Autor: Cindy
veröffentlicht am: 14.12.2010
Es war Freitag und ich kam gerade von meiner Ausbildungsstelle und wollte nur ein´s,die Tasche in die Ecke werfen,die Treppe zu meinem Zimmer hochrennen und meine beiden Schätze in die Arme nehmen.Ich ging zur Haustür rein und wusste das er da war.Ich sah schon seine Schuhe an der Heizung stehen.Mutti hatte ihn reingelassen.Ich lief zur Küche und begrüßte sie.Mutti war mir zur Zeit eine echte Hilfe,eine Stütze auf die ich jederzeit zählen konnte.
Danach rannte ich förmlichst hoch in mein Zimmer ,blieb jedoch vor der Tür stehen,weil ich seine Stimme hörte:>>Meine kleine Prinzessin.Gleich kommt die Mami und dann gehts zu Onkel Lars:<Ich öffnete langsam die Tür und vier strahlend blaue Augen blickten mich an.>>Hallo mein Schatz!<<,sprach Stefano und küsste mich danach.Darauf gab ich auch meiner kleinen Lenia einen Kuss auf die Stirn.
>>Meine Lieblinge!!<<,hauchte ich.
>>Wollen wir dann gleich los zu Lars und Liliana?Lenia habe ich vorhin schon fertig gemacht.<<
>>Hier darf man wirklich keine zwei Minuten ausruhen nicht wahr?<<,sagte ich scherzhaft.
>>Schatz?Wir haben eine Hochzeit zu planen!Unsere Hochzeit!<<
>>Okay dann lass uns fahren.<<
So fuhren wir,die glücklich Verlobten ,und unsere kleine Prinzessin zu Lars und Liliana.Liliana kannte ich schon seid dem Kindergarten sie und ihre Zwillingsschwester Luise sind die besten Freunde die ich überhaupt finden konnte.Sie waren immer für mich da ,wirklich immer.
Sie waren auch die ersten die damals von meiner ungewollten Schwangerschaft erfahren haben.
Lars kannte ich durch Stefano.Er war mir von Anfang an sympatisch und über die Jahre hinweg ist er ein toller Freund gewurden.Als er dann mit Liliana zusammen kam waren ich und Luise überglücklich.
Als wir in das Cafe ,dass Liliana und Lars zusammen hatten ,kamen fanden wir nicht nur die beiden sondern auch Luise und David vor.
David war ein weiterer Freund von Stefano.Luise lernte ihn am selben Abend kennen wie ich auch Stefano.Eine lustige Geschichte:
Es war unsere Jugendweihe.Nachdem ich zuerst im Nachbarsdorf mit meiner Familie gefeiert hatte bin ich danach noch zu Liliana und Luise gegangen als plötzlich ein Freund anrief und fragte ob er noch vorbei kommen könnte.Als er dann kam,kam er nicht allein sondern brachte noch so um die zehn anderen Leute mit.Die meisten gingen nach zehn Minuten wieder.Aber vier Jungs blieben.Unteranderem auch David und Stefano.Wir redeten die ganze Nacht durch und trafen uns ein paar Tage später am Wochenende und irgendwie wurde das dann zum Alltag.So lernten wir auch Lars kennen.Irgendwie denke ich das es genauso sein sollte:die Freunde meiner besten Freundinnen sind die besten Freunde meines Verlobten.Dieser Gedanke machte mich unglaublich glücklich.
Wir gingen durch das Cafe zu Luise und David und begrüßten sie.
>>Was macht ihr den hier?<<,frage ich verwundert über den Umstand das sie nicht wie geplant Davids Mutter besuchten.
>>Glaubst du etwa ich lasse dich deine Hochzeit mit meiner total bekloppten Schwester alleine planen?<<,gab Luise zur Antwort.
Liliana kam gerade zu uns und schlug ihrer Schwester sachte gegen den Kopf,>>Das habe ich gehört liebste Schwester!<<,und lachte dabei.
>>Hallo ihr zwei!<<,sagte sie fröhlich an mich und Stefano gerichtet.
>>Lars lässt sich entschuldigen.Er kommt etwas später.<<
So verbrachten wir den Nachmittag,an dem auch Lars noch zu uns stoß,mit der Planung meiner Traumhochzeit.Doch im Laufe des Abends packten wir die Pläne beiseite und redeten über alte Zeiten.Kurz bevor wir vorhatten zu gehen baten David und LarsStefano um ein Männergespräch.Ich dachte mir nichts dabei.Als sie wieder kamen packte ich meine kleine Maus und verabschiedete mich.Stefano schaute noch einmal skeptisch in die grinsenden Gesichter von David und Lars die schon etwas angetrunken waren.
>>Was wollten die zwei?<<,frage ich auf dem Heimweg.
>>Männergespräch.Du verstehst?<
>>Schlaf schön!<<,hauchte er.
Ich dachte mir bei alledem nichts und schlief in dieser Nacht tief und fest.
Doch als ich am nächsten morgen erwachte wusste ich das hier etwas nicht stimmte.Es war neun Uhr und Stefano war Langschläfer aber er lag nicht da wo er liegen sollte.Stattdessen lag ein Briefe auf seiner Seite des Kopfkissens!Mit zitternden Händen und Tränen in den Augen nahm ich den Brief.Ihn zu öffnen fiel mir schwer,ich spürte das hier etwas nicht stimmte.
Elisabeth,meine Liebe!
Mit diesem Brief muss ich dir sagen das ich weg bin.Ich habe dich und Lenia verlassen!
Das wird mir zu viel!Seid dem Lenia da ist bin ich mir einfach nicht mehr sicher ob das zwischen uns noch das richtige für mich ist!Ich weiß das du das auch ohne mich schaffen wirst!Sag den anderen das ich weg bin!Für immer!Und versucht erst garnicht mich zu suchen!Behüte unsere kleine gut!
Lebwohl,dein Stefano!
Er war weg.Stefano.Einfach weg.Für immer?
Das musste ein Scherz sein!Ich war mir so sicher das er jetzt unten in der Küche sitzen würde und sich tot lachen würde wenn er meine mit Tränen gefüllten Augen erblicken würde!Ich sprintete nach unten,noch mit dem Brief in der Hand.Ich riss die Tür zur Küche auf und...
...nix!Da war niemand!Jetzt erst begriff ich das dieser Brief kein Scherz war.Ich sackte zusammen hockte an der Wand und starrte auf den Brief,während mir die Tränen die Wangen hinunter liefen!Plötzlich stand Mama vor mir,nahm mir den Brief ab und als sie ihn gelesen hatte begriff sie sofort!Sie nahm mich in die Arme und versuchte mich zu trösten.Doch ich brauchte Ruhe.Was sie auch begriff,sie fragt noch ob sie Stefanos Eltern um Auskunft beten soll aber ich war mir ziehmlich sicher das selbst sie nicht wussten wo ihr Sohn steckte.Ich ging zurück in mein Zimmer und begann erneut zu weinen.Er war weg.Einfach so.Weg!Ich beschloss das es das beste wär seine Eltern anzurufen!
>>Hallo?<
>>Stefano...er ist...er...ist...Weg!<<
>>Wie weg?<<
>>Er hat mich und die Kleine verlassen!Für immer.<<
>>Oh mein Gott.Das ist ja schrecklich!Ich...Gibt es irgendetwas was wir tun könnten damit...<<
>>Nein,pass bitte übers Wochenede auf die kleine auf!Ich komme sie Sonntag Abend holen.Ach und...könntest du vielleicht David oder Lars davon unterrichten?Danke!<<
Danach legte ich auf.Ich wusste das Stefanos Mum das jetzt auch erst einmal verkraften musste aber Lenia würde ihr Kraft geben.
Da saß ich nun.Allein.Wie konnte er das nur tun?Er hatte doch Verantwortung oder?Wenn er schon nicht bei mir bleiben wollte...
...hätte er nicht wenigstens in der Nähe seiner Tochter bleiben können?
Ich blickte mich um und bemerkte das mich alles hier an
ihn erinnerte.Ich sah die Couch auf der wir immer saßen,den Schreibtisch an dem er immer saß und einen auf Ober papi machte in dem er früher immer meine Hausaufgaben kontrollierte,die Cola aus der er zuletzt getrunken hatte und zum Schluss:das Bett in dem wir jedes Wochenende Nacht für Nacht zusammen eingeschlafen sind,indem er gestern Abend noch lag.Ich wette sein Geruch ist noch in dem Kissen.
Ich fühlte mich so unglaublich leer.Etwas fehlte:Er!
Und dann schossen mir plötzlich Bilder durch den Kopf:
Als ich ihn zum ersten mal sah,als mir bewusst wurde das ich ihn liebte,der erste Kuss,der erste Streit,die erste Versöhnung,die erste große Liebe eben.In diesem Moment wurde mir bewusst das dieser unendliche Schmerz vielleicht eines Tages weggehen würde aber das ich ihn nie vergessen würde!Ich musste einfach nur lernen für die nächste Zeit mit dem Schmerz umzugehen!Er würde mein ständiger Begleiter sein.
Am Abend kamen Liliana und Luise vorbei.Die inziwischen durch Lars und David informiert waren was geschehen war.Es tat gut das sie da waren.Gleich zwei Schulter zum ausheul´n.Wie gesagt:Die beiden sind eben die Besten!Sie blieben über Nacht,wofür ich ihnen sehr dankbar war.Doch am nächsten Tag schickte ich sie ziemlich schnell fort.Den da wir bis in die Früh um Fünf geredet hatten war es jetzt schon um vier Nachmittags und ich musste Lenia holen.
Ich machte mich also auf den Weg zu meinen eigentlichen Schwiegereltern.Da stand ich nun vor der Tür vor der ich schon so oft stand doch diesesmal war es keine Freude die mich überströmte.Ich musste mich zwingen die Tränen zurück zu halten.Ich riss mich also zusammen und klingelte,Stefanos Mum öffnete mir die Tür.
>>Hallo.Wie geht es dir?<<
>>Soweit gut.Ehm...wäre es vielleicht möglich das ich nocheinmal sein Zimmer sehen dürft?<<
>>Aber selbstverständlich!Du kennst den Weg?Den ich vermute das Ralf mit der kleinen gerade völlig überfordert ist!<<
>>Ja aber türlich!<<
Ich ging also den Weg den ich schon so oft gegangen war,nur es war das erste mal das ich die Tränen zurückhalten musste.Da war sie die Zimmertür durch die ich immer mit einem Lächeln ging.Aber jetzt?Irgendwie hoffte ich immer noch das er jetzt hinter der Zimmertür stehen würde,doch ich wusste das es nicht so sein würde.
Ich öffnete die Tür!Und sein Geruch kam mir entgegen.Ich warf mich aufs Bett und begann zu heul´n!Bitterlich zu heul´n!So lag ich da eine Stunde lang.Bis Stefanos Mum kam:
>>Liebes?Ich weiß das ist jetzt alles andere als einfach für dich.Aber du musst jetzt stark sein.Schon allein für Lenia!<<
>>Ich weiß.Keine Angst sie ist das einzige was mir noch geblieben ist.Ich werde mich genauso um sie Kümmern wie sie es verdient hat.<<
Danach nahm ich Lenia und ging Heim,brachte sie ins Bett und blieb neben ihr sitzen!Alle anderen hatten immer gesagt das sie Stefanos Augen und Mund hatte.Doch ich hatte das nie gesehn,bis jetzt.Ich blickte in ihre Augen,die mich anstarrten,und dachte ich blickte in seine.
Aber das tat ich nicht.Das würde ich wahrscheinlich nie mehr tun.
[Einen Monat später]
Jetzt war es also einen Monat her seid dem er uns verlassen hatte.Mittlerweile hatte ich das Leben ohne ihn einigermaßen im Griff.Nach außenhin schien es als ginge es mir gut aber innen drin saß immer noch dieser schrecklich stechende Schmerz.
Ich saß gerade mit meiner Mutti und Lenia beim Frühstück und durchstöbberte die Post.Darunter befand sich auch ein Brief ohne Absender,was mich stutzig machte.Ich öffnete ihn:
Das beiliegende Geld ist für Lenia!
Ich hoffe es geht euch gut!
Stefano!
In dem Brief befanden sich 100 Euro.Geld das ich nicht vorhatte auszugeben.Ich denke ich werde ein Konto für Lenia eröffnen und es dort hinbringen um es ihr zu ihrem achtzehnten Geburtstag wieder zu geben!Er war gegangen,und sein Geld brauchte ich jetzt auch nicht!
Wieder war dieser Schmerz da!Ich ging hinauf in mein Zimmer.Mutti würde sich den heutigen Tag um Lenia kümmern müssen.Heute konnte ich es nicht!
Er schickte mir Geld.Geld.Was nütze Lenia dieses Geld?
Was sie brauchte war ein Vater.Plötzlich war ich uneindlich wütend auf Stefano.Er ließ sein Kind und seine ehemalige Verlobte zurück und schickte dann Geld.Den Rest des Tages hatte ich damit verbracht mich darüber aufzuregen.Gegen Abend traf ich mich mit Liliana,Luise,Lars und David.Und auch mit ihnen zeigte sich das etwas fehlte.Das er fehlte.Nichts war mehr das selbe nachdem er weg war.Ich war mir sicher das Lars und David extrem enttäuscht sein mussten das sich Stefano nicht persönlich bei ihnen verabschiedet hatte.Aber ich hatte keine Kraft mehr mich auch noch um ihren Schmerz zu kümmern.Mein eigenerSchmerz war einfach noch zu groß.
[Vier Jahre später]
Stefano war jetzt schon vier Jahre weg.Und jeden Monat kam ein Brief mit Geld für Lenia.Ich brachte alles auf das Konto das ich extra für dieses Geld angelegt hatte.Ich muss gestehn zuerst fiel es mir schwer den Schmerz zu lindern.Doch nach zwei Jahren traf ich Paul.
Paul war ein gut verdienender Anwalt.Zuerst erschien er mir nicht sonderlich interessant doch nach dem er mich drei Monate lang umworben hat,begann auch ich ihn zu lieben.Ich liebte ihn.
Zwar konnte ich Stefano nie ganz vergessen doch wenn Paul bei mir ist fühlte ich mich gut und sicher.Ich wüsste er würde mich und Lenia nie verlassen.
Lenia...
Sie war mittlerweile alt genug um zu wissen das ein Kind immer Vater und Mutter hatte.Sicherlich hätte ich ihr auch einfach erzählen können das Paul ihr Vater wäre aber ich erzählte ihr das ihr richtiger Daddy für lange Zeit verreisen musste und das Paul in der Zeit ihr Daddy wäre.
Ich und Paul würden bald heiraten.Und wieder schien alles perfekt.
Doch eines Tages geschah das mit dem niemand rechnete:
Ich war auf dem Weg zum Kindergarten.Lenia abholen,als mir Luise entgegengerannt kam:>>Elisabeth,Elisabeth,du glaubst garnicht was passiert ist.<<,schnaubte sie ganz außer Atem.
>>Beruhig dich erstmal Luise!<<
>>Rate mal wer wieder da ist!?<<
Mh...mit einem mal fühlte ich mich unwohl.Doch ich lies es mir nicht anmerken.
>>Also es ist Freitag,und David war auf Montage.Also:David?<<
>>Ach Quark!Stefano!<<
Stefano?Oh mein Gott.Was will er nur hier?Ich verstand nichts mehr.
>>Stefano?Ja aber warum sollte er wieder hergekommen sein?<<
>>Ich hab keine Ahnung ich wollte vorhin zu dir und lief am Haus seiner Eltern vorbei und dann sah ich ihn da stehen!<<
>>Okay,ich...ich muss jetzt erstmal Lenia holen.<<
>>Ich komme mit!<<
So gingen wir zwei noch den restlichen Weg zum Kindergarten.Nieman brachte nur ein Wort über die Lippen.
Ich spürte den Schmerz.Der Schmerz der eigentlich immer da gewesen war den ich eben nur verdrängt hatte.Ich war wütend auf Stefano.Er tauchte hier auf und brachte alles durcheinander.Aber im Grunde war ich sauer auf mich selbst,dass mich schon allein sein Name wieder völlig aus dem Konzept gebracht hatte.Ich machte mir keine Hoffnungen das er wegen mir gekommen sein konnte.Er hatte Sehnsucht nach seinen Eltern!Genau,deswegen war er gekommen!Ob er Lenia würde sehen wollen?Und wenn schon.Er würde sie sehen können.Ich würde ihm nicht zeigen wie weh mir sein weggehe immer noch tat.Sollte er fragen werde ich ihm von den vergangenen Jahren erzählen.Dem Schmerz,die Tränen,Verzweiflung aber auch von meinem neuen Glück mit Paul.
Ich brauchte ihn nicht mehr,dachte ich zumindest.Das würde ich ihn spüren lassen um ihm hoffentlich genau so weh zu tun wie sehr er mir weh getan hatte.Ich wollte Rache haben.Mehr nicht.
Da waren wir:Der Kindergarten.Wir gingen hinein.Als ich Lenia sah,sah ich wieder Stefano in ihr.Von Jahr zu Jahr ist sie ihm ähnlicher geworden.Doch das hatte ich bisher gut verdrängen können.Bis jetzt.Sie kam mir voller Freude entgegengerannt:
>>Mami,Mami!<<
>>Meine kleine Prinzessin.<
Während meiner Gedankengänge hatte Luise Lenia angezogen und stand nun schon mit ihr in der Tür.
Auf dem Weg nach Hause bekamm ich einen Anruf von Liliana,dachte ich zumindest!
>>Hallo!<
>>Mit dir reden!<<
>>Ich wüsste nicht was es da zu reden gebe?<<
>>Elisabeth,bitte!<<
>>Wo bist du?<<
>>Im Cafe!<<
>>Warte da,ich komme.<<
Dann legte ich auf.Ich hatte nur zu gesagt weil ich wusste das Paul nicht zu Hause war und nich fragen konnte wo ich hin wollte.Er war auf Geschäftsreise und meine Beziehung zu ihm wollte ich auf gar keinen Fall aufs Spiel setzten.Zudem dachte ich das desto eher ich mit Stefano redete das er umso eher wieder verschwand.Meine Gefühle spielten völlig verrückt!Ich hatte Herzklopfen.Wegen Stefano.
>>Geht es dir gut?<<
>>Den Umständen entsprechend.Könntest du auf Lenia aufpassen?<<
>>Findest du es ist eine gute Idee zu ihm zu fahren?<<
>>Ja,ich muss wissen warum er hier ist und warum er damals gegangen ist!<<
>>Dann fahr.<<
Ich erklärte Lenia das ich noch einen Termin hatte und dann fuhr ich ins Cafe.Ich dachte an damals,als ich,Stefano und Lenia zum letzten mal ins Cafe gefahren waren.Unser letzter Abend zu dritt.Es war ein schöner Abend gewesen,voller Freude.Aber schon am nächsten Tag war dann alles anders.Ich wischte die Tränen weg die mir die Wange runter liefen.Als ich an kam stand Liliana vor der Tür.
>>Bist du sicher das du dir das antun willst?<<
>>Ich muss!<<
>>Du musst garnichts!Er hat dich allein gelassen!Du warst achtzehn Jahre alt!Und er lies dich mit einem Kind alleine sitzen,auf einem Berg voller Probleme!<<
>>Er soll wissen wie es mir ergangen ist!Und jetzt geh bitte rein und schick ihn raus.<<
Sie schnaubte nur.Das sollte mir zeigen das sie das alles andere als gut fand.Aber sie ging hinein.
In der Zeit in der ich wartete sammelte ich all meine Kraft.Und dann ging die Tür auf.Da stand er nun,nur wenige Meter vor mir.Er sah noch genauso aus wie damals in der Nacht als ich ihn zum letzten mal sah:braune hochgegelte Haare,graublaube glänzende Augen und breite volle Lippen.Da es Sommer war stand er im T-shirt vor mir was bedeutete das ich seine Muskeln an den Armen ganz genau sehen konnte.Doch erst sein Duft lies mich glauben das er wirklich da war.Diesen Duft hatte ich so lange nicht gerochen.Oh mein Gott.Da stand der Mann der mir so weh getan hatte,der mich im Stich lies und sein Kind.Aber ich wusste das ich mich nun zusamen reißen musste.Allein schon wegen Lenia.
Trotzdem zuckte ich zusammen als er plötzlich sachte zu sprechen begann:
>>Hallo,wie geht es dir?<<
Ich atmete tief ein,dann begann ich zu sprechen:
>>Gut.Und dir?<<
>>Mir geht es...<
>>Das stimmt nicht.Ihr zwei wart mir nie egal.Was denkst du?Das ich das Geld für umsonst geschickt habe?<<
Nun schrie auch er.Was mich zurück schrecken lies,was mir schon damals immer Angst machte.Aber ich zeigte ihm das ich nicht mehr das kleine nette Mädchen war das er kannte.
>>Pah,Geld!Wir hätten dich gebraucht!Und nicht dieses beschissene Geld!<
Gerade als ich ihm sagen wollte wie schwer es war als er weg ging kam er näher hielt mich fest und küsste mich.Zuerst wehrte ich mich noch doch dann wollte ich mich garnicht mehr wehren.Es fühlte sich aufeinmal so richtig an.Wie damals.Es war als wäre er nie weg gewesen!
Er zog uns zu einem Transporter.Wie ich feststellen musste sein Transporter.Er öffnete die Hintertüren hob mich auf die Ladefläche krabelte selbst hinein und schloss den Wagen.Wir schliefen miteinander.Danach fühlte ich mich gut.So gut wie damals.Ich lag in seinen Armen.
>>Ich musste gehen.Ich hatte Angst bekommen.Eine Hochzeit ist ein großer Schritt.Das hatten mir auch Lars und David in unserem Männergespräch damals noch einmal verdeutlicht.Ich war mir nicht mehr sicher ob das hier das richtige war.Ich wusste nicht mehr wie sehr ich dich liebte.Dabei hätte mir Idiot meine Liebe zu dir bewusst werden sollen als ich den Brief schrieb,ihn neben dich legte,einen allerletzten Blick auf dich wurf und mit einem solchen Schmerz im Herzen ging den du dir garnicht vorstellen kannst.<<,flüsterte er.
>>Oh doch das kann ich.Seit du weg bist trage ich Tag für Tag tief in mir den selben Schmerz.Wo warst du all die Jahre?<<
>>In Leipzig.Ich konnte dich nicht vergessen.Nie.<<
>>Warum bist du nicht einfach wiedergekommen?<<
>>Weil ich nicht konnte.Ich wusste was ich dir antue.Und habe mich selber dafür gehasst.Aber nochmehr hätte ich mich gehasst wenn ich dich so durcheinander gebracht hätte.Und das hätte ich wenn ich damals wiedergekommen wäre.Aber als ich weg war merkte ich schon am Abend das ich dich immer Lieben werde!Und das du für immer zu mir gehörst!Elisabeth,ich liebe dich!Ich habe dich immer geliebt.Ich hatte es damals nur vergessen.<<
>>Warum bist du jetzt wieder hier?Ich mein jetzt bringst du doch auch alles durcheinander!<<
>>Lars und David...nunja sie haben mich gesucht!Sie gaben sich die Schuld an all dem!Und irgendwie fanden sie meine Telefonnummer heraus.Riefen an und sagten ich solle zurück kommen!Dich aus deiner Verzweiflung holen die sie tief in dir noch immer sehen.<<
>>Ich...Ich muss gehn..Lenia...<
Es herrschte Stille auf dem Weg.Als wir zur Tür reinkamen saß Luise im Wohnzimmer:
>>Hallo Stefano!Schön dich wieder zu sehn!<<,sagte sie.Jedoch mit einem verächtlichen Blick.Ich konnte ihre und auch Lilianas Abneigung gegenüber Stefano verstehen schliesslich haben sie all die Jahre meinen Liebeskummer ertragen müssen.
>>Hey<<
>>Ehm...Kann ich jetzt gehen?<<
Erst jetzt sah ich auf die Uhr,es war nach Acht.
>>Ja klar!Schläft sie?<< Doch gerade als ich diese Frage stellte kam Lenia aus ihrem Zimmer gerannt.Sie war schon im Schlafanzug.
>>Das sollte sie eigentlich.Okay ich geh dann.Bye!<<
Ich hörte nur noch die Tür ins Schloss fallen.
>>Lenia!Du solltest schlafen!<
Ich kniete mich zu ihr runter:
>>Du weißt doch das ich dir immer erzählt hab das dein richtiger Daddy auf einer Reise ist,nicht?<<
>>Ja Mami!<<
>>Nun Schatz,da steht er.Er hat seine Reise beendet.<<
Sie wandte sich Stefano zu der die Arme ausbreitet.Diese Einladung nahm Lenia nur zu gern an.Wie lange hatte sie auf diesen Augenblick gewartet?-Viel zu lange.Es wirkte als wäre Stefano wirklich nur auf einer Reise gewesen und würde jetzt zu uns zurückkehren!Für immer.
Doch dann fiel nicht nur mir auf das,dass nicht gehen würde:
>>Mami?Was ist den jetzt mit Paul?Leben wir jetzt zu viert hier?<<
>>Nein Schatz.Paul wird mit uns hier wohnen bleiben.Und er wird dein Daddy sein.Natürlich darfst du deinen echten Daddy sehen wann immer du es willst aber es wird nie so sein wie in den Familien aus deinen Bilderbüchern.Und jetzt ab ins Bett!<<
>>Daddy soll mich bringen Mami!<<
>>Okay dann gute Nacht Schatz.<<
Sie kam zu mir und gab mir einen Kuss.Dann zog sie an Stefanos Hand.
Ich ging in die Küche und dachte nach.Ich hatte meinen Verlobten betrogen.Und mittlerweile fragte ich mich:wenn Stefano solche Gefühle in mir hervorbringen kann,liebte ich Paul dann noch?Hatte ich nicht vielleicht sogar in Paul immer nur den fürsorglichen Vater für Lenia gesehn und nie den Mann für mich?Dachte ich ihn zu Lieben weil er Lenia ein guter Vater war?
Ach Quatsch!Ich hatte mir vorgenommen das Stefano mein Leben nicht noch einmal durcheinander bringt!Ich liebe Paul!Er war mir ein guter Mann und Lenia ein guter Vater!Meine Gedanken wurden durch Stefano unterbrochen:
>>Du schläfst mit mir und willst heiraten?<<
>>Ich...<
>>Er liebt mich!Und ich bin seine Verlobte!Er war immer da wenn ich ihn brauchte!Er hatte keine Angst Lenias Vater zu sein!<<
>>Elisabeth,ich bitte dich!Ich hab es gesehn!In deinen Augen!Ein Blick von dir und ich wusste du liebst mich!Immernoch!Auch wenn du mich vielleicht am liebsten hassen würdest du kannst es nicht!Du wirst es nie können!So wie ich nie wieder ohne dich und Lenia sein kann!Weil wir zusammen gehören Elisabeth!<<
>>Es geht nicht mehr Stefano!Nun ist es zu spät!Ich mein sieh uns doch an!Wir streiten uns doch jetzt schon wieder nur!Wie stellst du dir das vor?<<
>>Klar,es wird nicht einfach sein.Das wird es nie sein!Aber tu mir einen Gefallen!Stell dir dein Leben in 10,20 Jahren vor!Wenn es mit ihm ist dann sag es und ich geh.Doch wenn es mit mir ist dann genügt ein Wort ich werde hier bleiben und diesmal für immer.<<
>>Geh Stefano!Bitte.<<
>>Okay wenn es dein Wille ist!Lebwohl Elisabeth!<
...ich würde ihn immer Lieben.
Am nächsten Morgen kam Paul nach Hause.nach langem nachdenken erzählte ich ihm alles.
>>Elisabeth.Ich liebe dich!Es ist kein Verbrechen das du ihn nicht vergessen kannst!Seine erste große Liebe kann man nicht vergessen.Aber wenn du ihn liebst...dann bleibe nicht bei mir aus Schuldgefühlen.Ich will meine Zukünftige nicht davon überzeugen müssen das ich der Richtige bin.<
Die Geschichte würde hier enden wenn es eine Liebesgeschichte gewesen wäre in der es sich um Paul und Elisabeth gehandelt hätte.Aber dies ist nicht der Fall.
Ich wusste das mein Herz immer zu Stefano wollen würde!Immer!Ich rannte zum Auto.Ich wusste nicht ob er noch hier war!Aber ich wusste das er dieses mal nicht gegangen wäre ohne seinen Eltern zu sagen wo er wäre!Also fuhr ich zu ihnen:
>>IstStefano noch da?<<,fragte ich in der Hoffnung das sie Ja sagen würden!
>>In seinem Zimmer!<<
Ich rannte.Rannte so schnell mich meine Beine trugen und schlug die Tür auf!Da stand er!Über seine Tasche gebückt.Ich rannte auf ihn zu in seine Arme,da wo ich hingehörte!Für immer!Bis in die Ewigkeit und darüber hinaus!
>>Es tut mir so Leid!So Leid!Du hattest Recht:Ich liebe dich!Und das werde ich immer tun!Immer!Ich und Lenia wir gehören zu dir.<<
Mit Tränen in den Augen sprach er,>>Mir tut es Leid!Das alles hätte uns ersparrt bleiben können wenn ich damals bei Sinnen gewesen wäre.<
Paul zog aus dem Haus aus und heiratete eine andere Frau.
Und ich und Stefano?Nun wir lebten so weiter wie davor.Nur jetzt mit Ringen an den Fingern.Alles war so als hätte es diese vier Jahre nie gegeben.Lenia,Stefano,Liliana,Lars,Luise und David!Das war mein Leben!Das war Unser Leben!Für immer!