Autor: MusicJunkie91
veröffentlicht am: 21.03.2013
Weiter geht es! :)
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Scott wusste nicht, wie ihm geschah. In seinen Adern brannte es, eine unglaubliche Wut machte sich in ihm breit. Unwillkürlich ballte er seine Hände zu Fäusten und musste wirklich an sich halten, um diesem Macho nicht ins Gesicht zu schlagen.
Zu seinem Glück – oder auch Pech – kam Fiona jetzt da zu.
„Hey, Liebling!“, flötete sie und gab Scott einen Kuss, den dieser nur halbherzig erwiderte. Dann sah das blonde Mädchen zu ihrer ehemaligen besten Freundin.
„Kayla? Du bist wieder in der Schule! Lass uns darüber reden, ja?“
Doch diese sah sie nur mit vor Zorn funkelnden Augen an.
„Nein.“
Dann zwinkerte sie dem Fußballer zu und verschwand. Auch dieser ging, ohne auch nur einen Blick auf das Pärchen zu werfen.
„Sie scheint schon darüber hinweg zu sein“, sagte Scott gefühllos und nahm Fionas Hand. „Haben wir jetzt gemeinsam Unterricht?“
„Ja, Bio“, antwortete diese und ging mit ihm in den Naturwissenschaftstrakt.
Sie war froh, dass sie jetzt Sport hatte. Zu sehen, wie Fiona Scott umarmte, küsste… das brachte sie um den Verstand. Die Frage, warum er sich in die blonde Schönheit und eben nicht in sie, das Mannsweib, verliebt hatte, erklärte sich von selbst.
Würde ihre Mutter doch noch leben. Dann würde sie unter Garantie anders aussehen. Sie hätte jemanden gehabt, der ihr die Haare gebürstet hätte und sie hätte sie nicht abgeschnitten. Ihr Vater hätte sie nicht immer mit zum Karateunterricht genommen und sie hätte weniger Sport gemacht… aber wie hieß es so schön? Hätte, hätte, Fahrradkette!
Sie sollte sich einfach ihrem Schicksal fügen – auch wenn es verdammt schwer war. Jeder Gedanke an Scott und Fiona tat weh, ein jedes Mal schien ihr Herz erneut zu zerreißen.
Der Sportunterricht jetzt würde sie unter Garantie ablenken. Sie würde abschalten können und das war bitter nötig.
Nachdem sie sich umgezogen hatte, lief sie hinauf in die Halle und dehnte sich erst einmal. Ihr Körper gierte auf die Bewegung, die ihm bevorstand.
Doch als die Sportlehrerin kam und die Schüler bat einige Matten in der Halle zu verteilen, ahnte Kayla Schlimmes – und behielt Recht. Sie machten Gymnastik, der einzige Sport, den Kayla abgrundtief hasste. Das teilte sie der Lehrerin auch mit, doch hatte keine Chance.
So war sie nach den zwei Stunden noch aufgewühlter, was ihr missfiel.
Der restliche Tag verging zum Glück schnell, sie hatte noch zwei Schulstunden Englisch, dann konnte sie nach Hause.
Sie beschloss die Abkürzung durch den Wald zu nehmen und atmete erst einmal tief ein. Die frische Luft tat ihrem Kopf gut. Der Duft der Tannennadeln und des Moses war eh wundervoll.
Kayla ließ sich Zeit für den Rückweg. Wollte sie sich wirklich mit Kevin treffen? Sie hatte ihm eigentlich nur zugesagt, weil Scott dabei gewesen war. Deshalb auch der Kuss.
Plötzlich tauchten die Bilder ihres ersten Kusses vor ihrem inneren Auge auf. Es war zehn Jahre her, sie war neun gewesen. Scott hatte bei ihr übernachtet, da seine Eltern auf einer Hochzeit eingeladen waren. Tagsüber hatten sie sich eine Höhle aus Decken mitten in ihrem Zimmer gebaut und sich abends da hinein verzogen. Kayla hatte unerlaubterweise ein paar Kerzen und ein Küchenmesser mit herauf genommen und ihre Tür verriegelt.
Im Kerzenschein hatten sie das Messer genommen, sich jeder einen Schnitt an der Hand zugefügt und ihr Blut miteinander vermischt.
„Blutsbrüder, für immer“, hatte Scott geflüstert.
„Und ewig“, hatte Kayla erwidert und dann hatten sie ihre Lippen aufeinander gepresst. Nur ein paar Sekunden, aber das war der Augenblick gewesen, in dem Kayla sich verliebt hatte.
Sie hätte es ihm sagen sollen. Irgendwie. Vielleicht hätte sie ja eine Chance bei ihm gehabt.
Warum vergeigte sie immer alles? Das war doch kein Leben.
Hoffentlich schaffte sie wenigstens die Aufnahmeprüfung für das Sportstudium. Nur, damit ihr Leben einen Sinn bekam. Ein weiterer Vorteil wäre natürlich, dass sie so nicht mehr auf Fiona und Scott treffen würde...
Kayla ließ sich an einem Fluss nieder und starrte hinein. Das Wasser floss wild, brach sich an den grauen Steinen, die ihm im Weg lagen, doch setzte seinen Pfad fort. Möglicherweise sollte sie wie das Wasser werden. Ihre Vergangenheit hinter sich lassen, nicht mehr daran denken, in die Zukunft schauen, ihren Weg suchen. Wobei dieser vermutlich vom Schicksal bereits vorherbestimmt war. Schicksal, dass Fiona und Scott sich gefunden hatten und es würde Schicksal sein, dass entschied, ob sie an der Uni angenommen wurde.
Seufzend ließ sie sich auf den Rücken fallen.
Wieso war alles so schwierig?
Erschrocken zuckte sie zusammen, als sie hörte, wie sich jemand mit einem Schnaufen neben sie fallen lief, beruhigte sich aber, als sie sah, dass dieser jemand Sportkleidung trug.
Es war ein Kerl, etwa in ihrem Alter. Sein blondes Haar leuchtete im Sonnenlicht und seine hellblauen Augen funkelten.
„Hi.“
„Ehm... hi?“, erwiderte Kayla unsicher und sah ihn an.
Irgendwie hatte sie ein seltsames Gefühl. Ob es an diesem Typen lag oder daran, dass sie von ihm im Wald angesprochen wurde, ohne, dass jemand in der Nähe war, wusste sie nicht.
„Ich bin Kade!“, sprach er da schon weiter und reichte ihr die Hand.
Zögerlich nahm sie diese und drückte sie leicht.
„Kayla.“
„Das ist ein hübscher Name.“
„Danke?“
Sie war sich immer noch sehr unsicher, hatte keine Ahnung, was er von ihr wollte. Kade lachte leise.
„Tut mir leid, aber ich musste dich gerade einfach ansprechen. Brauchst auch keine Angst vor mir zu haben, ehrlich!“
„Hab ich doch gar nicht“, nuschelte sie. Wozu auch? Sie war immerhin im Kampfsport erprobt.
Doch sie hatte schon irgendwie ein komisches Gefühl. Einfach so im Wald angesprochen zu werden... darum erhob sie sich und streckte sich kurz.
„Ich muss weiter.“
Und schon war sie weg.
Kade sah ihr nach und schmunzelte. Er hatte sie schon oft durch den Wald laufen sehen und war von ihrer Ausdauer beeindruckt. Aber nicht nur davon. Sie war hübsch, hatte eine heiße Figur – fand er zumindest. Seine Freunde hätten ihn für verrückt erklärt, wüssten sie davon.
Auch er erhob sich und lief langsam wieder los. Schon schade, dass sie so schnell verschwunden war, lange hatte er überlegt, wie er sie ansprechen konnte. Ob er sie bald wiedersah? Notfalls würde er einfach vierundzwanzig Stunden lang im Wald bleiben...
Nachdem Kayla zuhause ankam, warf sie ihre Schultasche in die Ecke und stellte sich unter die Dusche. In wenigen Stunden würde Kevin sie abholen. Musste sie sich irgendwie besonders anziehen? Schminken? Ohne Freundin an der Seite war es echt schwierig, sein erstes Date zu haben... wobei, war es überhaupt eines? Doch, bestimmt!
Auch wenn sie Fiona hasste, so vermisste sie sie doch.
Letztendlich entschied sie sich für eine normale Jeans und ein Top, dass ihre flache Brust voller wirken ließ. Ihre Wimpern hatte sie getuscht, das musste reichen. Sie war eben nicht der Typ für dieses ganze Mädchen-Zeug.
Jetzt hieß es warten. Sie schlug sich die Zeit tot, indem sie sich sinnlose Zeichentrickserien im Fernseher ansah, es langweilte sie jedoch und oft schüttelte sie den Kopf vor so viel Dummheit auf einen Haufen.
Als es klingelte, stand sie auf, strich sich noch einmal durch die Haare und öffnete Kevin die Tür.
„Hi!“
„Hey Kayla. Bereit?“
Er grinste breit und reichte ihr seinen Arm.
„Ich freue mich schon total auf den Film. Der soll echt gut sein.“
„Hab ich auch gehört.“
Kevin brachte sie zu einem Auto und hielt ihr die Beifahrertür auf. Lächelnd nahm sie Platz und schnallte sich an.
Die Fahrt zum Kino dauerte eine Viertelstunde. Kevin bezahlte die Karten und auch die Getränke und das Popcorn, obwohl Kayla dagegen protestierte.
Es dauerte noch ein wenig, bis der Film begann und die Zeit vertrieben sie sich, indem sie sich über Filme, die sie bereits gesehen hatten und jene, die sie sehen wollten, unterhielten.
Er hatte Karten für die letzte Reihe besorgt, was Kayla ein wenig misstrauisch machte, denn es hieß, dass die Sportler dies nur taten, wenn sie mit dem Mädchen, mit dem sie dort waren, schlafen wollten. Aber hey, wer war Kayla schon? Auf so etwas würde sie sich nie einlassen. Also blieb sie ganz ruhig.
Während der Trailer unterhielten sie sich noch ein wenig über gemeinsame Lehrer, ab dem Vorspann schwiegen sie.
Der Film war spannend, verdammt spannend. So bemerkte Kayla zunächst nicht, dass Kevin seinen Arm um sie legte. Doch als seine Hand herunterwanderte und ihre Brust umschloss, zuckte sie heftig zusammen.
„Was soll das?“
Er grinste nur.
„Du bist heiß.“
„Und nicht zu haben.“
„Seit wann hast du einen Freund?
„Habe ich nicht! Aber...“
„In der Schule hast du mich geküsst und mir damit deutlich gemacht, dass du auf mehr aus bist.“
„Das war doch nur...“
Sie brach ab und wurde rot, fasste dann aber einen Entschluss.
„Ja, okay, ich will schon irgendwie mehr. Aber nicht so schnell.“
„Nicht so schnell? Heißt?“
„Dass ich garantiert nicht nach dem Film mit zu dir komme oder du zu mir.“
„Mensch, Kayla...“
„Nichts Kayla!“
Jemand drehte sich zu ihnen herum und zischte, dass sie leise sein sollten. Sie seufzte und lehnte sich an Kevin.
„Ich bin eben nicht so bewandert, was solche Dinge angeht.“
„Sorry“, murmelte er und küsste sie kurz auf die Lippen. „Also langsam.“
„Bitte.“
Eine Stunde später verließen sie das Kino und tauschten sich aufgeregt über den Film aus. Gemeinsam stiegen sie ins Auto und fuhren davon. Kayla bemerkte nicht, dass Kevin nicht den Weg zu ihr nach Hause nahm, sondern Richtung Wald fuhr und dort dann neben einem Gebüsch hielt. Sie sah auf.
„Was...“
„Nur ein bisschen küssen“, flüsterte er und drückte seine Lippen auf ihre.
Kayla erwiderte seinen Kuss und fühlte sich gar nicht mal so unwohl. Auch als seine Hand wieder ihre Brust umschloss, sagte sie nichts – im Gegenteil, sie seufzte vor Wonne. Es gefiel ihr.
Neckisch begann er mit ihrer Knospe zu spielen, durch das Shirt hindurch. Sie trug keinen BH, das war bei ihr nicht nötig und so spürte sie seine Finger ziemlich gut.
Es begann verdächtig in ihrem Unterleib zu kribbeln und ein leises Stöhnen entwich ihr. Dies spornte Kevin nur an. Langsam schob er die Topträger von ihren Schultern, zog das Kleidungsstück ein Stückchen herunter und wanderte mit seinen Lippen über ihren Hals.
Mit geschlossenen Augen ließ Kayla ihren Kopf gegen das Fenster fallen und genoss seine Zunge, die begann, mit ihrer Brust zu spielen. Auf der anderen lag seine Hand.
Tatsächlich spornte sie ihn noch an, krallte sich mit ihren Fingern in seinen Haaren fest, drückte ihn enger an sich.
Sie war erregt. Es fühlte sich gut an – damit hatte sie nicht gerechnet.
Kevin presste seine Lippen wieder gierig auf ihre und seine Finger begannen über ihren Oberschenkel zu streichen, hinauf, unter den Rock.
Das weckte Kayla auf.
„Nicht!“
Hastig versuchte sie ihn von sich zu schieben, doch er rührte sich nicht und ließ seine Hand unaufhörlich weiter nach oben wandern.
Kayla schrie laut auf.
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