You're so close to my heart - Teil 3

Autor: Isipisi
veröffentlicht am: 26.03.2014


Ich finde keine Antwort auf diese Frage, deshalb warte ich damit ab. In der Küche angekommen schlinge ich die Lasagne runter, welche Lari gemacht hat. Ich erzähle ihr von unserem Projekt und lobe ihre Kochkünste, worauf Sie sich riesig für mich freut und mir ihre Hilfe anbietet. Den Tisch räume ich als kleines Dankeschön ab und öffne die Tür um Phil herein zu lassen.

Wir machen uns fertig und ich muss zugeben, die zwei haben ganze Arbeit bei mir geleistet. Ich trage ein Bustierkleid, welches oben mit goldenen Pailletten bestickt ist, und mir ein schönes Dekolletee zaubert. Das Kleid ist kurz und der untere Teil ist in einem cremeweiß. Dazu goldene Pumps und eine passende Clutch. Meine braunen Haare, die fast bis zu meinem Hinterteil reichen, sind leicht gewellt und wurden zu einer Löwenmähne gebändigt, die perfekt bei jeden Schritt sitzt. Ich muss zugeben, in diesem Moment fühle ich mich so unglaublich geil, das ich glaube ich könnte jeden haben. Dieses Gefühl kommt äußerst selten vor und ich komme mir bei diesem Gedanken irgendwie fremd vor. Ich danke den Zweien ungefähr tausend mal. Ich weiß das ich nicht hässlich bin, aber mir können noch soviel Leute Komplimente machen, wenn ich nicht zurecht gemacht bin, fühl ich mich wie der hässlichste Mensch auf Erden. Nach Stunden sind die Zwei auch fertig und stehen mir in nichts nach. Phil trägt ein zartrosanes Kleid, welches so ähnlich aussieht wie meines, bloß ohne Pailletten. Ihre blonden Haare wurden zu einem Dutt gebunden, ihr Outfit geht eher in die romantische Richtung. Lari kommt in schwarzer Lederleggins mit schwarzem Peplumtop um die Ecke, dazu trägt sie schwarze Nietenpumps. Wir überhäufen uns gegenseitig mit Komplimenten und kommen aus dem schwärmen nicht mehr raus. Ich bin so unglaublich in Partystimmung, das ich mir nicht mehr sicher bin, ob ich wirklich Joy bin.

Wir köpfen schon den ersten Champagner bei mir, drehen die Musik auf volle Lautstärke auf und tanzen was das Zeug hält. So kenne ich mich gar nicht, keine Ahnung was diese Nacht noch bringen wird, ich weiß nur, das ich eine sorgenlose Joy sein werde, bei der nur Spaß zählt. Es klingelt und ich renne, so gut wie möglich wenn man High Heels trägt und beschwipst ist zur Tür und reiß sie auf. Vor meiner Tür steht Finn mit zwei Freunden. Ich mach eine einladende Bewegung und signalisiere ihnen, das sie eintreten können. Ich gebe Finn noch einen Kuss auf die Wange, woraufhin er nur lacht und mich zur Begrüßung drückt und sich anschließend auf der Suche nach Phil macht. Die anderen Zwei stellen sich als Damian und Alex raus und ich muss zugeben, Damian sieht echt nicht schlecht aus. Oh mein Gott, was ist nur mit mir los? Ich bin doch das vernünftige Macho verabscheuende Mädchen und nicht eine von diesen hormongesteuerte angetrunkenen Bitches. So schnell wie der Gedanke dar war, war er auch schon wieder weg! Heute ist nur Spaß und Party angesagt.

Die Mädels und ich wollen unbedingt mit meinen Porsche-Cabriolet fahren, wir wollen heute schließlich einen Oskar reifen Auftritt hinlegen. Ich werfe Finn den Schlüssel zu, da ich nicht mehr fahren darf, dem Alkohol sei dank. Seine zwei Kompanen fahren in Alex\' BMW. Finn am Steuer, Phil auf den Beifahrersitz und Lari mit mir Hinten. Wir fahren mit rotem Porsche-Cabriolet und lauter Musik durch die Stadt, Lari schwenkt die ganze Zeit mit einem Moet in der Hand rum, und ich komme nicht mehr aus dem Lachen raus. Es sieht aus wie in einem amerikanischen High School-Film wo die angesagte Clique angefahren kommt und jeder neidvoll zu ihnen schaut. Finn muss sich wohl wie der größte Checker überhaupt fühlen. Aber so sind wir. Wir ziehen hier eine Show vom feinsten ab und es interessiert uns kein bisschen was Andere von uns Denken, wir haben uns schließlich. Nur wir zählen. Ich geh zwar normalerweise nicht oft mit Feiern, aber wenn dann so richtig und ich muss zugeben, ich bekommen gefallen daran. Finn lässt uns genau vor dem Club aussteigen, macht sich aber noch auf die Suche nach einem Parkplatz. Wir haben wirklich einen filmreifen Auftritt hingelegt. Ohne zu zögern lässt uns der Türsteher durch und segnet uns mit einem widerlich anzüglichen Blick, den ich ihm nicht verdenken kann, schließlich sehen wir ja echt heiß aus. Wir suchen uns ein Plätzchen in der Lounge, etwas privater.


Die Jungs kamen nach 15 Minuten nach und Damian hing an mir wie eine Klette. Super, das konnte ich gar nicht gebrauchen. Ich will jetzt einfach nur mein Ding machen und mit meinen Freundinnen Spaß haben und nicht den ganzen Abend angebaggert werden. Eigentlich bin ich echt rücksichtsvoll, aber morgen kommt wieder die Realität, Verpflichtungen und der ganze andere Dreck, da ist es doch verständlich das ich jetzt abschalten will und nicht von einem Typen voll gequatscht werden will. Ich traute mich trotzdem nicht ihm eine Ansage zu machen, trank bloß einem Cocktail nach dem anderen und bracht ihm nur „hm, „ja“ und „aha“ entgegen. Er sieht ja echt gut aus, aber ich empfinde ihm gegenüber im Moment null Attraktivität, weil mich dieses Anhängliche total abturnt. Da ist es wieder. Mädchen regen sich über Machos auf, aber im Endeffekt stehen sie da voll drauf. Was für eine Logik!

Schließlich hilft mir Lari zu Flüchten. Unser Fluchtweg endet auf der Tanzfläche, wo wir so richtig die Sau raus lassen. Um Damians Gelaber nicht mitzubekommen hatte ich mir ja einige Cocktails genehmigt, deren Wirkung spüre ich gerade am vollem Leibe. Langsam drehte sich alles. Plötzlich ist alles schwarz.

Mein Schädel pocht als ob er jeden Moment explodiert. Langsam öffne ich meine Augen. Ich liege in meinem Bett und habe nur Unterwäsche an. Mit einem Blick nach links registriere ich Lari, die allem Anschein die Nacht bei mir verbracht hat. Ich stehe langsam auf werfe mir ein T-Shirt über. Ich tapse in die Küche und schlucke allem voran eine Kopfschmerztablette. Ich versuche mich an den gestrigen Abend zu erinnern, was auch einigermaßen klappte, bloß wie ich nach Hause gekommen bin, ist mir schleierhaft. Bestimmt haben uns Finn und Phil geholfen. Ich schmeiße mich wieder zu Lari ins Bett und schlafe zügig wieder ein.

Als ich aufgewacht bin, war es schon wieder dunkel. Mit einem Blick auf mein Handy konnte ich feststellen, das es bereits 8 Uhr Abends ist. Lari liegt nicht mehr neben mir und ich schlürfe in die Küche, wo mich ein gedeckter Tisch erwartet. Ich sehe Spinat, Kartoffeln, Fischstäbchen und Ei. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen, während Lari gerade aus dem Bad kommt und mir in die Seite rein knufft. Ich stöhne leicht auf, da es echt ein wenig wehtat, fing dann aber an zu lächeln.

„Na, auch endlich wach, du Schlafmütze?“

„Sehr witzig, lass uns jetzt bitte Essen oder ich fresse dich auf“, antworte ich und fing an zu grinsen.

Lari lacht herzhaft und warf nur noch ein „ Okey, Okey, du Vielfraß“ ein.

Wir hasten beide zum Tisch und stopfen uns schnellstmöglich alles in unserem Mund.
„mhhh, himmlisch“, schwärme ich und schließe dabei meine Augen. Ich höre ein Kichern aus Laris Richtung und stimmte mit ein.

„Wie sind wir eigentlich heimgekommen?“, fragte ich sie.

„Na wie wohl? Unsere besten Freunde lassen uns nie im Stich“, schwärmte sie von Phil und Finn, „Ich war ja schon mega voll, aber du warst nicht zu toppen, weißt du überhaupt noch irgendetwas?“
Ich fing an „Ein bisschen Spaß muss sein“ zu singen und beantworte ihre Frage mit einem Ja. Das restliche Wochenende lag ich nur im Bett und hab nichts getan. Solche Tage brauche ich aber auch, einfach nichts tun und etwas entspannen.








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