Autor: Serah <3
veröffentlicht am: 23.03.2012
Es war einmal vor langer Zeit in einem fernen Königreich, da lebte eine Prinzessin, erst im Vierzehnten Lebensjahr, doch die grausamer nicht sein konnte.
Im ganzen Land herrschten Armut und Gewalt, doch die Prinzessin kümmerte sich nicht darum.
Sie war geizig und kalt, und brachte jemand ein Anliegen vor, so lehnte sie es von vornherein ab und erfreute sich an dem Leid ihrer Untertanen.
Ihr Schloss war prächtig, von edelstem Mobilliar. Sie besaß auch ein Pferd, das sie Josephine genannt hatte.
Der einzige Mensch, der ihr etwas zu bedeuten schien, war ihr ewig treuer Diener, der nie von ihrer Seite wich, und ihr auch sehr ähnlich sah.
Wurde das Geld im Schloss einmal knapp, so quetschte sie es aus den armen Leuten auf der Straße. Wollte oder konnte jemand einmal nicht bezahlen, so wurde er noch auf der Stelle getötet.
Blumen des Bösen, sie blühen überall
Die Ankündigung von Grauen und Verfall
Denn diejenigen die sich gegen mich wenden
Sie werden mir dienen und dann verenden
Bald verliebte sich die Prinzessin in einen jungen Mann aus dem Nachbarskönigreich. Er hatte blaue Haare und wunderschöne, tiefgründige Augen.
Doch er fand nichts an der Prinzessin, verabscheute sie sogar für ihre Grausamkeit. Stattdessen fand er gefallen an der Prinzessin eines fremden Landes, mit grünen Augen wie Perlen.
Es dauerte nicht lange, bis die Prinzessin dieses mitbekam. Voll von Frust und trauer rief sie ihren treuen Diener, der ihr wie aus dem Gesicht geschnitten schien, zu sich.
Dann flüsterte sie leise, das nur er sie hören konnte:
"Hier ist mein Befehl, ich will, die Prinzessin mit den grünen Augen tot und ihr Reich zerstört!"
Der Diener wiedersprach nicht und tat wie ihm aufgetan, und das Reich wurde von ihrer Armee unter der Führung ihres Dieners zerstört.
Unzählige Hauser wurden niedergebrannt, fast alle Menschen starben.
Doch die Prinzessin erfreute sich an ihrem Leid, sie besaß wohl kein Herz.
Blumen des Bösen, sie blühen überall
Die Ankündigung von Grauen und Verfall
Obwohl die Blume so schön anzusehen ist
Ihre Dornen bringen Unheil und säen noch mehr Zwist
Als der Prinz mit den blauen Haaren von der grausamen Tat der Prinzessin hörte, und nun wusste, wer ihm seine Liebe geraubt hatte, war sein entschluss gefasst.
Er würde die Prinzessin stürzen, ganz gleich wie!
Sowohl sein Reich, als auch das Reich der Prinzessin schlossen sich zusammen, um der Tyrannei endlich ein Ende zu setzen.
Der Zorn, der sich über all die Jahre aufgestaut hatte, entlud sich nun mit einem Mal. Der Krieg dauerte nicht lang, alle bediensteten der Prinzessin waren geflohen und hatten sie ihm Stich gelassen.
Einzig ihr treuer Diener war an ihrer Seite geblieben. So wartete sie, in voller Pracht, denn sie wollte mit Würde untergehen, als die wütenden Menschen ihr Schloss stürmten und sie in der Nacht fassten.
Blumen des Bösen, sie blühen überall
Die Ankündigung von Grauen und Verfall
Das Paradies, dass sie für sich selbst erfand
Existierte nun nicht mehr, da es ab nun Verschwand
Um drei Uhr sollte sie hingerichtet werden, vor den Augen aller, denen sie über die Jahre soviel Schmerz zugefügt hatte.
Das Mädchen, das man einst erfurchtsvoll Prinzessin nannte, saß nun alleine in einer nassen, verdreckten Zelle und wartete, das die Kirchenglocken erklangen.
Kurz bevor sie nun endlich ins Totenreich schreiten sollte, hörte sie leis' das Lied der Glocken.
Langsam Schritt sie ihrem Ende entgegen, und blickte dem Grauen Stolz ins angesicht.
Blumen des Bösen, sie blühen überall
Die Ankündigung von Grauen und Verfall
Menschen reden über sie, ein Thema , was man mied
Die Tochter des Bösen hat erhalten, was sie verdient