Autor: Celithizia
veröffentlicht am: 14.05.2012
„Wow..“ entfuhr es mir, als ich den Schulhof betrat. Die anderen Kinder aus dem Kindergarten hatten schon erzählt, wie toll und groß die Schule war.
Sie wussten es von ihren älteren Geschwistern, aber ich war ein Einzelkind.
Der Schulhof war bunt geschmückt, von überall kam Musik. Schließlich war heute eine Einschulungsfeier. Meine Einschulungsfeier.
Mein Name ist Mia, und ich bin gerade 6 Jahre alt geworden.
Schon seit Jahren freue ich mich auf die Schule, und nun war es soweit. Etwas weiter weg sah ich ein Paar Jungs Fußball spielen.
Sie sahen cool aus, wie sie nach dem Ball traten und der Matsch ihnen um die Ohren flog.
Einer fiel mir ganz besonders auf. Er hatte Schwarzes Haar, aber seine Augenfarbe konnte ich von hier nicht erkennen.
Bald kamen die Jungs zu uns anderen rüber. „Mark, wie siehst du denn aus?“ fragte eine fremde Frau den Jungen mit den schwarzen Haaren und wischte ihm den Schmutz aus dem Gesicht.
So, er hieß also Mark. Ich lächelte ihm zu. Und er lächelte zurück.
Ich ging jetzt schon ein paar Wochen in die Schule. Ich war in dieselbe Klasse wie Mark gekommen.
Die Schule war genauso toll wie ich sie mir immer vorgestellt habe. Da waren nur zwei Dinge, die nicht mochte.
Da wär einmal der Nachhause weg. Ich hatte immer Angst, ihn alleine zu gehen, aber Mama oder Papa hatten keine Zeit mich abzuholen.
Und dann war da noch Marie. Eine blöde Ziege. Wir konnten uns nicht leiden und streiteten immer wieder.
Aber dann kam Mark immer und half mir. Diese doofe Marie haute dann immer beleidigt ab. Mark war sehr nett zu mir. In den Pausen spielten wir immer verstecken, auch wenn die anderen Jung in deswegen ärgerten.
Er stand zu mir, und das fand ich toll.
Eines Tages stand ich am Schultor. Alle anderen Kinder waren schon weg, und ich sah zu der großen, langen Straße, die ich nun allein gehen musste.
Plötzlich erschien Mark hinter mir. Er war dreckig und hatte ein aufgeschürftes Knie. In seiner Hand hatte er einen Fußball.
„Warum gehst du nicht nachhause?“ fragte er mich verwundert. Ich wollte ihm nicht sagen, dass ich Angst hatte. Das war mir zu Peinlich. Aber er lächelte mich an.
Dann nahm er meine Hand. „Komm, ich bring dich Heim.“ sagte er leise und zog mich sanft hinter sich her.
Von da an gingen wir jeden Tag gemeinsam nach Hause, und ich hatte keine Angst mehr.
Eines Abends saßen wir auf den Stufen zu meinem Haus und redeten. Über alles Mögliche.
Dann lächelte er mich plötzlich an, seine grünen Augen leuchteten. Er nahm meine Hand und verschränkte seinen kleinen Finger in meinem.
„Wir bleiben immer Freunde, versprochen?“ fragte er mich.
Nun lächelte auch ich. „Versprochen.“