Der Abschied - 07.07.11

Autor: *Kairi*
veröffentlicht am: 11.08.2011


Es ist Montag Nachmittag.. Ein Tag wie jeder andere.. Genauer gesagt, ich habe gerade Ferien.. Ein Sommertag und die meisten Jugendlichen verbringen ihn glücklich und unbeschwert.. Aber mich lässt es, nach allem was war und nicht war immer und immer wieder nach hinten schaun. Wie ich mit meinem Kopf geneigt am Fenster lehne oder in meinem Zimmer sitze und ein großes schwarzes Loch in die ferne starre.. Die zahlreichen Gedanken immer nur um diesen einen Jungen...
Es ist meine Geschichte..

Alles fing einmal so einfach an, so leicht und ohne Kummer..

Mein letztes Schuljahr..
Schon nach wenigen Wochen interessierte ich mich für einen Jungen in meiner Klasse.. Er war anders als all die anderen.. irgendwie besonders. Er war so nett, höflich und ich hatte unheimlich viel spaß mit ihm. Die Schule war nicht mehr nur Schule, sich langweilen und Klausuren schreiben^^.. Jeder Tag.. war für sich wunderschön. Ich stand mit einem lachen auf und schlief mit einem lächeln über meinen Lippen wieder ein.
Wir hatten in der Schule sehr viel spaß zusammen, lachten zusammen, redeten miteinander, schrieben im Unterricht sinnlose Briefe und tauschten schon bald die Nummern miteinander aus..
In unseren Winterferien schrieben wir unheimlich viel miteinander und telefonierten Stundenlang. Es waren meine schönsten Weihnachten... Die Tage daraufhin hatten wir uns getroffen. Ich war so aufgeregt. Mein Herz schlug so schnell und pumpte in jede Ader meines Körpers eine riesen Menge von Blut.. Als ich ihn dann sah, seine riesigen blauen Augen und sein wunderschönes, herzliches lächeln.. Mir stockte der Atem und ich hätte auf der Stelle einfach umkippen können. Ich war so glücklich, wie noch nie zuvor in meinem Leben...
Aber das treffen verlief nicht gut.. Er sprach kaum und hatte ständig angst, uns würde jemand sehen. Damals war ich ahnungslos und plauderte einfach drauf los, ohne wirklich drüber nachzudenken. Ich wusste das er sehr religiös war, aber konnte mir nicht vorstellen unter welchem Druck er leiden würde. Er war so stumm, sein lachen verschwunden und er schaute mich nicht mehr an... Plötzlich erhielt er einen Anruf von seinem Vater, er solle direkt nach Hause kommen. Seine Mutter ist in Ohmnacht gefallen. Seine Augen füllten sich mit tränen, er bat mich um verzeihung, er hätte mit so etwas nicht rechnen können und er verließ daraufhin direkt das Cafe...
Ich fuhr nach Hause, in meinen Gedanken.. Ich wollte ihm helfen, aber wie? -> Seine Eltern wussten noch nichteinmal das wir uns getroffen hatten..
In der Nacht darauf, bekam ich eine SMS von ihm, er könne nicht mit mir zusammen sein. Das ich nicht den gleichen glauben habe, wie er. Er könne das mit Gott und Jesus nicht vereinen. Außerdem gab es Zeichen die gegen eine Beziehung zwischen uns sprechen. Aber ich lies ihn nicht los... Ich wollte nicht aufgeben und kämpfte weiter für uns.. Ich konnte ihn nicht loslassen...
Sobald die Schule wieder begann, hatten wir wieder mehr Kontakt. Aber es war nie wieder so, wie es war. Wir verstanden uns sehr gut und schrieben wieder sehr viel miteinander. Aber in mir hatte sich etwas verändert.. Ich kannte den Schmerz, ihn zu verlieren und wusste, wie schnell er mich loslassen konnte.. So viele Gedanken. Wie viel war ich ihm eigentlich Wert? Liebt er mich? Will er eine ernste Beziehung mit mir? Kann er es überhaupt? Was genau bedeute ich ihm?
Daraufhin diskutierten wir öfter miteinander und verstanden uns nicht mehr wie früher... Ich schrieb ihm nicht mehr oft, um mich selbst zu schützen. (Vielleicht mein größter fehler, denn ich gemacht habe.) Sein bester Freund, sagte mir: Er würde mich lieben und hätte nur angst, über seine Gefühle zu sprechen. Jedoch bekam ich plötzlich eine Nachricht von ihm, er liebe ein anderes Mädchen (die den gleichen glaube hat) und zwischen uns könne das niemals klappen. Meine kleine, eigene Welt zerbrach daraufhin in Tausend Stücke und ich verlor den Überblick über alles, was mir bisher wichtig war. Ich verstand einfach nichts mehr... Hatte keinen mut und keine hoffnung mehr... Ich verlor mich selbst............
Ich versuchte um ihn zu kämpfen, für uns. Aber er wollte nicht mehr...
Ich musste es akzeptieren und lies ihn los.. Meine Hoffnung, ihn so glücklicher zu machen. Jedoch zerbrach ich selbst daran und jeder Tag in der Schule war einfach nur schlimm für mich.. Meine Augen füllten sich mit tränen im Unterricht, ich lachte nicht mehr und konnte dem Unterricht nicht mehr folgen. Alles, jeder Moment und jede Sekunde, erinnerte mich an ihn.
Einen Monat später kam unser gemeinsamer Abschluss. Ich stand auf der Bühne und sang das Lied: \'almost lover\'.. Er wusste, dass ich für ihn dort oben stand und sang. Zum Abschied schenkte ich ihm ein Geburtstagsgeschenk. Es war eine beschriebene Karte, mit einem Foto von mir und einem persönlichen, silbernen Anhänger. All das habe ich nur aus liebe für ihn getan. Es war mir egal, ob er mich verletzt hat oder nicht. Ich war ihm dankbar, für all die wunderschöne Zeit zwischen uns!! Unsere ganze Klasse feierte später in einer Bar zusammen.. Plötzlich kam er auf mich zu, legte seine Arme um mich herum und schaute mir tief in meine Augen. Er unterhielt sich aufmerksam mit mir und lächelte mich liebevoll an. Wir hielten uns Minuten lang einfach in den Armen... Er schloss seine Augen und küsste mich sehr lange und sanft auf meine Wange. Unsere Gesichter berührten sich gegenseitig sanft, aber feste und ich genoss diesen Augenblick. Er hielt mich stark in seinen Armen und drückte meine Hand... In seinen Armen zu liegen, war für mich der glücklichste Moment in meinem Leben... Ich hätte mit so etwas niemals gerechnet..
Ich dachte, er habe doch noch Gefühle für mich... Aber den Tag darauf äußerte er sich nicht und schrieb mir nur kurz. Wieder einmal erklärte er mir nicht, was in ihm wirklich vorging.. Paar Tage später erklärte mir sein bester Freund, dass er nicht nachgedacht hatte und alles für ihn nur eine Feier war -> Er habe keine Gefühle für mich..
Das letzte was ich von ihm hörte, war eine Nachricht, in der er mir alles gute zu meinem Geburtstag und in meinem Leben wünscht.. Er hofft, dass ich ihm verzeihen werde...

Ich habe ihm darauf nie geantwortet..

Ich glaube, ich verlor seine hoffnung für uns bereits im Winter... Wäre es damals anders gelaufen, würde ich hier vielleicht nicht sitzen und mich danach sehnen, die Zeit zurück zu drehen.. Ich habe so viele Fragen: Ob er seinem besten Freund überhaupt die Wahrheit gesagt hat? Ob er wegen seinem glauben/ seiner Religion nicht mit mir zusammen sein kann? Vielleicht sind seine Eltern gegen eine Beziehung mit mir? Wie kann er das andere Mädchen lieben, wenn er mich küsst und mich so feste in seinen Armen hält? Vielleicht benötigt er nur sie, um über mich hinweg zu kommen oder das ich mich nicht mehr bei ihm melde? Und ist er jetzt wieder bei ihr und tut so, als wäre niemals irgendetwas zwischen uns gewesen? Und ist er nun glücklicher ohne mich?? All das und noch mehr sind meine ersten und letzten Gedanken bevor ich aufwache und mich schlafen lege... Jedoch werde ich es niemals erfahren und ihn nie mehr wiedersehen...

- Ich liebe ihn noch immer...




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