Autor: story-girl
veröffentlicht am: 05.03.2014
In der Nacht hatte Dima wieder mal diesen Alptraum. Genau den gleichen, den er schon seit Jahren immer wieder träumte.
Er war in einem kleinen dunklen Raum im Keller eingesperrt. Seine Eltern stritten sich vor der Tür. Sie schrien sich an an schlugen sich. Dima versuchte aus dem Raum zu fliehen, aber konnte es nicht. Die Tür war verriegelt. Er schrie, schlug mit den Fäusten und Füßen gegen die Tür und die Wände, aber es schien, als ob ihn niemand hören könnte. Plötzlich wurde es auf der anderen Seite still. Eine andere Stimme, die er sehr gut kannte, sprach auf russisch: "Ihr lässt mich nicht das machen für was ich berufen bin, deswegen geh ich. Aber lasst euch warnen: Ich werde das erreichen wofür ich gekämpft habe. Ihr werdet alles verlieren." Die Stimme verstummte. Dima befand sich auf einmal im Gang neben seinen Eltern. Er sah noch seinen Bruder, der ging um nie wieder zu kommen. Und da hörte er diesen Schuss! Der Schuss, welcher nicht nur seinen Traum beendete, sondern auch den Bruder zu Boden sinken ließ. Dima schrie auf. Er wollte rennen, aber seine Füße bewegten sich nicht. Das einzige was er noch hörte, war sein Bruder, der sagte: "Kämpfe für das Wichtigste in deinem Leben!"
Und wie immer wachte er da auf. Schweißgebadet , zitternd, mit hohem Puls und einem Herz, welches so schnell schlug, als ob es zerspringen würde, saß er im Bett. "Kämpfe für das Wichtigste in deinem Leben!" Dieser Satz und diese Stimmte klang im seit Jahren in den Ohren und im Kopf. Immer wieder. Fast jede Nacht. Und das schon seit Jahren. Um genauer zu sein, schon seit 19 Jahren. Er wusste nicht genau was das zu bedeuten hatte, obwohl er sich´ s denken konnte. Er atmete tief ein und aus, fuhr sich über die Haare und legte sich wieder hin. Nastja lag nicht neben ihm. "Ein Glück." dachte er zufrieden. "Die würde so etwas nicht verstehen und nur dumme Fragen stellen, falls sie das in ihrem Zustand überhaupt kann." Er schaute auf seinen Wecker mit leuchtendem Display: 04:23.
Dima stand auf und ging ins Wohnzimmer. Manchmal schlief sie dort, wenn sie es nicht mehr in sein Bett schaffte. Aber auch dort war sie nicht. "Seltsam." dachte er. "Wo steckt die wieder?" Er tapste wieder zurück und nahm sein Handy. "Vielleicht hat sie mir geschrieben." Er schaltete es in der Nacht immer auf lautlos. "Tatsächlich eine Nachricht von ihr." "Hi Schatz, bin zu Carina, weils zu spät geworden ist. Bin ausnahmsweise nicht betrunken. ;-) Liebe dich"
"Na klar." Dima musste lachen. "So schreibt Nastja nie. Das hat Carina selbst geschrieben, weil die Freundin keinen einzigen Buchstaben tippen konnte. Dann kann ich ja beruhigt weiter schlafen."
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