
Gedanken die fressen. Gedanken die lähmen. Gedanken die schmerzen.
Ein Gedanke ist ein Virus, resistent, hochansteckend und die kleinste Saat eines Gedanken kann wachsen. Er kann Dich aufbauen oder zerstören. Selbst wenn du denkst, es interessiert dich nicht, sobald ihn jemand oder ganz und gar du selbst aussprichst, ist er verankert. Menschen sagen viel zu viel, um andere zu verletzten und sie klein zuhalten. Menschen sagen jedoch viel zu wenig, was sie eigentlich berührt. Jeder redet und redet über banale Dinge, doch nie über das was in ihm schlummert. Nie über Dinge, die sie verletzen, die nachdenklich machen, die zerstören. Sie schlucken alle schlechten Erfahrungen, als wären sie ein Glas Wasser. Unsichtbar klar und nicht greifbar, als ob sie einfach nur durch uns hindurch fließen. Selbst wenn sie durch uns durch fließen, nehmen sie etwas mit. Sie nehmen jedes Mal einen kleinen Teil von unserer Seele mit und dieser kleine Teil löst sich auf. Warum fangen wir nicht endlich damit an zu reden? Ich meine wirkliches Reden, nicht über einander zu reden, zu tratschen und vor allem über Dinge, die wichtig sind. Gespräche die uns voran bringen, die uns offenbaren. Ist das denn wirklich so schwer? Sind Ehrlichkeit und Kommunikation so schwer zu finden?
Menschen sind Blender, Schauspieler, Betrüger.
So ein Mensch möchte ich nicht mehr sein, nein absolut nicht. Ich möchte nicht eines Tages aufwachen und bemerken, dass ich mich selbst nicht ausstehen kann. Und doch ist es im Moment genau so, nur dass ich nicht schlafe. Ich will verdammt einmal nicht so sein, nicht mehr. Mein Leben soll nicht mehr von Oberflächlichkeit und Statussymbolen bestimmt werden. Ich muss raus aus diesem Kreislauf, raus aus diesem kranken System. Ich habe die tollsten und teuersten Kleider, sündhaft teure Schuhe, wohne in einer Villa mit Pool in einer der besten Gegenden, meine engsten Freunde heißen Louis Vuitton und Prada. Ich bin eine zickige, arrogante Cholerikerin , die von Mami und Papi alles auf dem Silberteller serviert bekommt und sie nicht einmal dafür bedankt, es ist eben selbstverständlich. Unser Personal behandle ich, als wären sie die Niedersten auf der Welt und meine Freunde in der Schule sind nur Mittel zum Zweck. Manche sind hübsch, kleiden sich gut, man kann sich eben mit ihnen zeigen lassen. Mein Freund ist der Schulschwarm, Top-trainiert und ein charmantes Lachen Reden kann man allerdings mit keinen von denen, sie sind dumm bis in die letzte Pore ihres Körpers. Jede Zelle strotzt vor maßloser Selbstüberschätzung, grenzenloser Blödheit und endloser Naivität. Ich kann sie nicht mehr sehen und ich kann ihren verdammt nochmal nicht mehr zuhören. Ich habe das Gefühl ich bin von absoluten Vollidioten umgeben und ich bin das Herz dieser Idioten. Ich bin der Antrieb, der Motor, der diese Werte in sie hereinpumpt, damit sie lebensfähig sind. Was habe ich die ganzen Jahre nur gemacht? Nichts erscheint logisch oder erstrebenswert. Es war absolute Zeitverschwendung. All die Zeit, in der ich die Schulzeit für alle anderen, außer mir, zur Hölle machte und wofür? Nie habe ich einen Gedanken an andere verschwendet. Im Fokus stand immer ich. Ich und mein grenzenloser Egoismus, das Streben nach Ruhm. Und jetzt, kurz bevor ich sterbe, wird mir alles klar. Dass ich gleich sterbe wird wohl meine Bestraffung sein, gerecht wäre es. Das ganze Geld und meine ganze Einstellung brachte mich in diese Lage. Ich wünschte ich würde träumen und morgen alles anders machen. Träume fühlen sich doch so real an, erst wenn wir aufwachen fällt uns auf, dass irgendetwas merkwürdig war. Aber ich fühle jede einzelne Zelle in meinem Körper, die stirbt. Es ist nichts Seltsames zu erkennen. Ich liege nicht in meinem Bett, schlafe auf keinem Autorücksitz und liege nicht in den armen meines Freundes. Überall um mich herum ist einfach nur Wasser, ich kann mich kaum an der Wasseroberfläche halten. Die Kraft fließt aus meinem Körper, meine Atmung wird flach und meine Augen sind einfach nur noch schwer. So schwer als hätte ich meine ganze Vergangenheit, meine ganzen Sünden auf den Liedern platz genommen. Meine Gliedmaßen wirken so schwer, als ob mich jemand an ihnen nach unten zieht. Einfach nach unten in die Tiefe des Meeres. In diesem Moment fällt mir zum ersten Mal in meinem Leben auf, dass ich nie richtig gelebt habe. Ich habe nur eine Rolle gespielt, nein ich war der Regisseur und habe die Rollen verteilt. Die Fäden hatte immer nur ich in der Hand. Doch die Einsicht kommt zu spät, ich kann wollen und hoffen und doch wird es nichts nützen. So Schreib ich, was ich schreiben muss, mein Abschiedsgedicht ohne Anfang, ohne Mitte, ohne Schluss. Mein Herz spürt Verlust, mein Fleisch den Schmerz. Bye, Bye Laurie.
Hey Leute! Der Anfang war kam mir eben als fixe Idee, ich bitte um Feedback. Gefällt euch der kurze Anfang und wollte ihr mehr erfahren? :) Viel Spaß beim lesen.
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