Deine Liebesgeschichte 12





Ich liebe dich, ich liebe dich nicht

Es ist ziemlich schwer eine einigermaßen gute Beziehung zu führen. Besonders wenn man sich nie sicher ist ob mandenjenigen liebt oder nicht. Ich hatte gerade eine zwei jährige Beziehung hinter mir. Ich war mir schon nach demersten Jahr sicher, dass das nicht der Mann war mit dem ich mein restliches Leben verbringen möchte, doch ichbrauchte ein Jahr um endlich mit allem abschließen zu können. Dann war ich wieder für alles offen. Zwar mit mulmigenGefühl im Magen aber ich wollte nicht alleine sein. Keiner möchte alleine sein. Also machte ich mich sozusagen aufdie Suche. Ein recht guter Freund meines Ex ist mir schon immer sympathisch gewesen, doch ich traute mich nichtirgendwelche Versuche zu machen um ihm näher zu kommen. Aber nur weil er eigentlich nicht zu mir passte. Er warGothic und eben immer schwarz angezogen und von dieser Szene wollte ich mich eigentlich immer fernhalten, obwohl ichsie sehr interessant fand. Jedenfalls würden unsere Styles nicht zusammen passen. Also überlies ich alles dem Zufall.Ok, nicht ganz. Ich habe mir die Telefonnummer von ihm besorgt und ihn einfach mal angerufen. Ob er nicht mal Lusthat was trinken zu gehen hab ich gefragt. Er sagte es sei kein Problem und er freut sich. So okay, das wäre dann malgeschafft. Wir sind unterwegs gewesen und ich versuchte mich ein bisschen an ihn ran zu machen. Als er es dannendlich bemerkte was ich wollte, gingen wir zu ihm nachhause. Es war die wunderschönste Nacht meines Lebens. Ganzanders als alle anderen. Wir beschlossen es bei einem One-night-stand zu belassen. Obwohl ich eigentlich mehr wollte,aber ich hoffte auf einen Meinungswechsel von ihm. Einen Tag später saß er bei mir und wir redeten über dievergangene Nacht. Es hat sich anscheinend ausgezahlt zu warten, denn er wollte mit mir eine Beziehung eingehen. Ichwar so verliebt und wunschlos glücklich. Ich hatte meinen ganzen Kummer mit meinem Ex vergessen und wollte nur nochihn. Ich habe mich schnell an seine Lebensart gewöhnt und mich auch angepasst. Ich hatte nur mehr schwarze Klamottenund hörte auch dieselbe Musik. Nicht nur weil ich so sein wollte wie er, sondern weil ich mich auch ziemlich gutdamit gefühlt hatte. Ich wollte plötzlich nur mehr so sein wie ich war und nicht anders. Es war meine neuePersönlichkeit und ich durfte sie mit dem Menschen den ich liebte teilen. Alles war wunderbar, aber nicht lange. Ichlernte einen guten Freund von ihm kennen und begann mich für ihn zu interessieren. Anscheinend habe ich eine Schwächefür die Freunde meines Freundes. Ich fand es nicht okay von mir und beschloss abstand zu nehmen. Doch das war garnicht so einfach. Er hat mich fasziniert. Und ich wollte ihm unbedingt näher kommen. Ich vergaß dabei ganz und garmeinen Freund, den ich doch so liebte, aber irgendwie auch nicht. Ich liebte ihn nur dann wenn sein Freund nicht dawar. Es war schrecklich. Ich fühlte mich so verlogen. Wie konnte ich nur so kalt sein. Gewissensbisse plagten michund ich entfernte mich immer weiter von ihm. Ich konnte ihm nicht mehr in die Augen sehen. Das Problem war ich liefdirekt seinem Freund in die Arme. Wir waren gemeinsam unterwegs und kamen uns näher. So wie ich es wollte und ichliebte meinen Schatz nicht mehr. Für diese Nacht. Es gab eine wilde knutscherei zwischen mir und seinem Kumpel. Undich fühlte mich einfach nur wunderbar. Bis ich am nächsten Morgen alleine aufwachte und Sehnsucht hatte. Nach meinemFreund den ich doch noch vor ein paar Stunden nicht mehr liebte. Ich hatte solche Sehnsucht dass ich weinen mussteund ihn anrief er soll doch bitte so schnell es geht zu mir kommen. Ich liebe ihn so und ich vermisse ihn. Er kam.Er war da. Und meine Gefühle machten wieder kehrt. Es hat mir gut getan, dass er endlich in meinen Armen lag, dochich konnte die Nacht mit seinem Freund nicht vergessen. Und ich wurde immer mehr abweisend. Er ahnte etwas und sprachmich immer wieder an was denn nur mit mir los sei. Warum ich ihm keine Zuneigung mehr gebe. Warum ich nicht da binwenn er mich braucht. Doch es war mir egal. Ich war eiskalt obwohl ich es nicht wollte. Nach einiger Zeit gab esStress mit seinem Kumpel. Er benahm sich wie ein Arschloch mir gegenüber. Er tat es mit Absicht. Weil er wusste dassich mit dieser einen Nacht noch nicht abgeschlossen hatte. Er wollte nicht der Grund dafür sein mit meinem FreundSchluss zu machen. Doch ich war kurz davor. Machte jedoch einen Rückzieher. Ich dachte mir nur was kannst du tundamit ER die Beziehung beendet und nicht du? Klar war es einfach unverschämt und falsch. Falsch fühlte ich mich auch.Ich war nun inzwischen schon so verwirrt, dass ich mir einbildete ich liebe ihn einen Tag und am nächsten Tag wiedernicht. Immer abwechselnd. Ich dachte nur so kann es nicht sein. Du liebst ihn definitiv nicht mehr, sonst würdest dunicht so zweifeln. Mein Freund bekam meine konfuse Laune natürlich mit. Es gab keine Nähe mehr zwischen uns. DasFeuer war aus. Er kam zu mir und erzählte mir seine Bedenken, dass er diese Beziehung nicht mehr langeaufrechterhalten kann wenn ich ihm immer nur die kalte Schulter zeige. Ich verstand ihn. Er hatte Recht. Doch esberührte mich nicht. Das war der Beweis. Liebe hat es von meiner Seite aus nie gegeben. Aber muss es denn erst immerso lange dauern bis ich so etwas merke? Muss ich immer erst andere Menschen unglücklich machen, nur weil ich mitmeinen Gefühlen nicht ins Reine kommen kann? Mittlerweile sind wir getrennt. Er möchte eine gewisse Zeit keinenKontakt mehr. Und ich kann ihn schon wieder verstehen.

Ich verstehe immer nur wie andere sich fühlen, aber mich selbst nie. Deshalb habe ich jetzt den liebsten Menschen derWelt verloren. Es ist wieder mal ein Tag an dem ich ihn liebe.






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