Endlich Gefühlschaos !? - Teil 12

Autor: Sweet_girl
veröffentlicht am: 04.11.2014


Der Unterricht am Freitag verging sehr langsam, was wahrscheinlich daran lag, dass ich immer wieder bei Miriam versuchte, mehr über die beiden herauszufinden, was allerdings extrem schwierig war, da sie immer wieder das Thema wechselte und versuchte über etwas anderes zu sprechen. Nur verstand ich immer noch nicht warum. Warum erzählt sie es mir nicht einfach? Vielleicht sollte ich aufgeben, mehr herauszufinden.. Ich meine, es geht mich doch eigentlich überhaupt nichts an und zudem kann ich Marc überhaupt nicht ausstehen.. Er ist ein totaler Idiot.. Ja er sieht gut aus, aber das reicht doch nicht. Ich weiß, ich fang wieder mit den inneren Werten an, aber mal ehrlich? Was bringt mir ein gutaussehender Typ, wenn er menschlich ein Arschloch ist? Gar nichts! Genau Emma und jetzt versuch dir weniger Gedanken über ihn zu machen. Es gibt wichtigeres.. Dein Abitur steht vor der Tür! Konzentrier dich und pass auf! Gerade als ich mich entschlossen hatte, nun dem Englisch-Unterricht zu folgen, ertönte die Pausenklingel. Verdammt jetzt hab ich wieder nichts mitbekommen! Langsam versuchte ich mein Zeug in meine Tasche zu packen, als ich einen Blick auf mir spürte. Als ich aufsah, sah ich, dass Marc mich beobachtet hatte. Als sich unsere Blicke trafen, huschte ein kleines Lächeln über sein Gesicht. Als er das allerdings zu bemerken schien, schüttelte er irritiert den Kopf und drehte sich schnell zu Theresa um, die neben ihm saß und erst ihn und dann mich seltsam ansah. Er war heute zum Unterricht erschienen, was wohl bedeutet, dass der Ball ihn doch nicht so hart erwischt hatte. Ob ich ihn mal fragen sollte, wie es ihm geht? Mhm.. Lieber nicht solange Theresa bei ihm ist. Sie sieht mich immer so an, als wäre ich der Staatsfeind Nr. 1. Woran das wohl liegt? Sie kennt mich doch überhaupt nicht.. Vielleicht hat er ihr eine andere Version von dem Zwischenfall im Krankenzimmer erzählt? Vielleicht hat er ihr gesagt, dass ich ihn angemacht hätte.. Aber warum sollte er das tun? Oh Mann ich mach mir echt zu viele Gedanken.. Aber dieses Lächeln war einfach..
"Emma, los beeil dich. Wir haben nicht ewig Pause." Miriams Stimme riss mich aus meinen Gedanken.
"Oh ja klar. Sorry, ich war grad in Gedanken."
"Ja das hab ich gemerkt." Sie konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Ich hatte jetzt allerdings keine Lust, über ihn zu reden, deshalb fragte ich bloß:
"Welches Fach haben wir jetzt?"
"Zwei Stunden Mathe. Gott sei Dank, weil dann haben wir endlich.. Wochenende!" Beim letzten Wort streckte sie ihre Hände nach oben und ihre Stimme wurde piepsig. Bei diesem Anblick musste ich lachen. Aber sie hatte Recht. Endlich Wochenende.. Die erste Woche war vorbei und ich.. Moment mal.. Mathe?!? Oh Gott da saß ich doch neben Marc.. Wie soll ich das nur aushalten? Ach komm Emma, das schaffst du locker! Ignorier ihn einfach. Das konntest du doch immer am Besten.. Jungs ignorieren war doch ein Kinderspiel für dich.
"Ist alles in Ordnung mit dir?" hörte ich Miriam fragen.
"Ja klar. Alles in Ordnung. Komm, wir genießen jetzt erst einmal unsere Pause." Ich nahm meine Tasche und schob sie aus unserem Gang, dabei stießen wir mit Theresa und Marc zusammen. Ich konnte Miriam gerade noch zurückziehen und mich an einem Tisch festhalten, bevor wir das Gleichgewicht verloren hätten. Als ich aufsah, bemerkte ich, dass Marc Theresa im Arm hatte. Er half ihr auf, und strich ihr über den Arm. Woraufhin sie seine Hand in ihre nahm und ihn anlächelte. Diese Nähe versetzte mir einen Stich.. Als ich mit ihm zusammenstieß habe ich mir vorgestellt, dass es genauso aussah.. Ich wünschte es mir.. Mann was war nur mit mir los? Theresa drehte sich um und sah Miriam und mich an.
"Könnt ihr nicht aufpassen? Habt ihr keine Augen im Kopf?", sagte sie verärgert. Warum regt sie sich so auf? Ich hab sie doch kaum berührt und wirklich hingefallen ist sie auch nicht. Geht?s noch? Doch bevor ich etwas antworten konnte, hörte ich Marc's Stimme:
"Ach komm Theresa. Es ist doch nichts passiert. Wir hätten ja auch besser aufpassen können." Dann sah er zu mir und sagte:
"Entschuldigt bitte." Theresa schaute ihn verständnislos an und wollte gerade etwas erwidern, als er sie zur Tür zog. Bevor sie allerdings den Raum verließen, ließ er ihre Hand los, schaute sie verärgert an und sagte:
"Was sollte das?". Ich hörte allerdings ihre Antwort nicht, da sie bereits um die Ecke bogen. Miriam und ich sahen uns an und gingen langsam zur Tür. Vorsichtig sah ich den Flur entlang, konnte sie allerdings nicht mehr sehen. Dann drehte ich mich zu Miriam um, die genauso verwirrt aussah wie ich mich fühlte. Sie fand zuerst ihre Stimme wieder.
"Das war seltsam." Mehr sagte sie nicht. Ich schüttelte langsam den Kopf.
"Das war nicht nur seltsam, sondern.. Das war.." Mir fiel kein passendes Wort ein.
"Gespenstisch." Naja so wollte ich das nicht nennen, aber ja gut.. Warum nahm er uns in Schutz? Wir sind ja gegen sie gelaufen.. Aber dass er ihre Hand losgelassen und sie angefahren hat.. Das fühlte sich irgendwie gut an.. Was das wohl zu bedeuten hatte? Vielleicht mag er mich ja doch? Wie er mich angesehen hat.. Wenn ich nur daran dachte, spürte ich schon wie meine Wangen anfingen zu glühen. Ich schüttelte schnell meinen Kopf, um diese Gedanken zu vertreiben. Mensch Emma reiß dich zusammen! Das kann doch nicht so schwer sein.. Vergiss ihn endlich. Er kann dich nicht leiden und du ihn auch nicht.. Merk dir das! Wenn es doch nur so einfach wäre.. Ohne es zu bemerken, lief ich mit Miriam den Flur entlang. Erst jetzt registrierte ich, dass sie anscheinend den ganzen Weg über ohne Punkt und Komma geredet hat. Allerdings konnte ich nicht zurückverfolgen um was es ging, weshalb ich vorsichtig fragte:
"Tut mir echt Leid, aber ich war grade so in Gedanken, dass ich nicht mitbekommen habe, wovon du gerade gesprochen hast." Ich sah sie entschuldigend an.
"Das hab ich gemerkt. Als du auf meine erste Frage nicht geantwortet hast, dachte ich, ich rede einfach weiter. Irgendwann wirst du merken, dass ich mit dir rede. Und ich hatte Recht. Ich hoffe, die Gedanken haben sich gelohnt." Sie fing heftig an zu grinsen.
"Hör bloß auf. Ich müsste mir meinen Kopf nicht so zerbrechen, wenn du mir einfach die Wahrheit sagen und mir nicht ständig ausweichen würdest." So schwer kann das doch nicht sein, fügte ich in Gedanken hinzu.
Den Blick, welchen sie mir zuwarf, konnte ich nicht richtig deuten. Ich hatte einen Kloß im Hals.. Sagt sie mir nun endlich, was sie weiß?


Hey Leute,
erstmal tut es mir Leid, dass es so ewig gedauert hat mit der Fortsetzung. Bin erst kürzlich wieder darauf gestoßen. Erstmal nur ein kurzer Teil. Wenn ihr ne Fortsetzung wollt, bitte Kommis schreiben. Danke :))





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