Autor: Imashka
veröffentlicht am: 08.01.2011
Mein Vater sagte mir vorm Sterben, dass es keine Gnade gäbe. Man braucht gar nicht darum zu bitten. Man sollte Gott um Verzeihung flehen und sich aufs Ende gefasst machen. Ich weiß, wir aller müssen sterben um den Neu-Geborenen Platz zu machen. Die Leute sagen, man kann nichts mitnehmen, aber sie meinen damit meistens Geld, Auto und so weiter... Ich würde meine Würde, meinen Stolz und meine Ehre mitnehmen. Ich glaube, man vermisst sie schmerzlich, wenn man sie zurücklässt. Aber egal, wir alle glauben was wir wollen, und das ist das was ich glaube.
Wo ich eben von Stolz sprach: Nachts als niemand draußen zu sehen war, ging ich aufs Balkon um zu weinen. Ich sah mir die Sterne an und dachte an meine Eltern. Sie waren vor einem Jahr durch einen Auto-Unfall ums Leben gekommen. Nach dem Unfall wurde mein Vater zum Krankenhaus gebracht, wo er dann nach wenigen Minuten Starb. Meine mutterstarb gleich, so hatten es die Ärzte gemein. Aber mein Vater hatte es zum Krankenhaus geschafft. Nicht weiter. In dem Moment, als sein Herz aufgehört hatte zu schlagen. Als er mich das letzte Mal aus seinen grünen Augen angesehen hat, bevor er sie für immer geschlossen hatte, flüsterte er „Sei brav, Blümchen.“ Ich spürte wie eine Träne mir die Wange runter rollte. Ich spürte wie seine Hand langsam kälter wurde und die feinen Gesichtszüge erstarrten. Wie das Leben aus seinem Körper verschwand. Sie hatten mich allein gelassen. Und ich vermisste Sie schrecklich. Nach dem Vorfall hatte mein Onkel mich überredet nach Rom zu ziehen und das Haus meiner Eltern in Toskana, zu verkaufen. Das Haus bedeutete mir sehr viel und doch konnte ich nicht anders. Mein Onkel wollte mich nicht allein lassen. Ich weiß er wollte das Beste für mich und ich wusste es zu schätzen. Also stimmte ich ein. So lebte ich seit fünf Monaten hier in Rom. Mein Onkel wohnte mit seiner Frau und Tochter einen Stock tiefer. Das Haus war Fünf stöckig. Es war ein Gemeinde Haus. Mit zweiundzwanzig hatte Paul geheiratet, jetzt waren es schon sieben Jahre vergangen, doch sie lebten, wie ein Pärchen in Flitterwochen. Ich Liebte sie alle Drei. Besonders die kleine Rosi. Als ich an die kleine Familie dachte, begann ich zu weinen. Eine Stimme aus der Dunkelheit ließ mich zusammen zucken. „Weinen Sie etwa?“ er musste gehört haben wie ich leise vor Schreck aufschrie. „Tut mir echt leid, falls ich Sie erschreckt habe!“ Ich wusste nicht was ich sagen sollte. „Ich weine nicht!“ ich strich mir das Haar aus dem Gesicht.
„Okay. Wenn das so ist...ich bin übrigens Arthur.“ Nach einer Weile merkte ich, dass er auf meine Antwort wartete.
„Anne Bella.“
„Ein schöner Name.“ Ich hörte wie er lächelte.
„Wenn ich dich sehen könnte, wüsste ich ob der auch dir passt.“
Ob mein Name mir passt? Was soll das heißen. Natürlich passt es. Ist ja schließlich meins. Wie auch immer. Eine Weile saß ich schweigend da. Dann verabschiedete mich und ging wieder rein.
Es war neun Uhr, als mich der Wecker hoch springen ließ. Ich saß auf meinem Bett und betrachtete mein Schlafzimmer. Ich liebte es hier. Es war in rosa gestrichen und die Gardinen waren weis mit Rosenmuster drauf. Das große Himmelbett lag in der Mitte des Zimmers an jeder Seite befand sich ein Nachtkästchen mit weisen Nachtlampen drauf. Die Decke war knall Pink. Daran platzierte ich jede Menge Kuschelkissen, die ich verschieden Kombiniert hatte. Ich besaß einen Bücherregal, Kleiderschrank und einen Schminktisch. Ich stand auf und ging langsam in Richtung Küche und machte mir einen heißen Tee. Dann dachte ich an die Schoko-Torte die Luise gestern gebacken hatte. Ich wollte es jetzt mehr als etwas andere. Ich schnappte mir einen kleinen Teller und machte langsam die Tür auf.
Luise war wach. Sie lächelte mich an und meinte, ich sehe in dem kurzen Kleid süß aus. Als ich auf dem Weg zurück zur meiner Wohnung war, öffnete sich die Tür nebenan. Ich wollte mich schnell verziehen, doch ich schaffte es nicht. Das musste der Junge von gestern Abend sein. Oh nein, nicht das noch. „Morgen.“ sagte er. „Du weißt doch wer ich bin?“
Da stand er in voller Größe. Das lange Haar, das ihm lässig über die Augen fiel, hatte schwarze Farbe. Sie wirkten fast dunkelblau. Er hatte Meeresgrüne Augen. Meine Haare waren dunkel blond und meine Augen waren Schoko-braun. „Bella?“ er riss mich aus meinen Gedanken. Erst da merkte ich, das ihn anstarrte. Das Blut Schoss mir ins Gesicht. Er lächelte, als er meine roten Wangen sah. „Du bist hübscher als ich es mir vorgestellt hatte.“ Als ich ihm wütend ansah grinste er frech.
„Also dann, auf wieder sehen.“ Sagte er.
„Nein, danke!“ ich knallte die Tür hinter mir zu und hörte sein Lachen hinter
mir.
Ich hatte ziemlich gute Laune was mir selbst komisch vorkam. So ging ich zu meinen Onkel Paul. Er war aber bei der Arbeit also saßen ich und Luise auf der Couch und plauderten über Jungs. Sie wollte mich zum Lachen bringen. Mich irgendwie auf andere Gedanken bringen glaube ich… Also spielte ich mit.
„Im Ernst, manche Männer können wirklich Peinlich sein.“
„Na ja, vielleicht sind nicht alle Gutaussehenden Männer ausgestorben.“ Meinte ich.
„Hmm, ich weiß nicht. Ich kenne nur einen perfekten Mann.“ Meinte sie kichernd. Und damit meinte sie Paul. „Und hast du einen Freund?“ Nun das war ein kleineres Problem im Vergleich zu all den anderen die ich noch hatte. Ich schüttelte den Kopf.
„Oh, Oh! Ich weiß was.“ sagte Luise.
„Was denn?“
„Stell dir vor, du bist in der Bibliothek. Du bist doch immer dort. Also, du suchst nach einen liebes Roman. Und dann dieser Typ.“
„Weiter?“
„Also, ihr beide streckt die Hand nach demselben Buch aus. Eure Fingerspitzen berühren sich. Du entschuldigst dich. Er entschuldigt sich gleichzeitig. Du lachst. Er besteht darauf, dass du das Buch nimmst. Du bestehst darauf, dass er es nimmt. So geht es weiter und weiter. Schließlich fragt er nach deiner Telefonnummer. „
„Sieht er gut aus?“
„Ja.“
„Aber nicht so der Typ Bücherwurm?“ Ich meinte dicke Brillengläser und eine falte zwischen den Augen.
„Nein.“
„Erzähl mir mehr von ihm.“
„Es stellt sich heraus, dass er sechsundzwanzig ist.“
„Nein.“ Da musste ich sie unterbrechen.
„Okay. Dreiundzwanzig. Also fünf Jahre unterschied.“
„Besser.“
„Er kam nach Rom, weil es ihm in Frankreich nicht gut ging.“
„Warum? Was ist mit ihm passiert?“
„Mein Gott, Bella, das weiß ich nicht.“
„Denk dir was aus, bitte!“
„Okay, okay. Er ist… er hat...“ Sie dachte angestrengt nach.“Aha, er wurde enterbt.“
„Ich will aber seine Familie in Frankreich besuchen!“
„Wie auch immer… Er sieht dich an…“
„Was habe ich an?“
„Dazu wollte ich gerade kommen. Du trägst deinen roten Tanga und dazu passenden BH.“
„Warte, in der Bibliothek? Warte! Woher weißt du von dem roten Tanga?“
Sie fing laut an zu lachen. Ich fand das gar nicht komisch, aber ich konnte mir einen lächeln nicht verkraften und begann ebenfalls zu lachen. Wir lachten bis uns die Tränen kamen. Plötzlich hörten wir ein lautes Baby schrei. Wir müssen Rosi aufgeweckt haben. „Oh nein!“ Seufzte Luis. Sie ging zu ihrer Tochter und kam mit ihr zurück. Rosi war ein süßes Mädchen. Sie hatte braune Locken und große braune Augen. Sie war sehr hübsch. Sie sah mich mit einem süßen lächeln an. In diesem Moment könnte ich sie aufessen. Ich nahm sie in die Arme und begann sie zu küssen. Sie lachte laut auf und wirbelte mit ihren Händen und Füßen rum. Wir beide spielten ziemlich lang. Bis mein Handy klingelte. Eine Nachricht von Arianna. Arianna war meine Freundin und ging mit mir zur Uni.
´Hallo! Wo bist du denn? Die Englisch Stunde hat schon angefangen! Es ist der letzte Tag vor den Ferien, also beeil dich! ´
Scheiße! Ich hatte die Zeit ganz vergessen.
Ich lief schnell zu mir rauf. Ich musste mich beeilen, es war schließlich der letzte Tag vor den Winter Ferien. Ich ließ meine Haare offen. Sie hingen mir bis zum PO.
Ich zog mir den blauen Tank top, eine Strickweste und die engen Jeans, an. Dann zog ich schnell meine Bootes an und rannte raus.
Ich schaffte es nicht zum ersten Unterricht, weshalb mein Professor mich mit bösem Blick anschaute.
„Es tut mir leid Herr Di Laure. Es wird nicht mehr vorkommen!“
„Das hör ich von Ihnen zum sechsten Mal, in diesem Semester.“ Er nahm seine Aktentasche und ging raus.
Er hatte recht. Ich war fast jeden Tag zu spät gewesen, weil ich nicht raus konnte bis ich meinen Buch, den ich begonnen hatte, fertig gelesen hatte. Oder es kam etwas anderes dazwischen. Wie heute z.B.
Ich setze mich auf meinen Platzt.
Ich saß zwischen Arianna und Francesco. Francesco war unser Kumpel.
Er sah wie diese Jungs von „We Heart it“ aus. Er trug große Brille, engen Jeans, Westen, Hemden und hatte aufgestellte Haare. Er saß auf seinem Platz und las etwas, in dem English Buch nach. Ich lächelte ihn an.
„Hey, wie geht es dir?“ Ich beugte mich zu ihm und gab ihn einem Kuss auf die Wange. Wir begrüßten uns immer mit einem Kuss.
„Hey. Gut, gut. Und dir?“
„Prima.“
Arianna näherte sich zu uns. Sie sah uns beide mit einem breiten grinsen an.
„Francesco, wer lesen kann ist scheinbar nur ein Vorteil, Lesen gefährdet die Dummheit.“ Sie Zickten sich beide immer an. Weshalb ich auch in der Mitter saß. „Wir haben einen Neuling!!! Er sieht so gut aus.“ Sie holte tief Luft. „Ich glaube er steht auf mich!“
„Liebe auf den ersten Blick.“ , sagte Francesco und verdrehte die Augen.
„Ich würde mich ja geistig mit dir duellieren, aber wie ich sehe bist du unbewaffnet.“ , sagte Arianna.
„Und außerdem verstehst du sowas nicht. Du hattest ja nie eine richtige Freundin!“ Arianna sah ihn böse an.
„Genau wie du.“ Francesco sah mich an und wir beide fingen an zu lachen.
„Es gibt 6 Milliarden Menschen und ich begegne ausgerechten euch beiden!!!“ Ihr Gesicht wurde rot vor Wut.
Sie hatte auch nie einen richtigen Freund gehabt. Um ehrlich zu sein, hatte keiner von uns dreien, die Liebe des Lebens gefunden.
Arianna und Francesco hatten immer Streit. Sie diskutierten immer noch.
Ich sah auf die Tafel und dachte ans Meer. Früher war ich jeden Tag auf dem Meer gewesen. Die Wellen beruhigten mich und der Wind, wehte meine Gedanken weg.
„Und wieder ist sie weg.“ Hörte ich Arianna sagen. Ich sah rauf. Sie schauten mich beide grinsend an.
„Vermisst du deinen Freund?“ Fragte Arianna.
„Welchen Freund?“ fragte ich sie.
„Na denn, deinen „besten Freund“.“ Den Satz sang sie fast.
„Ach, komm. Wir haben uns lange nicht gesehen. Ich glaub er ist in Kalifornien.“
Und schon läutete es. Und die Stunde fing an.
Nach der Schule wartete ich auf den Bus. Es waren dreizehn Minuten auf dem Schild zu sehen. Ganze dreizehn Minuten! Es war Mitte Dezember und es war scheiß kalt. Meine Knie zitterten leicht. Autos fuhren an mir vorbei. Jetzt waren zehn Minuten auf dem Schild zu sehen. Tränen liefen mir über die Wangen herunter, heiße, dicke Tränen. Ich wusste nicht warum ich weinte. Vielleicht spielten meine Hormone verrückt. Oder lag es an meiner Einsamkeit? ´Der Schmerz bring mich noch um! ´dachte ich.
Und doch war ich schon tot. Zumindest innerlich. Eine leere Hülle ohne wärme. Ich dachte an die Zeit zurück, wo ich keine Sorgen kannte und mit meinen Naiven und fröhlichen Art, die Welt umarmen könnte. Und doch stand ich hier an einem trostlosen Wintertag und weinte. Die Autos fuhren vorbei. Schließlich war der Bus da. Ich stieg ein und fuhr los.
Ich ging die Treppe hinauf. Bei meiner Tür angekommen fing ich an die Schlüsseln zu suchen. Gerade als ich die Tür aufmachen wollte, wurde die Tür geöffnet. Ich stand mit offenem Mund da und starrte die Gestalt vor mir an. Es war Jason. Jason war mein bester Freund... Alle Mädchen aus unserer Schule beneideten mich. Sie sagten Er wäre der süßeste von allen. Und das war auch so. Er war groß und sah gut aus. Nur ihm konnte ich alles sagen. Er war ein guter Zuhörer. Aber was machte er hier? Und wie ist er reingekommen?
„Paul hatte einen Ersatzschlüssel für mich, so bin ich reingekommen.“ Grinste er. „Ich hoffe das ist Okay?“ Mit einem Sprung umklammerte ich seinen Hals. Oh, wie ich mich freute ihn zu sehn. Ich dachte er wäre in Kalifornien. Doch er stand da, genau vor mir.
„Schön, dass du gekommen bist!“
„Ich hab dich vermisst.“ Er umarmte mich. Und küsste mich auf die Stirn.
„Ich dich mehr.“
Nach dem Essen erzählten wir uns gegenseitig, was wir so gemacht hatten. Später waren wir beide müde und wollten nur noch schlafen.
„Darf ich dir deinen neuen Freund vorstellen, Mr. Couch.“
„Ich würde mich mehr freuen, wäre es Mrz. Couch. Wir hätten eine angenehme Nacht.“ Grinste er.
„Nun, tut mir ja leid, aber ich muss dich enttäuschen.“ Ich schlug ihn mit dem Ellbogen in den Bauch.
„Auch!“ flüsterte er. Das klang ziemlich lustig. „Wie ich gerade gespürt habe, bist du gewachsen.“ Gewachsen? „Es heißt
„Dir auch.“
Die Winter Sonne kitzelte meine Nase und riss mich aus meinen Träumen. Es war ein warmer Wintermorgen, der mich schon so früh zum lächeln brachte. Ich sah aus dem großen Fenster hinter den weißen, durchsichtigen Gardinen wie die grünen satten Blätter eines Palmes das Fenster streiften und das Glas kitzelten. Ich spürte etwas Weiches und zuckte zusammen. Ich drehte mich zur Seite und sah den Rücken meines besten Freundes. Ich errötete, als ich meinen halb nackten Körper sah. Ich schlief immer mit einem kurzen top und Unterhöschen. Ich wollte gerade aufstehen, als Jason sich umdrehte und seine Arme um mich schlang.
Er drückte seinen Kopf in meine Haare und flüsterte: „Ich hatte Angst!“
Mit diesen Satz fing er an zu lachen. „Ich bin früher aufgewacht und als ich zu dir rüber kam, hast du so süß geschlafen, also wollte ich dich nicht aufwecken, stattdessen legte ich mich neben dich.“ Ich stoß ihm von mir weg und sprang auf.
„Wenn Dummheit strahlen könnte, könntest du die Sonne ersetzen.“
Ich nahm dem großen Kissen und schlug ihm damit genau aufs Gesicht. Als er dann frech grinsend aufsah, wusste ich das, dass mein Ende ist.
Ich lief schnell ins Badezimmer. Ich hörte ihm mir nach laufen. Und mit schwerem Atam schloss ich dir Tür zu. „Mach auf, Kätzchen ich tu dir doch nichts!“ Doch ich glaubte ihm nicht. Also machte ich auch nicht auf. Ich hörte seine Schritte. Er musste in das Wohnzimmer gegangen sein. Also machte ich langsam die Tür auf. Ich fühlte einen kleinen Eimer mit Wasser und machte mir einen Spaß daraus, Jason nass zu machen. Wir begannen eine kleine Wasserschlacht...ich rollte mich auf dem Boden vor Lachen. Das haben wir früher in dem Haus meiner Eltern gemacht. Es war lange her. Danach musste er alles wegwischen.
An denselben Nachmittag waren wir beim Paul. Luise hatte uns zum Abendessen gerufen. So saßen wir später am Abend mit ihnen am Tisch, aßen und lachten viel. „Und hast du es ihr schon gesagt?“ fragte Paul. Und sah dabei mich an. Die Frage war aber für Jason gestellt. Jetzt sah mich Jason mit großen Augen an und sagte “N-Nein. Noch nicht.“
„Was sollte er mir denn sagen?“ fragte ich Paul.
„Das er di..“ Jason sprang ihm ins Wort. „ D-Das i-ich dich morgen ins Kino Einladen will. Ja. Da du seit Monaten vor deinen Büchern rumhockst, dachte ich mir, frische Luft würde dir gut tun.“ Er sah zu Paul und dann zu Luise. Luise lächelte mich an und sagte „Belle du solltest aufhören in die Bücherei zu gehen. Zu viel lesen ist auch nicht gut.“ Das sagte sie jedes Mal.
„Wollen wir nicht alle zusammen gehen?“ Ich sah fragend Paul an. Er schluckte sein essen runter und wandte sich zum Jason und dann zu mir. „Zusammen? Oh, das machen wir ein anders Mal. Geht doch ruhig zusammen.“ Etwas stimmte hier nicht. Paul hätte mir nie abgesagt. Im Gegenteil, er freute sich immer, wenn wir zusammen Spaß hatten. Vielleicht weil ich fast nie lachte. Es stimmte was nicht, ich spürte es.
Am nächsten Morgen ging ich mir was Süßes kaufen. Jason schlief als ich rausging. Also wollte ich ihn nicht aufwecken. Beim Supermarkt angekommen sah ich mich um nach Süßigkeiten um. Ich kaufte Kit Kats, Haribos, Chips, Cola und einen großen Teddybär. Es war rosa mit süßen blauen Augen. Ich hatte es für Rosi gekauft. Sie hatte einen ganzen Haufen von Plüschtieren. Ich kaufte ihr immer etwas. Ich liebte es wie sie sich freute und mir dann einen dicken Kuss auf die Wange drückte.
Als ich auf dem Weg nachhause war, hörte ich jemandem meinen Namen rufen. Ich drehte mich um zu sehen wer es wohl sein könnte. Es war Arthur. Ja genau, der!
„Hallo! Wie geht es dir?“ seine grünen Augen strahlten.
„Hi. Gut.“ Jetzt musste ich wohl ihn danach fragen, was? „und dir?“
„Besser.“ Lächelte er. „Wohin gehst du?“ ´Was geht dich das an? ´hätte ich am liebsten gesagt, doch das tat ich nicht. Stattdessen sagte ich „Nachhause, ich war kurz einkaufen. Muss jetzt aber los.“
„Warte! Ich…Ich meine, darf ich dich einladen? Ich würde mich freuen wenn du Lust hättest mit mir auszugehen…“ er sah ziemlich verwirrt aus. Irgendwie auch süß. Ja, süß.
Ich wollte gerade absagen aber er sprang mir ins Wort.
„Dann also, bis morgen?“ grinste er. „Ich dachte schon du würdest absagen.“
„Hättest du mich aussprechen lassen, wäre es genau so passiert.“
„Also, um 18h, genau hier?“ er lächelte. Ohne es zu merken stimmte ich ein. Ich stimmte ein! Was war nur los mit mir? Was ist nur los mit dir, Anna-Bella? Hast du sie noch alle oder wirst du von Tag zu Tag verrückter? Wie auch immer, ich hatte ein Date. Ich war bei kurz bei Luise um das Bär abzugeben. Wie immer freute sich Rosi über meinen Geschenk und wie ich es gehofft hatte, bekam ich auch einen Kuss.
Jason war schon wach. Er saß auf der Couch und sah gerade eine TV-Show an.
Es ging um Leidenschaft oder so was… Die eine frau sagte zu der anderen: (Das ist natürlich eine gute Ausrede für einen Seitensprung. Klar, die böse Leidenschaft ist schuld. Warum kann man als Mensch nicht zu seinen Taten stehen. Das Leben ist zu kurz um sich immer nur zu zügeln und zu kontrollieren. Vielleicht ist es einfach nicht die richtige Beziehung oder du bist für Monogamie nicht geschaffen...Sei doch wie du sein willst!) darauf sagte die Andere: (Das sind wahre Worte! Ich weiß wie schwer es ist sich gegen die Leidenschaft zur Wehr, zu setzen, wie viel Kraft es braucht und, dass man am Ende doch versagt. Man gibt wegen ihr eines der grundlegendsten Prinzipien auf - die Treue! Ich dachte nie, dass ich einmal untreu sein könnte, weil ich mich für einen guten Menschen halte. Doch ich war es, weil mir schlichtweg die Kraft dazu fehlte der Leidenschaft entgegenzutreten und sie zu verjagen.)
„Was für ein Scheiß ist das denn?“
„Du bist noch zu klein um zu verstehen“ Jason grinste.
„Aha…“ Ich verdrehte meine Augen. „ Und, gut geschlafen?“
„Jap.“ Er sah sogar morgens gut aus. Seine Karamell schimmernden Augen strahlten.
„ Kino, also? Was schauen wir uns an?“
„Du darfst dir was aussuchen.“ Grinste er. „Alles außer Vampir-Liebe.“
„Was hast du gegen Vampire?“ ich packte die Tasche aus. Und legte die eingekauften Sachen weg.
„Nichts gegen Vampire. Aber dieser Edward gefällt mir nicht!“ Da musste ich lachen.
„Aha. Verstehe. Dann schauen wir also ´New Moon´ an.“ Er sah mich ernst an.
“Nein. Ich habe es mir anders Überlegt, du darfst doch nicht aussuchen.“
„Ich will mir New Moon ansehen!“ sagte ich hart.
Jason begann sich zu schütteln. „Oh, nein. Edward hat mich gebissen, ich glaube der Prozess der Verwandlung ist schon im Gange!“ dann brachen wir beide in Gelächter aus.
Ich stand schon 30 Minuten vor dem Spiegel. Schließlich zog ich meine Treggings, weise Bluse und eine Weste an. Während ich mich anzog wartete Jason Ungeduldig. „Wie lange noch?“
„Bin schon fertig.“ Ich verließ mein Schlafzimmer und stellte mich vor ihm. „Wie sehe ich aus?“
Er sah mich an und schluckte leicht. Das tat er in letzter Zeit immer, wenn er mich sah. Als würde ihm die Luft ausgehen, oder so... „Du bist wie immer, Hübsch.“
„Okay, dann lass uns gehen.“ Wir stiegen in sein Auto und fuhren los. Er hatte einen schwarzen Lamborghini Gallardo. Ich hatte es für ihn ausgesucht. Sein Vater hatte mich gebeten ihm ein Geschenk auszusuchen. Seine Eltern lebten in Kalifornien. Jason war bei seiner Großmutter aufgewachsen, weil seine Eltern Arbeiteten. Seine Eltern besuchten ihn aber oft. Sie waren sehr reich. Stink reich. Ich kannte Jasons Familie so gut, dass sie mir manchmal
selbst wie meine Familie vorkam.
Wir schauten uns The Reader an. Es war- INTERESSANT.
Nach dem Kino sagte ich zu Jason, das ich schnell zur Arianna müsste. Er zögerte ein wenig aber dann ließ er mich alleine. Gerade als ich vorhatte einen Taxifahrer auf mich aufmerksam zu machen, entschied ich mich dagegen. Ein Spaziergang kam mir nur Recht. Die Luft wehte um mich herum. Ich genoss es. Es würde ein weiter Weg werden, aber ich hatte UGGs Boots an. Meine Beine fühlten sich kräftig und voller Leben an.
Ich kam 10 Minuten zu spät und sah mich um. Als ich ihn entdeckt hatte schaute er mich an und kam zu mir.
„Ich dachte schon, du kommst nicht.“
„Nun, das dachte ich auch.“ Grinste ich.
Es war ein wunderbarer Abend. Er erzählte lustige Sachen und zeigte mir viele schöne Plätze. Es war wirklich schön. Wir kamen zu einem Platz, wo man die ganze Stadt sehen konnte. Es war wundervoll.
„Früher kam ich jeden Abend hierher. Das war mein Lieblingsplatz, weißt du?“ er lächelte mich an. In meinem Magen kribbelte es bei seinem Anblick. Ich weiß auch nicht warum. Vielleicht weil er so gut aussah. Oder, weil er mir so nah stand. „Es ist sehr schön.“ sagte ich.
„Bella ich rede die ganze Zeit von mir, erzähl du jetzt was von dir.“
„Was willst du denn hören?“ Ich sah in die Ferne. Ich wollte nicht darüber reden. Ich wollte nicht, dass ich ihm leid tat. Jason, Luise und Paul sahen mich immer voller mitleid an. Als wär ich von all den guten Geistern verlassen worden. Wie man eine verrückte ansieht eben.
„Wie alt bist du?“ er grinste schief.
„Achtzehn.“ Sagte ich und sah ihm an.
„Hmm, warum wohnst du allein?“
„Nun, das ist nicht ganz richtig. Mein Onkel wohnt gegenüber.“
„Okay. Hast du denn keine Angst?“ jetzt lachte er frech.
„Vielleicht.“ Jetzt konnte er nichts mehr fragen. „Wir sollten gehen.“
Ich erfuhr, dass er nicht mein Nachbar war, wie ich geschätzt hatte. Er war an dem Abend zum Besuch bei seinem Freund Taylor. Wir standen auf und machten uns langsam auf dem Weg nachhause.
Er schrieb noch meine Handy Nummer auf.
Er rief im in den folgenden Tagen immer an und wir plauderten bis einer von uns in den schlaf fiel. Es waren schon sechs Tage seit unseren Spaziergang vergangen. Ich hatte Jason angefleht, bis zum Ende meiner Winterferien, bei mir zu bleiben. Er stimmte mit einem Seufzer ein. Doch ich spürte, dass er sich darüber freute. Paul hatte ihn gerufen und er war schon seit zehn Minuten weg. Ich lag auf dem Sofa. Es lief ein Aktion Film. Ich spürte die Müdigkeit die mich langsam überholte. Ich hörte ein Klopfen. Jason musste zurück sein. Ich lief mit meinen kurzen Shorts und
„Ich wollte dir gute Nacht wünschen. Ich dachte es wäre romantischer, weißt du?“ er lächelte mich müde an.
Er wirkte nervös und gleichzeitig müde.
Er hatte eine dunkel blaue Jeans und eine Kapuzen Sweatshirt an. Er sah anders aus und hatte Schwarze Augenringe. War er Krank?
„Danke. Ich wünsche dir auch eine gute Nacht.“ Als er nichts mehr sagte wollte ich die Tür zu machen, doch er sah mich mit ernster Miene an. „Bist du allein? I-Ich meine brauchst du vielleicht…Gesellschaft?“ er schotterte. Was hatte er nur? „Willst du vielleicht reinkommen?“ Ich grinste ihn an und hoffte er würde absagen.
„Liebend gern.“ Sagte er mit einem Seufzer der Erleichterung. Wir setzten uns auf die Couch.
„Geht es dir gut?“
„Mir geht es Prima!“ wollte er mir weis machen. „Es ist nur so, ich hatte viel Arbeit, das ist alles.“
„Willst du was zum trinken?“
„Wasser, bitte.“ Ich stand auf und ging langsam Richtung Küche. Er war ebenfalls aufgestanden und stand keinem Schritt hinter mir. „Du bist einzigartig.“ Flüsterte er und nahm mich an der Hand und drehte mich zu sich, so, dass ich seinen Atem an meinem Gesicht spüren konnte. Er hatte etwas Charmantes an sich. Ja, ich hatte ihn in den paar Tagen vermisst. Ich hatte seine Nähe vermisst. Und seinen Lächeln. Ich hatte mich gefreut als er an meiner Türschwelle stand. Ich riss meine Hand von seinem griff los und wich ein wenig zurück. Er lächelte mich nur mit einem Chevalier Lächeln an.
„Hör zu du solltest jetzt besser gehen.“ Er kam wieder näher.
„Wieso?“ Er legte seine Hände auf meine Hüfte.
„Weil es keinen Grund hier zu bleiben gibt.“ Ich wurde sarkastisch. Was sollte ich noch sagen? Und Jason würde gleich auftauchen. Ich wollte nicht, dass er ihn sah. Ich weiß auch nicht warum.
„Weil ich dich sehr, sehr gern hab. Reicht das nicht aus?“
„Woher willst du es wissen? Du kennst mich nicht einmal.“
„Ich will mehr von dir wissen, Ja. Aber du bist wie ein geschlossenes Buch. Du weichst immer zurück.“ Er stupste mir auf die Nase und schaute mir tief in die Augen. So das ich verwirrt auf meine Schuhe schaute. Ich schämte mich in anzusehen. Komisch oder? Wie auch immer.
„Ach ja, und du schaust mir nie länger, als 2 Sekunden in die Augen.“ Ich sah wieder zu ihm auf und lächelte. Was sollte ich noch machen? Stell dir dich an meiner Stelle vor. Da staunst du was?
Er hatte wunderschöne Augen. Und mir gefiel sein Style. Ich liebte die Art, wie er mich ansah. „Belle?“ er riss mich aus meinen Gedanken.
„Hmm?“
„Ich will mehr Zeit mit dir verbringen. Lass uns ab Morgen damit anfangen.“ Grinste er. „Wir gehen morgen ins Kino!“ Dann beugte er sich zu mir und küsste mich auf den Mund. Seine Lippen waren weich und voller Zärtlichkeit. Er vergrub seine Hände in meinem Haar. Ich legte meine Hände auf seine breite Brust. Ich spürte das pochen seines Herzen und seinen schnellen Atem. Wir standen so da in unserem innigen Kuss vertieft. Ich riss mich als erste ab. Ich schnappte nach Luft, weil ich völlig außer Atem war. Dieser Kuss war schön aber ohne Gefühl. Ich spürte nichts. Weiß auch nicht wie ich es erklären soll. Es nun mal nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte. „Du solltest jetzt gehen. Es ist spät.“
„Ich hol dich morgen um 3h ab, okay?“
„Ja. Okay.“ Als ich gerade die Tür öffnete um Arthur raus zu lassen stand Jason vor uns. Er sah zu mir, dann zu Arthur und dann wieder zu mir.
„Jason?“ meine Hände begannen zu zittern. „ Du bist schon da.“ Er sah sehr Ernst aus.
„Jason, das ist Arthur. Arthur das ist Jason, mein bester Freund.“ Jason zuckte bei dem Wort Freund.
„Hallo.“ Sagte Arthur.
„Hey.“ Er ging an uns vorbei ins Wohnzimmer.
„Ich geh dann mal, bis Morgen.“ Sagte Arthur und sah mich lächelnd an.
Als er weg war, ging ich auch rein. Er sagte nichts. Er wollte auch nichts essen. Ich machte sein Bett. Und ging ins Schlafzimmer. Er hatte nur ´gute Nacht´ gesagt. Ja, nur die zwei Worte. Ich lag auf meinem Bett und sah auf die Decke. Ich konnte nicht Schlafen. Und denken wollte ich auch nicht. Irgendwann schlief ich ein, ohne es zu merken.
Ich schaute abermals genervt in den Spiegel. Meine Haare ließen sich heute kaum bändigen. Doch ich war hartnäckig. Ein weiterer Blick ließ mich frustriert aufstöhnen. Ich ließ meine Hand, die den Kamm hielt, kraftlos sinken. Schließlich hatte ich sie zu einem knoten zusammen gebunden. Ich war schlank und hatte eine recht schöne Figur. Meine Mandelförmigen Augen hatten eine hell-braune Farbe. Ich hatte einen Schmollmund. Meine Haare waren Gold-blond. Sie waren lang und glatt. Mein spiegel Bild stellte mir einen zufriedenstellenden Anblick dar. Mit einem erleichterten Seufzer, zog ich mir meinen schwarzen Pulli über, bevor ich mein Schlafzimmer verließ. Jason war schon am Morgen gegangen. Er sagte er müsste was kaufen. Ich sagte ihm, dass ich in der Bibliothek sein würde. Ich hörte ein Klopfen und machte die Tür auf. Es war Arthur. Er sah unglaublich gut aus. Er trug eine dunkel blaue Jeans dazu ein Polohemd, welches seine Muskeln betonte. Seine Haare waren zerzaust. Alles passte an ihm.
Nach einer halben Stunde waren wir schon da. Er besorgte uns Tickets und wir suchten unsere Plätze. Als wir Platz nahmen, hatte die Werbung schon begonnen. Ich sah mich um. Es waren nur noch ein paar Leute im Saal zu sehen. Er hatte den Film ausgesucht. Es war New Moon. Es war New Moon!!! Oh mein Gott, das war mein Lieblings Film.
„Du bist wunderschön!“ flüsterte er.
Seien Finger strichen über meinen Oberarm und dann zu den Unterarm. Dann beugte er sich zu mir und küsste mich. Seine Lippen waren warm und weich. Er hatte volle Lippen genau wie Jason. Ich hatte am Anfang für Jason geschwärmt. Ich liebte es wie er mich Kätzchen nannte. Ich hatte immer mehr gewollt. Aber er war nun Mal älter. Für ihn war ich eine Art, kleine Schwester. Und vor zwei Jahren hatte ich meine Hoffnung aufgegeben. Und das war gut so. Denn Freundschaft bedeutete mir mehr als liebe. Freundschaft endete nie im Gegenteil zu Liebe.
„Ich krieg langsam Angst vor dir.“
„Angst, warum?“ Er zog eine Augenbraue in die Luft und sah mich schief an.
„Du küsst so, als hättest du Hunger und küssen wäre die einzige Methode um satt zu werden.“
„Dann musst du aufhören so gut zu schmecken!“ grinste er.
Wir sahen denn Film zu Ende. Es war schön mit ihm. Nach dem Film fuhr er mich nachhause.
Als ich Jason nicht bei mir entdecken konnte, lief ich zur Luise.
„Wo warst du den ganzen Tag lang?“ sie sah mich besorgt an.“Warst du wieder in der Bibliothek?“
Ich wollte ihr nicht sagen, dass ich mit Arthur war.
„Ja. Mach dir keine Sorgen. Ich wollte nur all die Bücher zurück geben.“
„Du hast dich kaum verändert. Na ja… und das seit diesem Ereignis. Ich möchte dich nicht bedrängen, aber du hast mit niemandem darüber geredet und ich mache mir Sorgen. Verdammt, nicht nur Sorgen. Ich kann das nicht mehr ertragen. Du verfällst zunehmend in deine Depression. Ich wollte warten bis die Zeit alle wunden heil. Und erst dachte ich, es ist soweit. Aber es ist gar nichts gut. Seit du hier bist, bist du täglich dort. Du liest nicht nur. Du ließt um alles zu vergessen, um dich zu verstecken. Bella nein, ich wollte dich nicht verletzen. Bitte hör mir zu...ich…!“
Ich rannte schon die Treppen runter. Bewusst das ich mich kindisch verhielt, in dem ich wegrannte. Ich wusste auf was Luise hinaus wollte. Ich wusste was sie mit dem Ereignis meinte.
Nämlich den Tod meiner Eltern. Als ich gerade in die Kälte hinaustreten wollte, hörte ich den letzten verzweifelten Ruf. Den Ruf nach meinem Namen. Doch ich blickte nicht zurück. Ich rannte einfach und spürte wie mir die Tränen hochstiegen. Ich rannte und rannte und verlor mit der Zeit die Orientierung. Ich rannte zu der Brücke die ich entdeckt hatte. Ich stürzte mich mit beiden Händen auf den Brückengelände ab. Mein Atem ging schnell. Ein stechender Schmerz umklammerte mein Herz. Ich ging zu Boden und begann zu weinen. Mein Herz raste noch schneller. Ich hörte jemandem in meine Richtung laufen. Aber ich schaute nicht hoch. Ich spürte warme Hände auf meinen Schultern. Als ich Jason wahrnahm versuchte ich wegzusehen, damit er mein Gesicht nicht sehen konnte.
„Komm her.“Er kniete sich neben mich, hielt mich fest und wiegte mich, als wäre ich ein Baby. Es war beruhigend. Sein Geruch. Und seine Wärme. Ich war geborgen und spürte, wie ich mich entspannte. Mein Atem wurde ruhiger. Ich weiß nicht, wie lange wir so verharrten. Plötzlich wurde mir das hämmern seines Herzens in seiner Brust bewusst. Ich zog mich ein Stück zurück und schaute ein kleines bisschen nach oben. Er sah mich an, so sanft. Er berührte mein Gesicht. Wischte meine Tränen mit seinem Daumen weg. Er strich mir mit seinen Lippen über die Wange und dann küsste er mich. Es war ein zärtlicher Kuss, weich und süß. Anders als bei Arthur. Genau so wie ich es mir vorgestellt hatte. Es schmeckte süß und ich genoss es voll und ganz. Seine Hände umfassten mein Gesicht. Sein Atem ging schneller. Ich wich ein wenig zurück. Er schaute mich an. Einen Moment lang war es still. Er sah verängstigt aus. In dem Moment schoss mir Arthur durch den Kopf. Ich merkte wie ein Schuldgefühl in mir aufstieg. Es war eine Art Angst. Und doch nicht, Angst um ihn zu verlieren. Jason war aufgestanden und hielt meine Hand. Er zog mich rauf. So, dass ich gerade vor ihm stand. Ich drehte mich um und ging einen Schritt Richtung Straße. Ich wollte weg. Weg von allem.
„Bella? Wohin…wohin willst du?“ er sah mich besorgt an. Ich hasste es wie sie alle mich ansahen. Besorgt und voller Mitleid. Ich ging weiter. „Warte!“ er lief mir nach. „Wohin willst du gehen?“ Er hielt mich am Handgelenk fest. „Las mich los!!!“ Ich versuchte mich loszureißen, aber sein griff war zu fest.
„Du kommst jetzt nachhause. Hey…halt still!“ Ich wirbelte herum. “Ich will weg. Einfach weg von hier.“
Er packte mich und hob mich hoch. So, dass ich ihm über die Schulter hing. Er hielt mich an der Hüfte fest. „Las mich runter!“ schrie ich. Ich schlug ihm mit all meiner kraft auf den Rücken. Aber er ließ mich nicht runter. Ich spürte seinen griff an meiner Hüfte, doch sonst vernahm ich nichts mehr, weder die Worte die aus seinem Mund kamen noch die spöttischen Blicke, von der Menschenmenge.
Als wir in meiner Wohnung kamen, schmiss er mich auf das große Bett.
„Was ist nur in dich gefahren?“ kreischte ich, als er mich nachdenklich betrachtete. „Antworte mir! Warum benimmst du dich so?“
Er drehte sich um und machte einen Schritt zu Tür. „Jason!“ schrie ich mit all meiner kraft. Jetzt stand er bewegungslos da.
„Was mit mir los ist?“ fragte ich und dann drehte er sich zu mir.
„Was ist mit dir los? Seit wann lässt du einen fremden zu dir nachhause? Ich habe nicht in Kino geknutscht! Das warst du!“ Er ist mir gefolgt! Wie konnte er nur? Was hatte das jetzt zu bedeuten? War er etwa eifersüchtig?
„Er ist kein Fremder. Er…er ist ein Bekannter.“
„Ein Bekannter, also?“
„Ja.“ Er kam mit einem großen Schritt zu mir. Jetzt sah er mir tief in die Augen. „Ich dachte…“
„Du dachtest, was?“ Unterbrach ich ihn. Er drehte sich zum Fenster und dann zu mir. Jason schaute mich mit seinen großen dunklen Augen erstaunt und gleichzeitig schockiert an.
Ich glaube, seine Reaktion zeigte deutlich was er dachte und es war nichts Gutes. Ich glaube es war ein Fehler ihn das zu fragen, wo er doch so viel älter war als ich und mich wahrscheinlich sowieso nicht verstehen würde. Nach einigen Sekunden machte sich ein leichtes Lächeln auf Jasons Lippen breit.
„Er gefällt dir also?“
Ich wollte ihm diese Frage nicht beantworten, es war schon unangenehm genug es von ihm zu hören. Ich wollte jetzt auch eigentlich gar nichts mehr sagen, allerdings waren noch so viele Fragen offen und Jason war zurzeit der einzige dem ich vertraute. Jason war in vieler Hinsicht ein sehr lockerer und Verständnisvoller Typ, der sich allerdings auch sehr gern mal ein Späßchen erlaubte. Er ist nur 4 Jahre älter als ich, eigentlich ist das ja ein ziemlich großer Unterschied, bei ihm kommt es einem allerdings wenig vor, denn er redet immer so als wäre er 70 und hätte schon sein halbes Leben hinter sich, dabei war er ja erst 22. Da ich ihm auf seine Frage nicht antworten wollte, fragte ich einfach weiter.
„Naja… Weißt du, es gibt verschiedene Arten jemanden zu begehren. Auf welche weiße begehrst du mich denn?“
Das Gespräch wurde mir langsam wirklich unangenehm, ich wusste allerdings dass es notwendig war um aus meiner Verwirrung schlau zu werden. Ich atmete tief ein und sagte Jason was Sache war.
„Ich denke ich begehre ihn auf beide Weißen, also naja…ich äh…“
Ich wurde rot und wusste nicht mehr was ich sagen sollte, doch Jason blieb ernst.“ Also, du begehrst ihn und seinen Körper weil du ihn liebst und ihn berühren willst, oder begehrst du ihn nur, weil du mit ihm ins Bett steigen willst?“
Wie er so etwas nur sagen konnte, ohne rot zu werden schockierte mich etwas. Ich wusste ja, dass er, wenn es drauf ankam, ernst sein konnte, aber so ernst und sachlich? Das hätte ich nicht erwartet. Ich bekam vor erstaunen kein Wort raus. Dann nahm ich mich aber zusammen. „Wag es ja nicht mit mir so zu reden. Ich dachte du kennst mich besser als jeder andere!“ Mir stiegen Tränen in die Augen und ich sah alles verschwommen. Er seufzte und sah mich an.
„Ich versuche es bei dir seit Jahren. Ich hatte gehofft, dass du irgendwann mich verstehen würdest. Verstehen, was ich für dich fühle. Ich wollte es dir vor einem Jahr sagen, aber dann passierte…Ich dachte du bräuchtest Zeit. Ich hatte Paul jeden Tag angerufen um zu fragen wie es dir geht. Ich konnte es nicht mehr aushalten, also kam ich dich besuchen. Ich dachte du brauchst Zeit… Aber jetzt weiß ich, dass du bereit bist. Und das ich zu spät bin…“ Er ging zum Boden und legte sich auf den weichen Teppich. Er lag auf dem Rücken und starrte auf die Decke. Er liebte mich, also? Und ich merkte es nicht.
„Magst du ihn?“ Wenn ich ja sage, würde er mich verlassen? Wär das, dass Ende unserer Freundschaft? ´Ich mag dich mehr! ´ wollte ich ihn sagen. Doch ich schwieg. Ich hörte einen Seufzer der Verzweiflung. Jason war immer für mich da gewesen und er liebte mich. Und ich liebte ihn über alles, aber nicht auf die Art, wie er mich liebte. Doch ich wusste ich könnte ihn auch als einen Mann lieben. Ich könnte ihn so lieben, wie man halt einen Menschen liebt. Das klingt entsetzlich, doch das ist so. Jetzt sah er zu mir hoch und sah mir in die Augen. „Ich wollte dir sagen, dass ich dich liebe.“ Meine Hände begannen zum zittern.
„Ich hatte Paul davon erzählt.“ Deshalb wollte Paul, dass wir alleine ins Kino gehen.“ Paul wusste es auch noch? Wer wusste es denn noch? Nur ich bin hier Blind, oder was?
„Es tut mir leid.“ Flüsterte ich, kroch aus dem Bett und legte mich neben ihn. Ich lehnte meinen Kopf auf seinem Oberarm und sah ihn an. So lagen wir schweigend da. Und sahen uns gegenseitig in die Augen.
Ich machte die Augen auf. Ich lag auf meinem Bett, obwohl ich auf den Boden eingeschlafen war. Neben Jason. Oh Gott, Jason. Er war nicht neben mir. Und auch nicht auf den Boden. Ich sprang auf und lief ins Wohnzimmer. Auf der Couch entdeckte ich einen Zettel. In dem stand:
Guten Morgen, Kätzchen. Ich hoffe du bist mir nicht böse, dass ich ohne Abschied gegangen bin. Ich werde eine Weile bei meinen Eltern wohnen. Sei brav. Dein Jason.
Ich las den Brief fünf Mal durch. Und versuchte es zu verstehen. Plötzlich hörte ich ein klopfen an der Tür. Ich schaute durch den Spion meiner Tür und sah in die blauen Augen von Luise. Ich öffnete vorsichtig die Tür. Ich konnte sehr nachtragend sein, aber ihr konnte ich nicht lange sauer sein. Bevor ich die Tür ganz öffnen konnte, umschlang sie mich mit ihren Armen. Doch sie ließ mich gleich wieder los.
„Anne Bell.“ flüsterte sie.
Ich schaute sie an und nahm sie endgültig in den Arm. Sie zitterte und ich spürte wie glücklich sie war, das ich ihr verzog. Als wir uns endlich gelöst hatten sagte sie.
„Es tut mir so leid. Ich habe mir so Sorgen gemacht, ich hätte dir gestern nicht so auf die Pelle drücken sollen. Ich hätte…“
„Luise, beruhig dich doch endlich. Was ist eigentlich zurzeit mir dir los? So kenne ich dich gar nicht. Du bist zurzeit so in Hektik.“
Sie lächelte. „Wir haben uns alle verändert.“
Ich erstarrte, ´Zurzeit benahmen sich aber alle etwas verrückt ´ dachte ich.
„Jason ist weg.“ Sagte ich. Sie sah mich nachdenklich an.
„Er war heute früh bei uns. Ich dachte er hätte sich von dir Verabschiedet…?“ Er war bei ihnen?
„Nein.“ Ich fühlte mich auf einmal so schlecht. Wie konnte er nur einfach so gehen?
„Bella, er wollte dich nach Kalifornien mitnehmen…er hat sogar Paul gefragt ob er damit einverstanden wäre. Was ist passiert? Er sah…Nun ja…er sah anders aus.“ Luise dachte angestrengt nach. „Geistesabwesend! Ja so sah er aus.“ Geistes abwesend? Was hatte ich nur getan? Ich hätte ihm aufhalten sollen. Aber wie?
Eine Woche lang hörte ich nichts von ihn. Er ging nicht ran, wenn ich ihn anrief. Vielleicht war er sauer auf mich. Vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall, war ich wieder alleine. Und diesmal war es allein meine schuld. Mir ging der Kuss nicht aus dem Sinne. Ich hatte Angst ihn nicht mehr wieder zu sehen. Ich hatte ihn verletzt. Ohne es zu wollen. Wir hatten uns nie zuvor gestritten. Ein lautes klopfen an der Tür riss mich aus meinen Gedanken. Ich saß einfach da. Vielleicht würde, wer auch immer da klopfte, wieder gehen. Ich wollte mit keinem reden. Doch es klopfte wieder und wieder.
“ Okay, okay. Ich komm ja schon!“Ich machte langsam die Tür auf.
„Ich will mit dir reden. Warum antwortest du mir nicht? Wo warst du die ganze Zeit?“ er schnappte nach Luft.“Ich mach mir Sorgen um dich.“
„Dann hör auf, dir Sorgen zu machen. Mir geht es gut. Ich brauche keinen der sich um mich Sorgen macht!“ Er sah mich erstaunt an. Und dachte angestrengt nach, was er sagen sollte.“Ichbrauch nur ein wenig Ruhe…verstehst du?“ Jetzt sah er mich an und lächelte. „Okay. Wie lange brauchst du?“
„Ich weiß es nicht.“
„Okay, ich werde jetzt gehen, aber verspreche mir, dass du mir Bescheid gibst, wenn du so weit bist.“
„Gut.“ Er umarmte mich und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Dann verschwand er.
Ich versuchte zu schlafen und nach ein paar Stunden gelang es mir auch. Ich Wachte Schweiß gebadet auf. Ich hatte schlecht geträumt. Seit Jason weg war hatte ich Albträume. Die mich nachts quellten. Ich hatte Angst.
Es war 18 Januar 2009. Der Wind wehte mir so stark ins Gesicht, dass ich meine Augen schließen musste. Dennoch wollte ich das Autofenster nicht herunter kurbeln und blieb regungslos auf dem hinteren Sitz. Außer der Luft nahm ich noch die Musik von einem mir Unbekannten Song wahr. Der sich ziemlich witzig anhörte.
Doch nach Lachen war mir nun wirklich nicht zu mute. Eher nach einem totalen Gefühlsausbruch. Mit allem was dazu gehört, weinen, schreien und betteln.
Aber ich wollte stärker sein, als ich es vielleicht in Wirklichkeit war. Ich fuhr mit Paul, Luise und Rosi zum Meer. Es war Sonntag und Paul hatte frei. Also beschloss er uns zum Meer zu fahren. Um ehrlich zu sein freute ich mich darüber. Angekommen stieg ich aus dem Auto und lief mit Rosi zum Strand. Das Meer sah so friedlich aus - auf den ersten Blick. Wie behutsam das Wasser doch den Strand streichelte.
Das Rauschen der Wellen - so beruhigend, als wolle es einen zärtlich in den Schlaf singen. Doch schaut man näher hin - schaut man genau hin, erkennt man die Ungewissheit, die ungewisse Weite, die ungewisse Tiefe, welche das Meer birgt. Eine Tiefe, die dich verschlingen kann, die dich lockt mit behutsamen und rauschenden Wellen, die dich lockt mit dem Verlangen nach Freiheit und Aufbruch und dich dann ertränkt..“Pippau?“ Ich sah zu Rosi runter. Sie nannte mich so, weil sie meinen Namen nicht aussprechen konnte.
„Was ist denn, Rosi?“ Ich beugte mich zu ihr und lächelte sie an.
„Ich muss Pipi.“ Sie sah mich mit einem schämenden Blick an. Das ich grinsen musste.
„Okay. Komm gehen wir, und suchen die Toilette, gut?“ Sie nickte und hielt mich an der Hand fest.
Nach dem sie fertig war, gingen wieder zum Strand wo Paul und Luise schon warteten. Nach dem ich mir meinen Bikini angezogen hatte ging ich schwimmen. Das Wasser fühlte sich warm an.
Mit einem schrecklich starken Kopfschmerz, wachte ich auf. Ich fühlte mich so schlecht wie nie. Ich wusste eine kalte Dusche würde mir gut tun. Also ging ich unter die Dusche. Nachher putzte ich mir die Zähne und richtete mich auf. Ich ging in die Küche und machte wir einen warmen Tee mit Sandwitsch. Und nach dem Frühstück fühlte ich mich besser. Bald würde Arianna bei mir sein. Wir hatten uns bei mir verabredet um ein wenig Mathe zu üben. Ich räumte schnell die Wohnung auf. Ich fühlte mich nicht gut, wenn etwas auf dem Boden lag. Wo ich wohnte musste es einfach sauber sein. Ich hatte am Tag zuvor Blumen gekauft. Ich liebte rote Rosen. Sie Dufteten so herrisch. Meine Mutter hatte einen Garten. Da waren viele Rosen, Tulpen und Nelken. Es sah wunderschön aus. Sie hatte immer viel Zeit in dem Garten verbracht. Ich hatte immer die Blumen ausgerissen. Als ich erwischt wurde sagte meine Mutter immer, dass ich es nicht machen sollte, denn sie würden aussterben. Und die Mama Blume wäre dann sehr Traurig. Früher hatte ich noch daran geglaubt und es nicht mehr getan.
Ein klopfen riss mich aus meinen Gedanken.
Es war Arianna. Sie war sehr hübsch. Sie hatte ein Ovales Gesicht und große blaue Augen. Ihre Haare waren Blond und hingen ihr mit leichten wellen über die Schultern. Sie ähnelte ein wenig der Schauspielerin Reese Witherspoon. Sie war schlank und hatte eine tolle Figur.
„Hey. Wie geht es dir?“ umarmte sie mich.
„Hi, gut. Und dir?“
„Auch gut. Rate mal wen ich vor deinem Apartment gesehen hab!“ Sie sprang aufgeregt auf.
„Wen?“ Ich sah sie fragend an.
„Einen Super süßen Jungen. Er hat schwarze Haare und grüne Augen. Ich glaub er wohnt hier. Oh, er ist so, so süß!“ sie umarmte mich erneut. „Lass uns raus gehen, bitte!“
„Na gut, aber nur kurz.“
„Wir gehen zum McDonald´s. Damit er nicht merkt das ich wegen ihn raus gegangen bin.“
Wir gingen die Treppe langsam runter. Und als wir draußen waren, standen Arthur und noch einer da. Es musste Taylor sein.
„Bella!“ Arthur machte eine schritt zu mir und als ich ihn ernst ansah blieb er stehen.
„Ihr kennt auch?“ flüsterte Arianna.
„Ja. Lass uns gehen.“ Ich zog sie an der Hand.
Sie als sich wehrte sah sie böse an.
„Wir haben es eilig!“ sagte ich. Und sah dann zu Arthur. Doch Arianna stand bewegungslos da. Sie sah zu mir und dann zu Arthur.
„Und du läufst von so einer Schönheit weg?“ fragte Arianna. Sie hatte es laut gesagt, so, dass Taylor in lautem Gelächter ausbrach. Man war das peinlich. „Und ich dachte, ich sei hier die Blondine!“ jetzt lachte auch Arthur.
„Wir müssen jetzt gehen.“ Widerholte ich und sah Arianna flehend an.
„Oh, ja. Wir müssen los. Bis bald.“ Sie lächelte noch die beiden Jungs an und wir huschten davon.
Im McDonald´s angekommen, bestellte ich mir cirly fries, chikenburger und eine Cola. Arianna nahm das gleiche, mit einem Eis dazu.
Wir beide suchten nach einem freien Tisch und entdeckten Francisco mit einem Mädchen aus unserem Uni. Sie hatte ein wenig Übergewicht und sah ziemlich komisch aus.
Vielleicht lag es an der Stubsnase. Ich weiß auch nicht genau.
Francisco winkte uns zu. Nachdem wir uns gegenseitig begrüßt hatten, musste die Antoni, so hieß das Mädchen wie es sich herausstellte, auf WC.
„Wie Gott sie Schuf, und McDonald´s sie formte.“ Murmelte Arianna.
„Ach, hör doch auf.“ , sagte ich. Ich wollte nicht, dass Francesco sich beleidigt fühlte.
„Sie hat ein paar Probleme mit ihren Eltern.“ , erklärte Francesco. „Deshalb sind wir hier.“
„Und du spielst die Mutter Teresa, oder was?“ Arianna hatte immer was zu plappern.
„Nun, ich hab ein gutes Herz, was du nicht verstehen wirst.“
„Schneewittchen lebte mit fünf Männern. Jasmine und Aladdin hatten eine geheime Beziehung. Tarzan war nackt und redete mit affen. Aschenputtel ist nachts von zuhause weggerannt um auf einen Ball zu gehen. Pinnocio war ein Lügner. Und Robin Hood war ein Dieb. Und dann kommt es zur so was. Eine Dicke Prinzessin lauft von zuhause weg, um in den McDonald´s scheißen zu können.“
„Ari!!!“ Ich schlug ihr mit meiner Hand auf die Schulter. „Hör auf damit.“
„Weiß du Arianna, manchmal denke ich echt, was dein Problem ist.“ Francesco sah Ari zornig an.
„Manche Leute wollen einfach nicht begreifen, dass es mich nicht juckt was sie über mich denken.“ Sie biss an ihren Burger.
„Du brauchst nicht eifersüchtig zu sein, ich steh nicht auf sie.“ , grinste Francesco.
„Das ich nicht lache. Unser lese Wurm ist noch ein Anmach-Er.“ Das letzte Wort sprach sie mit einem Accent aus. „Du hast also zwei Gesichter, auf welche soll ich spucken?“
Ich dachte nach, ob ich mich einmischen sollte, aber dann kam Antoni zurück.
Nachdem sagte Arianna sie müsste gehen. Ich verabschiedete mich ebenfalls. Und machte mich auf dem Weg nachhause.
Ich lag auf meinem Bett.
Ich wollte gerade das Buch aufschlagen, das ich begonnen hatte, als jemand an der Tür klopfte. Es war Luise mit Rosi im Arm. „Oh, hi. Ich hoffe ich stör dich nicht.“
„Keines Weges.“ Ich schloss die Tür hinter ihr zu.“Was gib es denn?“
„Ich wollte dich fragen, ob du auf die kleine aufpassen könntest?“
„Klar kann ich das. „
„Oh, ich danke dir. Ich habe alles in die Tasche hier eingepackt.“ Sie drückte mir den Rucksack unter die Nase. „Paul und ich wollte Ausgehen. Da er in letzten Tage viel Arbeit hatte, haben wir wenig Zeit für einander gehabt…“ Sie legte die schlafende Rosi auf das Bett. Nachdem sie weg war wachte Rosi auf. Zuerst hatten wir Verstecken gespielt, dann spielten wir mit ihren Barbie puppen. Wir verbrachten stunden mit all den verschiedenen Spielchen. Später, am Abend saßen auf der Couch und sahen uns Spongebob an. Nach einiger Zeit kamen Paul und Luise um sie abzuholen. Und bedankten sich fürs Babysitten. Nachdem sie weg waren sank ich auf die Couch und schloss meine Augen. Ich hatte gar nicht vor auf der Couch zu schlafen. Ich hatte mich nur für eine kurze Zeit hingelegt, doch ich schlief ein.
Alles war so hell und undeutlich. Ich spürte eine Wärme an meinen Händen, die mich klammerten. Was könnte das sein? Ich verstand es nicht.
Ich hörte von überall Geräusche. Sie waren so unangenehm. Ein Geheul. Die Geräusche waren sehr bekannt und gar nicht fremd. Ich wusste nur nicht woher.
Die Geräusche eine Qual. Ich spürte meinen Körper nicht mehr. Nach einigen Sekunden wurde meine Sicht etwas deutlicher aber ich konnte trotzdem nicht beschreiben was ich sah. Ich spürte einen festeren Druck an meiner linken Hand. Es war sehr bekannt. Die Geräusche die von der nächsten Stelle kamen, wurden lauter. Und alles war so beängstigend. Mein Herz raste vor Schock. Wo war ich? Was passiert mit mir? Ich drehte meinen Kopf zur linken Seite und erkannte durch das blendende Licht, etwas Braunes. Ich sah genauer hin und erkannte eine Gestalt. Eine menschliche Gestalt. Es war so bekannt. Doch woher? Ich drehte mein Kopf nun in alle Seiten und versuchte endlich zu verstehen was los sei. Ich sah mit der Zeit viel mehr Gestalten. Meine Augen taten so weh. Ich wusste, dass es Menschen waren, Menschen aus meinem Leben. Die Geräusche wurden deutlicher, ich merkte die Leute weinten. Warum denn? Ist etwas Schlimmes passiert? Ich erkannte meinen Jason, seine braunen Haare. Ich hörte sein schmerzvolles leises weinen. Ich konnte es nicht ertragen ihn weinen zu hören. Ich würde ihn gerne übers Haar streichen, doch ich konnte meine Hand nicht bewegen. Ich war gelähmt. Mein Herz schmerzte. Ich fühlte seine beiden Hände, die meine linke Hand umklammerten. Seine starken Hände zitterten. Warum? Warum redete niemand? Warum weinten sie und mich klärte niemand auf? Jason redete mit jemandem und seine Stimme klang verzweifelt. Ich verstand die Worte nicht, doch ich zwang mich zu verstehen. Dann hörte ich ihn sprechen. Er sagte: „ich wünsche du kommst in die Hölle…“
Ich sprang Schweiz gebadet auf. Wieder ein Albtraum. Mein Handy klingelte. „H-Hallo?“
„Bella? Ich muss mit dir reden. Hör zu, ich komm am Abend zu dir…Ich halte es nicht mehr aus. Ich muss dich sehen…Bella?“ Es war Arthur. Nicht das auch noch. Ich hatte keinen Bock auf Ihn. Ich war noch nicht so weit. Ich wollte nicht mit ihn reden.“ Ja. Ich bin noch da. Du hast doch gesagt, du würdest warten. Ich meine, du kannst ruhig weiter leben…“ Doch ich hörte nur einen Pips Ton. Er hatte aufgelegt. Gott, warum? Ich wünschte mein Traum würde in Erfüllung gehen!
Am gleichen Abend saß ich in der Küche und trank meinen Tee. Den ganzen Tag lang hatte ich für die English Prüfung gelernt. Und dann meinen Buch fertig gelesen. Paul und Luise waren nach Toskana gefahren, um Luises Eltern zu besuchen. Also saß ich da und starb vor Langweile. Nachdem Tee legte ich mich auf den Bett und betrachtete die Decke. Ich hatte irgendwie Angst. Ich fühlte mich ziemlich Allein. Wer würde mir zur Hilfe eilen, falls ein Serien-Mörder auftauchen sollte. Paul war ja nicht da. Und was noch besser war, ich bekam langsam Durst. Es war dunkel. Alle Lichter waren aus. Ich stand langsam auf und ging langsam ins Wohnzimmer. Als ich eine Gestalt vor mir sah, blieb ich vor Schreck stehen. Ich schaute genauer hin. Ich rieb meine Augen und als ich sie wieder aufmachte war es noch immer da. Ich hoffte es wäre einer meiner Vorstellungen. Aber dann passierte es. Ein leises „Booh!“ war zu hören. Und das war genug. Schwäche umhüllte mich und ich spürte wie mein Körper schwer wurde.
„Verdammt, was ist los mit dir? Fällst du gleich in Ohnmacht.“ Ich hörte nur den Spott und Besorgnis in der Stimme. Ich stürzte mich an die Türschwelle und spürte nur noch starke Arme um meine Schulter. Und die Stimme in meinem Kopf, die mich trödelte. Einen Fremden schutzlos in die Arme gefallen zu sein. Dann nichts mehr. Gähnende Leere.
Meine Augen ließen sich nicht öffnen. Und doch war ich schon wach, dann war die Erinnerung wieder da. In dem Moment schlug ich die Augen heftig auf. Warum liege ich auf dem Bett? War das nur ein Traum? Tatsächlich lag ich auf dem Bett, wie jeden Morgen. Doch irgendwas war anders. Es war dunkel draußen. Ich ließ meinen Blick durch das Zimmer schweifen und traf auf den Blick von ihm.
„Heilige scheiß, das kann dich nicht wahr sein!“
„Ich stehe leibhaft vor dir. Und äh… Tut mir leid, das ich dich erschreckt habe.“
Ich richtete mich auf und bemerkte mit Beklemmung, dass ich halb nackt war. Röte stieg in mir auf und ich bedeckte mich mit der Bettdecke. „Was machst du hier?“
„Du hast mich 108 Mal angerufen und 38 Nachrichten hinterlassen. „ als er antwortete, klang seine Stimme amüsiert. „Wie geht es meinen Schwager? Und wie war euer erstes Mal?“ Und damit meinte er Arthur. WAS? Ich hörte wohl nicht richtig. Dieser Mistkerl!
„Es war wunderschön! Er ist ein echter Mann.“ Ich spielte mit. Was sollte ich noch tun? Er hat doch selber angefangen.
Ich schlug die Bettdecke zurück und stand langsam auf. Ich hatte noch immer einen kurzen top und Unterhöschen an. Meine langen Haare waren offen. Ich stand in voller Größe vor ihn. Er war 1.80 cm, und ich war 1.73cm. Er sah mich von Kopf bis Fuß an. Ich hörte ihn schlucken und dann wandte er seinen Blick von mir ab.
„Warum bist du zurück gekommen?“ fragte ich ihn.
„Paul hat mich angerufen. Er sagte du seist alleine…“
„Wann war ich es nicht?“ lächelte ich ihn an.
„Ich…“ er machte eine Pause. Und als ich ihn fragend ansah, fuhr er fort.
„ ich konnte es nicht länger aushalten.“ Jetzt sah er mich wieder an. Ich merkte wie er erneut schluckte. Das machte er in letzter Zeit immer, wenn er mich sah. Er sah mir tief in die Augen. Zwischen uns war nicht viel Abstand.
„Nun, wenn du ohne mich nicht kannst, wieso bist du weggegangen?“ fragte ich leise.
„Ich wollte dir Zeit zum Nachdenken geben. Damit du dich entscheidest. Und mit deinen Gefühlen klar kommst.“
„Und was, wenn ich mich für ihn entscheide?“ Ich sah wie er sein Gesicht vor Schmerz verzerrte.
„Es würde zwischen uns nichts ändern. Wir sind Freunde und werden es weiter bleiben. Aber…“
„Aber?“ Ich sah ihn in die Augen.
„Ich werde nicht so schnell aufgeben.“ Flüsterte er heiser.
„Und was, wenn du es bist, für denn ich mich entschieden habe?“ Er kam mir ganz nah, legte seine Hand auf meine Hüfte und zog mich zu sich. Er presste mich zu sich. Mit der anderen Hand strich er mir das Haar aus dem Gesicht, beugte sich zu mir und küsste mich. Es war ein zärtlicher, langer Kuss. Es war viel schöner als der letzte Kuss. Seine Lippen fühlten sich weich und warm an. Es war ein süßer Kuss. So süß wie Erdbeeren. Ich liebe Erdbeeren!
Er küsste mich an meinen Hals und dann wieder auf den Mund. Wir standen da in unserem innigen Kuss vertieft. Plötzlich löste ich mich von ihm, als ich ein klopfen hörte.
„ich glaub, jemand ist vor der Tür.“ Flüsterte ich.
„Egal wer das ist, er wird schon weggehen.“ Jason küsste mich erneut. Dann nahm er mich mit schnellen griff in die Arme und trug mich zum Bett. Er legte mich langsam hin, und sah mir dann in die Augen. Als suchte er in ihnen nach Verzweiflung oder Scham. Doch außer Glück fand er nichts. Ich grinste ihn an und zog ihn zu mir.
„Ich liebe dich!“ flüsterte er in mein Ohr und lachte leise. Sein Atem kitzelte mich.
„Ich werde mit dir machen was ich will und du wirst dich nicht wehren.“ Er grinste frech.
Jasons Lippen strichen über meine Wange und fuhren meinen Lippen nach. Dann spürte ich den Druck, seiner seidenen Lippen auf meinen. Sie schmeckten würzig und himmlisch. Und ich biss hinein. Er schrie auf und rollte sich von mir ab. Ich richtete mich auf. Und sah ihn frech an.
„Was kannst du mir schon antun?“ Ich musste lachen. Er knurrte wie ein Löwe. Als ich ihn ansah, sah ich Feuer in seinen Augen. Und seinen starken willen. Jetzt bekam ich aber richtig Angst. Sein Arm stützte meinen Kopf, so, dass ich wider hinfiel. Luft wich aus meiner Lunge, als er auf mich drauf fiel. Und alles geschah in solcher Schnelligkeit, dass ich vor Verblüffung nicht ein Wort heraus brachte. Jason schaute mich an und überprüfte, ob er mir wehgetan hatte.
Ich spürte etwas Hartes in der Innenseite meiner Oberschenkel und mir war nur zu gut bewusst, was es war.
„Steig von mir ab“ Schimpfte ich vor Panik. Sein erregter Körper löste in mir eine heiße Wonne aus. Und wieder küsste er mich. Sein Atem wurde schneller und schneller. Als würde etwas in ihm explodieren. Seine griffe wurden fester und er begann mich schnell auszuziehen. Als wir beide nackt waren, strich ich ihn mit den Fingerspitzen über die harte Brust. Sein Körper war durchtrainiert und leicht gebräunt. Ich sah zu ihm hoch und küsste ihn zart auf den Hals. Ich vergrub meine Hände in seinem Haar und zog ihn fester an mich. Ich zuckte, als ich seine Männlichkeit spürte. Ich spürte wie er in mich eindrang. Und schrie vor Schmerzen auf und zuckte erneut zusammen. Ich spürte wie ich zum zittern begann, spürte wie mir tränen die Wangen runter rollten. Es war ein zerreisender schmerz, wie ein Messer Stich. Jason küsste mich auf die Wange und merkte meine tränen. Er sah mich beängstigt an. Vielleicht dachte er, es wären Tränen der Reue. Doch Ich bereute es keines Weges. Es war nur der Schmerz.
Ich spürte wie er leicht zuckte. Und sah wie er zum Punkt kam.
Es war herrlich ihn anzusehen.
In seinen schönen Augen zu verschmelzen.
Es war einfach wundervoll mit ihm vereint zu sein.
Und dann spürte ich, wie mir das Blut zwischen den Beinen runter lief. Vor Schreck sah ich ihn an. Doch er schien überglücklich zu sein. Ich denke er freute sich, dass es mein erstes Mal war.
Das er, mein erstes Mal war. Ich begann vor Angst zu weinen. Ich umklammerte seinen Hals und weinte.
„Angsthase!“ Er sah mich an und lachte leise. Jason strich mir über die Wange und küsste mich dann auf die Nase. Er spielte mit meinen Haare und roch an ihnen.
„Du bist wunderschön.“ Ich glaube er wollte meine Aufmerksamkeit. Oder mich auf andere Gedanken bringen, aber er schaffte es nicht. Ich sah zu Jason. Er musste mich die ganze Zeit angesehen haben, denn er sah mich immer noch an. Er machte seinen Mund auf, um etwas zu sagen, doch ich küsste ihn. Ich weiß nicht warum. Aber ich wollte ihn einfach küssen. Es war ein langer inniger Kuss. Er drückte mich zu sich und küsste mich noch heftiger. Es war wundervoll. Einfach märchenhaft. Seine Hände rutschten unter die Bettdecke und streichelten meine Haut. Sie fühlten sich warm an und seine Lippen waren zuckersüß. Ich ließ mich von ihm küssen und genoss es. Seine Lippen wanderten tiefer in meine Halsbeuge. Er küsste er meinen Hals und saugte an ihn. Es tat ein wenig weh. Und dann küsste er mich über den Brustansatz. Mein Herz beschleunigte sich. Und ich stöhnte auf. Er wich ein wenig zurück und sah mich an.
„Da du den armen Kerl betrügst, und normalerweise sollte es verboten sein. Aber…“er dachte angestrengt nach. „Also, las uns doch verbotene Dinge tun?“
„Ich betrüge ihn?“
„N-nein!“er sah mich schief an und hob seine linke Augenbraue. „Nein, tust du nicht!“
„Aber du hast ge…“ Er küsste mich erneut und presste mich an sich. Er küsste meinen Hals und dann begann an meinem ganzem Körper küsse zu verteilen. Ich liebte ihn. Ich liebten ihn überalles. Und uns konnte nichts Trennen. Das dachte ich jedenfalls. Er küsste mich wieder auf den Mund. Er erweckte etwas in mir. So eine Art Lust. Ich wollte mehr und mehr. Und dann machten wir es noch einmal.
Ich schreckte aus dem Schlaf. Ich spürte warme Arme die mich umarmten. Jason lag zu mir gedreht. Er schlief tief und fest. Mein Blick fiel auf die Leuchtanzeige meines Weckers. Was? Erst elf Uhr? Da ich ja sowieso nicht mehr einschlafen konnte, stand ich auf. Schlaftrunken tapste ich ins Bad. Als ich das Licht anknipste und mich im Spiegel betrachtete, wäre ich am liebsten wieder unter die Decke gekrochen. So sah ich auch aus. Die Haare standen mir wie Draht vom Kopf ab und an meinem Hals war ein riesiger Knutschfleck. Es sah so aus, als hätte sich eine Menge Blut an dem Punkt gesammelt. Ich stieg unter die Dusche. Nachher putzte ich mir die Zähne, wusch mir das Gesicht und band mir die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. Dann streifte ich mir ein langes Top über. Ich ging wieder zurück ins Schlafzimmer. Unsere Kleider lagen dort und da. Ich musste grinsen als ich an das dachte. An…du weißt schon. Als ich ein klopfen hörte, dachte ich wer es sein könnte. Wer klopft schon um elf Uhr nachts? Außer Luise natürlich, aber sie war nicht da. Ich machte langsam die Tür auf. Und mein Herz blieb stehen.
„Mensch, ich dachte du bist nicht da! Ich habe vor drei Stunden bei dir angeklopft. Hast du geschlafen?“ es war Arthur. Ich hatte keine Worte zur Verfügung, natürlich versuchte ich denn schock nicht zu zeigen was mir schwer fiel. Ist dir so was mal passiert? Naja…Wie auch immer. Ich begann zu sprechen.
„Was machst du hier?“ Oh mein Gott! Ich hoffe Jason wacht nicht auf!
„Ich hab dir doch gesagt, ich will mit dir reden…Bella ich…ich will dich nicht verlieren! Ich kann nicht schlafen. Ich muss immer an dich denken… Ich glaub, ich liebe dich Anne Bella!“ er sah mir in die Augen und lächelte verlegen. Oh nein, warum passiert mir so was?
„ Wieso ich? Wieso hier? Wieso heute? Wieso?“
„Weich ich, weil jetzt, weil im Moment, wegen uns.“ Er lächelte mich schief an und dann passierte es. Er beugte sich zu mir und küsste mich. Seine Lippen zitterten und sein Atem wurde schwer. Arthur riss sich zuerst los. Er schien im Begriff zu sein, etwas zu sagen, tat es aber nicht. Stattdessen küsste er mich wieder, seine Hände umfassten mein Gesicht, sein Atem ging schneller.
„Was macht ihr denn da?“
Die Stimme überraschte uns beide.
Ich riss mich von ihm weg. Ich sah ihn an, er stand wie eine Leblose Wachsfigur da. Als ich seinen Blick verfolgte, erstarrte ich ebenfalls. Vor uns stand Jason. Er stand da, halb nackt. Außer seinen Boxer-Shirts hatte er nichts an. Jason war schlank und muskulös. Er hatte ein markantes Gesicht und wäre perfekt für die Rolle des bösen. Seine Augen hatten die Farbe Karamell, sie waren Mandelförmig und er trug drei-tage-Bart. Er sah immer perfekt aus.
Ich sah in Arthurs Gesicht, um zu verstehen was er jetzt dachte. In dem Moment wär ich lieber aus dem Fenster gesprungen.
„Las die Finger weg von ihr.“ , sagte Jason, mit höherem Ton.
„Du hast mir gar nichts zu sagen!“ Arthur sah zu Jason, dann zu mir. „All dein Gejammer von wegen, du wolltest allein sein. Dabei hast du die ganze Zeit mit deinem ´besten Freund´ rumgevögelt! Du Hure!“
Ich zuckte zusammen.
Die Kälte in seinem Gesicht ließ mich erschauern. Arthurs normalerweise vollkommenen Züge warn angespannt, das Gesicht dunkel vor Wut.
Arthur sah, dass Jason auf ihn zukam, und blieb stehen. Er beobachtete sein näherkommen resigniert.
Jasons Hände ballten sich zu Fäusten. Die Entfernung zwischen den beiden verringerte sich.
Arthur bewegte sich nicht.
„Jason!“, rief ich und lief los. Jason blieb nicht stehen, sah nicht einmal zu mir her.
Er erreichte Arthur, und seine Faust traf in einer einzigen flüssigen Bewegung direkt auf dessen Gesicht. Das Geräusch war entsetzlich: ein scharfes Krachen…Arthur blieb noch aufrecht.
Jason schwang seine Faust ein weiteres Mal, dieses Mal traf er Arthurs Auge.
Arthur verlor das Gleichgewicht und fiel nach hinten. Jason bewegte sich auf ihn zu, sein Atem ging schwer.
„Halt!“, schrie ich.
Ich stand mit ausgestreckten Armen vor Jason. Niemand bewegte sich.
Noch nie hatte ich ihn so wütend erlebt.
„Geh weg!“ brüllte er mich an, und ich zuckte vor ihm zurück. Jetzt sah er mich an.
Er schubste mich ins Zimmer zurück und knallte die Tür zu.
Er sah mich wütend an. Sehr wütend. Dann drehte er sich um und ging davon. Ich stand verblüfft da und versuchte zu verstehen, was gerade geschehen war. Nach einer Weile wandte ich mich zu Jason. Er sah mich ernst an. Sein Blick verunsicherte mich.
„Was hast du getan?“
„Ihr habt euch geküsst.“ , erwiderte er… Als ich keine Antwort gab fuhr er fort. „Und du hast dich gar nicht dagegen gewehrt.“
„Ich bin dir keine Erklärung schuldig!“ Ich wollte an ihn vorbei gehen aber er hielt mich fest am Oberarm.
„Du gehst nirgendswo, bis ich eine Erklärung von dir höre!“ , sagte er.
„Las mich los du Arsch!“ , schrie ich ihn an. „Wieso gehst du nicht wieder zurück?“
Ich spürte wie sein griff enger wurde. Er tat mir weh.
Er hob seine Hand und schlug mir ins Gesicht. So, dass ich das Gleichgewicht verlor und auf dem Boden fiel.
Ich hörte ein sumsen in meinem linken Ohr.
Ich konnte nicht klar denken oder mich bewegen. Ich lag Regungslos da.
Dann kniete er sich hin und zog mich hoch. Er drückte mich an sich.
„Kätzchen? E-Es tut mir so leid! I-Ich wollte nicht…Ich weiß nicht…ich wollte nicht. Es tut mir so leid!“
Er hielt mich fest und wiegte mich. Ich brachte kein Wort raus. Ich lag einfach in seinen Armen und bewegte mich nicht. Nach einer Weile stand er auf, hob mich hoch und legte mich aufs Bett. Ohne ein Wort, lagen wir da.
Ich weiß er konnte nicht schlafen.
Genau wie ich.
Ich hatte meine Augen zu, und trotzdem spürte ich seinen Blick auf mich. Ich wollte warten bis er einschläft.
Nach ein paar Stunden war es soweit. Ich hörte seinen Regelmäßigen Atem. Und machte langsam meine Augen auf.
Er schlief tatsächlich.
Ich stand langsam auf und zog mich an. Als ich fertig war, nahm ich meine Tasche und machte langsam die Tür auf. Ich wusste nicht wohin ich gehen sollte. Aber das war auch nicht wichtig. Ich hatte genug Geld um ein Zimmer im Hotel zu reservieren.
Meine Eltern hatten mir viel Geld hinterlassen. Es würde für mein halbes Leben reichen, auch wenn ich zu viel ausgeben würde. Ich war schon draußen und wollte einen Taxifahrer auf mich aufmerksam machen, als ich das Auto von Arthur sah.
Es war ein Mercedes.
Ich drehte mich schnell um bevor er mich entdecken konnte.
Ich setzte mich in das Taxi.
„Wohin geht’s denn, Señora?“
„Fahren sie mich zu einem Hotel, bitte.“ , sagte ich.
Der Fahrer schien nachzudenken, dann lächelte er entschieden und wir fuhren los. Ich lehnte mich zurück und dachte, darüber nach, was ich weiter machen sollte. Ich brauchte ein wenig Zeit um nachzudenken. Ich würde Luise anrufen damit sie sich keine Sorgen machen müsste. Ich würde sagen, dass ich in Venedig bin. Oder einfach bei Arianna.
Der Taxsiefahrer riss mich aus meinen Gedanken.
„Wir sind da Señora.“
„Oh, vielen Dank!“ Ich bezahlte ihn, und stieg aus.
Es war das Hotel Mecenate Palace. Ich betrat die Eingangshalle und bewegte mich langsam Richtung Kassa. Der Hotelangestellte begrüßte mich mit einem Lächeln.
„Buona sera, signorina. Wie kann ich ihnen behilflich sein?” Er war klein und rund. Ich schätze, Mitte dreiziger.
“Buona sera, segnor. Ich brauch ein zimmer für 10 tage.” Fürs erste würden mir 10 tage reichen.
“Wilkommen. Der potier wird sie nach oben begleiten. Schönen aufenthalt.”
Das Hotelzimmer sah schön aus. Es lag ein großer Bett, darauf eine Blutrote Bettdecke, und ein Nachtkästchen an jeder seite. Es gab einen Fernseher. Es sah nun so aus wie in einem Hotel.
Ich legte meine tasche auf den schreibtisch und ging ins Badezimmer. Nachdem ich mich gewaschen hatte, ging ich zurück. Ich zog mir meinen Pijamma über und legte mich ins Bett.
Ich machte langsam die Augen auf. Kopfschmerzen hatten meinen Schlaf gestört. Gott was hatte ich nur gemacht, dass ich Presslufthammers in meinen Kopf spürte. Einzelne Erinnerungsfetzen fielen mir ein. Und dann war plötzlich alles da. Ich sprang hoch und lief ins Badezimmer. Ich machte mich schnell fertig.
Es war Montag und ich hatte wieder English. Es war der erste Unterricht, also durfte ich nicht wieder zu spät kommen. Ich hab die ganze Nacht nicht richtig schlafen können, immer wieder habe ich ihn gesehen. Ich zwang mich jetzt nicht an ihn zu denken. Ich wollte einfach alles rund um mich vergessen. Die ganzen Erinnerungen. Unser erstes Treffen. Unsere erste Umarmung. Unser erster Kuss. Unsere erste Nacht. Mit Tränen in den Augen, die mir die Sicht nahmen, rannte ich weiter und versuchte die Bilder aus meinem Kopf zu verbannen.
Puh! In letzter Sekunde geschafft! Fast wäre ich um ein Haar zu spät gekommen. Ich kam schließlich doch noch pünktlich an. Arianna wartete schon auf mich. Sie sah mich fragend an. Sie muss wohl gewusst haben, dass ich geweint habe. Nach dem zweiten Unterricht, läutete es zur großen Pause. Ich zog Arianna an der Hand in Richtung Toilette.
„Ich bin von zuhause weggelaufen!“
„W-Was!? Warum?“
Weil...ich…ich“ und schon brach ich wieder in Tränen aus. Sie umarmte mich und hielt mich fest, ohne etwas zu sagen oder zu fragen. Und ich dankte ihr dafür. Ich erzählte ihr die ganze Geschichte von Jason und mir. Von Arthur, den er geschlagen hatte. Geduldig hörte sie mir einfach zu und hielt mich im Arm. Als ich mit erzählen fertig war, wischte sie mir meine Tränen weg, nahm mein Gesicht in ihre Hände und sagte: „Bella, ich verstehe deinen Schmerz. Aber du kannst nicht davor wegrennen. Du solltest es nicht verdrängen, sondern mit ihm darüber reden. Aber wer weiß. Vielleicht ist es doch besser, wenn du ein wenig Ablenkung bekommst. Und dann sehen wir weiter, Ok?“
„Ja ok. Danke Ari.“ Im Uni nannte sie jeder Ari.
„Hab ich doch gern gemacht. Und jetzt wasch dein Gesicht.“
Tränen stiegen wieder in meine Augen. Aber zum ersten Mal seit Tagen waren es nicht Tränen des Schmerzes, sondern Tränen der Rührung. Wie sie sich Sorgen machte, berührte mich innerlich. Seit ich in Uni war, war sie immer für mich da gewesen. Sie war immer hilfsbereit und die beste Freundin die man haben konnte.
„Ich hab dich lieb.“ Brachte ich heraus.
„Ich weiß, ich weiß.“ Sie lächelte mich an und umarmte mich erneut. “Und jetzt aufgehört mit dem Geheule. Wir müssen zurück in die Klasse.“
„Na gut.“ Ich stand auf, wusch mein Gesicht und folgte ihr, durch den langen Korridor.
Als wir beide uns nieder setzten, sah uns Francesco fragend an.
„Was hast du Anni?“ Er war der einziger, der mich so nannte.
Bevor ich den Mund aufmachen konnte sagte Arianna: „Stell dir vor, ihre Katze ist in den Tod gefallen!“
„Lüg nicht. Sie hat doch gar keine Katze.“
„Frauen Lügen nicht. Sie erfinden die Wahrheit einfach neu.“
„Ich hab mich mit Jason gestritten. Ich bin weggelaufen…“
„Oh, das tut mir leid. Aber hey, mach dir keine Sorgen. Es wird schon gut gehen.“
Arianna sah ihn verblüfft an.
„Hör auf Junge, hör auf.“ Sie war manchmal wirklich mies. Aber Francesco wurde auch nie richtig sauer.
„Ich hab gar nicht mit dir geredet.“
„Ich aber mit dir.“
„Warum lästerst du immer über mich?“
„Ich lästere nicht über dich. Ich stelle nur fest.“
Endlich kam der Professor in die Klasse. Und die beide waren wieder still.
Nachher ging ich wieder ins Hotel.
Ich lag auf dem Bett und sah eine Serie an. Es ging um zwei kleine Freunde. Ich weiß noch wie wir uns kennen gelernt haben. Jason und ich. Seine Oma war unsere Nachbarin und wir lebten auf derselben Straße. Er war vier als ich geboren wurde. Ja, aber nach einem knappen Monat wurde er fünf, und als ich krabbeln lernte, haben wir bereits miteinander gespielt. Ich habe bereits sprechen gelernt, bevor ich krabbeln konnte, und da er auch schon über fünf Jahre alt war, konnte er auch sprechen, so haben wir uns aber nicht verständigt. Wir haben unsere eigene Sprache erfunden, die wir auch verwendet haben, damit keiner weiß, über was wir reden. Wir waren noch die besten Freunde und vielleicht wären wir es noch immer, wenn ich nicht von Luise weggelaufen wäre und er mir gefolgt wäre. Wenn er mich nicht geküsst hätte. Jetzt waren wir verliebt und doch getrennt.
Ein Geräusch riss mich aus meinen Gedanken.
Es klopfte an der Tür.
Arianna. Sie stürmte hinein und sah mich mit großen Augen an.
„Bella, er war bei mir! Er sagte, er hätte überall nach dir gesucht. In allen Hotels von Rom. Und er hat gefragt ob ich was von dir weiß.“
„Du hast ihm doch nicht gesagt, wo ich bin, oder?“
„Ja. Warum hast du nicht deinen echten Namen gegeben? Er war hier im Hotel. Und er hat dich nicht gefunden.“
„WAS!? Ich will nicht zurück. Warum hast du es ihm gesagt?“ Ich konnte es nicht fassen! „Ich bin doch weggelaufen, um ihn nicht mehr zu sehen! Und du sagst ihm einfach wo ich bin?“
„Ja. Ich dachte…Du hast geweint und ich dachte du vermisst ihn.“
„Oh mein Gott. Was mach ich jetzt? Ich will sterben!“ Ich ging durchs Zimmer. Ich musste nachdenken.
Ich musste weg. Oh Gott. Arianna sah mich schief an.
„Wenn du so traurig bist, dass du sterben willst, dann denk an die Menschen die traurig sind, weil sie sterben müssen. Er wird sich entschuldigen, dann holt er dich nachhause. Und das war´s.“
„So leicht ist das aber nicht. Ich meine, er hat mir eine Watsche gegeben.“
„Die hast du verdient.“ Was höre ich da? Ich habe es verdient! Ich lief auf sie los und begann sie zu zwicken.
„Ich bring dich noch um!“ Wir fingen an zu lachen. Aber ich hatte noch immer ein schlechtes Gewissen. Ich wollte ihn nicht sehen. Noch nicht, zumindest. Wir hingen ein wenig rum und nach einer Weile sagte Arianna, sie müsste gehen. Sie küsste mich auf die Wange, nahm ihre Tasche und dann war sie auch schon weg.
Wieso findet man gerade den Menschen, den Seelenverwandten, dem man vertraut als ob man sich schon Jahre kennt, den man liebt, an einem Ort, fern von der Heimat?
Es ist ein Wunder, dass sich zwei Menschen finden, die sich lieben, die dem anderen die Welt zu Füßen legen würden. Wenn man so jemanden gefunden hat erlebt man die glücklichste Zeit seines Lebens. Man vertraut einander das an, was man vorher nie zu sagen wagte, unterhält sich ohne Worte und versteht sich doch so gut.
Doch dann kommt der Tag an dem man los lassen muss. Nicht weil man will, sondern weil es nicht anders geht. Es fällt schwer jemanden gehen zu lassen, den man nie verlieren möchte. Und dann passiert so was. Ich hätte nie gedacht, dass er mich schlagen würde. Wut stieg in mir auf, als ich an die vorherige Nacht dachte. Ich schob meine Gedanken zur Seite und nahm mein Handy aus meiner Tasche.
Dreißig anrufe in Abwesenheit und eine Nachricht, darin stand: HEB BITTE AB!
Sie wurde vor fünf Minuten geschickt.
Ich legte das Handy auf das Bett. Und genau in diesem Moment läutete es. Das war wieder Jason. Ich wollte nicht mit ihn reden also ließ ich es liegen.
Doch ich konnte es nicht aushalten. Ich rief Luise an.
„Hallo Luis. “
„Oh hallo, Bell!” ihre Stimme klang wie immer. Sie wusste wohl nicht, dass ich weggelaufen bin.
„Wie geht es euch? Habt ihr Spaß?“
„Uns geht es sehr gut. Paul und Papa sind Fischen, Rosi schläft und ich sitze einfach hier.“ Ich hörte ihren lächeln. „Und was macht ihr so?“
„IHR?“
„Ja. Du und Jason. Er ist doch bei dir, oder nicht?“
„Äh, ja. Luise, bitte hör mir zu. Ich bin für eine kurze Zeit im Hotel. Es ist nicht weit weg von uns. Und…“
„Warum? Was machst du da?“ jetzt klang ihre Stimme besorgt.
„Ich brauch ein wenig Abstand, um nachzudenken. Sag bitte Jason nicht wo ich bin, ja?“
„Was redest du denn da, Schätzchen? Was ist denn passiert? Habt ihr euch wieder gestritten?“
„Ja. N-Nein. Ich will bloß nachdenken.“
„Nachdenken? Worüber nachdenken?“
„Über das, was ich für ihn empfinde. Bitte mach dir keine Sorgen ich ruf dich noch Mal an. Sag Jason nicht wo ich bin. Bitte!“
Ich hörte noch ein „Aber!“, aber ich legte auf. Sie würde mich schon verstehen. Hoffe ich jedenfalls.
Ich hatte Arianna Geld gegeben und sie darum gebeten, mir ein paar Klamotten zu besorgen. Ich musste ja zur Uni. Sie musste Bald zurück sein. Ich starrte auf meine Lieblings Torte, die ich den Portier raufbringen lassen hatte. Ich liebte Schoko-Torten. Luise hatte sie mir immer gebacken. Aber als ich die Torte sah, erschauerte ich. Es ließ mich angewidert wegschauen. Mein Herz beschleunigte sich. Meine Zunge wurde schwerer und ich schmeckte einen eigenartigen Geschmack meinen Hals hinaufkommen. Ich lief schnell ins Bad und beugte mich über die Kloschüssel. Dann übergab ich mich. Es war schon das dritte Mal, dass ich mich übergeben musste. Ich spürte meine Hände und Füße nicht mehr. Und dann wurde mir schwarz vor Augen.
>Ich sah einem Brunnen. Und außer diesen Brunnen war nichts mehr zu sehen. Eine unendliche Leere. Als ich den Brunnen näher kam, sah ich ein kleines Mädchen. Die kleine weinte. Sie musste etwas verloren haben. Oder jemandem. Als sie mich wahrnahm, drehte sie sich zu mir. Sie hatte Blonde locken, die ihr leicht auf die Schulter fielen. Ihre großen braunen Augen waren märchenhaft schön. Und sie hatte einen kleinen Schmollmund, genau wie ich. ´Bin ich es, als ich noch klein war? ´ , dachte ich.
„Mamma! Wo warst du?“ Sie umarmte mich erleichtert. Als ich gerade meinen Mund öffnete, um etwas zu sagen, wurde ich aus dem Schlaf geweckt.
„Bella!“, hörte ich. Ich öffnete meine Augen, mein Blick fiel als erstes auf meine zitternden Hände. Ich drehte meine Handflächen nach unten, schloss sie zu Fäusten, damit sie aufhörten zu zittern. Und dann rief mir eine warme Stimme zu.
„Bella. Was ist nur los mit dir? Ich mach mir langsam Sorgen um dich. Das ist schon das zweite Mal, dass du in Ohnmacht fällst.“ , sagte Arianna sanft. Sie hielt ein Glass in der Hand. Sie muss mich mit Wasser bespritzt haben, um mich aufzuwecken. Denn das Glass war leer, und mein Gesicht nass.
Ich setzte mich langsam aufrecht. Und sah sie mit einem grinsen an.
„Das wird schon.“
„NEIN! Sag das nicht. Ich habe es satt, dass zu hören. Du musst wieder zurück. Du musst zu ihm. Du liebst ihn doch! Und Menschen die zusammen gehören, kommen auch irgendwann zusammen.“
Ich sah sie mit schiefen grinsen an. „Ich will aber nicht zurück.“
Doch sie lachte nicht. Im Gegenteil, sie sah mich böse an.
„Was? Bella. Du musst zu ihm! Du redest nicht mehr viel, und Lachen tust du schon gar nicht mehr. “
„Sie lernten sich mit einem Lächeln kennen, lachend verliebten sie sich, lachend brachten sie ihre Kinder zur Welt und wenn sie nicht gestorben sind, dann lachen sie bis heute.“
„Bella!!! Hör auf mit dem Blödsinn.“ Du wirst es nicht glauben, aber manchmal konnte sie ernst werden!
„Okay, okay.“ Ich wollte das Thema wechseln. „Hast du die Sachen besorgt?“
„Jap.“ Sie zeigte mir auf die Einkaufstaschen, die auf dem Bett lagen.
„Oh, ich danke dir.“ Ich war froh darüber. Ich hatte es satt diese Jeans und die weste zu tragen.
Es waren schon drei Wochen vergangen. Jetzt stand ich unter der Dusche. Ich lehnte meinen Kopf zurück, schloss die Augen und ließ das Wasser auf mein Gesicht tropfen. Ich ließ mich völlig von dem Gefühl der Sicherheit zudecken, dachte nicht an das was geschehen war, dachte nicht an ihn. Ich vernahm nur das Plätschern des Wassers.
„Nur Wasser“, sagte ich mir im Stillen. „Wasser.“
Es kam so plötzlich. Ein Stich in den Magen. Die Tränen, die meine Wangen hinunterrollten vermischten sich mit dem heißen Wasser. Mit meinen Fäusten schlug sie in die Wand. Schrie. Weinte. Immer wieder schlug ich mit meinen Handflächen auf die Fliesen, bis ich schließlich kraftlos am Boden kauerte.
Die Sehnsucht schnürte mir die Kehle zu. Ich hätte gerne ein Messer in meine Brust gerammt um dem Schmerz zu entrinnen, der mich weder schlafen noch essen ließ.
„Nein, das darfst du nicht. Ich weiß, dass nichts deinen Schmerz verschwinden lassen kann, außer der Zeit. Mit der Zeit heilen alle Wunden, seien sie noch so groß.“ , sagte ich zu mir selber.
„Er“, sagte ich laut. „Er, der dir seinen Schwur gab dich nie zu enttäuschen, dich nie zu verletzen. Er, der dir das Gefühl von Geborgenheit gab. Dein bester Freund. Der zum Liebhaber wurde und dich letztendlich doch noch verletzte.“
Ich schloss meine Augen, atmete tief durch.
Mein ganzer Körper begann zu beben. Mein Magen tat mir unheimlich weh.
Mit meiner Faust verpasste ich mir einen harten Schlag in den Magen. Ich kauerte nach Atem ringend in der Dusche, ließ die wunderschöne Zeit mit ihm noch einmal passé laufen.
Ich erinnerte mich an seine starken Arme, die meine Thalie umschlossen, wenn wir uns innig küssten, seine Schultern, an die ich liebte mich an zu lehnen. Seine vollen, geschmeidigen Lippen, die meine Lippen begehrten. Seine warmen, Karamell schimmernden Augen, in denen ich mich spiegelte, wenn er mich ansah. Sein traumhaft schönes Lächeln, das so warmherzig klang, dass es die ganze Welt in gute Stimmung versetzen konnte. Seine Stimme, die ein seltsames Kribbeln in meinem Magen auslöste.
Er rief mich an, ich ging nicht ran. Er sprach mir zahlreiche Nachrichten auf den Anrufbeantworter, ich löschte sie ohne sie zu hören. Er schrieb mir Briefe, ich verbrannte sie auf der Stelle. Er klingelte an meiner Tür, ich machte nie auf.
Drei Wochen ertrug ich diesen Schmerz. Nun war ich an dem Punkt angekommen, an dem ich mir sagte, dass es keine Zukunft gibt.
Das Wasser prasselte unentwegt auf die weißen Fliesen in der Duschkabine. Ich hörte das Telefon klingeln und hob den Kopf. Ein Schluchzer entrann meiner Kehle.
„Nein“, sagte ich leise.
Der Anrufbeantworter schaltete sich ein.
„Hallo, das ist der Anschluss von Anne Bella. Ich bin im Augenblick nicht da, bitte hinterlassen Sie mir nach dem Piep Ton eine Nachricht und Ihre Telefonnummer. Ich werde Sie zurückrufen, sobald ich zu Hause bin. - piep “ Eine lange Pause, dann meldete sich plötzlich seine Stimme.
„Äh... Bella? Ich weiß, dass du da bist. Bitte geh ran. Ich muss unbedingt mit dir sprechen. Es ist wirklich sehr wichtig.“
Ich wollte aufstehen und zum Handtuch greifen, als er am Telefon hin zu fügte, dass er mich liebte. Ich schüttelte den Kopf und begann wieder zu weinen. Ich wollte zurück, doch was sollte ich ihn sagen? Ich konnte es einfach nicht. Ich könnte ihn nicht in die Augen sehen. Er hatte mich geschlagen, aber ich wusste jetzt, dass es ein Wutausbruch war. Ich konnte, und wollte nicht mehr auf ihn böse sein.
Nach circa fünf Minuten klopfte es an der Tür. Ich wickelte mir das Handtuch über, und ging zur Tür.
Als ich die Tür eine spalt öffnete, sah ich sein Gesicht. Er sah sehr müde aus. Sein Gesicht war blass und diese schwarzen Augenringe. Er sah schrecklich müde aus. Seit fast vier Wochen hatte ich ihn nicht gesehen.
Und jetzt stand er hier. Vor mir.
Ich wollte die Tür schließen doch er drückte sie entgegen. Er kam rein und machte die Tür zu. Er kniete sich vor mich hin. Ich stand regungslos vor ihm. Und brachte kein Wort über die Lippen.
Er hielt meine Hand und sah zu mir rauf.
„Ich bitte dich von ganzen Herzen um Verzeihung. Ich flehe dich an zurückzukommen. Bitte verzeih mir! Bitte…“
„Hör auf. K-Komm hoch…“ Ich zog ihn hoch. Und sah ihm an. In diesen Moment, tat er mir unheimlich leid. Er sah in meine Augen und lächelte leicht. In seinen Augen sah ich, unendlich viel liebe.
„Können wir nicht dort anfangen, wo wir aufgehört haben?“
„Wo? Wir haben nie richtig angefangen…“ , murmelte ich.
„Dann lass uns damit anfangen!“
„Womit?“ Er sah mir immer noch in die Augen. Er griff in seine Hosentasche und nahm etwas raus.
Er nahm meine rechte Hand und streifte einen weisen Ring auf meinen Ringfinger.
Er sah mich mit einem schiefen grinsen an.
„Heirate mich und ich verspreche dir, unsere liebe wird so sein, wie im Märchen!“
Mein Herz raste und mein Atem wurde schneller. Und dann diese Stiche im Magen. Sie waren wieder da. Ich ging keuchend zum Boden. Alles um mich herum verschwamm. Mir wurde schwarz vor Auge. Ich vernahm nur seine Stimme die verzweifelt nach meinen Namen rief, und seine warmen Hände um meine Schultern. Und mehr nichts.
Ich stand vor einem Haus. Es war das Haus von Jason. Es war groß und schön. Ich schloss langsam die eingangs Tür auf. Und trat hinein. Ich sah mich in der Diele um und entdeckte ein kleines Mädchen. Es war das Mädchen aus meinen Träumen. Ich Träumte, in letzter Zeit immer wieder, von ihr. Ich ging zu ihr. Sie sah mich an und schenkte mir ein süßes lächeln. Ich stand genau vor ihr und sah sie fragend an.
„Mama, wann kommt den Papa nachhause?“ , fragte sie mit einer Stimme, die wie eine Melodie klang.
Ich sah sie mit großen Augen.
„Papa?“
„Ja. Wann ist er da?“ Sie sah mich noch immer mit einem Lächeln an. Doch ich hatte keine Ahnung wovon sie sprach. Ich wusste nicht wenn sie meinte. Und wieso sie mich ´Mama´ nannte. Ich sah sie erstarrt an. Und dann hörte ich eine Stimme.
Die Stimme weckte mich aus meinen Traum. Eine Stimme voller Verzweiflung und Besorgnis.
Ich machte langsam meine Augen auf. Ich spürte einen festeren Druck an meiner linken Hand.
Die Hände, die meine hielten, zitterten. Ich sah mich um. Jason sah mich mit großen Augen an.
„Bist du krank? Hast du dich erkältet? Wir sollten besser zum Arzt gehen.“
„Nein. Ich bin nicht krank. Ich hab nur Bauchstechen.“, erwiderte ich. Ich fühlte mich ein wenig schwach. Aber ich könnte aufstehen.
Ich richtete mich langsam auf.
„Bauchstechen? Warum? Hast du deine Regelblutung?“
„W-Was redest du denn da. Nein.“ Jetzt erst viel mir auf, dass ich fünf Wochen Verspätung hatte. Aber darüber würde ich mir später Sorgen machen. Ich sah zu ihm.
„Wie spät ist es?“
„Genau Achtzehn Uhr, wieso?“
„Wie lang war ich weg?“
„Zwei Minuten schätze ich. Wieso?“
„Lass uns zum Meer fahren!“
„W-Warum? Es ist schon dunkel draußen.“ Das war mir egal. Ich wollte es mehr, als alles andere.
„Bitte! Lass uns hin fahren.“ Er zögerte ein wenig, aber dann nahm er meine Tasche und begann er meine Sachen einzupacken. Er nahm meine Hand. Und wir gingen raus.
Als wir ankamen, war keiner zu sehen. Es war still. Nur die leichten Wellen waren zu hören. Ich rannte so schnell ich konnte zum Meer hinunter. Beim Laufen, zog ich mir das Kleid aus. Ich hatte meine Unterwäsche an. Ich liebte Designer-Unterwäsche. Als das kalte Wasser meine Füße berührten, blieb ich stehen. Ich liebte es, wie die Wellen leicht meine Füße streichelten. Ich liebte einfach das Meer. Ich drehte mich langsam um. Jason stand hinter mir.
Als ich ihn ansah, spürte ich eine Erleichterung. Ich wusste, dass alles gut gehen würde.
Ich liebte ihn und er liebte mich.
Uns könnten nichts, und niemand trennen.
Er sah so schön aus beim Mondlicht. Seine Augen funkelten und sein Gesicht strahlte.
Er sah mich an, ich glaube er betrachtete meinen Körper.
Denn er schluckte wieder. Das tat er immer, wenn er mich mit kurzen Sachen, oder mit Bikini, sah. Ich habe es auch früher bemerkt, als wir noch in Toskana lebten. Wir beide waren fast jeden Tag schwimmen. Und er hatte immer gesagt ich sollte mir das Tuch über wickeln. Er war immer dagegen, wen es um schwimmen gehen, ging. Er sagte, da seien viele Jungs, die immer etwas Böses im Schilde führten.
„Jason?“
„Hmm?“
„E-Es tut mir leid, dass wir uns geküsst haben. I-Ich weiß nicht warum ich es zugelassen habe. Ich wollte nicht…“ Er kam mit einem Schritt zu mir und legte einen Finger auf meine Lippen, um mich zum Schweigen zu bringen.
„Das ist jetzt nicht wichtig, Bella.“ Er sah mir tief in die Augen. „Ich liebe dich!“
„Ich liebe dich mehr!“ , flüsterte ich.
Ich hielt seine Hand und zog ihn ins Wasser. Das Wasser reichte mir bis zur Brust.
Seine Augen weiteten sich. Er schien vor Glück zu platzen.
Ich sah, wie seine Gesichtszüge sich entspannten. Wie seine Müdigkeit verschwand.
Er beugte sich zu mir und küsste mich. Wie ich seine Nähe vermisst hatte. Ich umklammerte seinen Hals und presste mich an ihn.
Er hielt mich am Rücken fest.
Ich weiß nicht wie lange wir da verharrten. Ich wollte ihn nicht los lassen.
Er wich ein wenig zurück und sah mich an, „Sag mir das du mich liebst!“ , dann beugte er sich leicht zu mir und küsste mich. Seine Zunge berührte die meine. Es war eine neue für mich Erfahrung. Ich zuckte, als hätte mich jemand mit kaltem Wasser angespritzt.
Seine Fingerspitzen glitten von meinem Hals bis zum Brustanstalt.
Ich knöpfte langsam sein Hemd aus, und zog es ihn langsam aus.
Wir schwebten beide im Wasser, ganz ohne Bekleidung.
Er hob mich rauf, so, dass meine Beine, seine Hüfte umschlungen. Wir küssten uns erneut.
Sein Atem ging schneller und sein Körper begann zu beben. Und dann drang er in mich ein.
Es war ein ganz anderes Gefühl, unbeschreibliches Gefühl. Es fühlte sich herrlich an, nach so langer Zeit wieder mit ihm vereint zu sein. Ich strich ihn über die Wange. Und flüsterte, wie sehr ich ihn liebe. Das machte ihn noch mehr wilder.
Nachher saßen wir am Strand. Wie sahen wie verspiegelter Mond im Meer glitzerte.
„Wenn du die Sterne sehen willst, zeig ich dir den Mond. Und wenn du was süßes willst, dann bekommst du eine Schoko-Torte!“ Er lachte.
„Du schaffst es immer wieder mich zu verwirren.“ Ich saß neben ihn, den Kopf an seine Schulter gelehnt.
„Mir ist ein wenig kalt…Jason, lass uns nachhause gehen, ja?“
„Ja.“ Wir standen auf und gingen zum Auto.
Als wir bei Paul anklopften, ries Luise die Tür auf. Mit einer schnellen Bewegung umarmte sie mich. Ich spürte wie sie zitterte. Ich sah wie Paul auf uns zukam. Er begrüßte mich mit einem Lächeln.
„Willkommen nachhause!“
Ich schüttelte nur den Kopf. Ich konnte nicht reden. Luise küsste mich auf die Wange und sah dann zum Jason.
„Sei nett zu ihr, hörst du? Streitet bitte nicht.“ Sie wandte sich zu mir. „Und du lauf ja nicht weg! Wir werden dich sowieso finden!“ Sie lächelte mich an. Ich hatte sie jeden Tag angerufen und ihr erzählt was ich den ganzen Tag gemacht hatte. Wir hatten immer Kontakt gehabt. Sie hatte Jason nicht gesagt wo ich war. Ich hatte sie alle schrecklich vermisst.
Jason und ich gingen zu mir, nachdem wir uns von Paul und Luise verabschiedet hatten. Ich würde Morgen zu Luise gehen und ihr von dem Magen schmerzen erzählen. Ich wollte endlich zu mir gehen. Ich hatte meine Wohnung ziemlich vermisst.
Ich saß auf dem Boden. Jason hatte seinen Kopf auf meinem Schoß gelegt.
Ich streichelte seine Haare. Sie waren länger als gewöhnlich. Er hatte sie nicht geschnitten. Vielleicht hatte er sie ganz vergessen.
Er sah mich an, ohne ein Wort, lagen wir da.
Ich strich ihn über die Haare. Ich liebte es ihn am Kopf zu massieren. Seine Haare fühlten sich wir Seide an. Ich hatte früher, stundenlang mit seinen Haaren gespielt.
„Einzigartig-beschreibt jemanden denn man durch nichts und niemandem ersetzen kann. Du bist Einzigartig Bella!“
Ich wusste gar nicht, was ich sagen sollte. also, lächelte ihn einfach an.
„Ich liebe dich!“ Dann setzte sich Jason vor mich hin.
„Ich hab dich auch lieb.“
Er sah mich eine Weile an, dann beugte er sich leicht, und küsste mich.
Seine Lippen waren weich und Salzig. Er roch nach Meeresluft. Er zog mich langsam aus. Ich streifte ihn das Shirt über und küsste ihn. In meinem Magen kribbelte es. Er presste sich an mich und mit einer heftigen Bewegung legte er mich auf sich. So, dass ich auf ihn saß. Er küsste mich wieder. Inniger als je zuvor. Er hielt mich am Becken fest und zog mich ein Stück rauf. Und als er mich wieder runter zog, spürte ich seine Männlichkeit. Wie sie in mir verschwand. Und dieses Gefühl lies mich zusammen zucken. Ich stöhnte wieder und wieder. Jedes Mal wenn er in mich eindrang. Ich kratzte seinen Rücken und bies an seinem Hals. Meine bisse erregten ihn mehr, und seine Stöße wurden heftiger. Unsere Bewegungen beschleunigten sich. Ich spürte wie all meine Lust sich zu einem Punkt zog. Sie zu Explodieren. Sein Atem wurde schneller und sein köper begann zu beben. Wir waren beide schweißnass. Ich spürte wie die Lust zu explodieren drohte, und stöhnte auf. Ich spürte seinen zucken in mir und dann war ich auch so weit. Ich gab einen Schrei von mir, der mir die Luft aus den Lungen riss. Er zuckte abermals. Er Atmete schneller und presste mich zu sich. Es war ein unbeschreiblich schöner Augenblick.
Nachher standen wir beide unter der Dusche.
„Weißt du Bella, ich denke es ist kein Zufall, dass wir uns kennen, es ist Schicksal.“
Seine Hände glitten an meinem nackten Körper entlang.
Dass Wasser tropfte auf uns. Ich stellte mich an meine Fingerspitzen, um ich zu küssen. Der Kuss schmeckte nach Wasser. Ich schloss meine Augen und genoss es voll und ganz. Und dann wieder dieses Stichs im Magen. Der mich aufstöhnen lies. Und ein heftiger stoß von Übelkeit. Ich spürte meinen Körper nicht mehr. Und mir wurde schwarz vor Augen.
Ich hörte von überall Geräusche. Sie waren so unangenehm. Das Licht, das ich überall um mich sah, war wie ein Messerstich in meinen Augen. Ich versuchte meine Augen zu öffnen. Das erste was ich wahrnahm war, dass ich nicht zuhause war. Es war für mich ein Fremdes Ort. Das Zimmer war groß und hell. Und dann sah ich Jasons Gesicht. Er hielt meine linke Hand fest.
„W-Wo bin ich?“
„Schhh, bleib liegen.“ , sagte er. Panik überfiel mich und ich versuchte mich aufzurichten.
„W-Was ist passiert? Wo bin ich?“
„Du bist im Krankenhaus. Als dir im Bad schlecht wurde, hab ich die Rettung gerufen…“
„Und was hab ich?“ Ich sprang ihn ins Wort. Ich wusste nicht was ich hatte. Und warum ich hier war. Er dachte angestrengt nach. Eine Weile sah er mich nur an. Mein Herzschlag wurde schneller. Und ich holte tief Luft. „Jason?“ Jetzt sah er mir tief in die Augen und grinste. Ich wusste nicht warum er jetzt grinste. Es war alles andere als Komisch.
„Wir sind schwanger!!!“ lachte er. Ich wusste nicht richtig was er damit meinte. Ich hatte keine Wörter zur Verfügung. Und dann bekam ich wieder einen Stich in den Magen. Ich zuckte leicht zusammen. Es war wie ein Messerstich. Es tat unheimlich weh. Ich stöhnte vor Schmerz auf. Jason sah mich mit großen Augen. Als er merkte wie ich vor Schmerzen zuckte, sprang er auf und rannte aus dem Zimmer. Dann kam eine Frau rein. Sie hatte blonde Haare, die sie zu einem Gagel zusammen gebunden hatte. Sie sah recht lieb aus. Sie kam näher und sah mich mit einem Lächeln an.
„Hallo, ich bin die Schwester Nina. Wo tut es den bei dir weh?“ Ich zeigte ihr mir meiner Hand auf mein Bauch. Sie nickte leicht und strich über meinen Bauch.
„Da?“ , fragte sie. Ich nickte ihr zu. Ich brachte kein Wort über die Lippen. Jetzt kam auch Jason rein. Er stellte sich neben dem Bett. Und sah mich besorgt an.
„Der Arzt wir dir ein paar Medikamente aufschreiben, um den Schmerz zu stillen. Es gibt verschiedene Schwangerschaftsanzeichen, z.B. Pickel, Rückenschmerzen, Übelkeit und Magenstechen. “ Wieso hatte ich überhaupt diese schmerzen? Ist das denn Normal? Ich hatte so viele Fragen.
„Wann kann sie denn wieder Nachhause?“ , fragte Jason.
„Schon heute Nachmittag.“ Dann ging die Krankenschwester aus dem Zimmer. Nach einer knappen Stunde raste Luise in das Zimmer. Sie beugte sich um mich zu umarmen. Sie sah Jason an und dann mich. Sie grinste. Ich musste lächeln, als ich ihren Gesichtsausdruck sah. Luise hatte kurze, rote Haare. Ihre hell grünen Augen waren die schönsten auf der Erde. Zumindest hab ich nie schönere gesehen. Ihre Lippen hatte eine orangene Farbe. Und dann die vielen Sommersposen. Sie sah wunderschön aus. Sie sah mich noch immer mit dem breiten Lächeln an. Paul stand genau neben Jason. Ich hatte gar nicht bemerk, wie er reinkam. In diesem Moment schämte ich mich wie nie zuvor. Das Blut schoss mir ins Gesicht. Paul sah mich mit einem Lächeln an.
„Wie geht es dir, Bella?“ Diese Frage kam von Luise.
„Mir geht es gut. Ich hab nur leichte Magenstechen.“
„Oh, das wird schon wieder. Mir ging es genauso.“ Ich wollte nicht weiter darüber reden. Also fragte ich nach Rosi. Luise sagte sie sei bei ihren Eltern. Nach zwei Stunden waren Paul und Luise schon weg. Ich hatte sie gebeten zu gehen. Ich wollte sie nicht belästigen.
Ich wurde um 13:42 Entlassen. Jason fuhr mich nachhause.
Ich saß auf der Couch und sah in die Glotze. Es lief ein Film, namens Notebook. Jason kam mit einer Tasse Cappuccino, zu mir. Er setzte sich neben mich, auf die Couch und überreichte mir die Tasse.
„Danke.“, sagte ich.
Er nickte leicht.
„Bella, du hast mir noch immer keine Antwort gegeben.“
„Antwort?“ Ich dachte nach, was er wohl meinte.
Und dann fiel mir der Ring auf meinem Finger auf. Es war ein Ring aus weisem Gold. In der Mitte war ein großer Stein. Von kleineren Steinchen umrunden.
„In einer ehe löst man Probleme, die man alleine gar nicht hätte. Ich weiß nicht, ob ich das will.“
Ich sah ihn an und lächelte. „Aber, frag mich doch noch einmal!“
„Willst du Anne Bella meine Frau werden?“ Er sah mich mit einem schiefen grinsen an.
„Oh, Ja! Ich will!“ Ich stürzte mich auf ihn, umklammerte seinen Hals und küsste ihn.
Wir beide begannen zu lachen, und wenn wir nicht gestorben sind lachen wir noch heute.