Jedes mal, wenn ich die Augen schließe, sehe ich sein Gesicht, sein höhnisches Lachen und höre seine Worte: 'Du bist für immer mein.'
Er fesselte mich an einen Stuhl und mit einem Streifen braunem Klebeband brachte er mich zum schweigen.
Ich wusste nicht was er vorhatte, wieso er es überhaupt tat, doch die ganzen fragen die sich in meinem Kopf stauten, waren wie weggefegt worden, als er mich biss.
Ich wusste damals nicht was er damit bewegte- bis jetzt! …..
'Tess, man du bist schon seit einer Stunde im Bad! Beeil dich mal etwas!'
'Ja, bin gleich soweit!'
Ich stellte die Dusche ab. Mir war gar nicht bewusst das ich so lange unter der Dusche stand. Doch für mich ist das nichts neues. Ich verliere immer das Zeit Gefühl, wenn ich an die Vergangenheit zurück denke.
Ich öffnete die Tür der Duschkabine und trat heraus.
Schnell wickelte ich mir eine Handtuch um meine Körper und betrachtete mein Spiegelbild im Spiegel.
Lange braune Haare, smaragdgrüne Augen umrandet von dichten, langen Wimpern. Ein voller roter Mund, eine Stupsnase und hohe Wangenknochen. Auch beneiden mich viele um meine schlanke, sportliche Figur. Nein, ich kann nicht sagen das ich Hässlich bin, doch mein wunderschönes Aussehen ist Segen und Fluch zugleich.
Ich brauche mir nicht die kleine verblasste Narbe auf meiner Schulter anzusehen um mich daran zu erinnern. Nein, das taten schon die Alpträume und mein Dämon in mir.Ach übrigens mein Name ist Tessa Sullivan. Aber alle nennen mich Tess. Ich bin vor kurzem 21 geworden und studiere an der Universität Hamingway in New York. Dort ist der Schwerpunkt meines Studiums Paranormale Ereignisse und Aberglaube. Viele meiner Mitschüler sind auch überzeugt das das alles was sie dort lernen auch wirklich reine Fiktion ist, doch sie wissen nicht wie sehr sie sich da täuschen. Ich muss es ja wissen.'Tess!' Ach ja, das ist übrigens Megan Sommers, die gerade so viel Radau macht. Sie ist meine Mitbewohnerin und beste Freundin. Obwohl wir uns immer alles erzählen, weiß sie jedoch nichts über meine dunkle Vergangenheit. Es ist auch besser so. Sie würde nur unnötige Schwierigkeiten bekommen und ich möchte nicht noch einen geliebten Menschen verlieren.Ich ging zur Tür, schloss sie auf und öffnete sie.
'Meg, kannst nicht einmal geduldig sein?' 'Nein, das kann ich nicht, ich habe später noch ein Date und ich kann mich nicht fertig machen, wenn du die ganze zeit das Bad blockierst.'Ich verdrehte die Augen. Meg und Männer, das ist so 'ne Sache für sich.
Während sie jedes Wochenende einen neuen hat, vertreibe ich mir die Zeit mit anderen Dingen.
Nicht das ich keine Dates haben könnte, ich werde regelrecht belagert vom anderen Geschlecht, doch ich bin einfach nicht interessiert. Seit er mir das angetan hatte.'Sag mal, hast du auch andere Sachen im Kopf außer Männer? Es gibt auch wichtigeres.''Ja ja, Jungfrau Maria hat gesprochen. Und jetzt schieb deinen Nackten Arsch aus dem Badezimmer.'
Sie zog mich aus dem Bad, schlüpfte selbst schnell hinein und knallte die Tür vor meiner Nase zu.
Jungfrau Maria. Ich glaube es nicht.
Meg war nun bei ihrem Date und ich zog mich gerade für MEINE Verabredung an.Schwarzer Rollkragenpullover, schwarze Drillich Hosen, Stahlkappen Schuhe, einen Schwarzen Mantel und meine Haare habe ich zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Ich betrachtete mich noch ein allerletztes mal im Spiegel. Perfekt.
Jetzt kann die party steigen.