Autor: desertrose
veröffentlicht am: 08.09.2011
Wie immer, wenn ich das Klassenzimmer betrat, wurde ich von allen Mädchen umringelt, die mich über meine Ferien fragten, wie es mir ginge, und eigentlich über alles mögliche. Ich bin Jake, 128 Jahre alt, aber sehe aus wie 16. Ich war neu an dieser Schule. Das war jedes mal so. Alle zwei Jahre musste ich die Schule wechseln, weil es sonst auffallen würde, dass ich nie älter werde. Wie ihr euch schon gedacht haben mögt, bin ich ein Vampir. Und wie jeder weiß, sind Vampire gutaussehend und anziehend, um ihre Beute besser anlocken zu können. Um in der Sonne zu laufen, benutzte ich Sonnencreme, aber die Augen sind nicht lichtempfindlich, so wie viele denken.
„Setz dich zu mir!“, rief eine blondhaarige. „Nein! Er kommt zu mir!“, rief eine braunhaarige. Daran war ich gewöhnt. Jedes Jahr passierte dasselbe Theater.
Ein schwarzhaariges Mädchen fiel mir auf. Sie saß alleine in der Ecke ganz hinten. Sie war anders. Total anders. Sie war nicht menschlich, das wusste ich, sonst hätte sie jetzt auch um mich gekämpft statt die ganze Zeit den Kopf auf die Hand gestützt aus dem Fenster zu schauen. Ich bahnte mir einen Weg durch die Mädchenschar und setzte mich zu ihr. Sie zeigte keine Regung. Als hätte sie mich nicht bemerkt. Als wär ich nur Luft. Vielleicht war sie ja auch ein Vampir, dachte ich. Ich versuchte ihren Puls zu spüren, nur irgendwie war das nicht möglich. Ich konnte den Puls von allen möglichen Menschen spüren, nur ihren nicht. Vielleicht war sie ja auch ein Vampir? Aber dann wäre es ein großer Zufall gewesen, weil weibliche Vampire waren sehr selten. „Hi!“, begrüßte ich sie. Sie antwortete mit einem Nicken, wandte aber ihren Blick nicht vom Fenster. Den Rest des Tages sagte sie kein Wort. Kein wunder, wenn der Lehrer die ganze Zeit nonstop redete. Wie konnte er überhaupt atmen, bei dieser Geschwindigkeit?
Am nächsten Tag klingelte mein blöder Wecker wieder. Ich stand auf und ging zum Bad, duschte, putzte mir die Zähne und ging immer noch im halbschlaf in die Küche, um etwas Blut aus dem Kühlschrank zu holen und zu trinken. Plötzlich klingelte mein Handy. Ich rannte in mein Zimmer und warf dabei aus Versehen einen Stuhl um. Ich stöhnte vor Schmerz und nahm den Anruf an. „Ja?“, murmelte ich ins Handy. „Hey, ich bin Tammy! Ich wollt nur wissen, wie es dir heute geht.“, rief sie aufgeregt ins Hörer. „Äh, hallo, kenn ich dich?“, wollte ich wissen. Soweit ich wusste kannte ich keine Tammy. „Haha, nee, wir sind in einer Klasse, schon vergessen? Ich hab dir gestern die Schule gezeigt.“ Ich starrte ungläubig vor mich hin. „Erstens haben mir viele Mädchen gestern die Schule gezeigt, zweitens woher hast du meine Nummer?“ Dann legte sie auf einmal auf. Hä? Was geht hier ab, dachte ich. Ich zog mich um und machte mich dann auf dem Weg zur Schule.
// Sie waren überall um mich. Einer hatte einen Holzpflock in der Hand und überall waren Menschen. Ich konnte ihren Puls spüren. Neben mir lag auf dem Boden ein hübsches schwarzhaariges Mädchen. Ein Holzpfahl steckte in ihrer Brust. Es schien ihr Herz zu durchbohren und überall um sie herum war Blut. Sie kamen näher. Sie würden mich töten, dass wusste ich. Das war mein Ende, dachte ich und spürte einen fetten Kloß im Hals.//
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Hey, das war jetzt mal eine neue Geschichte, die andere werde ich schon weiterschreiben. Hoffe der Anfang gefällt euch, weil diese Geschichte wird keine typische Twighlight-story sein, sondern ganz anders ;)
LG eure desertrose
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