Hier wird aus zwei Perspektiven unsere Liebesgeschichte erzählt, aus ihrer und aus seiner Sicht, immer abwechselnd!
WAS VORHER WAR
Sie zog aus Nordenham in dieses Dörfchen, wo sie eigentlich nie hin gewollt hätte, sie hatte in Nordenham bleiben wollen, aber es hätte nichts gebracht zu protestieren und dass das Dorf so klein war, hatte sie nicht gewusst, sie lebte weiter ihr Leben, wie immer, ohne zu wissen, wer ihre Nachbarn waren.
Er lebte schon von klein auf mit seinen Eltern in einem kleinen Ort, innerhalb dessen er insgesamt dreimal umzog, und der außer seinen wenigen Sehenswürdigkeiten und seiner Lage so dicht am Wasser nicht viel zu bieten hat.
Sie war oft verliebt, immer in die Falschen, so schien es, bis sie dann vor 2 Jahren endlich ihren ersten Freund hatte.
Ihre Beziehungen hielten nicht lange, es fehlte immer etwas. Der erste, verliebte sich nach 2 Wochen immer wieder in andere, nach 2 Monaten machte er mit ihr Schluss, was ihr sehr weh tat, weshalb sie einen anderen nahm, den sie dann, nach einem Monat wieder verließ, weil sie merkte, dass sie nur zu dem einem zurück wollte.
Sie kam insgesamt 3x mit ihrer ersten größeren Liebe zusammen, es endete schnell, als sie endlich begriff, dass er sie nicht liebte!
Die nächste Beziehung dauerte 4 Monate. In dieser Zeit passierte es, dass sie von seiner Existenz erfuhr. Sie hörte, wie er sich auf ein Stadtfest vorbereitete, auf dem er singen sollte. Sie dachte, dass der Junge eine gute Stimme hatte, aber mehr passierte nicht, sie fand ihn zwar nett, aber nahm weiterhin keinen Kontakt zu ihm auf, wie konnte sie auch wissen, wer das war?
Er ganz vertieft in seine Vorbereitungen, war noch völlig ahnungslos davon, dass sie zu seinem nächsten Auftritt erscheinen würde. Wie vor jedem Auftritt war er ziemlich nervös und probte deshalb den Ablauf immer wieder ganz genau durch, damit auch ja nichts schief gehen würde. Als es dann endlich soweit war und der Auftritt kurz bevor stand wusste er immer noch nicht, dass sie nur gekommen war, um ihn singen zu hören. Erst nach den Erzählungen anderer, wusste er, dass sie da gewesen war.
Der, mit dem sie damals zusammen war, war immer in eine andere verliebt, weshalb sie dann Schluss machte, es tat ihr sehr weh, sie brauchte lange, um es zu verarbeiten, in dieser Zeit hätte sie eine helfende Hand, die gut zu erreichen war, sehr gebraucht!
Ein anderer, ausländischer Junge eroberte ihr Herz, brachte sie aus der Trauer, die Beziehung hielt 1 halbes Jahr, allerdings hatten sie nie Zeit füreinander. Aber während dieser Beziehung, lernte sie den Jungen mit der guten Stimme kennen! Ihre Mutter erzählte ihr, dass er an ihrer Schule eine Orientierungswoche machen würde, allerdings war nicht bekannt, in welcher der 2 Wochen diese war, also fragte sie sich durch und fand als Bald das Datum heraus, das war in der letzten Woche ihrer Beziehung mit dem Ausländer.
Er noch völlig ahnungslos von ihren Erkundungen nach ihm, fuhr, mit den Gedanken noch ganz dabei, wie die Schule denn wohl aussehen könnte, nach Marburg, wo er zunächst einmal eine Wohngemeinschaft zugewiesen bekam, in der er in der Orientierungswoche wohnte.Sie beschloss, ihn gleich am ersten Tag der Probewoche anzurufen, denn sie wollte ihn jetzt doch kennen lernen. Sie war aufgeregt, weil sie nicht wusste, was auf sie zukam. Als sich dann die ihr schon etwas vertraute Stimme meldete, loderte in ihr die Flamme der Sympathie auf, aber bevor sie viel gesagt hatte, brach die Verbindung ab, was damit zusammen hing, dass in seiner Wohngruppe ein schlechter Empfang war, also drückte sie auf die Wahlwiederholung und hoffte, er würde abnehmen, was er auch tat. Sie tauschten Nummern aus und er wollte sie anrufen, sobald er seinen Stundenplan hätte, damit noch ein Treffen zustande käme.
Er, voller Freude, endlich die Person kennen lernen zu dürfen, die er bis jetzt nur von Erzählungen und vom Telefon kannte, sprach noch am selben Abend mit den für die Wohngruppe zuständigen Betreuern, ob ein Treffen mit ihr möglich wäre. Diese jedoch verhielten sich anfangs, entgegen seinen Erwartungen, ihm gegenüber sehr stur und meinten, dass die Zeit knapp wäre und ihn niemand hinbringen könne, da die Zeit knapp war und er ohne die Zustimmung eines Mobilitätslehrers noch keinen Ausgang habe. Nach langem Diskutieren waren die Betreuer jedoch einsichtig und erklärten sich bereit, ihn zur Probe ihrer Band in den Bandkeller zu bringen und wieder abzuholen, da sie erkannten wie wichtig es ihm war sie kennen zu lernen.
Am Mittwoch dann, als sie schon nicht mehr richtig daran glaubte, rief er dann an und sie versuchten, sich für den nächsten Tag zu ihrer Bandprobe zu verabreden. Sie fand ihn sehr nett, war schon gespannt, wie es weiter gehen würde und fieberte dem nächsten Nachmittag entgegen.
Er konnte am nächsten Vormittag dem Unterricht an seiner zukünftigen Schule kaum noch folgen, weil er immerzu an den Nachmittag denken musste, an dem es endlich so weit sein würde und er sie nun endlich kennen lernen durfte.
Nun war es so weit! Sie hatten sich vor dem Eingang zum Bandraum verabredet, um dann alle gemeinsam hinein zu gehen. Sie hatte extra für ihn noch eine CD gebrannt, die sie ihm geben wollte, damit er sich an sie erinnerte! Kurz nach 5 kam er dann und sie gingen in den Bandraum. In der Probe sagte er nicht viel, das fand sie schade, aber als sie ihm ihre CD gab, gab er ihr auch eine von sich, sie war gespannt, was diese her geben würde! Sie ahnte nicht, was eins der Lieder bei ihr auslösen würden.
Als er dann schon früher von der Probe gehen musste, weil einer seiner Betreuer ihn abholte, war er einerseits enttäuscht, dass er nicht bis zum Schluss bleiben konnte, auf der anderen Seite aber überglücklich, dass er dieses Mädchen kennen lernen durfte.
Als sie nach der Probe zu hause war und in ihrem Zimmer saß, hörte sie sich die CD an und fand, dass kein Lied so recht zu seiner Stimme passte, aber sie fand ihn nett, er hatte einen sympathischen Eindruck auf sie gemacht. Sie hatte ihm am Ende noch gesagt, dass sie sich gern weiter mit ihm treffen würde.
Nachdem er wieder in der WG war gab es zunächst einmal das tägliche gemeinsame Abendessen, was ihn ärgerte, da er sich am liebsten sofort die CD angehört hätte. Aber um Ärger aus dem Weg zu gehen, aß er zunächst noch schnell mit und verschwand dann schnell in seinem Zimmer, um sich die CD anzuhören, die er kurz zuvor bei der Bandprobe von ihr bekommen hatte. Als dann endlich ihre Stimme zu hören war, war er sehr erstaunt über diese, sodass er sich die CD gleich mehrmals hintereinander anhörte.
Am nächsten Tag begann es dann, dass sich mehr als Sympathie bei ihr entwickelte! Als sie morgens aufstand, verspürte sie das Verlangen, seine CD zu hören, fort an schwärmte sie von ihm! Sein Lied lief die ganze Zeit in ihrem Zimmer und sie konnte nicht fassen, was dort geschah. 'Ich habe doch einen Freund!' sagte sie sich und ließ ihre Gefühle nicht zu, sie versteckte sie. Aber sie begann, eine Art Tagebuch zu führen, das sie täglich füllte und ihm witmete! Sie fragte sich, was aus ihr und ihrem Freund werden würde und sie befürchtete fast, dass es bald vorbei war, denn wenn sie ehrlich zu sich war, spürte sie keine Gefühle mehr zu ihm, außer der Angst, ihm wieder gegen über zu treten, da sie ihn 2 Wochen lang nicht gesehen hatte und sowas kann, was sie aus ihrer Erfahrung sagen kann, manchmal eine schlechte Wirkung auf die Beziehung nehmen, sie wusste ja nicht, was sie erwartete, als sie ihn wieder sah.
Als sie ihrem Freund gegenüberstand, waren da keine Gefühle für ihn, außer der klitze kleinen Hoffnung, doch noch etwas zu retten, die dadurch zu nichte gemacht wurde, dass er sie verließ, aber sie war irgendwie froh darüber. Sie hatte ihn nicht verletzt, er sie nicht und alles schien in Ordnung, bis zu diesem Abend. Da erfuhr sie, dass ihr Freund sie das ganze halbe Jahr lang betrogen hatte! Sie konnte es nicht glauben, sie war am Boden zerstört! Sie hatte ihm alles gegeben, was bekam sie? Nichts! Sie hatte überhaupt nie die Liebe gespürt, die sie brauchte, von niemandem! Das Lied des Jungen lief die ganze Zeit und irgendwann passierte das, was sie nicht für möglich gehalten hatte, sie weinte. Und das nicht nur ein bisschen, sie konnte sich überhaupt nicht mehr zurückhalten, das wollte sie auch nicht. Lange saß sie da und ließ ihren Tränen freien Lauf, hörte nebenbei seinen Song und sie war ihm verdammt dankbar dafür, dass es diesen Song gab, denn hätte es nicht, wäre es noch schlimmer gewesen. Sie fühlte sich, als würde er sagen: 'Ich bin immer für dich da, wenn du mich brauchst, ich bin das Licht, das dich in dunklen Tagen leitet, ich lasse dich nie allein!' Und dieses Gefühl tat gut, sie wünschte sich, es wäre wirklich so! Es dauerte lange, bis sie sich beruhigt hatte, sie redete noch etwas mit ihrer besten Freundin darüber und irgendwann ging sie dann völlig entkräftet ins Bett, sie musste es verdauen! Natürlich hatte sie es in ihr Tagebuch geschrieben und sie wünschte sich in diesem Augenblick, dieser Junge, den sie nicht kannte, wäre bei ihr. Sie fand sich selbst naiv, sie kannte ihn doch gar nicht! Aber sie fühlte, dass da nichts Böses war.
Er musste an diesem Tag schon wieder abreisen, da die Orientierungswoche schon wieder zu Ende war. Am Morgen des letzten Tages ging er wie an den anderen Tagen auch ganz normal zur Schule. Doch etwas war anders. Ständig musste er an den vorherigen Abend und dieses Mädchen denken, sodass er dem Unterricht kaum noch folgen konnte. Seine Gedanken waren nur bei ihr und seine Gefühle fuhren Achterbahn.
Die nächsten Wochen passierte nichts, sie versuchte ihren Ex-Freund zu vergessen und dachte immer öfter an den anderen Jungen, den sie kennen gelernt hatte.
Als sie an einem Wochenende, an dem Feiertage waren, zu hause war, wartete sie vergeblich auf ihn, aber sie dachte, er hatte einen Grund gehabt, sie nicht anzurufen, sie hatte keine Nummer von ihm und bemühte sich auch nicht, diese heraus zu bekommen, sie konnte sich nicht erklären, weshalb sie das tat!
Er, der überhaupt nicht wusste, wie er sie am besten erreichen konnte, da er nicht wusste, wann sie nach Hause kommen würde, dachte die ganze Zeit an sie und hörte den ganzen Tag die CD, die sie ihm bei der Probe ihrer Band gegeben hatte.
Sie wusste, als sie wieder ins Internat fuhr, nach diesem Wochenende, dass er auf einer Website registriert war, auf der sie ihn kontaktieren konnte und dort registrierte sie sich, nur wegen ihm und schickte ihm Kommentare und eine Freundschaftsanfrage, in der Hoffnung, er würde sie annehmen, was er nach ein paar Tagen auch tat, worauf sie ihn anschrieb, er könne sie am Wochenende anrufen oder sich mit ihr treffen. Sie war so happy, dass es doch weiter ging mit ihnen, dass sie sich erstmal ein großes Abendessen gönnte und dann nicht wusste, wo sie ihre positive Energie lassen sollte! Sie freute sich auf das nächste Wochenende!
Als er auf der Website, auf der er registriert ist, die Freundesanfrage bemerkte, wusste er zunächst nicht wer sich hinter diesem Profil verbarg und wartete deshalb auch noch mit der Annahme der Anfrage. Nachdem er jedoch die im Profil angegebene Homepage besucht hatte, wusste er, dass es nur sie sein konnte, die er in Marburg im Internat das erste Mal treffen durfte, und nahm die Anfrage an, worauf hin sie ihm eine e-mail mit ihrer Telefonnummer schrieb.
Am Samstag rief er dann an und sie trafen sich an diesem Wochenende 2x! Ihre Vermutung, er sei ein netter Junge, bestätigte sich, sogar mehr als das und am Montag dann, passierte es! Beim Abschied von ihm, musste sie ihn einfach umarmen, sie konnte nicht anders! In der Nacht, als sie dann im Internat auf ihrem Bett lag und nicht schlafen konnte, kamen die Gefühle! Sie dachte an ihn, dachte an ihr schönes Wochenende und am nächsten Tag, sie wollte es nicht so recht wahr haben, verliebte sie sich in ihn, aber sie wollte ihm noch nichts sagen! Sie hatte seine E-Mail-Adresse und Telefonnummer, sie konnte ihn erreichen!
Sie telefonierten nun jeden Tag und sie verliebte sich mehr und mehr in ihn! Als sie dann am Samstag eine ruhige Minute hatte, schrieb sie ihm eine Liebesmail! Darin offenbarte sie ihm alle ihre Gefühle und hoffte, er würde sie erwidern!
Als er an diesem Tag, so wie er es täglich machte, sein Postfach auf neue Nachrichten überprüfte, entdeckte er dabei diese E-mail mit diesem so nichts sagenden Betreff. Er überlegte einen Augenblick, was wohl in der e-mail stehen könnte und öffnete sie dann schließlich. Beim Lesen wurde ihm immer klarer, dass er sich wirklich in sie verliebt hatte.
Sie hatten am Abend dieses Tages telefonieren wollen, aber er rief schon am Nachmittag um halb vier an, das überraschte sie. Sie sagte ihm, dass sie diese E-Mail einfach hatte schreiben müssen, sie hatte nicht anders gekonnt! Sie fragte ihn, wie es ihm damit ginge und was seine Antwort war, konnte sie nicht glauben! Er fühlte wie sie! Es war unglaublich! Sie fragte, ob sie jetzt zusammen wären und als er bejahte, war sie die glücklichste auf der ganzen Welt!
Die beiden haben in sich ihre Mr. und MRS. right gefunden und hoffen, sich nie wieder los lassen zu müssen! Was sie vor allem verbindet, ist die Leidenschaft zur Musik, die laut der Aussage seines Musiklehrers ein nichtmusikalischer nicht begreifen kann! Alle freuten sich für sie, als sie zusammen kamen und sie sind wunschlos glücklich und hoffen, dies wird lange so bleiben! Aber ist das nicht verrückt? Man wohnt vier Jahre praktisch neben einander, in der selben sidlung und was passiert? Man nimmt sich noch nicht ein mal wahr und als man sich dann trifft, ist es, als würde man sich ewig kennen und die Liebe entsteht!