Autor: Annie
veröffentlicht am: 09.12.2013
Hallo, mein Name ist Ariana-Jade, ich bin 16 Jahre alt und lebe zusammen mit meiner unausstehlichen Stiefmutter und ihrer noch weniger ausstehlichen Tochter in einem großen Einfamilien Haus in dem kleinen Ort, Stratford.
Als mein Vater, die einzige Person die mir nach dem plötzlichen Tod meiner Mutter vor 2 Jahren noch geblieben war, auf einmal spurlos verschwand, brach meine Welt für mich zusammen. Sein verschwinden wurde bis heute nicht aufgeklärt und das machte es mir umso schwerer die Hoffnung, das er doch noch zurück kommen wird, aufzugeben. Nachdem er für tot erklärt wurde, bekam meine Stiefmutter das Sorgerecht für mich da ich erst mit 18 Anspruch auf mein Erbe haben würde und alleine leben dürfte. Das Leben war halt manchmal verdammt ungerecht.
Wir hatten ein Riesiges 5 hektar großes Anwesen. Zudem gehörte ein großer Wald und ein privater Badesee. Oft saß ich an dem schon etwas älteren Steg, ließ meine Füße ins Wasser baumeln und spielte Gitarre. Ich liebte es hier, früher war ich oft mit meinem Vater hier, hier hatte er mir das schwimmen beigebracht und immer im Wald Verstecken mit mir gespielt. Jetzt kam ich nurnoch hierher um alleine zu sein und nachzudenken.
Heute ist es genau ein halbes Jahr her das mein Vater verschwunden ist.
Kapitel 1
Ich war schon früh wach, um genau zu sein um 5 Uhr morgens, die Sonnenstrahlen kitzelten meine Nase und ich hörte Vogel gezwitscher. Es schien ein wunderschöner Sommer Tag zu sein. Aber das war es nicht, ganz im Gegenteil. Heute war ein schrecklicher Tag. Vor genau einem Halben Jahr verschwand mein Vater. Bei dem Gedanken stiegen mir Tränen in die Augen. Wie ich ihn geliebt habe, er war einfach einzigartig.
Eine Persönlichkeit die man mit einfachen Worten überhaupt nicht beschreiben konnte. Ich quälte mich aus dem Bett und ging in mein Badezimmer, um mir den Schlaf aus dem Gesicht zu waschen und um mich abzulenken, zu viel denken war heute nicht erlaubt.
Irgendwas war komisch heute morgen, die Luft war drückend und ich fühlte mich, irgendwie, beobachtet. Das war wahrscheinlich einfach nur Einbildung. Aber dieses Gefühl hatte ich seit dem Verschwinden meines Vaters öfters, und es jagte mir immer wieder einen Riesen Schauer über den Rücken. Ich zog mich langsam aus, konnte mich aber nicht davon abhalten mich um zuschauen. Ich stieg also schnell unter die Dusche. Ich ließ das Eiskalte Wasser über meinen Körper laufen und bekam eine Gänsehaut und einen kurzen Schock, dann wurde das Wasser wärmer und ich entspannte mich. Als ich meine Haare unter Wasser hielt, hörte ich etwas was mich dazu brachte für einen Moment den Atem anzuhalten. Ich hörte ein flüstern. Mein Unterbewusstsein versucht mir bestimmt, wie so oft, einen Streich zu spielen. In letzter Zeit tut es das nur leider viel zu oft. Ich wusch mir schnell die Haare und den Körper und dann verließ ich die Dusche. Ich trocknete mich schnell ab und zog mich um. Mich ließ der Gedanke nicht los das ich beobachtet wurde, diese Luft sie war so erdrückend, wahscheinlich weil du gerade Duschen warst, begründet mein Unterbewusstsein. Ich ging runter in die Küche und nahm mir etwas Schokomüsli und wollte mich an den Tisch im Wohnzimmer setzen. Meine Schüssel war etwas zu voll, weshalb ich extrem vorsichtig und langsam ging. Auf einmal kam Janette, meine Stiefschwester, um die ecke und rempelte mich an, sofort fiel mir meine Schüssel mit Müsli aus den Händen und der Flurboden war voller Milch und Scherben. ''Man, Janette kannst du nicht aufpassen?'' Die Wörter sprudelten einfach so aus mir raus. Sofort bereute ich es was gesagt zu haben, ihre Kommentare und fiesen Bemerkungen werden mir heute noch den Rest geben. ''Was sagt unser kleines Waisenmädchen da?'' ich sah sie von unten an, da ich mich schon gebückt hatte um die Scherben aufzuheben. ''Nichts, schon gut'' flüsterte ich und beseitigte weiter den Dreck. Sie ging an mir vorbei mit ihren etwas zu hohen Highheels, deren geklacker zusammen mit ihrem kirchern durch den Flur hallten. Janette war etwas dicker und auch nicht gerade die hübscheste Person auf Gottes Erde. Sie hatte dunkel braunes, langes, glattes Haar und war etwa 1.75 meter groß. Ihre Augen waren genauso dunkel braun wie ihre Haare und ihre Seele. Ich hasste sie.
Nachdem ich meinen Dreck beseitigt hatte ging ich, froh darüber das ich meiner Stiefmutter nicht über den Weg lief, nach draußen. Ich folgte dem kleinen Bach, der von unserem Garten bis zum See reichte und setzte mich an den Steg. Ich lauschte der stille, bis mir etwas komisches auffiel, der See schlug wellen. Das tat er zu dieser Jahreszeit Nie, und noch dazu war es komplett windstill. Sofort bekam ich eine Gänsehaut und mich überkam ein seltsames Gefühl.
Kapitel 2: Lasset das Spiel beginnen
Auf einmal fühlte ich mich vollkommen unwohl, ich bekam ein flaues Gefühl im Magen und wollte einfach nur noch weg von hier. Ich drehte mich um und ging ein Stück, bis ich vor einem großen alten Baum stand, ich sah etwas genauer hin und erkannte das etwas daran geschrieben war, ich ging noch einen schritt näher und riss meine Augen auf, an dem Baum stand, rein geritzt ''Jade, hast du Angst?''. Ich sah mich panisch um. Das war bestimmt nur ein dummer Spaß, irgendjemand wollte mir Angst machen. Ich ging schnellen Schrittes wieder zurück zum Haus, da hörte ich auch schon jemanden nach mir rufen. Es waren meine Cousine Jasmin und mein Cousin Christian.
Christian war 19 Jahre alt und gut 1.90 Meter groß, er war schlank aber trotzdem muskulös, er hatte mittel blonde Haare und Haselnuss braune Augen, er war ein recht attraktiver junger Mann, darf man das über seinen Cousin sagen?
Jasmin war das Ebenbild ihrer Mutter, also meiner Tante, die Schwester meiner Mutter, sie war ungefähr so groß wie ich, also ca. 1.60 Meter, und hatte Mittel lange, fast schwarze Haare. Sie war sehr zierlich gebaut und hatte immer gerade soviel Schminke drauf das es noch natürlich wirkte. Ihre Augen waren groß und von einem kräftigen grün-braun, ihre Wimpern so dicht das sie eigentlich kein Mascara mehr brauchen würde. Ich liebte sie beide wirklich sehr, sie waren wie die Geschwister die ich nicht hatte.
Ich lief die letzten Meter und fiel ihnen um den Hals. ''Was macht ihr denn hier? Ich dachte ihr seit den Rest der Woche in Italien'' stieß ich mit schweren Atemzügen hervor. ''Wir sind zwei Tage früher Nachhause gekommen'' sagte Jasmin und sah angestrengt in Richtung Wald. ''Alles ok?'' fragten Chris und ich sie fast synchron. Aber sie antwortete nicht. ''Jasmin, hallo, alles ok?'' fragte ich sie noch einmal und stupste sie an. ''Äh, ja, ich dachte nur ich hätte unten am See jemanden gesehen'' stotterte sie und lachte trocken. ''Das kann überhaupt nicht sein, ich war gerade noch da'' lachte ich mit und dann gingen wir rein. Bevor ich als letzte ins Haus trat, sah ich nochmal durch den ganzen Garten. Irgendwas stimmte hier nicht und ich lege nicht gerade viel Wert darauf heraus zu finden was es ist. ''Setzt euch doch, ich gehe nur schnell oben mein Handy holen'' sagte ich und sprintete die Treppe hoch. Mir fiel auf das meine Türe zu war, obwohl ich sie eben extra offen gelassen hatte, aber das war bestimmt nur der Wind. Ich trat also in mein Zimmer und sofort fiel mein Blick auf die normalerweise weiße Wand gegenüber von meiner Türe. Jetzt war sie nicht mehr weiß, sondern wurde von roter Schrift verunstaltet. Die Farbe tropfte auf die schwarzen Fliesen und hinterließ rote Streifen auf der Wand. Erst auf den zweiten Blick konnte ich die Buchstaben entziffern und somit lesen, was dort auf meiner Wand geschrieben stand. ''Wie lange wirst du durchhalten?''
Ich kniff ein paar mal die Augen zusammen, in der Hoffnung es würde wieder verschwinden, dann rannte ich mit Tränen in den Augen in mein Badezimmer. Ich knallte die Türe hinter mir zu und ging zum Waschbecken. Ich spritzte mir eiskaltes Wasser ins Gesicht. Dann sah in den Spiegel. Und schon wieder, diesmal brannten sich die Worte in meine Seele und mein Gehirn. ''Ich komme, Jade'' Diesmal war es in den Spiegel geritzt. Ich lief so schnell ich konnte aus dem Bad raus und sah an die Wand, die Farbe tropfte immer noch auf den Boden. Ich lief zur Türe, ich konnte mich nicht entsinnen sie zu gemacht zu haben. Und schon wieder, langsam aber sicher verlor ich meine Selbstbeherrschung. ''Ich komme, Jade, und bringe dir die Hölle auf Erden'' war in meine weiße Holztüre geritzt. Ich konnte nicht mehr, ich hatte Angst, panische Angst, was soll das alles? ''Was wird hier gespielt?'' schrie ich, vor lauter Verzweiflung. Ich sackte auf meine Knie und fing an bitterlich zu weinen, mich überkam ein Gefühl von Übelkeit. Auf einmal wurde die Türe aufgerissen und ich sah Christians Schuhe vor meinem Gesicht.