Autor: So unantastbar
veröffentlicht am: 20.04.2013
Halöle Liebe Artgenossinen und Männlein,
Ich versuche euch meine Geschichte zu erzählen, aber dazu muss ich sagen, dass den meisten die Situation wohl etwas bekannt ist ;)
Hoffe ihr hegt weiterhin Interesse ;)
Die Geschicht ist sehr lang, denn er ist die erste große liebe und ich liebe ihn immer noch in das 5. Jahr hinein :)
Da andere mich eh schon vorher hochnäsig auf ein „Schlange“ herabstuften, tat meine Klasse es ihnen gleich. Es tat weh. Sie fanden mich komisch und wollten für sich bleiben. Irgendwann hatten sich ketten gebildet und niemand wollte mich einfädeln. Ich blieb und war überflüssig und eine unangenehme Bekanntschaft. Sie taten mir des Öfteren weh. Ich wurde von Tisch zu Tisch geschickt weil keiner mit mir in der Gruppe arbeiten wollte und am Ende nahm mich eine sehr widerwillig auf. Aus Leichtsinn sagen Kinder manchmal Sachen ohne zu bedenken wie weh sie den anderen damit manchmal tun. Ob es einfach nur spitze Bemerkungen, fiese Sprüche oder niederschmetternde Wörter waren. Sie ließen mich wissen dass ich nicht dazu gehörte. Ich verbarrikadierte mich, wollte nicht mehr da sein. Und dass sie trotz einiger Versuche an mich heran zu kommen abgeblockt wurden, regte sie auf. ICH sagte ihn nicht was mit mir war wenn ich sichtlich traurig war, aus Angst was falsches zu sagen und ärger zu bekommen, deswegen schwieg ich sie an, selbst auf direkte Fragen. Ich sagte ihnen immer es wäre alles in Ordnung. Jedoch sahen sie dass ich log und wollten wissen was los war. Ich lebte in mir, lies sie trotz Bemühung nicht teilhaben. Erfolglos zu sein kann einen ganz schön aufregen. Ich hatte Angst oder wusste nicht wie ich etwas sagen sollte. Also schweig ich und lies es zu. Mehrmals bat ich sie mich einfach in Ruhe zu lassen. Sie müssten nicht einmal mit mir sprechen, nur einfach aufhören. Ich wollte einfach nur allein sein. Fern von den Sprüchen. Immer noch in dieser Trauer und in dem Gefühl überfordert zu sein. Ich litt unter den Dingen die sie mir eingetrichtert hatten. Ich sah nicht so schön aus wie die anderen, trug keine Marken. Ich war langweilig und verdrehte den Jungs nicht den Kopf .Ich war das Problemkind in meiner Klasse.
Weiterhin gab es einen Jungen den ich anfangs eher übersah. ER setzte sich manchmal für mich ein wenn er fand jemand behandelte mich ungerecht. Irgendwann sah ich mir ihn genauer an. Ich sah in ihn sowas wie einen Beschützer. Irgendwie sah ich zu ihm auf. Ich weiß nicht wie aber ich verliebte mich in ihn. Ich hatte viel zu viele Liebesfilme gesehen und Liebesromane gelesen. Frauen lesen so etwas nicht aus Spaß. Sie wollen wissen wie es ist geliebt zu werden und suchen die Liebe in solchen kitschigen Büchern. Sie suchen nach Anerkennung und nach Wärme. Die Frauen in diesen Büchern haben all dies! Das macht sie traurig und oft auch nachdenklich. Jemand der so krampfhaft die Liebe in Büchern sucht ist echt verzweifelt. So wie ich halt. Ich wollte auch das Gefühl haben geliebt zu werden. Durch mein verbarrikadieren litt auch der Umgang mit meiner Familie. Den einen Frust trug ich da hin und den anderen zurück. Meine Mutter und ich stritten oft und manchmal rutschte ihr die Hand aus. Ich würde nicht sagen, dass sie mich schlug. Auf jeden Fall sagte ich mir ich habe es verdient. Durch den Streit hatte ich auch oft Streit mit meinen Geschwistern und bei meinem kleinen Bruder und mir brach immer mehr das zueinander. Wir begangen uns zu hassen. Es ging immer mehr unter die Gürtelline. Es wurde immer fieser und intriganter. Oma war traurig dass Opa tot war und tat jedem weh. So auch mir. Sie verstärkte das Gefühl ich wäre dick, fett, dumm und hässlich. Und deswegen suchte ich Halt an IHM und ich wollte in den Arm genommen werden und Wärme erfahren. Ich suchte diesen Halt krampfhaft. Ich wollte gesehen werden, dass er um mich und mein wahres ich weiß. Ich wollte das Gefühl haben richtig zu sein. Und ER war ein herzensguter Mensch. Auch wenn ich ihn manchmal nervte mit der Suche nach seiner Nähe und den versuchen ihn näher zu kommen. Ich hielt an dem Bild des Beschützers. Ich wollte fest gehalten werden und weinen. Ich wollte hören, dass jemand mich lieb hatte. Ich wollte all dies was ich nicht bekam. Ich wollte endlich das Gegenteil hören. Dass ich nicht falsch wäre. Und bei ihm fühlte ich mich wie weniger Dreck. Ich wollte wie er sein. Ich wollte dass er um all den Schmerz wusste. Und meine Zuneigung wuchs von Tag zu Tag und ich wollte ihm immer näher sein. Er wurde wie meine Sucht. Ich beobachtete ihn des Öfteren. Nicht als Stalker aber einfach weil seine Anwesenheit mir Kraft gab. Immer wenn er krank war litt ich umso mehr und ich schaute auf die Tür und hoffte jeden Tag er würde wieder gesund sein. Die Sucht nach ihm lenkte mich ab. ER war viel zu lieb um mich abzuweisen. Ich glaube manchmal sogar er verstand mich am besten. Dass er mich sah. Ich bleib leise und ertrug die Tage und die Fiesheiten. Ich ertrug dies alles, nur ER musste da sein. Um auf mich acht zu geben und um einfach nur da zu sein. Die anderen machten sich einen Spaß daraus.
Ich tat was immer sie auch meinten. Ich dachte, dann würde ich genauso einen Erfolg haben wie sie. Es waren so Kleinigkeiten mit denen sie versuchten mich auf die Spur zu bringen. Und ich ließ es zu. Irgendwann sagte ER mir dann, als ich mit ihm allein war er würde gerne neutral bleiben wollen. Ich wusste nicht was das war.
„Es heißt dass wir uns nicht mögen oder hassen!“ Widerwill willigte ich ein. Ich hatte vor auch wenn sich dies überkitschig anhörte ihm nach längerer Zeit zu sagen ich hätte es versucht, könne mich aber selbst nicht weiter belügen. Jedoch war ich sehr schüchtern. ich sah dass es nicht schlecht lief und schwieg. Die anderen waren mehr mein Problem und er bleib weiterhin mein heiliger Beschützer. Sie sagten mir dass ich mich entschuldigen musste und gaben mir das Gefühl falsch zu sein. Ich lebte zu sehr in mir und in den immer mehr wachsenden Schmerz und den Wunden. Auch als es etwas besser lief und ich gefügiger war traute ich mich nicht mich zu ihnen zu stellen oder mit zu reden. Ich bekam immer von einigen Seiten gezeigt, dass ich nicht willkommen war. Und oft überbewertete ich manches in der Angst verletzt zu werden. Ich nahm alles als Angriff und als versuch mich zu verletzten. Jeder schlaue Mensch weiß, dass dies auf die Dauer nicht gut gehen kann. Ich fühlte mich immer ausgegrenzt. Auch meine beste Freundin konnte dies nicht ändern.
Die Lehrer hatten ein gutes Bild von ihm und das war ihm auch wichtig. Also gab er mir an drei Mittwochnachmittagen Nachhilfe bei sich zuhause. Ich lernte so seine Mutter und seinen Bruder kennen und ich konnte ihm nahe sein. Es war irgendwie persönlicher und der Gedanke mit ihm einfach allein sein zu können und ihn nicht teilen zu müssen hatte mir sehr gefallen. Ich konnte ihn ansehen ohne erwischt zu werden, weil dies ja irgendwie dazugehörte wenn man nebeneinander saß und der eine einem was beibrachte. Das Lernen brachte mir sehr viel. Es tat mir gut, weil er nett und einfach nur warmherzig zu mir war. Das gab mir etwas Selbstvertrauen und ich freute mich schon Wochen vor jedem Treffen. Ich nahm alles viel zu persönlich und das mit Absicht. Auch wenn sich das zum schmunzeln anhört war es so. Ich wusste wie es wirklich war und malte mir trotzdem aus Kleinigkeiten mehr aus. Er gab mir das Gefühl jemand besonderes zu sein. Nach drei Treffen zur Nachhilfe war es dann auch schon vorbei. Wieder lebte ich so vor mich alleine hin. Ich schwieg und tat das was die anderen wollten. Mein Leben nahm seinen gewohnten Lauf. Jedoch habe ich diese Zeit nicht vergessen und ich fühlte mich ihm ein bisschen näher als zuvor. Ich schöpfte aus diesen drei Treffen wieder Kraft und rappelte mich ein bisschen wieder auf.
Er war derjenige der mir das Gefühl gab jemand zu sein, der einen Grund hatte zu leben. Und dieser Grund war er. Die allzu dunklen Gedanken verschwanden und ich überwand meine schweren Depressionen etwas.
Nichts war so schön wie sein Gesicht. Ich liebte alles an ihn. All die Macken und all die Kanten die er hatte.
Ich überraschte sie alle als ich plötzlich mit meinen ehemaligen Grundschulfreund zusammen war. Er hatte mich drei Tage mit nach Sylt zu seinem Vater genommen in den Sommerferien und irgendwie war ich dann mit ihm zusammen gekommen. Anfangs war es echt schön mit ihm und ich versuchte mich darüber hinweg zu trösten dass ER mich nicht wollte. Jedoch war der Grundschulfreund nicht reif und schlau genug. Er war mir zu doof um es knapp zu sagen und er geriet auf die falsche Bahn. Ich konnte nicht mehr als den Kumpel in ihn sehen. Noch viel schlimmer war, dass ich immerzu an IhN denken musste. Ich wollte doch nur IHN, und nicht den Trostpreis. Mein Grundschulfreund behandelte mich schlecht und ich ließ es IHN wissen. Ich machte irgendwann dann mit ihm Schluss. Er war mir zu dumm und zu kitschig. Ich hatte das Gefühl kotzen zu müssen, da ich nicht ebenso fühlte. Doch als ich mit ihm Schluss machte war es ihm Volkommen egal! Wir entfremdeten uns erneut. Er war nicht mehr liebenswert sondern ein Ekelpaket. Ich wollte ihn nicht mehr. Ich wollte ihn noch nie.
Eine Veranstaltung nur mit ihm und jemand anderes, war ausgelassen und schön. Wir erlebten viel und es war einfach nur beeindruckend. Ich aß eine halbe Tafel Schokolade und lies durch diese Tafel die Angespanntheit fallen. Ich war aufgeweckt. Ich erwachte zum leben. In der Mensa sprach ich sehr viel mit IHM auch wenn der nebenbei an seinem IPhone spielte. Er hörte genau zu. Wir waren wirklich ein tolles Team. Es machte Spaß. Wir erzählte den anderen was wir in Gesteins und Sandgemälden sahen und ich legte meinen Kopf manchmal auf seine Schulter. Er roch so gut und ich war ihm nah! Ich war hibelig und aufgekratzt. Und doch sagte er mir am Ende des Tages es wäre schön mit mir gewesen.
Ab diesen Tag änderte sich so einiges. Über Facebook schrieben wir manchmal. Ich blühte auf und fühlte mich immer besser. Er schien die Wunden zu heilen und endlich konnte ich ihm näher kommen.
Ich fragte ihn ob wir uns treffen wollen würden und er bejahte zu meiner großen Freude.
Auch wenn er mich um eine ganze Woche versetzt hatte, war dieses Treffen so schön gewesen. Ich hatte ihn einen Weinachtsstoffbären geschenkt als Dank und er hat sich gefreut gehabt. Er war mich kaum los geworden und er hat mich das erste Mal in den Arm genommen. Es war so berauschend gewesen. Von dem Tag an verband uns eine schöne Freundschaft. Auch wenn ich ihn immer noch liebte. Ich versuchte die Freundschaft zu akzeptieren was mir nicht zu gelingen schien. ich fühlte mich stärker durch ihn. Er war da und er würde mich nicht allein lassen. Er war derjenige der mich heilte. Wir schrieben weiterhin über Facebook und in Kunst saß ich ihm gegenüber. In Biologie saß er hinter mir, in den Fächern wo wir Unterricht hatten saß er fast neben mir. Ich konnte ihn riechen und es tat so verdammt gut. Ich beginn Gedichte zu schreiben und beeindruckte ihn. Er mochte wie ich zeichne und von dann auch wie ich schrieb. Ich schrieb ein Buch namens James Blood und auch wenn es etwas holprig begann lies ich IHN daran teil haben. Er war so begeistert von mir und gab mir Anerkennung die ich genoss. Irgendwie nahm er immer mehr Platz in meinem Leben ein. Ein sehr schöner Moment war als wir im Kunstunterricht ein Engelselement mit freiem Himmel machen sollten. Ich war bereits fertig, aber er tat sich mit dem Himmel schwer. Ich half ihn mit den Anmischen der Farben. Ich war ihm so nahe, berührte ihn ohne scheu und vergaß die anderen die um uns herum waren. Es war unser Bild und es war unsere Zeit. Am nächsten Tag fuhr ich wie gewohnt mit dem Bus zu Schule und sah unseren Himmel. Er verfolgte mich noch weitere Momente und ich musste immer an IHN denken.
Wenn er weg war, war das sehnen groß. Am 22.012.2011 begannen die Winterferien und ich begann mit einem Buch. Jeden Tag schrieb ich einen Brief an ihn in dieses Buch. Ich füllte somit die Lückentexte mit Worten. Ich sagte ihm in diesen Briefen wie ich ihn vermisste, wie ich ihn brauchte und wie ich ihn liebte. 127 Seiten lang Bilder, Gedichte und Briefe. Ich schrieb zuletzt am 23.03.2012 um 19.04Uhr. In diesem Buch schrieb ich die verzweifelte Suche nach Anerkennung und die Sucht nach ihm nieder. Es war zu sehen wie verzweifelt und sehnsüchtig ich in ihn verliebt war. So schrieb ich Depressionen und kleine Momente nieder die mir viel bedeuteten. Die Liebe glich einen Wahn und nach sehr viel Geklammer um einen Junge. Ich war wie besessen. Er war der Sinn. Ich war ihm verfallen.
Wir verstanden uns schon gut zu der Zeit und dies brachte mich ihn noch freundschaftlich näher. ER unterstützte mich mit seelischem Beistand.
Ich fühlte mich in der wärme meiner Freunde so unsagbar wohl und sicher. ER nahm mich in seine Arme und ich floh in die weniger schmerzhafte Welt. Ich weiß noch wie er das erste Mal bei mir war und sagte er habe mich doch lieb. Ich war schon sehr bekloppt. Einmal hatte ich von ihm ein Ferrero Küsschen bekommen und ich traute mich nicht es vor ihm zu essen. Bei mir zuhause hatte ich es dann aufgeregt verspeist und gestrahlt mit dem Satz der Werbung „guten Freunden gibt man ein Küsschen“. Nebenbei wurde die Musik immer wichtiger für mich. Ich hörte von morgens bis abends nur noch Musik und presste mich eng an meine Erinnerungen. Nur an die schönen und an die Wunschbilder. Meine Traurigkeit holte mich immer und immer wieder ein. Ich weinte und ich kratzte mit Stellen im Gesicht auf. Manchmal fühlte ich mich so einsam, dass ich mir vorstellte es wäre jemand bei mir. Jemand der mich verstand und mir nicht weh tat. Ich war hilflos in IHN verliebt und ich konnte ihn nicht loslassen. Ich dachte mich an ihn zu verlieren, ihn zu verlieren. Und ich brauchte ihn. Mehr als mich und den Rest den es kaum noch gab.
Ja und ich schlug mich durch. Ich setzte all dem ein Ende indem ich mich nach Jahrelangen schweigen endlich äußerte und mit den anderen sprach. Sie hatten Einsicht und sie verstanden mich. Es war schön und irgendwie bekam ich einen besseren Platz in der Klasse. Ich war nicht mehr so traurig und allein. ER hatte mir so sehr beigestanden. Er war da. Er stand mir bei und war einfach nur da.
Ich verknallte mich neu und versuchte es mich zu lösen von IHM und dem Schmerz. Ich fühlte mich wieder frei und war einfach nur ich. Ich lachte wenn ich wollte, wehrte mich. Ich kämpfte nicht mehr, nein ich genoss mein da sein. Ich überstürzte nichts mehr. Ich war einfach nur noch da.
Auch wenn es endlich schön wurde, wurden die Wege neu eingeschlagen und es stand fest ich würde umziehen. Als ich das erste Mal davon hörte, hab ich geheult. Ich rief IHN sofort an. Er war wieder da und spendete mir Kraft. Süß wie er nun mal war und ist versicherte er mir er würde mich besuchen und lies sich die Daten geben. Er beruhigte mich mit seiner Art mir zu zeigen, dass die Welt nicht unter geht. Trotzdem war es komisch zu wissen, dass ich nach den baldigen ferien, nicht widerkehren würde. Dass ich in ein anderes Bundesland ziehen würde. Mit dem Wort Neuanfang versuchte man mich zu trösten. Aber ich wollte nicht nochmal neu anfangen, nachdem ich endlich etwas erreicht hatte, akzeptiert wurde. Es war wie ein Schlag, aber auch ein Abenteuer dass sich nicht abwenden lies
Neue Schule, Neue Umgebung. Ich versuchte alles positiv zu sehen und die Trennung zu meinen Freunden schmerzte sehr. Ich fühlte mich einsam. Am Anfang lief es ganz gut. Die Leute schienen nett zu sein. Ich wurde aufgenommen. Ich nahm vorlieb mit den neuen Türen und dem ungewohnten. Zuerst war das Haus in das wir zogen eine Ruine und es hatte ewig gedauert bis ich überhaupt Boden und Licht hatte. In Kartons zu leben im Chaos ist nicht grad schön. Ich überwand den Zustand mit einigen Krisen. Immerhin hatten wir einen Pool, gutes Wetter und 2 Wochen länger Ferien! Ich kam mit meinem Bruder in eine Klasse. Zuerst war es praktisch aber mit der Zeit wurde es lästig und wir beiden zum Problem. Zu den „Neuen“. Ich nahm mir einiges arg zu Herzen und wieder tat der alte Mist in der Kehle weh und ich bekam wieder Depressionen. Wieder weinte ich und wieder kratzte ich mir die Stirn auf. Ich nahm vieles zu persönlich und die Wunden die ich hatte brannten wie Feuer. Nur diesmal war ich gänzlich allein. SEIN und mein Kontakt war kaum vorhanden. Ich fühlte mich so allein gelassen von der restlichen Welt und flüchtete mich wieder in den Tränen.
Depressionen und arge Hilflosigkeit sind ein Dauerzustand. Sie sind herabziehend und können dich beherrschen. Ich versuchte mich durchzuschlagen, aber ich war zu schwach. Ich wollte zurück zu meinen Freunden und einfach nur zu Leuten die mich verstanden. Aber ich bleib allein. Allein und in der fremden neuen Welt.
Ich besuchte IHN nach einem halben Jahr und ich war in meiner Heimat. Den Ort den ich gelebt hatte.
die Zeit flog und so holte. Ich durfte ihm um den Hals fallen und vollkommen überwältigt tat ich dies auch. Die Zeit mit ihm war auch schön. Ihm einfach nah sein zu können, von ihm umarmt zu werden und seine Anwesenheit zu spüren. Dort war es einfach nur toll. Ich genoss flüchtige Momente. Ich genoss alles. Ich konnte ihn riechen und jeden Abend umarmte er mich um Gute Nacht zu sagen. Ich konnte einfach nur neben ihm sitzen und legen und ihn einfach nur sehen und seine Körperwärme spüren. Dass seine Mutter mich süße nannte war mir erst mal suspekt, aber irgendwie mochte ich es so genannt zu werden. ER war da und er hatte Zeit. Einfach nur Zeit. Ich fand es schön ihn einfach nur anzusehen oder mit ihm zu sprechen. Er gab mir wieder Mut und Kraft und ich war so froh bei ihm zu sein. Wir hatten so viel zu lachen. Aber auch dies ging vorbei und der Abschied bereitet mir schon am Abend zuvor große Magenprobleme und einige Tränen. Ich wollte nicht weg von ihm. Von dem Jungen den ich brauchte und so sehr geliebt hatte. Ich liebte ihn und seinen Charakter. Er war so einzigartig. Er war mein Leben und immer noch der Großteil meines Universums. Ich fing im Zug an zu weinen. Nicht stark aber ich konnte ihn nicht sehen. Ich konnte es nicht fassen und der Schmerz war so gewaltig. Die Tränen liefen in Vielzahl Marathon. Ich wollte nicht wieder nachhause. Ich wollte sein kleines Mädchen sein. Einfach nur bei ihm. Aber wieder stand der Frust mir bevor und jede Minute mehr kam das Gefühl ihn nie wieder sehen zu dürfen. Dieses Gefühl bereitete mir Angst. So sehr Angst, dass ich die erste Stunde lang komplett durch geweint hatte. Er war weg und ich auf den Weg in das fremde Bundesland, fern von ihm. Der Gedanke an zuhause ließ mich kalt. Ich wollte noch nicht Heim. vermisst hatte ich bisher noch keinen so wirklich und ich hatte keine Lust darauf wieder das schwarze Schaf in meiner Familie zu sein. Jedoch fuhr der Zug ohne lange anzuhalten und ich hatte nicht die Chance gehabt auszusteigen. Wie gerne wäre ich die nächste Station ausgestiegen und hätte mich von IHM abholen lassen, es war aber nicht möglich. Es war freitags und am Montag würde für mich die Schule wieder beginnen. Nur ohne meine Freunde, wieder ganz allein. Ich hätte kotzen können. Die erste Zeit weinte ich jede Minute. Ob Tag oder Nacht. Musik an, Welt aus. Der Akku hielt zum Glück, sonst wäre der Weltuntergang gewesen. Erst eine Woche danach war ich wieder fähig ohne zu weinen den Tag zu überstehen.
Und nun ist er immer noch mein Universum und schlägt als mein bester Freund mit mir jedes neue Kapitel auf, auch wenn uns mehrere hundert Kilometer trennen.
ER ist der Mensch den ich zum atmen brauche.
Trotzdem blieb er für mich immer so unantastbar...