Liebe ohne Happy End - Teil 2

Autor: Nancy
veröffentlicht am: 25.06.2013


So, hier ist der Zweite Teil (: Ich hoffe er gefällt euch (:
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Ein Fest mit Verwirrungen

„Meinst du ich kann ihn jemals vergessen?“, fragte ich meine Freundin Aileen seufzend. Sie guckte mich treuherzig mit ihren blauen Augen an und nickte.
„Naja, du bist ein starker Mensch, ich habe noch nie jemanden gesehen, der obwohl er so viele eigene Probleme wie du hat und trotzdem ein offenes Ohr für alles und jeden hat. Du wirst ihn vergessen und dann wirst du endlich wieder glücklich sein.“, meinte sie aufmunternd und legte einen Arm um meine breiten Schultern.
„Wieso gibt es keinen Knopf mit dem ich diese bescheuerten Gefühle ausstellen kann?“, fragte ich etwas abwesend, „Weißt du, wenn ich wenigstens schlank und schön wäre, vielleicht würde sich dann irgendjemand für mich interessieren.“, maulte ich wütend auf mich selbst.
„Du bist doch ...“, begann meine Freundin doch ich unterbrach sie. Aufgebracht warf ich meine Arme in die Luft und zischte „Nein bin ich nicht! Du hast gut reden! Neben dir sieht jeder aus wie eine Kröte! Mit deinen wunderschönen blondem Haar, deinen Augen, deiner tollen Figur und deiner wundervollen Art! Du hast ja keine Ahnung was es heißt hässlich zu sein. Du weißt nicht wie es ist immer vorm Spiegel zu stehen und das ganze Fett an dir angucken zu müssen! Und das schlimmste, du kannst tun was du willst, du wirst nicht dicker und ich? Ich wenn auch nur Essen angucke purzeln die Pfunde auf die Rippen, und das obwohl ich mich doch bemühe Sport zu machen aber egal was ich tue, wie viel ich gehe, laufe, schwimme und wie wenig ich esse, ich bleib immer auf dem selben Gewichtsstand!“, meine Augen funkelten und ich versuchte zwanghaft die Tränen aufzuhalten doch es war zu spät, leise stahlen sie sich aus meinen Augen und bahnten sich ihren Weg über meine rote Wange.
„Tut..tut mir leid. Ich wollte dich nicht so anfahren.“, murmelte ich und sah Aileen entschuldigend an, diese jedoch wischte es mit einer Handbewegung weg.
„Schon vergessen.“, kicherte sie und stand von ihrem Bett auf.
„Weißt du was heute ist?“, fragte ich sie noch immer schluchzend.
Meine beste Freundin schüttelte ahnungslos den Kopf, ehe sie sich auf die Stirn schlug.
„Heute sind es zwei Wochen her seit .. naja, seit er dich als Schlampe bezeichnet hat.“, grummte sie in einem wütendem Tonfall. Stumm nickte ich und kurz verzog ich mein Gesicht, ehe ich mich schüttelte.

Um halb 8 verabschiedete ich mich von ihr mit Küsschen rechts Küsschen links. Ich stand vor meinem Spiegel im Zimmer und betrachtete mich. Meine Haare waren wieder braun gefärbt und mit vielen schmalen und hellen Strähnchen durchzogen, meine grün-braunen Augen die oftmals olivegrün wirkten nahmen trübe die mollige und stämmige Person im Spiegel unter die Lupe. Das runde und errötete Gesicht, die Pickel auf Nase und Stirn sowie einige Mitesser an Wange und auf dem Nasenrücken, die vollen Lippen und die Schlitzaugen. All das und noch viel mehr brannte sich in mein Hirn wie ein Tattoo. Wer kannte es schon sich selbst zu hassen, zu verachten? Kopfschüttelnd wandte ich mich ab und ging ins Bad, wo ich mich unter die kalte Dusche stellte und den Wasserstrahl einfach auf mich niederprasseln ließ. Nach einigen Minuten beruhigte ich mich etwas und seifte meine Haare mit einem duftenden Shampoo ein, das selbe tat ich mit der Spülung ehe ich zu guter letzt meinen Körper mit einem Duschgel aus der gleichen Serie einrieb und mit Wasser abspülte. Ich wickelte mich in ein weißes Handtuch und stieg auf den weichen Vorleger. Ich rubbelte mich trocken, zog mir eine Joggingshose und ein T-Shirt an, rubbelte meine Haare und band sie hinterher locker zu einem Pferdeschwanz zusammen. Barfuß tapste ich in mein Zimmer zurück, wo sich mein Hund Balu schon auf dem Teppich zusammengerollt hatte, als er mich sah sprang er freudig auf und wedelte mit seinem schwarzem Schwanz. „Na du?“, fragte ich ihn liebevoll und strich ihm über den Kopf. Er hechelte zufrieden und kauerte sich wieder zusammen, ich warf einen letzten Blick auf den Labrador Rüden ehe ich mich in mein Bett kuschelte und nach wenigen Minuten sofort in einen traumlosen Schlaf viel.

Am nächsten Morgen erwachte ich eine halbe Stunde vor meinem Wecker, mit schlechter Laune schälte ich mich aus meiner verhäderten Bettwäsche und fuhr mir durchs Gesicht. Gott sei Dank war Freitag und ich musste nur noch sechs Stunden Schule hinter mich bringen und am Abend würde ich zusammen mit Aileen auf ein Volksfest gehen. Ich seufzte bei dem Gedanken, na hoffentlich würde ich ihm nicht begegnen, dachte ich missmutig und erledigte die morgendliche Routine. Für mich sowie meine beiden Freundinnen Aileen und Claudelle war es klar, das der Kontakt zu ihm abgebrochen wurde, auch wenn es innerlich verdammt weh tat, aber es war das beste. Ich seufzte leise und begann mich für die Schule fertig zu machen. Ich entschied mich für eine kurze Adidas Hose und ein schlichtes weißes Shirt, meine Haare glättete ich und anschließend schminkte ich mich dezent und schon lief ich mit meiner Schultasche die ich am Abend zuvor noch sorgfältig gepackt hatte nach unten wo schon meine Mom wartete um mich zur Bushhaltestelle zu fahren.

In der Schule setzte ich mich neben Claudelle und sie berichtete mir sofort ausführlich über das geplante Wochenende mit ihrem Freund. Ich lauschte gespannt, erwiederte nichts sondern nickte hin und wieder um ihr meine Aufmerksamkeit zu bestätigen. Als Frau Lauch punkt acht Uhr den Klassenraum betrat verstummten die bestehenden Gespräche kurz, bevor sie – natürlich zur Ärgernis der Lehrerin – wieder aufgenommen wurden. „Wollen wir nach der Schule in die Stadt?“, wisperte Claudi – wie ich sie liebevoll nannte – zu. „Lass mich raten. Du brauchst ein Outfit, was deinen Schatz so richtig umhaut nicht?“, flüsterte ich ebenso leise zurück. Sie sah mich mit einem `Du-hast-es-errate-Blick´ an und ich konnte nur grinsen. Ich nickte zufrieden und überlegte schon welche Läden wir zuerst abklappern sollten.
Natürlich entschieden wir uns als erstes einen H&M Laden aufzusuchen. „Hm.“, überlegte ich laut, „Es darf nicht zu aufgezwungen sein natürlich aber auch nicht zu gammlig.“, schnalzte ich und tippte mir mit dem Zeigefinger gegen die Schläfe.
„Wie wär\'s mit dem hier?“, fragte Claudi und zog ein knappes schwarzes Kleid hervor mit einem sehr tiefen V-Ausschnit.
„Mensch da kannst du ja gleich nackt auf der Matte stehen.“, meinte ich. „Setzten.“, brummte ich, drückte sie sanft aber bestimmend auf den Stuhl und verschwand zwischen den Klamotten. Nach etwa zehn Minuten kam ich mit einer handvoll Kleidung zurück. Ich reichte ihr die drei verschiedenen Outfits, die sie ohne meckern nach einander anprobierte.
„Ne, das ist nicht deine Farbe.“ oder „Der Schnitt steht dir nicht.“ hörte sie genau so oft wie „Ne das passt nicht.“, nachdem sie gefühlte tausend Sachen probiert hatte seufzte sie erschöpft. „
„Siehst du, darum geht man mit dir nich shoppen.“, lachte sie. Wobei so von mir nur ein murrendes „Jaja“ als Antwort hörte. Ich war schon wieder zwischen den Regalen und Kleiderständern verschwunden und ganz in meiner Welt, sodass ich nicht merkte wie ein etwa 1,85m großer, schlanker und vor allem gutaussehender Mann mit einer Schwarzhaarigen den Laden betrat.
„Das ist es!“, rief ich entzückt aus, schnappte mir meinen erbeuteten Schatz und trug ihn stolz zu Claudelle. „Anprobieren.“, sagte ich nur, drückte ihr den Stoff in die Hände und schob sie in die Kabiene.





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