Autor: Spatzl
veröffentlicht am: 12.08.2014
Auch hier geht's mit einem neuen Teil weiter... Viel Spaß beim Lesen und vielen Dank für eure Kritik:)
„Dann mache ich eventuell so etwas“ Mit einem Satz sprang er auf, hatte mich ehe ich auch nur reagieren konnte, mit einer einzigen kräftigen Bewegung vom Stuhl gehoben und begann nun, mich durchzukitzeln.
„Ahhhh aufhören“, schrie ich und versuchte seine flinken Hände abzuwehren, denn er kitzelte mich genau an den empfindlichsten Stellen an Bauch und Taille. Wurde ich dort gekitzelt, dann war ich schlichtweg wehrlos und jedem und allem ergeben. Doch Luis gedachte nicht im Geringsten daran mit seiner Kitzel-Attacke aufzuhören, er zog mich stattdessen noch näher an sich und fuhr fort mich zu quälen. Noch immer versuchte ich mich aus seinen Armen zu befreien und wehrte mich mit all meiner Kraft, doch sein Griff war wie ein Schraubstock. Fest und erbarmungslos hielt er mich an sich gepresst, doch gleichzeitig schien er ungemein zärtlich und gar nicht grob. Allmählich ließ er mit dem Kitzeln nach, doch machte er keinerlei Anstalten, mich aus seinen Armen zu entlassen. So stand ich dicht an seine muskulöse Brust gepresst vor ihm und schnappte ergeben nach Luft.
„Möchtest du mich nicht mal irgendwann loslassen?“, fragte ich zwischen zwei Atemzügen und hob meinen Kopf, um ihm ins Gesicht blicken zu können, auf welchem sich ein schelmisches Lächeln abzeichnete.
„Siehst du, ich habe eine angemessene Art gefunden dich zu bestrafen. Auf einmal wird die sonst so freche Wildkatze zu einem ganz zahmen, schnurrenden Kätzchen“ Er zwinkerte mir zu und zog mich noch enger an sich.
„Hast du mich grad wirklich mit einem Kätzchen verglichen?“, entrüstete ich mich und stemmte meine Hände entschieden gegen seine Brust um ihn von mir zu drücken.
But no chance!
Er hatte viel mehr Kraft als ich und hielt mich in seinen starken Armen gefangen. Nicht dass mir dieses Gefühl der Nähe zu ihm nicht gefiel; es gefiel mir sogar mehr, als wahrscheinlich gut für mich war, aber das durfte ich mir auf gar keinen Fall, unter gar keinen Umständen, nie im Leben anmerken lassen, sonst war ich geliefert!
„Sch sch sch“, flüsterte Luis, was mich total auf die Palme brachte und dazu führte, dass ich mich noch entschiedener gegen seinen Griff wehrte.
„Ich geb dir gleich ein ‚Sch sch sch‘…“, fuhr ich ihn an und entzog mich schließlich mit einem festen Ruck seinen Armen. Etwas erstaunt blickte Luis auf mich herab, aber er sah wohl ein, dass er irgendwie zu weit gegangen war und erhob ergeben die Hände. „Ok ok, es tut mir leid. Darf ich dich als Wiedergutmachung zu unserem Gig heute Abend einladen?“, fragte er beschwichtigend.
Oh, hatte ich etwa vergessen, es zu erwähnen? Luis war nicht nur der heißeste Kerl auf unserer Schule, sondern war auch noch Leadgitarrist in einer Band, die regional ziemlich erfolgreich war. Wie nicht anders zu erwarten brachte ihm das nur noch mehr kreischende und vollkommen verrückte Verehrerinnen ein. Nun ja und anscheinend spielten er und seine Band heute Abend wieder irgendeinen Gig und er wollte mich dazu einladen? Waren wie hier bei ‚Verkehrte Welt‘ oder war das wieder irgendeine Masche von ihm? Auf jeden Fall war, wie sollte es auch anders sein, der Reiz des Unbekannten zur groß und ich hörte mich schon antworten: „Ja, schon“, bevor ich auch nur einen klaren Gedanken darüber fassen konnte. Nun ja, wenigstens machten die Jungs und ihre Leadsängerin echt gute Musik und schon allein deswegen würde es sich mal wieder rentieren, auf ein Konzert der Band zu gehen. Der Bonus dabei war natürlich Luis in voller Aktion auf der Bühne zu sehen. Nun musste ich aufgrund meiner voreiligen Zusagen nur noch die Mädels motivieren, mich dahin zu begleiten, denn allein würde ich bestimmt nicht auf diesem Konzert erscheinen.
Oh man, was hatte ich mir da nur wieder eingebrockt. Mir entwich ein leiser Seufzer, den Luis natürlich sofort registrierte. „Machen wir etwa so dermaßen schlechte Musik, dass es solch eine Qual für dich ist zu kommen?“, fragte er und hob dabei zweifelnd eine Augenbraue. „Nein, natürlich nicht“, erwiderte ich hastig, „ich war nur gerade in Gedanken“
Daraufhin nahm Luis Gesicht einen gekränkten Ausdruck an und er fragte gespielt beleidigt: „Du bist mit deinen Gedanken woanders, wenn ich in deiner Nähe bin? Da kann doch irgendetwas nicht stimmen. Normalerweise sollten deine Gedanken nur um mich schweifen“, setzte er mit einem schelmischen Grinsen hinzu.
„Keine Angst Luis, es dreht sich nicht immer alles nur um dich“, entgegnete ich frech, ohne ihm jedoch zu verraten, dass er mit seiner Annahme voll ins Schwarze getroffen hatte und meine Gedanken wirklich um ihn gekreist hatten.
„Wie schaut’s jetzt mit Mathe aus?“, wechselte er auf einmal prompt das Thema, sodass ich ihn zunächst verdutzt anstarrte. „Naja deswegen wolltest du doch mit mir reden, oder?“, fügte er auf meinen verwirrten Gesichtsaudruck hin zu.
„Ja ja, natürlich“, erwiderte ich hastig, „Also wir schreiben den Test am Freitag und heute ist Montag. Da ich leider nicht weiß, wie viel ich in den nächsten Tafen vorhaben werde, sollten wir vielleicht gleich heute den Nachmittag vor eurem Gig ausnutzen.“
Der Gedanke an Mathe bescherte Luis anscheinend wohl Magenschmerzen, denn er verzog das Gesicht zu einer Grimasse: „Wenn die Chefin das sagt! Dann treffen wir uns nach der letzten Stunde vor dem Haupteingang, würde ich sagen“
Ich nickte kurz und erhob mich schließlich, um den anderen in die nächste Stunde zu folgen. „Behalte aber dieses Mal deine Hände bei dir“, rief ich Luis über die Schulter zu. Sein tiefes, lautes Lachen verfolgte mich, als ich das Zimmer verließ und mich auf den Weg zum Physikunterricht machte.
Idiot!
Wenn er nicht ein so verdammt gutaussehender Idiot wäre, dann wäre das Ganze ja kein Problem, aber als er mich eben so eng in seinen Armen gehalten hatte, da hatte mein Herz deutlich über seiner normalen Frequenz geschlagen und mein gesamter Körper hatte quasi geschrien: „Nicht loslassen, halte mich lieber noch fester“ In so einem Moment hatte mein Gehirn, so schlau es auch sonst sein mochte, nicht die geringste Kontrolle über meinen Körper. Anscheinend verlor mein Verstand in den Armen eines hübschen Jungen komplett sein Durchsetzungsvermögen. Furchtbar!
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